Dann will ich auch mal. Ich hab´ da gewissermaßen mal was vorbereitet.
1. Bei mir fing alles 1991 nach dem Erhalt des Führerscheins (übrigens auf einem Golf II Diesel mit 54 PS gemacht) mit einem Mercedes W123 200D in fast Taxigelb (die Farbe war einen Tick dunkler) mit sagenhaften 55 PS an. Nach einem Motorschaden gestaltete sich die Suche nach einem Ersatzmotor als recht kompliziert. Letztlich landete der Motor eines 220D /8ers (der Wagen selbst war nicht mehr zu gebrauchen) mit brutalen 60 PS unter der Motorhaube. Da ging schon was.
2. Die Bastelei mit dem Mercedes satt sollte mir ein Neuwagen den Alltag unkomplizierter gestalten. Leider erwies sich der bestellte Golf III 1.6 in Dusty Mauve als genau das eben nicht. Es fing schon damit an, dass ich statt des bestellten 1.8ltr-Motors den 1.6ltr erhielt. Das war Ende 1992, die Bestellung hatte ich Mitte 1992 unterschrieben. Zeter und Mordio schreien half alles nichts, da der Händler im Vertrag klevererweise nur Bezinmotor mit 75 PS vermerkt hatte. Da es zum Zeitpunkt der Bestellung nur den 1.8ltr mit 75 PS, schien mir das damals ausreichend. Naja, man lernt nie aus. Dazu kamen einige Kleinigkeiten und eine Werkstatt, die entweder nicht willens oder nicht fähig war (oder beides), die Mängel abzustellen. VW war für mich damit erledigt, zumindest was den Kauf von Neuwagen betraf.
[Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b6/1989-1990_Nissan_240SX.jpg/250px-1989-1990_Nissan_240SX.jpg]3. Da ich vom Golf eh die Schnauze voll hatte, kam mir 1993 sein Nachfolger gerade recht. Es sollte ein 90er Nissan 200 SX S13 (Beispielbild) mit 169 PS aus einem 1,8ltr-16V-Turbo-Motor in dunkelblau werden, den ich zufällig auf dem Hof eines ansässigen BMW-Händlers fand. Hinterradantrieb und Sperrdifferential in Verbindung mit dem etwas altmodischen Turbo (großes Turboloch, dafür aber überraschend große Drehfreude) machten mir damals eine Menge Spaß und er ging auch echt gut voran. Lenkung, Schaltung und Agilität ließen allerdings rückblickend betrachtet noch Spielraum nach oben. Das ist mir zu jener Zeit aber noch nicht so aufgefallen. Als echter Wehrmutstropfen erwies sich ein Turboladerschaden, der ein mittelgroßes Loch ins Kontor riss.
4. Irgendwann hatte ich einfach Bock auf einen Winterwagen und da fiel mir ein Opel Kadett C 1.2N (Beispielbild) mit 54 PS (oder so) vor die Füße. Er war schneeweiß und hatte eine rote Innenausstattung. Großartig. Das Kühlsystem war permanent überfordert, sobald ich schneller als 100Km/h fuhr. Aber hey, wieso sollte man das tun? Bei gut 80Km/h pendelte ich mich immer ein, das war die Wohlfühlgeschwindigkeit (auch was die Akkustik betraf). Wahrscheinlich hätte man da auch was machen können, Kühler, Thermostat, Wasserpumpe...aber egal, er lief und machte tatsächlich Spaß. Außerdem sprang er immer sofort an. Ein bisschen mit dem Choke gespielt und tadaa, lief er rund und sauber. Die Schaltung (4 Gänge) hatte keinerlei Widerstand zwischen den Schaltebenen und die Gänge rasteten mit einem leicht knorpeligen Gefühl ein. Das Cockpit ist mit "spartanisch" ausreichend beschrieben.
Würde ich heute gerne mal wieder fahren.
[Blockierte Grafik: https://i.auto-bild.de/ir_img/1/0/8/4/1/6/1/Porsche-944-S2-560x373-cabb39dee2e0d81f.jpg]5. Nachdem der Nissan über einen Winter abgemeldet war und ich ihn gerade erst wieder zugelassen hatte (Saisonkennzeichen gab es damals noch nicht) stolperte ich über einen kleinen Traum von mir. Ein Porsche 944S2 (Beispielbild) mit 211 PS in weinrot-metallic kreuzte 1996 meinen Weg und nach einer kurzen Probefahrt und zufriedenstellenden Preisverhandlungen hatte ich meinen ersten Porsche gekauft. Die Freude war nicht von langer Dauer, denn es stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Wagen um ein ehemaliges Diebstahlopfer mit Vorschaden handelte. Trotzdem muss ich sagen, die kurze Zeit, die ich ihn hatte, hat er sehr viel Spaß gemacht. Der Dreiliter-Vierzylinder ist schon ein besondere Maschine. Der Händler (ein Mitsubishi-Autohaus) versicherte mir, davon nichts gewusst zu haben, eine Aussage, welche ich auch nicht widerlegen konnte, und machte mir ein faires Angebot mit Rücknahme und auch beim Kauf eines neuen fahrbaren Untersatzes, den ich jetzt kurzfristig benötigte.
6. Es sollte ein roter Mitsubishi Colt CJ0 werden. Dieser war gerade neu vorgestellt worden und so kam ich in den Genuss eines Vorführwagens mit nur ganz wenigen Km auf der Uhr (quasi Neuwagen). Der 1.3ltr-Motor mit 75 PS trieb den kleinen Colt wacker an und das erste Mal in meiner Autofahrkarriere hatte ich das, was ich eigentlich schon vom Golf Jahre vorher erwartet hatte: ein rundum zuverlässiges und einfach funktionierendes Auto ohne irgendwelche Macken. Und gut zu fahren war er auch noch.
Porsche968CS3.jpg7. 1997 hatte ich mir dann ein kleines Sümmchen zusammengespart und wieder war ich eigentlich gar nicht so direkt auf der Suche nach einem neuen Auto, als mich ein Kumpel anrief. Er hätte beim Porsche-Zentrum Hamburg einen 968CS gesehen. Cool! Da musste ich doch mal vorbei schauen. Er war gelb mit gelben Felgen und er war ein CS, den der Vorbesitzer ein wenig "verweichlicht" hatte. So hatte er z.B. die Komfortsitze, elektrische Fensterheber und das Targa-Hubdach einbauen lassen. War mir recht, der Preis stimmte, die Probefahrt sowieso und so fuhr ich einige Tage später mit einem Porsche 968CS vom Hof. Der Mitsubishi blieb da. Tat mir zwar ein wenig leid für ihn, aber der Trennungsschmerz hielt nicht lange an.
Mit 240 PS erreichte der famose Dreiliter-Vierzylinder als Sauger seine höchste Ausbaustufe und gepaart mit einem Sechsganggetriebe in Transaxle-Bauweise ermöglichter er sehr gute Fahrleistungen und ein hervorragendes Fahrverhalten, was unter allen Umständen immer von unerschütterlicher Neutralität geprägt war. Das diese Bauweise aber nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat, wird gerne vergessen oder verschwiegen. So ist die Gewichtsverteilung zwar vorbildlich, die Massenkonzentration um die Hochachse aber eher als gering anzusehen. Daher blieb er einerseits immer schön stabil im Grenzbereich, fühlt sich andererseits bei schnellen Richtungswechseln aber auch immer ein wenig schwerfällig an. Das ist ähnlich einem Eiskunstläufer beim Pirouetten-Drehen, wenn er die Arme eng anlegt oder ausstreckt. Diese Manko fiel mir aber erst nach dem berufsbedingten Umzug aus dem vergleichsweise kurvenarmen Norden (Westküste Schleswig-Holstein) nach Koblenz (umringt von gleich vier Mittelgebirgszügen) so richtig auf. Daher kam dann auch 2003 nach sechs glücklichen Jahren die Trennung vom Porsche.
Zu erwähnenn sei noch ein Getriebeschaden in Höhe von knapp 10.000,- DM, der komplett von der Porsche-Gebrauchtwagengarantie übernommen wurde.
8. Bevor ich zum Nachfolger des Porsche komme, seien noch kurz die anfangs Winter- und später dann Alltagswagen erwähnt, welche ich in der Zwischenzeit fuhr. Da wäre einerseits ein blauer Opel Kadett D 1.3S mit 75 PS. Ein eher unauffälliges Auto, welches sich manchmal als etwas zickig beim Startvorgang erwies.
9. Und andererseits diente mir ein brauner Mitsubishi Lancer GLXi mit 88 PS aus einem 1.5ltr-Vierzylinder mit drei Ventilen pro Brennraum im Alltag. Wie schon sein Markenvorgänger (Nr. 6) sollte auch dieser Japaner durch bedingungslosen Willen zur Zuverlässigkeit bei mir punkten. Er verzieh mir sogar eine längere Fahrt mit (sagen wir mal) sehr wenig Öl (gnadenlose Dummheit von mir) und lief klaglos weiter bis zum Verkauf viele Kilometer später an einen Staatsbürger des Irak, der ihn mit in seine Heimat nehmen wollte. Wahrscheinlich endete er da als Autobombe oder so. Keine Ahnung.
DSCN9405.JPG10. Schon zu Zeiten des 968CS (Nr. 7) packte mich langsam das Interesse an besonders leichten Sportwagen. Irgendwann verabredete ich mich zu einer Probefahrt mit einem Caterham HPC mit dem berühmten Opel C20XE mit 150 PS. Am eigenen Leib zu spüren, was die mit knapp 600kg Leergewicht anstellen, war eine völlig neue Erfahrung für mich und danach war klar: sowas will ich auch. Nach relativ kurzer Suche und mit Unterstützung des Forums der Seven-IG fand ich 2003 mein Exemplar mit Vollausstattung (also nichts ). Das Baujahr war 1995 mit 16-Zoll-Bereifung, der alten schmalen Spur an der Vorderachse und einem Ersatzradträger am Heck. Für mich war das damals die Krönung der Fahrdynamik. Mit den Jahren wuchs die Erkenntnis, dass ich noch viel lernen muss und so wurde der Caterham im Laufe der Zeit modifiziert mit kleineren und vor allem leichteren 15-Zoll-Rädern mit Reifen des Typs Avon CR500. Es folgte die breite Vorderachsspur und das Entfernen des Heckträgers. Der Fortschritt war deutlich spürbar.
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und sichtbar
Ende Teil 1