Hallöchen erstmal
"Mein Auto muss mich nur von A nach B bringen und dabei günstig sein" - Das war bisher mein Motto und ich fahre seit über 10 Jahren einen Toyota Starlet (zugelassen 1996, knapp 180000km), den ich als Fahranfänger von meiner Mutter übernommen hatte. 9 Monate TÜV hat er noch und ich hoffe ja, dass er nochmal durchkommt. Andere Autos haben mich nie so wirklich interessiert und den Gedanken, mich evtl bald nach nen Neuen umschauen zu müssen, habe ich eigentlich immer erfolgreich verdrängt. Bis ich vor ein paar Monaten einen Smart Roadster beim Spazierengehen sah und die Gehirnzellen anfingen zu kurbeln. Als kleiner Bub fand ich sportliche Autos natürlich klasse und oben Ohne hat klarerweise auch was, aber das war für mich irgendwie nie so ein Traum, dem man tatsächlich nachgeht, wohl hauptsächlich wegen des Geldes. Ich bin sehr geizig und mag es generell nicht, Geld überhaupt auszugeben, erst recht nicht für unnötigen Luxus.
Hab dann zu Hause trotzdem sofort die Suchmaschine angeschmissen und festgestellt, dass der Smart schon lange nicht mehr produziert wird und von einem alten Auto will ich ja auch nicht auf ein etwas weniger altes Auto umsteigen. Die logische Konsequenz war dann, bei anderen Herstellern zu schauen und relativ schnell kam dann der MX5 zum Vorschein. Ich habe mich sofort in den Look vom roten ND verliebt. In den folgenden Wochen habe ich glaube ich jedes Video von den großen und auch kleinen Youtube Kanälen zu dem Flitzer gesehen und alle reden sie von Fahrspass pur und keiner hat einen schlechten Eindruck abseits von ein paar Kleinigkeiten. Mit meinen 1.70m würde ich wohl auch perfekt in das Auto passen. Verdammt, ich brauch keine Rücksitze und der Kofferraum ist groß genug für mich. Insgeheim hoffte ich doch auf ein KO-Kriterium, sodass ich mit einem günstigeren Auto vorlieb nehmen kann...
Fast forward zu letzter Woche: Beim fMH in der Nähe, von dem meine Freundin ihren Mazda2 hat, nach einer Probefahrt gefragt. Mehr als eine Stunde bzw. ca 50km durfte ich den Wagen nicht haben, aber das war für mich in Ordnung, da ich nicht mit direkter Kaufabsicht in Erscheinung treten würde. Vor lauter Aufregung hab ich nicht mal gefragt, welches Modell bzw. welche Ausstattung er für die Probefahrt bereitstellt. Ohne das Auto gefahren zu haben, bin ich mir ja auch sicher, dass mir der kleine Motor reichen wird. Ist ja so schon deutlich mehr power, als mein Toyota hat und der Verbrauch ist ein bisschen besser als beim großen Motor. Die Mechanik vom Stoffdach finde ich genial, deswegen kommt der RF auch nicht in Frage für den Aufpreis und den potentiell hohen Reparaturkosten. Obwohl... bei geschlossenem Dach sieht der RF schon richtig richtig geil aus. Offen finde ich das ST aber wiederum besser. Bei der Ausstattung zerbreche ich mir jetzt noch den Kopf - Center-Line sollte es schon sein, die Sitzheizung der Exclusive-Line hätte ich im Winter aber auch gerne, aber dann kommen auch Ledersitze rein. Warum hab ich keine eindeutige Antwort auf all diese Fragen? Egal, das ist ein Problem für später - vielleicht.
2 Tage nach dem Anruf war es dann auch schon soweit. Natürlich "musste" ich dann einen G184 RF in der Sports-Line fahren. Ich bin mit sehr viel Respekt an das Auto gegangen, da ich noch nie mit Hinterradantrieb und so "viel" PS gefahren bin. Vermutlich hätte ich eine Route mit mehr kurvigen Landstraßen planen sollen, aber ich war spontan vllt 40% auf der Autobahn (möglicherweise hab ich eine Ausfahrt verpasst, als ich noch auf der linken Spur war ) und dann jeweils 30% in der Stadt und auf relativ geraden Landstraßen unterwegs. Da ich bei meinem Toyota immer sehr früh schalte, hab ich hier auch nach der Aufwärmphase spätestens bei 4000-5000 Umdrehungen "schon" hochgeschaltet, da mir das irgendwie unangenehm war, auch wenn ich weiß, dass der Motor sehr drehfreudig ist. Da müsste ich mich erstmal dran gewöhnen, Spass dran zu finden, falls das irgendwie Sinn macht. Naja, der Freundliche wird es mir danken . Deswegen (und wohl wegen der Assistenzsysteme, mit denen ich nicht experimentieren wollte) habe ich wohl auch keinen Unterschied zum Frontantrieb feststellen können. Nur eine Sache hat mich insbesondere in der Stadt sehr gestört und das ist vermutlich Gewöhnungssache: Schulterblick ist sinnlos. Ich fahre eigentlich sehr ökonomisch durch frühes schalten, auf rote Ampeln zurollen und allgemein vorausschauendes fahren und ich schaue schon regelmäßig in die Rückspiegel, aber beim Spurwechsel ist der Schulterblick immer dabei und in der Stadt im Berufsverkehr meiner Meinung nach erforderlich. Da müsste ich mich beim RF echt dran gewöhnen und die Seitenspiegel anpassen, um den toten Winkel zu reduzieren. Beim offenem ST ist das natürlich kein Problem, aber geschlossen soll es ja ähnlich sein.
So, wozu jetzt der ganze Text?
Einerseits hab ich gehofft, mir selber ein bisschen Klarheit zu schaffen, indem ich meine Gedanken zu dem Wagen niederschreibe. Hat leider nur nix gebracht. Ich weiß nur, dass ich unterhalb der Sports-Line bleiben würde, der kleine Motor reichen wird und Magmarot sollte er sein. Auch den RF habe ich noch nicht endgültig ausgeschlossen Muss wohl nochmal einen mit ST fahren.
Andererseits hadere ich noch mit mir, ob so ein Auto generell sinnvoll für mich ist. Mein Arbeitsweg beträgt zur Zeit 7 km einfach, davon ca 6 km innerorts und auch sonst fahre ich nicht viel umher, da kommen im Jahr vielleicht gerade mal 5000 km zusammen (was sich mit dem Mixxer wohl ändern könnte). Dann die Frage, ob neu oder gebraucht. Ich werde mein nächstes Auto wieder mindestens 10 Jahre fahren wollen, spricht ja eigentlich für neu mit ordentlichem und regelmäßigen Rostschutz.
Ich werde mich wohl Januar nächsten Jahres entscheiden (mögliche berufliche Veränderung) und vllt gibt es ja dann auch attraktive Angebote mit Jahreswägen. Trotzdem geht mir der Flitzer schon jetzt nicht mehr aus dem Kopf und ich muss diese wall of text hier loswerden, dass ihr mich alle für bekloppt halten könnt
Vielleicht war hier ja wer ähnlich zwiegespalten wie ich es gerade bin und kann seinen Senf dazu geben