Beiträge von Nelle

    Ihr seid völlig weg vom Thema und irgendwie gehts mal wieder nur noch darum, wer am meisten Ahnung hat

    Schade wenn das so rüber kommt, andererseits auch verständlich, wenn ich alles nochmal durchlese.


    Ich sehe es eher so: Wir teilen alle die Begeisterung für ein besonderes Auto und sind uns somit in vielen Punkten eh einig. Die Erfahrungen, die wir gemacht haben und die uns geprägt haben, waren aber alle ganz einzigartig und unterschiedlich. Daher kommen wohl die unterschiedlichen Ansichten über gewisse Dinge.


    Könnte man jetzt auf die weltpolitische oder die religiöse Ebene ausdehnen ... :whistling: Neee, nicht jetzt und hier!! 8)

    Wahre Worte :thumbsup:
    Gerade bei denen, die sich über Fahrphysik noch keine Gedanken gemacht haben, rettet vor allem das ESP regelmäßig Menschenleben.
    Und auch für Geübte ist es dann und wann doch ein guter Rettungsanker.

    Komischerweise tasten sich da bei uns alle Profis erst einmal vorsichtig mit ESP ran und wenn das Vertrauen steigt, kann man immer noch mal sehen. Glück gehabt, dass der MX-5 recht verzeihend ist. Ich kenne da Autos, mit denen geht das schnell schief.

    Ich hatte ja auch zwei Stunden und viiiele Kurven Zeit, mich heranzutasten. Die gefahrene Geschwindigkeit auf den kleinen Nebensträßchen war auch nicht hoch. Außerdem hatte ich vorher sehr viel über das Fahrverhalten gelesen und war grob auf das vorbereitet, was mich erwartet.


    Oh ja, diese schnell-schief-geh-Autos gibt es! Man bekommt den Eindruck, da werden Fahrwerke zusammengepfuscht, Hauptsache einigermaßen komfortabel und günstig. Den Rest sollen dann die ESP-Kalibrateure erledigen. Aber zum Glück kann man dort selten das ESP ganz abschalten.

    Sorry Leute, ich kenne Euch nicht gut genug um einzuschätzen, ob hier jeder weiß was er tut - oder nicht. Aber für mich kommt das ein wenig pupertär rüber.


    Ich habe jede Menge Fahrspass, ich mache das beruflich und - ich fahre grundsätzlich mit ESP und mit meiner recht sauberen Linie hat das noch nie gestört.
    Wir reden schon noch über den öffentlichen Straßenverkehr, oder sind wir inzwischen auf der Rennstrecke gelandet?

    Fahrspaß ist sehr subjektiv und bedeutet für jeden was anderes. Es kann richtig Spaß machen, super sparsam unterwegs zu sein und den Normverbrauch alt aussehen zu lassen. Andere genießen den Komfort ihrer Limousine. Du scheinst an der sauberen Linie (vermutlich bei hoher Geschwindigkeit?) Spaß zu haben.
    Ich fahre gern mal quer. Wahrscheinlich wärst du überrascht, wie langsam ich meistens fahre. Abgesehen von meinem ersten motorisierten Lehrjahr kam ich noch nie jemandem in die Quere. Jetzt fahre ich seit dreißig Jahren und es sind wohl etwa 2 Mio km zusammengekommen, die meisten davon beruflich. Ich kann dich also beruhigen. Pubertär bin ich nimmer.


    Was ESP angeht, kann man nicht alle Systeme über einen Kamm scheren. Je nach Fahrzeugtyp und Zielgruppe sind die Abstimmungen sehr unterschiedlich. Den Mazda bin ich bisher nur einmal für 2 Stunden zur Probe gefahren. Die Strecke ging über kleine, kaum befahrene, kurvige Bergstraßen. ESP war selbstverständlich ausgeschaltet. Ich wollte ja wissen, was das Fahrwerk kann. Nicht wie die Ingenieure das ESP abgestimmt haben. Das wird schon funktionieren, sollte es mal brenzlig werden.


    Übrigens, mein erstes privates Auto, das mit ESP ausgestattet war, ist mein jetziges, das ich seit zwei Jahre fahre.


    Apropos Driften, wir driften vom Thema ab!

    Aber wer würde denn mit einem haltlos durchdrehenden inneren Rad durch die Kurve fahren (mal davon abgesehen, dass das ASR dann relativ zügig einregelt)?

    Na zum Bleistift einer, der mangels Sperrdifferential verzweifelt sein Auto zum Driften bringen will und mangels Erfahrung glaubt, viel Gas bringt viel - so wie ich einst.

    Dafür gibt es professionelle Einrichtungen, die sich Fahrsicherheitstraining nennen.

    Die bringen ja auch viel. Beim ersten Mal meistens den Halbstarken die Erkenntnis, dass sie bisher ihre überhöhte Geschwindigkeit nicht ihrem unterdurchschnittlichen Fahrkönnen angepasst hatten. Und den anderen idealerweise die Erfahrung, was geht und was nicht geht. Der lernfähige Teilnehmer fährt in vielen Situationen danach langsamer. Wer allerdings glaubt, nach einem Fahrtraining für alle Ewigkeit alles im Griff zu haben, irrt. Wer einmal im Leben eine Hantel gestemmt hat, darf nicht erwarten, dadurch Muskeln aufgebaut zu haben. Es braucht eben auch Praxis.
    Für die Lernwilligen gibt es Individualtrainings, wo geschulte Fachkräfte auf den jeweiligen Kandidaten eingehen. Diese aufeinander aufbauenden Trainings mehrmals im Jahr besucht sind eine gute Schule. Aber mit der Zeit auch teuer.
    Wer an sich arbeiten möchte, sich aber die vielen Fahrsicherheitstrainings nicht leisten kann oder will, sollte sich die Theorie z.B. in ein paar dieser Trainings holen und danach üben. Mit Verantwortung und Umsicht spricht wohl nichts dagegen.

    Du glaubst gar nicht wie viele Kollegen, die sich für Spitzenfahrer hielten, bei mir in der Ausbildung schon katastrophale Abflüge hingelegt haben. Der Vorteil ist, dass man danach sehr gut mit den Leuten arbeiten kann.

    Kenne ich zu gut! Bin nebenbei beim ÖAMTC engagiert. Bist du Trainer beim deutschen Äquivalent?

    Inari: Diese bösen Überraschungen hatte ich auch mit alten Autos mit entsprechend veralteten und verschlissenen Fahrwerken. Bei einem neuen MX5 ist das wohl nicht so deutlich spürbar (noch nicht getestet), prinzipiell aber sicher auch präsent. Den G160 hab ich während einer Probefahrt ungewollt in den Drift gebracht, weil ich beim Hochschalten in den Zweiten in einer Linkskurve wegen Licht-Schatten-Wechsels eine feuchte Stelle übersah. Die Reaktion der Fuhre war wohltuend aus der Zeit mit meinem Sperrdifferential-bestückten BMW 3er vertraut und schnell pariert.

    @MX505: Deinen Groll auf besagten Autofahrer kann ich voll verstehen. Ich bin dennoch der Meinung, dass man auf kaum befahrenen Straßen, wenn definitiv keiner in der Nähe ist, gern mal die Grenzen der Fahrphysik testen (dürfen) sollte. Ich bin schon oft in Situationen geraten, die ich ohne entsprechende Praxis wohl nicht bewältigt hätte. Frei nach dem Motto "Versuch macht kluch".

    Ohne Sperdifferentiasl dreht halt nur ein Rad bei Leistungsüberschuß in der Kurve durch und das andere kann noch Seitenführungskräfte übertragen. Wieso sollen dann am Kurvenausgang auf einmal beide Räder durchdrehen? Ich denke hier geht es einfach darum, dass der Kurvenradius für die Geschwindigkeit zu klein ist und dann das Heck ausbricht, also kein Leistungsübersteuern, sonder einfach zu schnell unterwegs.

    Das passiert gern im kleinen Gang bei geringeren Geschwindigkeiten (z.B. enge Kurve oder abbiegen), wenn der Schlupf sehr groß ist. Durch den kleinen Gang bringt der Motor viel Kraft auf die Räder. Der Unterschied in der dynamischen Radlastverteilung zwischen kurveninnerem und -äußerem Rad egalisiert sich am Ende der Kurve, beide Reifen haben dann den gleichen Anpressdruck auf die Straße und zu dem haltlos durchdrehenden inneren Rad gesellt sich plötzlich das äußere hinzu.

    Hat denn niemand von euch mal erlebt, dass das kurveninnere Rad scheinbar harmlos durchdreht (weil das äußere Rad ja noch genug Seitenkräfte aufbauen kann) und dann am Ausgang der Kurve, wenn beide Räder gleich belastet werden und man beherzt am Gas geblieben ist, urplötzlich das Heck in die andere Richtung abhaut?


    Außerdem schrieb ich ja von den ersten Versuchen, das Heck zum Ausbrechen zu bewegen, was schließlich viele früher oder später versuchen. Absicht und abgeschaltetes ESP seien also mal vorausgesetzt.
    Was tut also der geneigte Quertreiber, wenn er merkt dass das äußere Rad ihm den Spaß nicht gönnen will? Er fährt schneller. Womit er auch Erfolg hat, wenn die Fliehkräfte nur hoch genug sind. Ist man dann nicht auf zack, geht's schief.


    Ein Beispiel wo der Unterschied besonders deutlich wird: Die Serpentine bergauf. Mit Sperre und genug Bums unter der Haube kommt das Heck schon bei moderaten Geschwindigkeiten recht gleichmäßig ums Eck. Ohne kriegt man das Auto kaum quer. Es sei denn man zischt so schnell ums Eck, dass die Seitenkräfte schon grenzwertig sind. Aber - wie gesagt - dann wird's spannend.


    PS: Klar kommt das Heck mit Sperre vehementer ums Eck, weil es keine Seitenführungskräfte mehr aufnehmen kann. Aber das tut es eben immer in ähnlicher Weise. Somit steigt das Vertrauen darin, was da hinten vor sich geht und der Lerneffekt steigt. Meine Meinung.