Hilft nix, KFZ Steuer muss
abgeschafft werden und Sprit entsprechen teurer. Hätte sogar ein bisschen Ausländermauereffekt
Vermutlich ist das richtig, aber ob das allein funktioniert? Nicht nur sozial, sondern auch ökologisch korrekt, müsste der Ansatz ja ganz simpel lauten "Wer viel verbraucht, zahlt auch viel" ohne dabei die Schwächsten über Gebühr mehr zu belasten. Also mit anderen Worten: Es ist Unsinn, dass Familie Maier, die sich für ihre 5 Kinder einen Alten T4 Diesel kauft, Tausende Euro Kfz-Steuer bezahlt um 8.000 km im Jahr zu Fahren, Geschäftsmann Schulz aber mit seinem A6/5er/GLE 50.000 km im Jahr über Autobahnen schrubbt und dafür "nur" die aktuelle CO2-Steuer abdrückt. Damit wird grundsätzlich ja der "Besitz" und nicht die "schädliche Nutzung" einer "Steuerung" (daher ja das Wort) unterworfen. Bevor mir jetzt jemand Sozialneid unterstellt: Andersrum zählt das auch: Ein Lamborghini, der im Jahr nur 5.000 km fährt, muss auch nicht mehr Steuern kosten als ein Vertreter-Passat, der die Erde im Jahr einmal umrundet ohne Deutschland je zu verlassen.
Sollte das Ziel sein, das Fahren eines 2,5-Tonners mit 4 Sitzplätzen weniger attraktiv zu machen als die Verwendung eines Kleinwagens, muss man sicher an den Spritpreis ran und den (Zug um Zug mit der Abschaffung der "Besitzbesteurung") nach oben korrigieren. Aber: Es wird schwer werden einen "Grenzpreis" zu finden, bei dem die Mehrbelastung auch tatsächlich (nur) an der richtigen Stelle ankommt. Kostet der Sprit plötzlich 5€ pro Liter, wird auch der Wenigfahrer und Geringverdiener mit Kleinwagen über Gebühr mit Mehrkosten belastet. So wäre auch meine Oma, mit ihrem alten und sparsamen Benziner-Clio und bei nicht mal 3.000 km im Jahr, in dem Konzept mehr Geld los als vorher - was ja eigentlich nicht Sinn der Übung sein kann.
Will man den wahren Spritschluckern und Kilometerkönigen an den Kragen (und damit den großen Hebel für den Verbrauch aufmachen) müsste man mehr Faktoren in Betracht ziehen: Die Fahrleistung (vielleicht über die TÜV-Berichte gerade noch so möglich) und einen irgendwie geeigneten "Effizienzwert", der sich nicht über eine Erhöhung des Gewichts "schönrechnen" lässt. Meinetwegen sowas wie "Wie viel Grundfläche / Kilos / WLTP-Liter werden eingesetzt um wie viel Stauraum / Fahrgäste zu transportieren. (Dann wäre der MX5 auch nicht mehr in der gleichen "Effizienzklasse" wie ein SL500, was ja tatsächlich der blanke Hohn ist!)
Ein aus diesen Faktoren berechneter "Hebesatz" ergäbe dann die neue Besteuerung, die bis zu einem gewissen Grenzsatz abgabenfrei sein könnte. Im besten Fall wird das Fahren von Fahrzeugen mit geringem Realverbrauch damit günstiger, die breite Masse an Kompaktwagen bleibt in den Vollkosten neutral und ineffiziente Vielfahrerei wird teurer.
Bierseelige Traumtänzerei? Jupp, aber ich habe ja auch morgen frei...
Prost und schönen Abend.