hallo ,ich zitiere hier nur einen
Test aus der Süddeutschen im August
Ein Japaner, verkleidet als Italiener
So viel Aufwand könnte sich Fiat heute gar nicht mehr leisten. Immerhin ist der Motor noch ein italienisches Eigengewächs. Was für den Rest nur bedingt gilt, denn eigentlich ist das Auto ja gar kein Italiener, sondern ein Japaner. Nämlich das Schwestermodell des Mazda MX-5, was man vor allem im Cockpit sieht, wo vieles sehr ähnlich aussieht. Auch gebaut wird der Fiat in Japan, nur der Motor wird aus Italien geliefert. Und ein schickeres Blechkleid hat man ihm in Turin geschneidert, von Design haben die Italiener eben schon immer etwas verstanden. Aber die Frage ist natürlich berechtigt: Steckt im neuen Spider wirklich noch etwas von den Genen des Alten? Oder ist er einfach nur ein gefälliges Baukastenauto, das mit viel Marketinggetöse zum Nachfolger einer Legende hochgejazzt wird?
Ein Windschott hat der neue auch nicht. Das haben sich die Entwickler gespart, genauso wie etwa eine Nackenheizung. Ja, so etwas gibt es heute für Cabrios, was die Frage aufwirft, warum einer dann Cabrio fährt, wenn er die frische Luft gar nicht spüren möchte. Insofern steckt im neuen Spider doch mehr vom alten als nur der Name: Er ist ein auf puren Fahrspaß getrimmtes Auto. Sicher, er ist das technisch bessere Auto als der alte, wäre es nicht so, hätten die Entwickler 50 Jahre lang geschlafen. Doch je länger man ihn fährt, desto mehr entfaltet sich der Reiz des Alten. In so einem Auto mit der gebotenen Rücksicht auf ältere Herrschaften über kurvige Landstraßen zu fahren, ist die perfekte Entschleunigung in einer Zeit, wo alles immer schneller gehen muss. Klar, der Außenspiegel ist winzig, der Rückspiegel wackelt ab Tempo 50 wie ein Lämmerschwanz und in Rechtskurven produziert der Wagen merkwürdige, scheppernde Geräusche. Aber was macht das alles schon?