Da gibt's je nach Gerätemöglichkeiten und -einstellungen zwei Varianten:
Du stehst am Punkt A und willst nach Punkt B. Im Normalfall zeichnet dir dann das Navi deine Fahrtroute exakt auf den Straßenverlauf.
Es gibt Geräte, die können dir aber auch die direkte Luftlinie anzeigen. Selbst im Garmin-Lager ist die Terminologie nicht durchgehend. Da gibt's dann "Luftlinie", dann gibt's "Direktlinie". Das sind leider alles keine normierten Begriffe.
Und jetzt kommen zwei Anzeige-Varianten während der Navigation ins Spiel.
In der ersten Variante zeigt dir das Gerät die Luftlinie (egal, wie wir sie jetzt nennen) immer vom ursprünglichen Ausgangspunkt an. Das heißt, während der Fahrt ziegt dir das Gerät immer die Linie an, die vom Start an gesetzt wurde. Die Linie kann also - je nach Zoomeinstellung - sogar aus dem Bildschirm herauswandern.
Zum Vergleich die Papierkarte: Du malst einfach vom Ausgangspunkt zum Zielpunkt eine gerade Linie auf die Karte.
Die zweite Variante zeichnet diese Linie immer vom augenblicklichen Standort aus zum Zielort ein. Daher der Name "Gummiband".
Zum Vergleich wieder die Papierkarte: Hier sitzt dein Beifahrer an der Karte und hat ein Ende eines kleinen Gummibandes an den Zielpunkt geheftet, das andere Ende wird immer auf den augenblicklichen Standort gesetzt.
Es gibt Geräte, die können gar nichts von beiden. Es gibt Geräte, die können nur eine Variante und es gibt Geräte, die beides beherrschen.
Welche ist die "bessere" Variante? Ausprobieren!
Die erste Variante, also die vom Ausgangspunkt "gesetzte Direktlinie", gibt mir immer meine Ursprungsrichtung vor und ich kann links und rechts dieser "groben Marschrichtung" an der Linie "langpendeln".
Die zweite Variante, also das "echte Gummiband", erfordert ein bisschen Erfahrung im Umgang und in der Interpretation der Anzeige. Denn man verliert schnell die Übersicht, ob man sich dem Ziel tatsächlich nähert oder ob man sich immer weiter davon entfernt (je nach Zoomfaktor natürlich).
Es kann auch sinnvoll sein, bei dieser Art der Navigation die Karte in N/S-Richtung zu fixieren. Da hilft nur eigenes probieren und trainieren. Am besten auf einer bekannten Hausstrecke die Varianten durchspielen.
Diese "Trockenübungen" auf der Hausstrecke sollten auch mal mit der "normalen Navigation" trainiert werden. Wie reagiert das Gerät bei Neuberechnungen oder sollte ich auf Neuberechnung verzichten, wenn von der Route abgewichen wird? Da sich die Rechenalgoritmen immer ähneln, lotsen natürlich alle Geräte vergleichbar.
Beispiel: Autobahnetappe wegen eines Unfalles gesperrt, alle Geräte nutzen die nahezu gleiche Umfahrungsberechnung. Wo ich dann plötzlich im Stau bin, spielt keine Rolle mehr. An der Stelle kann es sinnvol sein, die automatische Neuberechnung zu deaktivieren und sich an der Ursprungsroute nur grob zu orientieren. Unter Umständen können dann nämlich (im Falle der gesperrten Autobahn) kleine Dorf- oder Kreisstraßen günstiger sein, als die "große Bundesstraße". Dieses "Improvisieren am Navi" sollte wirklich trainiert werden. Denn eines kann keines der Geräte: So improvisieren und variieren, wie es der Mensch kann.