Allerbesten Dank, Sven. Verstanden.
Noch mal mit meinen eigenen Worten, aber deutlich vereinfacht:
Bei einer großen Bremse benötige ich mehr Pedalweg, um den gleichen Bremsdruck aufzubauen, da die vordere Bremse mehr Bremsflüssigkeit in den Bremskolben aufnehmen kann. Da ich aber auch mehr Bremsdruck durch den längeren Pedalweg auf die hintere Bremse bringe, bremst diese bei gleich kleinem Volumen stärker. Die hintere Bremse geht also schneller ins ABS, was meine Gesamtbremsperformance verschlechtert. Nun hatte ich nach dem Wechsel auf die K-tec und den damit verstärkten ABS-Regeleingriffen - die ich aber als ABS-Eingriffe primär vorne wahrgenommen habe - hinten stärkere Bremsbeläge verbaut. Damit habe ich folglich der Theorie nach nicht die Bremsperformance hinten verbessert, es hat sich aber trotzdem so angefühlt. Das kann ich mir noch nicht erklären. Es mag aber auch durchaus Täuschung gewesen sein und ich habe mir das eingebildet. Vielleicht liegt es daran, dass ein besserer Belag hinten die o.g. Überbremsung linearer umsetzen konnte, während der Serienbelag durch die schneller zunehmende Belastung überfordert war.
Und noch ein negativer Effekt - wie oben geschrieben brauche ich aufgrund der höheren Volumenaufnahme weniger Kraft zur Bestätigung der größeren Bremse. Die Übersetzung ist größer, durch das größere verdrängte Volumen und die größere Kolbenfläche, auf die der Druck wirkt. Der erforderliche Pedalweg steigt aber in gleichem Maße.
Das bewirkt, dass sich der Druckpunkt verschlechtert und das Bremsgefühl ggü. der Serie schlechter wird.
Begegnen die Bremsenhersteller dem Problem damit, dass sie Stahlflexleitungen verbauen?
Zur K-tec muss ich sagen, dass sie sich im Straßenverkehr wie eine ganz normale Bremse verhält mit weich einsetzendem Druckpunkt. Tritt man kräftiger zu, merkt man, dass die Bremskraft mit dem Pedalweg immer stärker wird. Mag durchaus ungewohnt sein. Die Power ist aber jederzeit abrufbar und auf der Rennstrecke performt das Teil über einen langen Zeitraum ohne nachzulassen.