So, heute war der Trackday auf dem Bilster Berg, organisiert von der Seven-IG. Wurde erst am 26.4. abgesagt wegen der Coronasituation. Aber dann kam am 30.4. die Info, dass Individualsport doch stattfinden kann, wenn jeder Teilnehmer innerhalb der 24 Stunden davor einen offiziellen Schnelltest mit negativem Ergebnis absolviert.
Ich hatte mit den neuen 70er Federn schon eine Ausfahrt gemacht, die ein vielversprechendes Gefühl vermittelte, allerdings sich aufgrund alter, abgenutzter Reifen nicht final deuten ließ. Das sollte dann heute geschehen. NET hat neben Einbau und Vorlage beim TÜV auch die Fahrwerksgeometrie überprüft und die Gewindetiefe korrigiert. Zug- und Druckstufe hatte ich schon vor dem NET-Termin wieder auf KW-Vorlage eingestellt. Beim ersten Stint heute merkte ich sofort, dass zwar einerseits fürs harte Anbremsen die Druckstufe vorne rechts noch angepasst werden musste, aber andererseits sich das Auto nun viel präziser dirigieren ließ. Vielleicht schreibt Marc ( futurebreeze) noch kurz, wie dicht ich an den Pilonen verbeigehuscht bin bzw. generell was zum heutigen Trackday. In jedem Fall auf der Vorderachse beim Einlenken um Welten besseres Gefühl für die Reifen, also viel mehr Spielmöglichkeiten, um die Reifen vorne innerhalb oder außerhalb ihres Gripplevels zu bewegen. Hat am Anfang viel Spaß gemacht, aber mit wärmer werdenden Reifen und Dämpfer rückte dann doch wieder die leichte Hinterachse in den Fokus. Bei Bodenwellen nachwievor ESP-Eingriffe, um das Heck nicht "ausbrechen" zu lassen. Ich hatte gedacht, okay, machst du die Dämpfer vorne noch härter durch Zumachen der Zug- und Druckstufe. War auch nicht verkehrt, hat aber nicht geholfen. Marc und ich waren dann am Philosophieren, wobei jeder eher die Probleme am eigenen Auto im Monolog diskutierte. Also war meine Idee: mach auch den Dämpfer hinten hart, dann "regelt" der Dämpfer schneller, gibt dem Heck weniger Bewegungsfreiheit und das ESP ist dann hoffentlich zu langsam, um irgendwas zu bemerken. Beim darauffolgenden Stint stellte sich dann raus, dass das Blödsinn ist. Aber gut. Die Theorie sagt ja auch, dass man die angetriebene Achse nicht steifer macht, Praxis hat's bestätigt. Also die Dämpfer hinten in Zug- und Druckstufe deutlich weicher gemacht (3-4 Klicks weicher als Vorgabe). Die ESP-Eingriffe wurden weniger, aber waren nicht restlos weg. Jetzt kommt das große Aber: Ich hab mich dann aber in den letzten beiden Stints getraut, nachdem alles warm gefahren war, das ESP auszumachen. Vielleicht bin ich da ein wenig Mimimi. Vielleicht bin ich aber auch nicht gerade langsam und die Spielraum zwischen Talent und Strecke ist nicht mehr so wahnsinnig groß. Jetzt lasse ich die Zahlen sprechen (hab nur eine Tendenz im Kopf, muss selbst nachschauen). Vorweg: Marc und ich waren uns einig nach den ersten Stints, dass der Grund, warum die Rundenzeiten im Vergleich zum September 2020 um ca. 2 Sekunden langsamer waren, daran liegt, dass unsere Reifen alt waren (vorher grenzwertig nach Vorgabe der StVZO, hinterher absolut grenzwertig), dass wir 22-24 Grad hatten und dass wir der erste Trackday dieses Jahr waren, der dem blitzeblank-sauberen Asphalt einen Anstrich verpassen durfte. Soweit ich das mitbekommen habe, waren bisher nur Firmen mit ihren Testfahrern unterwegs und man findet ein paar Videoproduktionen im Netz (z.B. Vorstellung GT3 992). Um an unserer Kompetenz zu zweifeln, gab es jedenfalls keinen Anlass. Bestzeit letzter Trackday: 2:06,1. Bestzeit heute Mittag mit ESP: 2:07,5. Bestzeit Nachmittag ohne ESP: 2:08,8. Spannend für mich zu sehen, dass einerseits das ESP mehr Zeit gutmacht durch Bereitstellen des Rettungsankers, als dass es Zeit kostet aufgrund der Bremseingriffe. Andererseit bin ich nur 1,3 Sekunden weg und somit sehr froh, dass die Fahrwerksmodifikation absolut richtig war. Wobei ich ehrlich gesagt auch im Hinterkopf habe, dass man beim nächsten SPS-Besuch vielleicht da mal ins Regal greift. Geplant ist aber nichts.