Jungs, jetzt kommt mal bitte wieder runter. Es gibt hier wohl zwei Philosophien. DIY oder doch lieber durch den Fachmann machen lassen.
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile! Wie immer im Leben!
Jungs, jetzt kommt mal bitte wieder runter. Es gibt hier wohl zwei Philosophien. DIY oder doch lieber durch den Fachmann machen lassen.
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile! Wie immer im Leben!
Ist hier jemand „hochgekocht“... sehe ich nicht so Besonders wenn man deine Postings hier kennt... läuft doch alles im grünen Bereich
Ich hätte gerne mal eine „fachliche“ Antwort was es kosten darf, mehr nicht... dazu habe ich ja meinen Preis von über 1K geschrieben
Aber es sollte auch weiterhin nicht hochkochen, Lars.
Was für Postings von mir meinst du?
Ich glaube das der Preis einer Aufbereitung immer vom Zustand des Fahrzeug abhängig ist. Die Arbeitszeit für das Polieren und Vorbereiten dürfte einen großen Kostenblock einnehmen. Danach kommt noch die Frage nach dem Produkt, es gibt Profiversiegelungen die in drei Schichten aufgetragen werden müssen. Die jeweiligen Trockenzeiten müssen auch mit bedacht werden. Ich glaube daher das es keine sinnvolle "Obergrenze" gibt. Ich weiß blöde Antwort aber es kommt halt echt drauf an...
Also um mal ein Beispiel zu nennen,
wir hatten in unserem Betrieb (Autohaus) einen 997er Porsche in Schwarz (uni) mit reichlich Verbesserungspotential, sprich einigen tieferen Kratzern, die ausgeschliffen werden mussten und einem Lack der nach vielen Jahren der Benutzung natürlich einer Komplettaufbereitung bedurfte. Wir haben das im Auftrag einer anderen Firma für 500€ inkl. zweifacher Keramikversiegelung gemacht.
Ein paar Tage später kam dieser Kunde durch Zufall zu uns ohne zu wissen, dass wir sein Auto aufbereitet hatten - sehr von der Arbeit begeistert erzählte er, dass er nur 1000€ dafür bezahlt habe und war mehr als zufrieden.
Um auf deine Frage zu antworten, ja in der Tat werden hier oft (nicht immer) Kunden übervorteilt, weil sie es nicht besser wissen. Würden die wissen in welcher Zeit ein Profi solch eine Arbeit erledigt und dann überlegen, was sie dafür bezahlt haben, kämen ihnen vielleicht Zweifel über die Angemessenheit des Preises. Das schwierige daran ist halt zu beurteilen, wie viel Arbeit die Aufbereitung vor der Versiegelung in Anspruch nimmt. Bei einem neuen/ neuwertigen Auto ist die Vorarbeit überschaubar, das sieht natürlich ganz anders aus wenn ein Fahrzeug nach vielen Jahren der Benutzung und mangelnder Pflege aufgearbeitet werden muss. Wenn ich aber für einen kleinen Mx5 in neuwertigem Zustand hier 1000€ oder mehr bezahlen soll, dann ist das sicher mehr als unangemessen. Das erledigt ein Profi ohne Probleme innerhalb maximal eines Tages und man kann sich die Frage stellen, welcher Stundenlohn für einen Arbeiter der solche Arbeiten erledigt angemessen ist. Ein Ingenieursstudium ist dafür nicht von Nöten, um es mal freundlich auszudrücken. Das nötige Wissen um so eine Arbeit sauber ausführen zu können ist schon speziell aber nicht all zu umfangreich im Vergleich mit anderen Berufen des Handwerks. Der Maschinenpark und die Menge des benötigten Materials hält sich für die Aufbereitung eines Autos auch in Grenzen.
Wenn du sagst, dass es dir das wert war, ist das ja für dich dann auch in Ordnung, aber man darf sich schon die Frage stellen wie viel Stunden Zeit benötigt man für diese Arbeit und was ist so eine Stunde im Vergleich zu anderen Handwerkern wert. Da ich das bei uns im Betrieb täglich sehe und mittlerweile ja auch schon eigene Erfahrungen gemacht habe, kann ich mir da glaube ich schon ein realistisches Bild machen.
Für mein Empfinden liegt ein realistischer Preis für einen MX5 zwischen 400-500€, damit ist es dann aber auch gut bezahlt. Das Versiegeln von Felgen und Scheiben kann man noch zusätzlich machen, wobei eine Scheibenversiegelung oft beim Kunden nicht gut ankommt, weil es auf der Windschutzscheibe zu leichter Schlierenbildung kommen kann.
Rolf
Vielleicht bin ich naiv und lasse mir das Geld aus der Tasche ziehen, aber die 400-500 kommen mir zu wenig vor.
Mein Wagen wurde richtig gesäubert, sorgfältig poliert, an empfindlichen Stellen abgeklebt und die Räder demontiert und wieder montiert.
Dazu kommt dann noch Material und Arbeit der Versiegelung. All das als direkte Kosten.
Dann nimmt man noch die indirekten Kosten, Arbeitsplatz und geeigneter Stellplatz während Wartezeiten, Energie, Maschinenpark anteilig in Anschaffung und Wartung sowie Verwaltungskosten dazu. Wenn der Betrieb etwas größer ist mag das wohl noch etwas effizienter laufen bzw. ein Skaleneffekt auftreten, aber wie groß sind denn selbst große Aufbereiter?
Und schlussendlich muss ich ja auch noch nach dem Motto "ich zahle nicht für die eine reingedrehte Schraube des Ingenieurs, sondern für sein Wissen wo sie hin muss" auch hier (anteilig natürlich) dafür bezahlen, dass da jemand zu Werke geht der Erfahrung in seinem Tun hat. Gerade bei diesem dünnen Lack den man sich schnell nachhaltig ruinieren kann. Die Tätigkeit erfordert zwar nicht so viel (Schul)Wissen, aber doch trotzdem Können.
Wenn da jemand (zu) wenig aufruft, dann kann der entweder nicht kalkulieren (ist bei dem ersten Wagen den wir bei dem Aufbereiter hatten tatsächlich passiert, der Mann war da noch neu in der Selbstständigkeit) oder er spart eben irgendwo. Sei es direkt am Objekt, oder bei den Lohnkosten falls er Mitarbeiter hat. Und ich persönlich mag es nicht wenn die Leute welche mir eine Dienstleistung erbringen evtl. dadurch unmotiviert sind. Ich bin in der glücklichen Situation gut bezahlt zu werden, dass gönne ich auch anderen.
Ich versuche mich mal darin das aufzudrösseln.
Ausgangslage: Du fährst einen neuwertigen oder gar nagelneuen ND zum Aufbereiter und möchtest als Ergebnis eine 3-fach Versiegelung.
Komplette Vorbereitung des Fahrzeugs inkl. partieller Politur von verkratzten Stellen, Abkleben usw. : 3 Stunden
Auftragung erste Schicht Keramik inkl. Auspolierung : 1 Stunde (eigene Erfahrung 45 Minuten)
Auftragung zweite Schicht Keramik inkl. Auspolierung : 1 Stunde (eigene Erfahrung 45 Minuten)
Auftragung dritte Schicht Keramik inkl. Auspolierung : 1 Stunde (eigene Erfahrung 45 Minuten)
Nachbearbeitung und finishing : 2 Stunden
Insgesamt also ca. ein ganzer Arbeitstag. Dazwischen gibt es natürlich immer wieder Phasen des Aushärtens und der Ruhigstellung des Fahrzeugs, sodass der Verbleib des Fahrzeuges in der Werkstatt 2 Werktage sein wird.
8 Zeitstunden à 40,- €, darin kalkuliert sind 15,- € Brutto für den Mitarbeiter, Steuern, Sozialabgaben und ca. 30% Gemeinkostenzuschlag. Macht zusammen 320,- €. Für Material veranschlage ich mal 50,- €. Sind zusammen 370,- € zzgl.
Dazu kalkuliere ich einen kalkulatorischen Gewinn von 30%, also 111,- € obendrauf. 30% kalkulatorischen Gewinn finde ich schon recht üppig angesetzt in Anbetracht der niedrigen Umsatzrenditen im deutschen KFZ-Gewerbe. siehe LINK
Das bedeutet in Summe kostet die Aufbereitung 481,- € zzgl. 19% MwSt. gleich 572,39 €
Ich finde diese Kalkulation schon sehr großzügig, so dass ich einen Preis zwischen 500,- und 600,- € für durchaus realistisch halte.
Wollt ihr jetzt bei jedem Thema bzgl. Kosten zum MX5 eure eigene Kalkulation aufmachen, für mich eine befremdliche Diskussion hier.
Wollt ihr jetzt bei jedem Thema bzgl. Kosten zum MX5 eure eigene Kalkulation aufmachen, für mich eine befremdliche Diskussion hier.
Ja!
Es geht doch hier nicht in erster Linie um die Höhe Kosten, sondern eher ob die Kosten auch gerechtfertigt sind.
Ich habe nicht so viel Geld, dass ich etwas zu verschenken hätte und ich hoffe das geht den meisten anderen hier genauso.
Da sind zwei Punkte welche mir auffallen.
Erstens wage ich mal zu bezweifeln ob eine partielle Politur ausreicht. Die Wagen werden auf einem RoRo-Schiff überführt. Die Dinger sind zwar natürlich nicht offen zur See, aber auch weit weg vom Reinraum und die Atmosphäre darin arbeitet während der Seereise ordentlich. Das schadet ohne mechanische Belastung zwar erstmal nicht großartig, aber lagert sich ab und wir fangen ja gerade erst an. Dann kommt da noch der Transport auf dem offenen Autotransporter über viele hundert Kilometer. Währenddessen sind lange nicht alle Flächen mit Folie abgedeckt. Die Fahrer müssen sich trotz aller Vorsicht (wenn man Glück hat) über die Rampen der Transporter quetschen (mit Warnweste an natürlich). Immer wieder packen Leute den Wagen an. Wenn man beim Händler nicht auf Zack ist schiebt der den Wagen erstmal durch die Waschanlage, und dann fährt man oft auf eigener Achse zum Aufbereiter. Die letzten beiden Punkte können aber im Einzelfall entfallen, das stimmt.
Aber beim zweiten Punkt sehe (ich persönlich) schwarz. Wenn man mir erklärt wie man für 15€ Brutto in Deutschland einen motivierten & erfahrenen Mitarbeiter bekommt. Einer der nicht gerade erst frisch ausgelernt hat (und da hab ich damals noch im Handwerk auch schon geringfügig mehr bekommen). Sondern einen mit womöglich Familie und eben vielleicht auch einem Fahrzeug als Hobby. Mein Friseur kostet 50-60€ die Stunde, eine KFZ-Markenwerkstatt geht gerne Richtung 100 oder darüber hinaus. Lackierer sind nochmal teurer. Aufbereiter würde ich bei letzteren einordnen. Und hier in NRW sind die Preise eigentlich auch durchschnittlich. Klar geht das im Osten billiger, aber im Süden oder in Ballungsräumen eben auch deutlich teurer.
Eine Versiegelung ist komplett optional. Ich will da ein optimales Ergebnis. Dazu meine persönliche Einstellung "Wenn ich mir den Luxus gönne, sollen m.E. auch andere sich ihren leisten können" Die muss niemand teilen, aber schön fände ich es schon. Das rückt ab und zu mal wieder was zurecht, wen man sich bewusst macht für welches Geld Lebenszeit gehandelt wird.