Von Serie zu Sport zu Tracktool


  • Wenn du "fast nur" Nordschleife und Bilster Berg fährst, brauchst du eigentlich kein hartes Rennfahrwerk, zumindest NOS
    bin ich auch schon gefahren und dort ist zu hart eher suboptimal.

    Kann ich bestätigen, der Bilster Berg ist da ähnlich zur NOS und mit einem kompromisslosen Flat-Track FW wurde manch einer dort nicht glücklich.

    J_A_N und ich hatten am Montag den direkten Vergleich zwischen dem V3 und dem Öhlins. Sowie der K-Sport Bigbrake und der Stoptech Bigbreake. Jan auf nagelneuen Semis und mit wesentlich mehr Fahrkönnen und ich auf abgefahrenen Hankook V12 evo2 als ziemlicher Rennstreckengrünschnabel.

    Wobei ich Deine Geschwindigkeiten mit dem Hankook überraschend hoch fand, hätte ich offen gesagt mit dem Reifen langsamer erwartet.


    Viele Grüße

  • Wobei ich Deine Geschwindigkeiten mit dem Hankook überraschend hoch fand, hätte ich offen gesagt mit dem Reifen langsamer erwartet.

    Das Fahrwerk macht da schon viel aus. Der Sprung in der Performance durch das Öhlins war bei mir auch sehr, sehr groß.
    Ich kann da auch mit dem noch montierten Bridgestone Tempi gehen, bei denen Serie mit MPS4 nicht mehr mitkommt.


    Die ganzen Maßnahmen, die ich ergreifen muss, um das KW V3 auszubalancieren kosten am Ende auch Performance, die das Öhlins so mitbringt.

  • In kürze bekomme ich auch ein Entwicklungsstatement von KW für den ND2 , das ich hier ebenfalls gerne mitteilen werde.

    Sehr spannend. Bitte berichten. Denn mein ursprünglicher Kontakt mit KW zum Thema höhere Federrate beim KW V3 inkl. Gutachten war mühsam und wenig kompromissbereit bzw. feedbackwillig.


    Ich habe die zu geringe Federrate durch den härteren H&R-Stabi ausgeglichen. Das funktioniert recht gut. Zusätzlich habe ich die Dämpfer vorne auf ganz hart (zug- und Druckstufe), womit der sicherlich auch nicht mehr so viel Spielraum hat. Was mich nachwievor stört und das hatte auch der SPS-ND mit dem Street-Fahrwerk: das Einknicken über die Längsachse läuft hinten leicht zeitversetzt ab (Sven, vielleicht kannst das das bitte in Fachsprache übersetzen?). Das stört am Limit und je höher das Grippniveau auf der Vorderachse, desto heftiger drückt das Heck bzw desto williger das Eindrehen über die Hochachse. Ich bin bei Marc (futurebreeze) ein paar Runden auf dem BB mitgefahren, aber konnte dieszbgl. von der Beifahrerseite kein Gefühl für das Öhlinsfahrwerk aufnehmen. Insgesamt lag es aber ruhiger, das hatte Marc ja bereits geschildert. Man muss aber auch erwähnen, dass er mit dem Hankook V12 weniger Gripp vorne hatte und mit Spurplatten hinten deutlich mehr Spurweite. Marcs ND hat auch eine Domstrebe hinten und als RF ist auch hinten mehr Gewicht. Das alles käme auch dem KW entgegen.


    Was mich aktuell noch am meisten stört, ist das Entlasten der Hinterachse bei Bodenwellen. Selbst bei harter Zug- und Druckstufe schwingt die Hinterachse noch zu stark auf und ab. Das verursacht ein ungutes Gefühl in schnellen Kurven und das ESP bestätigt das auch durch Eingriffe.


    P.S. Die bessere Bremsleistung bei meiner K-tec kommt aber auch von den (frischen) Semis. Und so viel besser war das auch nicht. Durch meine Erfahrung konnte ich den Bremspunkt sehr konstant setzen.

  • ich habe am Dienstag kurz in einem SPS Street gesessen und habe mich beim Türe schließen sehr gewundert, das der Wagen doch sehr deutlich mehrfach nachschwingt. In meinem mit dem Öhlins ist das definitiv nicht so! Was kann das sein?

  • Was mich nachwievor stört und das hatte auch der SPS-ND mit dem Street-Fahrwerk: das Einknicken über die Längsachse läuft hinten leicht zeitversetzt ab (Sven, vielleicht kannst das das bitte in Fachsprache übersetzen?).

    Das nennt sich Phasenverzug, bzw. zweiphasige Reaktion.


    Ursache kann u.a. sein, dass die Dämpferabstimmung an Vorder- und Hinterachse nicht harmoniert. Ein Grund wäre z.B. dass eine Achse stark anders dämpft als die andere, oder physikalisch korrekt, dass das Schwingverhalten nicht parallel ist. Wenn Du die Vorderachse zugedreht hast, um bestimmte Symptome zu verringern, wäre das eine typische Folge davon. Daher ist das Einstellen eines parallelen Hubverhaltens immer ein wichtiger Schritt, der am Anfang und am Ende stehen sollte.
    Das ist leider das Problem. Wenn das Grundsetup nicht passt, dann kann ich zwar einzelne Symptome abmildern, hole mir dadurch aber schnell andere Probleme ins Auto.


    Mein Auto ist in der Hinsicht geradezu vorbildlich linear, aber ich habe auch ein bisschen herum probiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass beim Öhlins die Hinterachse immer einige wenige Clicks mehr als die Vorderachse braucht.
    Wenn Du das anders herum fährst, vorne hart, hinten weich, wäre das Verhalten mit einem pumpenden Heck und Zweiphasigkeit relativ typisch dafür.

    ich habe am Dienstag kurz in einem SPS Street gesessen und habe mich beim Türe schließen sehr gewundert, das der Wagen doch sehr deutlich mehrfach nachschwingt. In meinem mit dem Öhlins ist das definitiv nicht so! Was kann das sein?

    Vielleicht die Dämpfereinstellung? War in dem SPS eventuell sehr wenig Dämpfung eingestellt?

  • ich habe am Dienstag kurz in einem SPS Street gesessen und habe mich beim Türe schließen sehr gewundert, das der Wagen doch sehr deutlich mehrfach nachschwingt. In meinem mit dem Öhlins ist das definitiv nicht so! Was kann das sein?

    was das sein kann?...Einfach schei××× eingestellt.
    Falls du aus meiner Nähe kommst (Herford) melde Dich. Da schwingt nix. Schon gar nicht beim Türe schliessen.

  • Das nennt sich Phasenverzug, bzw. zweiphasige Reaktion.
    Ursache kann u.a. sein, dass die Dämpferabstimmung an Vorder- und Hinterachse nicht harmoniert. Ein Grund wäre z.B. dass eine Achse stark anders dämpft als die andere, oder physikalisch korrekt, dass das Schwingverhalten nicht parallel ist. Wenn Du die Vorderachse zugedreht hast, um bestimmte Symptome zu verringern, wäre das eine typische Folge davon. Daher ist das Einstellen eines parallelen Hubverhaltens immer ein wichtiger Schritt, der am Anfang und am Ende stehen sollte.
    Das ist leider das Problem. Wenn das Grundsetup nicht passt, dann kann ich zwar einzelne Symptome abmildern, hole mir dadurch aber schnell andere Probleme ins Auto.


    Mein Auto ist in der Hinsicht geradezu vorbildlich linear, aber ich habe auch ein bisschen herum probiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass beim Öhlins die Hinterachse immer einige wenige Clicks mehr als die Vorderachse braucht.
    Wenn Du das anders herum fährst, vorne hart, hinten weich, wäre das Verhalten mit einem pumpenden Heck und Zweiphasigkeit relativ typisch dafür.

    Ich habe in der Zug- und Druckstufe schon alles versucht, um den Phasenverzug zu eliminieren. Dämpfer vorne zu hat es leicht verbessert. Was ich hinten mache, ist relativ egal. Linear bekomme ich es mit dem Dämpfer nicht hin. Ich denke, dass die Feder oder der Stabi vorne noch härter sein müsste. Aber dann nehme ich auch Gripp weg. Die Frage wäre, ob ich mit der Achsgeometrie noch was machen könnte. Ich müsste mal mit Björn (NET) Kontakt aufnehmen. Er oder Terence haben bestimmt Vorschläge. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, die Dämpfer bzw. die Ventile im Inneren von KW überarbeiten zu lassen. Ich muss da noch mal ein paar Nächte drüber schlafen. Saison ist ja leider vorbei. Aber geil war es.

  • Wenn Du die Vorderachse härter machst, machst Du sie nur noch schneller. Was hilft ist die Hinterachse steifer zu machen und das geht am besten über die Spur. Was fährst Du da? Da würde ich ruhig mal in Richtung 30‘ oder sogar mehr gehen.


    Was heißt den „vorne zu“ hat geholfen? Theoretisch müsste Druck auf und Zug zu etwas lindern.

  • In Summe bin ich schneller, wenn das Auto gleichmäßig linear einlenkt. Das ist mein Ziel, egal wie (solange es bezahlbar bleibt, neues Fahrwerk wäre zu viel des Guten). Alle Nachteile kompensiere ich mit meinem wahnwitzigen Fahrkönnen. ;)


    Ich habe die Dämpfer vorne in Zug- und Druckstufe ganz hart gemacht, sprich komplett geschlossen. Das hat den Phasenverzug leicht kompensiert im Vergleich zu den Standardwerten. Asymmetrisch hatte ich nicht versucht, dazu fehlt mir das Wissen bzw. das Vorstellungsvermögen, zumal du oben ja selbst schreibst, dass du beim Öhlins die fehlende getrennte Einstellmöglichkeit von Zug- und Druckstufe nicht vermisst. Aber vielen Dank, Druck auf, Zug geschlossen lassen teste ich gerne mal.


    Spur hinten wurde 2017 auf 20' eingestellt/gemessen. Müsste sowieso mal wieder kontrolliert werden. Wenn ich das auf 30' anpassen lasse, dann habe ich noch mehr Vorspur, sprich ein noch stabileres Heck (und höheren Verschleiß). Aber verschiebt das meinen Phasenverzug in Richtung linear(er)?