Von Serie zu Sport zu Tracktool

  • Ja, volle Zustimmung. Als weiteren Kandidaten für einen guten Kompromiss würde ich auch noch den Federal (595?) nennen.


    Beide sind aber dennoch schon eine Spur „snappy“ und nehmen dem Auto Beweglichkeit. Da kommt man leider nicht drum herum.


    Auch das als Zustimmung und nicht im Widerspruch zu Deiner Aussage ;) .

  • Versteif Dich nicht zu sehr auf die Einstellbarkeit des Fahrwerks. So viel macht man da üblicherweise nicht, außer mal ein bisschen weicher, oder härter zu drehen. Das wichtigste ist, das Auto in Balance zu bringen und das mache ich über die Federwahl und die Fahrwerksgeometrie. Mit den Dämpfern kann ich dann lediglich ein bisschen Feintuning für meine Vorlieben betreiben, aber wenn es fahrdynamisch korrekt bzw. optimal sein soll, dann gibt es da gar nicht viel zu verstellen, ohne dass man irgendeine Ecke verschlechtert (siehe auch oben die Diskussion mit Jan).

    True words!!!1!


    Der MPS4 ist absolut geeignet für den Trackeinsatz, auf dem MX-5 und auch auf deutlich schwereren Autos. Aber man muss dann auch sehr sauber fahren, darf den Reifen nicht überfahren und muss an seiner Fahrtechnik arbeiten.
    Oder ich nehme einen Reifen wie den Toyo und kann es krachen lassen und ohne große Mühe eine Schippe drauf legen.


    Wie geschrieben, beides legitim und man muss sich nur überlegen, ob das Material für einen gewinnen soll, oder ob man selber gewinnen will.

    Ich finde auch die Herangehensweise über einen Semis legitim und ggfs. sogar sinnvoller als mit einem UHP zu starten:
    Ich komme aus dem Kartsport und hab schon immer den rabiaten Fahrstil gelernt gehabt. Klar ist ruhig und gefühlvoll bei einem leichten Auto sinnvoll, das musste ich über die MX-5-Jahre auch erst für mich entdecken. Das Problem ist ja, dass es so viele Faktoren gibt: Einlenkverhalten, Federn, Dämpfer, Zugstufe, Druckstufe, Reifengripp, Reifendruck, Reifentemperatur. Als Kartkönner - aber Fahrwerkstuningeinsteiger - weiß man, ob man selbst schnell oder langsam oder das Auto schnell oder langsam ist. Wenn man beim Reifen einen Toyo R888R nimmt, hat man einen Reifen, der erstmal immer gut funktioniert, also bei Temperatur und Luftdruck gutmütig ist. Ein MP4S ist schnell kaputt, wenn man ihn zu heiß fährt (oder täusche ich mich da?). Wenn man den Reifen erstmal außen vor lässt, kann man über viele Runden versuchen, das Fahrwerk verstehen zu lernen. Und an der Stelle verweise ich auf die oben zitierte Empfehlung von Sven: Balance/Fahrwerksgeometrie -> Dämpfer als Feintuning. Dazwischen würde ich aber tatsächlich den Reifen bzw. die Reifenwahl setzen.


    Ein Clubsport/Competition bin ich leider noch nicht auf der Rennstrecke gefahren. Trotzdem würde ich das gerne zum Vergleich mal machen wollen - auch auf dem Bilster Berg. Ein noch schneller ansprechender Dämpfer würde mir wohl gefallen. Hat der Nankang-ND von SPS das Performance drin?


  • Wenn man beim Reifen einen Toyo R888R nimmt, hat man einen Reifen, der erstmal immer gut funktioniert, also bei Temperatur und Luftdruck gutmütig ist. Ein MP4S ist schnell kaputt, wenn man ihn zu heiß fährt (oder täusche ich mich da?).

    Da ist schon was dran, aber am Ende ist das ein Henne/Ei Problem. Lernt man erst mit dem Sportreifen Auto fahren und macht ihn dabei kaputt, oder nimmt man den robusten Reifen und lernt weniger dabei?
    Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit weniger Grip das Auto und sein Verhalten besser kennenlernt und mehr mitnimmt. Vieles kann man sogar nur so lernen. Ich habe z.B. das Feingefühl für das Auto und die Balance nach meiner Überzeugung in erster Linie auf dem Eissee und beim Nass-Handling gelernt.
    Ich war aber natürlich auch in der super komfortablen Situation, dass das Material immer von der Firma gestellt wurde und es z.T. sogar zum Auftrag gehörte die Reifen bis ins Detail zu testen, häufig soweit bis sie am Ende kaputt waren. Da muss man als Privatfahrer natürlich etwas anders an die Sache heran gehen.


    So schnell bekommt man einen MPS4 aber auch nicht kaputt, wenn man sich von unten herantastet, was man ja immer tun sollte. Mit der Brechstange kann das aber auch ganz schnell gehen.
    Insofern wäre mein Vorschlag immer noch mit einem Sportreifen, oder einem der eher verzeihenden UHPs einzusteigen, aber dabei durchaus eher in die untere Schublade zu greifen und Reifen zu nehmen, die vielleicht nicht die super Performance haben, aber dafür auch gut bezahlbar sind. Dann steckt man das besser weg, wenn die ersten Sätze etwas mehr leiden. Der Federal ist für mich da ein echt guter Kandidat.


    P.S.: Ganz tolle Diskussion hier, die echt Spass macht ;) .

  • Ich bin den MPS4 auf meiner Ex-Alpine gefahren, der ist in Zolder regelmäßig am Ende der Stints eingebrochen,
    vor allem auf der Bremse und in schnellen langgezogenen Kurven, wobei man zugeben muss, dass Zolder ziemlich bremsenmordend ist.
    Für sportliches Fahren auf der Straße ein Top Reifen, deswegen fahre ich ihn jetzt auch auf dem MX5.


    Der Federal ist ein guter Einstieg, funktioniert meiner Meinung nach im Regen besser wie ein Toyo888R und ist etwas gutmütiger im Grenzbereich,
    allerdings fängt er, wenn es heiß wird, an zu "schmieren" und Federal hat was den Rundlauf betrifft immer mal wieder deutliche Qualitätsschwankungen.
    Aber irgendwoher muss der unschlagbare Preis auch kommen. :) Auf dem AdR Kurs fand ich den Toyo über einen längeren Zeitraum hinweg performanter
    und war bei vergleichbaren Bedingungen mit 1,53 zwei Sekunden schneller (aber immer noch langsamer wie Jan und Marc, da hat Sven natürlich recht: das größte Problem sitzt immer hinter dem Lenkrad :D ).


    Da es bei einem Tracktool aber um ein Gesamtpaket geht, wären mir vor allem aber auch ein gutes, griffiges Lenkrad wichtig und vor allem vernünftige
    Schalensitze, egal ob dies wie bei mir jetzt Recaro Pole Position oder andere sind, da wird jeder nach Statur eine andere Präferenz haben.


    Ein MX5 als mehr oder minder reines Tracktool wäre definitiv nicht meine erste Wahl, außer man baut sich einen Käfig wie den von Cusco ein,
    wie schnell fliegt man ab, wenn irgendwelche Betriebsmittel auf der Strecke liegen und man nur noch Passagier ist.
    Ohne Käfig würde ich ein Tracktool nicht fahren, es gibt für den Anfang eigentlich nicht besseres wie einen BMW E36, der ist als 325i bezahlbar und auch
    bei einem Unfall wieder mit wenig Geld aufbaubar. Ask me how i know...

  • Auf der NOS kann man mit der entsprechenden Fahrtechnik sehr gut mit einem Sportreifen klar kommen, ohne zum Verkehrshindernis zu werden.
    Da bin ich schon zwei Tage mit dem R, oder GTI auf demselben Reifen gefahren und anschließend noch auf Achse nach Hause. Das sind dann so ca. 80-100 Runden.


    Ich habe es als Anfänger aber auch schon geschafft, mir nach drei Runden den Reifen eckig zu fahren ;) .

  • Wobei gerade der Federal eine Unart hat die gerade Anfänger die den Reifen durch eine unsaubere Linie oder falsche Bremspunkte doch auch mal ungewollt überfahren kennen lernen und sich wirklich total unangenehm und unsicher anfühlt, auch wenn es das erstmal gar nicht unbedingt ist. Und zwar neigt er zum Schmieren wenn er überfordert wird und das ein ganzes Stück bevor dann tatsächlich die Haftung verliert, ein ganz eigenartiger Zustand mit dem man zwar umgehen kann wenn man es weiss, der sich aber auch dann noch unangenehm anfühlt.


    Leider gibt es andere vergleichbare Einsteiger-Sportreifen wie den Kumho KU36 oder, was ich bisher erfahren konnte, den Nankang NS2-R die das für meinen Geschmack besser machen nicht in den ND üblichen Größen.


    Mit richtigen Semis habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, das macht Spass solange es gut geht, kommt Mann doch mal in eine Situation das die Haftung abreißt, hat man es wirklich ordentlich übertrieben oder versaut und muss schon geübt sein um das zu retten oder wie ich, viel Auslauf :/



    Edit:
    Zu lange getippt, @JayGee hat es schon geschrieben...

  • Und zwar neigt er zum Schmieren wenn er überfordert wird und das ein ganzes Stück bevor dann tatsächlich die Haftung verliert, ein ganz eigenartiger Zustand mit dem man zwar umgehen kann wenn man es weiss, der sich aber auch dann noch unangenehm anfühlt.

    Das nennt sich wahrscheinlich „gutmütig mit breitem Grenzbereich“ ;) .
    Habe ich so nicht „erfahren“, aber ich habe ihn auch nicht überfahren.
    Für das Lernen nicht optimal, aber immerhin kann es einen vor einem Abflug bewahren.

  • und hiermit liegt die Entscheidung jetzt fast bei 90%, dass es bei mir im Frühjahr wieder Hankook ventus v12 evo 2 werden - der Reifen macht einen mordsspass und knickt auch auf dem track nicht ein - abkühlrunden hat er zwischendurch nie bekommen und ich habe ihn trotz gegenteiliger Befürchtungen wohl nie überfahren - sonst wären die Rundenzeiten wohl nicht so konstant gewesen?

  • wieder Hankook ventus v12 evo 2 werden - der Reifen macht einen mordsspass und knickt auch auf dem track nicht ein - abkühlrunden hat er zwischendurch nie bekommen und ich habe ihn trotz gegenteiliger Befürchtungen wohl nie überfahren

    Den hatte ich nach 1,5 Runden NOS am Limit, so dass er weich und schmierig wurde, auch ohne jegliches Überfahren. Aber das sind dann auch gut 30 km am Stück.
    Nach Abkühlphase wieder alles i.O.
    Der Michelin kann da mehr.