ST Tieferlegungsfedern

Zitat von Detlef

Vielleicht gibt es Leute, die einen MX5 rein optisch tieferlegen und ins Wohnzimmer stellen wollen. Wofür benötigen diese ein Gewindefahrwerk.

Das stellt wohl niemand in Frage, ich jedenfalls ganz sicher nicht.
Leider gibt das niemand zu. Es wird die „optimale“ Lösung gesucht und dann diskutiert, dass Federn doch so toll funktionieren.
Darum geht es doch:

Zitat von Bjoern L

Es werden so viele Fahrzeuge nur mit Federn ausgestattet, das kann ja nicht alles Scheisse sein sonst würden die Leute das ja nicht machen.

Jeder der schreibt, dass ihm das Fahrverhalten nicht so wichtig ist und das es ihm in erster Linie um die Optik geht, wäre mir persönlich herzlich willkommen und dann wäre die Diskussion sicher eine ganz andere.
Wenn aber jedesmal wieder das Argument kommt, dass das doch bei Lieschen Müller und MotorTalk super funktioniert, dann wird wohl zwangsläufig auch jedesmal ein Widerspruch provoziert werden .

Dazu kommen dann noch Bemerkungen wie diese:

Zitat von Detlef

Alle die darüber diskutieren möchten,.wissen inzwischen, dass das nonplusultra wahrscheinlich ein Gewindefahrwerk ist.

„Wahrscheinlich“ - auch da könnte man wieder trefflich diskutieren, warum Du nicht überzeugt bist. Da gießt Du jetzt selber Öl ins Feuer.
„alle die darüber diskutieren“ - beinhaltet leider nicht die neuen Teilnehmer, die sich hier anmelden und anfangen die alten Diskussionen noch einmal zu führen.

Mein Fazit, das wird man wohl beides aushalten müssen - das die Diskussion immer wieder mal aufkommt und das das regelmäßig Widerstand provozieren wird, insbesondere von Leuten, die den Wechsel durch haben und selber andere, schlechtere Erfahrungen mit Tieferlegungsfedern gemacht haben.

Das die Diskussion dann „unangenehm“ wird, oder man mit seiner Meinung alleine da steht, und gar keine Lust mehr hat das Thema anzusprechen kann ich verstehen. Im echten Leben kann ich aber auch keine falschen, oder unpopulären Thesen vertreten und erwarten, dass alle artig nicken und keiner widerspricht.
Ich appelliere da an Selbstreflektion und Ehrlichkeit und die Diskussion wird viel einfacher.
Der erste, der einen Post unter dem Motto „Fahrverhalten egal, es geht nur um Optik“ eröffnet, bekommt bei mir bei passender Gelegenheit ein Bier spendiert .

Hallo,

naja, nonplusultra ist ja auch nicht immer die Frage.

Ist z.B. ein Stock Bilstein Fahrwerk besser oder schlechter als ein Bilstein mit Eibach/Mazda Federn? IM US-Miata Forum wird viel positives von der dortigen Eibach Bilstein Kombi berichtet.
Ich bin da auch unschlüssig.
Ein Öhlins für das über 10 fache ist halt auch nicht für jeden...

Ich weiß, es wird mit jedem weiteren Post eigentlich nur schlimmer, deshalb versuch ich's ganz kurz.

Man muss nicht jeden, der das Auto nur etwas tieferlegen will, zum Gewindefahrtwerk missionieren. Es gibt genug Nutzungsprofile, wo die Federn ihren Zweck erfüllen.

Es ist aber sinnvoll abzufragen, ob der Interessent sich aller Möglichkeiten und aller Einschränkungen bewusst ist. Immer nur Ja-Sager sollte keiner um sich haben.

Mir kommt die Tieferlegung vorne mit 44mm doch happig vor. Damit fährt man eben quasi dauernd in den Anschlagpuffern. Ich fang hier nicht damit an, warum das nicht gut ist. Ich sage nur, es wäre (auch mit Federn) besser gegangen.

Trotzdem, der Hinweis ist berechtigt, dass eben nicht jeder High-End braucht. Nicht einmal beim Fahrwerk.

Dann betrachte ich es mal etwas aus meiner Sicht zum Thema "Federn".

Das serienmäßige Fahrwerk fand ich im Fahrverhalten grenzwertig. Eine reine Schiffsschaukel. Auch das Hochbeinige steht dem Fahrzeug nicht wirklich gut.

Was kann man im günstigsten Fall machen, um eine Besserung, nicht die nonplusultra Lösung, zu erziehlen. Ein Federntausch. Günstig, Schiffschaukel ade und vor allem bessere Optik.

Das ganze kosten incl. Einbau um die 500€ und soll im Prinzip nur Nuancen besser und optisch schöner sein als Serie. Mehr nicht.

Warum wird so ein Wunsch weg diskutiert?

Und ich kenne sehr, sehr, sehr viele, die mit seriösen Tiefelegungsfedern (egal welche Fahrzeugmarke) überaus zufrieden sind, da sich die Optik und das Fahrwerhalten verbessert hat. Sie haben/hatten kein Gewinde als Vergleich und deshalb fehlt ihnen auch nichts und somit sind die jeweiligen Aussagen "Ich bin damit sehr zufrieden" absolut nachvollziehbar.

Kann ich alles gut nachvollziehen.

Schwierig ist die Diskussion, weil der Betrachtungswinkel vieler Beurteiler sehr schmal ist und das alles schwer zu objektivieren ist.

Ich habe zwei Fahrtrainings durchgeführt und in diesem Bereich, waren beides Mal die Fahrzeuge mit den Tieferlegungsfedern, die die am schlechtesten funktioniert haben.
Insbesondere beim Kurventraining in Geesthacht ist das sehr deutlich geworden.

Also ist die Aussage „mir reicht es und im Alltag ist es besser“ subjektiv sicher nicht falsch, aber vor dem Hintergrund der Fahrdynamik und der Fahrsicherheit objektiv sicher nicht unstrittig.

Also bekommt man mit den Tieferlegungsfedern etwas, was ähnlich Serie ist und in gewissen Belangen besser (etwas straffer, weniger wanken) und in anderen Belangen auch schlechter (Fahrdynamik, Grenzbereich, ggf. Komfort) funktioniert.
Wie häufig in der Technik ein Zielkonflikt und dann kann man auch wie immer in der Technik trefflich über ein Für und Wider diskutieren.
Es geht doch nicht darum etwas wegzudiskutieren, sondern die Bandbreite und Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Nichts anders passiert regelmäßig in diesen Threads.

Und dann bin ich wieder bei meiner Aussage von oben, dass es auf eine realistische Einschätzung und Ehrlichkeit ankommt, wie bei Dir. Gratulation, wenn ich Deinen Beitrag lese, hast Du für Dich alles richtig gemacht und Deine Lösung gefunden.
Wenn Du jetzt aber schreiben würdest, dass Fahrdynamik ganz wichtig ist und Du eine fahrdynamisch optimale Lösung suchst, dann wäre die Diskussion wieder eine andere und ginge von vorne los.

Das man subjektiv mit jeder Lösung glücklich werden kann ist defintiv so, insbesondere wenn man nichts anderes kennt. Aber wer will das?
„Ich habe mir jetzt so eine Kamera bei Aldi gekauft und bin ganz zufrieden. Aber ich habe mich sicherheitshalber auch nicht umgehört und beraten lassen, um zu schauen was eine gute, oder sogar die beste Lösung für mich gewesen wäre.“
Klar kann man sich mit Mittelmaß und dem erst besten Irgendwas zufrieden geben, aber schöner ist doch ein „so wollte ich das, mir reichen die Federn, aber ich kenne wenigstens die Vor- und Nachteile“.

Zitat von Detlef

Das serienmäßige Fahrwerk fand ich im Fahrverhalten grenzwertig. Eine reine Schiffsschaukel. Auch das Hochbeinige steht dem Fahrzeug nicht wirklich gut.

Ich bin das Bilstein Fahrwerk in serienmäßigem Zustand, allerdings mit vernünftigen Spur- und Sturzwerten über 3 Jahre gefahren. Die Wankneigung ist vorhanden und das kann man auch nicht wegdiskutieren, aber von grenzwertigem Fahrverhalten und Schiffsschaukel ist das aber noch weit weit entfernt. Ob das hochbeinige dem Fahrzeug steht ist rein subjektiv und Geschmacksache.

Ich bin danach 6 Monate mit Standardstoßdämpfern und H&R Tieferlegungsfedern rum gefahren und fand es deutlich grenzwertiger als das Bilstein Fahrwerk ohne Tieferlegung. Klar die Wankneigung war nicht mehr vorhanden, aber dafür versetzte das Fahrwerk in unebenen Kurven und die Federung schlug recht häufig bis auf die Endanschläge durch. Ich bin mit dieser Kombination ca. 10.000 km gefahren und ich hatte das Gefühl, dass die Dämpfer schon am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind. Die Federn haben sich deutlich schlechter angefüllt, als die Bilsteindämpfer im ND davor nach 75.000 km.

Zitat von Detlef

Was kann man im günstigsten Fall machen, um eine Besserung, nicht die nonplusultra Lösung, zu erziehlen. Ein Federntausch. Günstig, Schiffschaukel ade und vor allem bessere Optik.

Das wichtigste in diesem Zusammenhang nennst du in den beiden Sätzen gleich zweimal. Günstig!
Die allermeisten die Tieferlegungsfedern einbauen lassen, machen dies weil es günstig ist. Sie wollen einfach nur die hochbeinige Optik los werden, damit der ND noch "cooler" aussieht. Dabei ist das Fahrverhalten bestenfalls zweitrangig und weil ja alles was ich selber habe gut sein muss, wird das dann auch noch gebetsmühlenartig schön geredet.

Auch ich finde 1.500 - 2.000,- € für ein Gewindefahrwerk viel Geld. Auch ich habe nur eine begrenzte Menge Geld zur Verfügung. Ich würde dann aber eher etwas länger sparen, als die falsche Lösung anzustreben!

Just my 2 cent!

Zitat von Detlef

Warum wird so ein Wunsch weg diskutiert?

Mein Kommentar war bewusst und zugegeben überspitzt und im Wesentlichen in der nicht validen Argumentation begründet, dass eine von vielen getroffene Wahl zwangsläufig gut sein muss.
Das vorgefundene Muster ist in vielen Threads in vielen Foren immer wieder anzutreffen. Eine Frage zu einer eigentlich schon getroffenen Entscheidung wird gestellt und eigentlich nur erwartet, das Anliegen bestätigt zu bekommen (TL Federn, Bremsenupdate...). Die getroffene Entscheidung wird auch trotz äußerst valider Kontra-Argumente durchgezogen und am Ende eher trotzig als hervorragend dargestellt, auch wenn sie bei Licht betrachtet nur ein Kompromiss ist. Da machste nichts und weitere Diskussionen sind nicht zielführend.
Was mich und andere dann halt stört ist die Tatsache, dass die Kompromisslösung an der Stelle durch fehlende Vergleichsmöglichkeiten nicht als solche dargestellt wird, sondern über den grünen Klee gelobt wird. Das ist mir zu wenig differenziert...

Viele Grüße

Manchmal kommt es anders als Mancher denkt

http://www.znpp.de/?p=2695

Den Testbericht PDF kann ich leider nicht hochladen. Zu groß

Zitat von Ronotto

Ich bin das Bilstein Fahrwerk in serienmäßigem Zustand, allerdings mit vernünftigen Spur- und Sturzwerten über 3 Jahre gefahren. Die Wankneigung ist vorhanden und das kann man auch nicht wegdiskutieren, aber von grenzwertigem Fahrverhalten und Schiffsschaukel ist das aber noch weit weit entfernt. Ob das hochbeinige dem Fahrzeug steht ist rein subjektiv und Geschmacksache.
Ich bin danach 6 Monate mit Standardstoßdämpfern und H&R Tieferlegungsfedern rum gefahren und fand es deutlich grenzwertiger als das Bilstein Fahrwerk ohne Tieferlegung. Klar die Wankneigung war nicht mehr vorhanden, aber dafür versetzte das Fahrwerk in unebenen Kurven und die Federung schlug recht häufig bis auf die Endanschläge durch. Ich bin mit dieser Kombination ca. 10.000 km gefahren und ich hatte das Gefühl, dass die Dämpfer schon am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind. Die Federn haben sich deutlich schlechter angefüllt, als die Bilsteindämpfer im ND davor nach 75.000 km.

Das sehe ich sehr ähnlich,

auch ich bin jetzt ein Jahr lang mit dem originalen Bilstein Fahrwerk unterwegs gewesen. Anfänglich mußte ich mich auch erst einmal an das Rollen gewöhnen, aber nach einer kurzen Eingewöhnung habe ich bei mehreren schnellen Ausfahrten unter anderem mit Wolfram gesehen, dass man durchaus sehr schnell und auch sicher damit unterwegs sein kann, einziger wirklicher "Haken" ist das schnelle Umsetzen von einer Richtung in die andere, aber auch das geht wenn man es gefühlvoll macht. Tieferlegungsfedern vermitteln einem vielleicht auf den ersten Metern ein direkteres weil strafferes Fahrgefühl, aber das Gefühl ist trügerisch, weil bei höherem Tempo und Bodenwellen/Schlaglöchern, wird man schnell merken, dass das Fahrwerk unterdämpft ist und dann kann es wirlich gefährlich werden, weil das Auto versetzt und eine saubere Radkontrolle nicht mehr gegeben ist. Das merkt man natürlich nur dann, wenn man den Wagen halt auch entsprechend bewegt. Viele ruhige Fahrer merken das erstmal nicht, aber die Gefahr ist immer da in entsprechenden Situationen die Kontrolle zu verlieren und dafür ist mir mein Auto zu schade. Das gesparte Geld verliert dann schlagartig seine Bedeutung, wenn das geliebte Spielzeug einen Blechschaden erleidet und unter Umständen die eigene Psyche noch dazu. An fremden Schaden möchte ich gar nicht denken. Die Mehrkosten für ein anständiges Fahrwerk sind im Verhältnis zum Fahrzeugwert und in Anbetracht der Nutzungsdauer doch wohl eine wirkliche Überlegung wert.

Rolf

Zitat von Detlef

Manchmal kommt es anders als Mancher denkt

Was hat das mit dem MX-5 und der dafür verwendeten Lösung zu tun?

Ansonsten, wenn es denn übertragbar wäre, schnellere Rundenzeit, höherer, schmalerer Grenzbereich, giftigeres Fahrverhalten. Bestimmt das was der typische MX-5 Kunde sucht. Der Porsche wird bei der Lösung viel von seiner Harmonie und Ausgewogenheit verloren haben.
Darüber hinaus ist auch die Strecke ganz entscheidend. Wenn diese eben genug ist, dann kommt der fehlende Restfederweg nicht negativ zur Geltung, aber im Alltag auf schlechten Straßen leider schon.
Ich vermute in diesem Fall ist es das original Porsche Fahrwerk mit Dämpferregelung, das hier den Sieg einfährt, ergänzt um straffere Federn von H&R, die man aufgrund des Komforts nicht in Serie fahren wollte, mit wenig oder gar keiner Tieferlegung, da das Auto bereits ab Werk tief steht. Das ist dann auch technisch keine Überraschung.

Meine eigene Erfahrung mit dem MX-5 sagt leider etwas anderes., nämlich dass die Tieferlegungsfedern bei unserem Auto insbesondere in Verbindung mit dann zu weichen Serien-(Bilstein-)Dämpfern nicht optimal funktioniert.

Du kämpfst also immer noch hart an der Front, dass die Tieferlegungsfedern doch gut, oder sogar besser funktionieren und wunderst Dich dann über eine weitere Diskussion?