Irgendwie werde ich mit der Idee nicht warm. Wenn die Radlasten an den vier Rädern unterschiedlich sind, liegt das doch primär am Gewicht der einzelnen Bauteile und deren Anordnung. Wenn ich jetzt an den Federnvorspannungen und den Standhöhen rumtüddel, bis das alles gleich ist (diagonale gleich und 50/50 v/h), dann arbeite ich doch mit dem Prinzip von Fehler und Gegenfehler, das kann doch nicht besser werden, zumal ich mit unterschiedlichen Federlängen bzw. Hebelarmen mir noch ganz andere Geister in‘s Auto rufe. Der Zauberlehrling läßt grüßen. Oder habe ich einen Denkfehler?
Morgen gibt‘s 11/12 Härtetest!
„Cross-Balance/Cross-Weight“-Diskussion
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Vorne/hinten kann man nicht ausgleichen, genauso wenig wie links/rechts.
Ausgleichen kann man nur das Crossweight, damit das Auto diagonal beim Einlenken symmetrisch arbeitet.
Ich bin immer noch der Überzeugung, dass dabei nur eins geht, Radlasten ausgleichen, oder die Standhöhe und nicht beides gleichzeitig.Sinn macht das aber erst bei gut ausbalancierten Autos mit sehr harten Fahrwerken, als letztes Mittel des Feintuning, zumal der MX-5 für ein Serienfahrzeug schon echt super Werte hat.
Bei einem Serienauto mit normal, weichem Sportfahrwerk klappt das nicht.
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Bei Fahrwerken mit Fußpunktverstellung musst du ja gerade nicht mit unterschiedlichen Federlängen oder Vorspannung en arbeiten (wobei ich das mit der Vorspannung bei anderen Fahrwerken auch nicht so kritisch finde, solange man im erlaubten Verstellbereich der Hilfsfeder bleibt).
Aber grundsätzlich hast du Recht. Das Gewicht richtig zu verteilen ist immer die bessere Methode. Keine Frage.
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Bei Fahrwerken mit Fußpunktverstellung musst du ja gerade nicht mit unterschiedlichen Federlängen oder Vorspannungen arbeiten
Doch, wenn ich an einem Rad ausgleiche, verändere ich die Radlast und damit auch die Vorspannung der Feder im Arbeitspunkt. Das ist im Grunde derselbe Effekt.
Man braucht aber eben auch eine gewisse Federhärte, damit das Sinn macht. In der Literatur wird üblicherweise größer 100 N/mm genannt, bezogen auf eine 1:1 Übersetzung.
Mit den 40 N/mm des Öhlins vorne und hinten (unter Berücksichtigung der Übersetzung) sind wir da weit von weg.
Ich müsste also überproportional viel Weg einstellen, um da etwas auszugleichen. Das führt dann wieder zu anderen Asymmetrien und Nachteilen, die ich mir nicht einfangen möchte. -
Doch, wenn ich an einem Rad ausgleiche, verändere ich die Radlast und damit auch die Vorspannung der Feder im Arbeitspunkt. Das ist im Grunde derselbe Effekt.
Stimmt. Ich bin mir selbst in die Falle gegangen. Die Länge der Feder wird von Radlast und Federkonstante bestimmt.
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Ich bin immer noch der Überzeugung, dass dabei nur eins geht, Radlasten ausgleichen, oder die Standhöhe und nicht beides gleichzeitig.
Stelle Dir vor, Du verstellst die Federbasis z.B. an der Vorderachse rechts wie links im gleichen Maß - hat dies Auswirkung auf die cross weights? Ich behaupte Nein.
Im 2. Schritt die Federbasis nur auf einer Fahrzeugseite im gleichen Maße verstellen - hier muss dann der Unterschied der Übersetzung Federweg zu Radweg (VA 0,65:1 / HA 0,88:1) beachtet werden. Ich behaupte auch dies ist ohne Einfluss auf die cross weights.
Es gibt also eine Möglichkeit die Standhöhe zu beeinflussen ohne die cross weights wieder zu verstellen. Ich habe eine eigene Radlastwaage und habe dies schon oft so durchgeführt.
Ich fahre hauptsächlich allein mit dem MX5, daher habe ich die Einstellung mit Fahrergewicht vorgenommen und auch die Stabis und alle Buchsen in genau dieser Position spannungsfrei gemacht.
Ohne Fahrer steht das Auto dann natürlich links höher.Bei unseren Freunden in USA hat das Einstellen der Radlasten viel mehr Beachtung. Einfach mal GOOGLE mit "miata corner balance" füttern.
Ja, bei den geringen Federraten ist es eher Feinschliff!
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Ich fahre hauptsächlich allein mit dem MX5, daher habe ich die Einstellung mit Fahrergewicht vorgenommen und auch die Stabis und alle Buchsen in genau dieser Position spannungsfrei gemacht.Ohne Fahrer steht das Auto dann natürlich links höher.
Bei unseren Freunden in USA hat das Einstellen der Radlasten viel mehr Beachtung. Einfach mal GOOGLE mit "miata corner balance" füttern.
Ja, bei den geringen Federraten ist es eher Feinschliff!
Stimmt im miata.net z.B. kann man einige Beiträge zum Thema finden.
Beim NC wurde auch viel darüber gesprochen das man den Wagen per Radlastwaage eingestellt hätte (vor allem im Zusammenhang mit den Taxi-Vermessungsaktionen),
es wurde aber nie speziell von der Corner Balance gesprochen. Und wenn ich gerade so recht überlege wurde da auch nie so recht drüber gesprochen was man da genau gemacht hat.Ich jedenfalls bin mit meinem Zufallstreffer von <51/>49 schon glücklich und lasse dass ganze auch so eingestellt. Die Diagonale, die schon entlastet ist, hat bei mir immer noch die größte Last da stelle ich nichts mehr rum.
Finde es auf jeden Fall interessant die Meinungen zu diesem Thema auseinanderdriften zu sehen
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... es wurde aber nie speziell von der Corner Balance gesprochen. Und wenn ich gerade so recht überlege wurde da auch nie so recht drüber gesprochen was man da genau gemacht hat.
Wenn du keine Möglichkeit hast, schwere Komponenten (oder gar Zusatzgewichte, wie sie im Rahmen einer Rennserie Sinn ergeben können) umzumontieren, ist die "Corner Balance" das einzige, das du überhaupt auf der Radlastwage einstellen kannst.
Es ist nicht möglich, die grundsätzliche Gewichtsverteilung (z.B. zwischen links und rechts oder vorne und hinten) durch Drehen am Gewinde zu ändern.
Ein rechtsgelenkter ND dürfte mit Fahrer tatsächlich symmetrischer dastehen, als ein linksgelenkter. Zwei relativ schwere Einzelkomponenten, die unsymmetrisch vorne links platziert sind, sind der i-ELOOP-Kondensator und der Akku. Der Kondensator ist mittlerweile bei Neufahrzeugen unvermeidlich, beim G 160 gab es noch die Exclusive-Line, die ohne daherkam. Nachträglich ausbauen ist technisch zwar vielleicht möglich, aber für die meisten sicher nicht praktikabel, wenn nichts anderes kaputt gehen und keine Warnleuchte blinken soll. Bleibt noch der Akku, den man gegen eine LiFePo-Version austauschen kann. Mit den Anfeindungen, die einem dann entgegenschlagen, muss man - wie so oft - leben. Ach ja, den Intake Sound Enhancer kann man natürlich noch ausbauen. Wieder knapp 700 Gramm vorne links gespart.
Alle Diskussionen zu diesem Thema wären aber - auch ich bekenne mich schuldig - in einem allgemeinen Thread besser aufgehoben, denn sie betreffen jedes Fahrwerk, nicht nur das Öhlins Road & Track.
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Es ist nicht möglich, die grundsätzliche Gewichtsverteilung (z.B. zwischen links und rechts oder vorne und hinten) durch Drehen am Gewinde zu ändern.
Das ist mir durchaus bewusst. Damals war nur der Tenor: Einstellung per Radlastwaage ist absolute Pflicht. Ohne dass dem Forenmitglied gesagt wurde was überhaupt wie einzustellen ist.
Ich habe mich kürzlich mit dem Geschäftsführer und einem Mechaniker aus einem örtlichen Betrieb für Fahrerprobungen unterhalten (eventuell kennt @Svanniversary die Firma Wand & Reichwein).
Die haben mir eben das gleiche gesagt wie Sven auch: Machen sie mir, ist aber für nen "normales" Straßenfahrzeug unnötig rausgeschmissenes Geld.Die Jungs fahren seit Jahren für Audi, BMW, Mercedes und Mazda und diverse Reifenhersteller, die wissen denke mal was Phase ist.
Nur was soll nen anderer Betrieb mit der Info: "Mach ma Einstellung über Radlasten" anfangen, wenn nichtmal der Kunde der es beauftragt weiß was gemacht werden soll?
Der Betrieb braucht ja irgendwelche Vorgaben in welchem Rahmen man sich bewegen will/soll.Aber ist auch schon wieder ewig her, das war bestimmt 2014 wo ich mich beim NC mit dem Thema auseinandergesetzt habe, eventuell täuscht mich auch nur meine Erinnerung.
Alle Diskussionen zu diesem Thema wären aber - auch ich bekenne mich schuldig - in einem allgemeinen Thread besser aufgehoben, denn sie betreffen jedes Fahrwerk, nicht nur das Öhlins Road & Track.
Ja da hast du Recht, eventuell kann ja ein Mod die letzten Beiträge zum Thema in den anderen Fred schieben.Ach ja, den Intake Sound Enhancer kann man natürlich noch ausbauen. Wieder knapp 700 Gramm vorne links gespart.
Der ist im Signature nicht drin (Gott sei Dank), das war das erste was ich nachgucken musste als ich las im ND sei sowas verbaut.
Eventuell sollte ich mein Gewicht mehr aufschlüsseln .
Mein Mixxer hat Öhlins, keine Domstreben, keinen Sound "Enhancer" aber dafür die schweren AD08RS in 215/45 R17 und leichte Aluradmuttern nicht zu vergessen
Achja und das ganze Helfergedöns (Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera ...)Die Stubby spart bestimmt auch noch ein paar Gramm hinten rechts
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Stelle Dir vor, Du verstellst die Federbasis z.B. an der Vorderachse rechts wie links im gleichen Maß - hat dies Auswirkung auf die cross weights? Ich behaupte Nein.
Im 2. Schritt die Federbasis nur auf einer Fahrzeugseite im gleichen Maße verstellen - hier muss dann der Unterschied der Übersetzung Federweg zu Radweg (VA 0,65:1 / HA 0,88:1) beachtet werden. Ich behaupte auch dies ist ohne Einfluss auf die cross weights.Es gibt also eine Möglichkeit die Standhöhe zu beeinflussen ohne die cross weights wieder zu verstellen. Ich habe eine eigene Radlastwaage und habe dies schon oft so durchgeführt.
Das setzt aber voraus, dass das Auto vorne und hinten gleich steht, oder links und rechst gleich steht und ich dass dann symmetrisch verstellen kann. Das ist bei meinem Auto definitiv nicht der Fall. D.h. irgendwann komme ich wieder an den Punkt, dass ich ein einzelnes Rad verstellen muss und damit entweder die Standhöhe, oder das CW wieder verstelle.
Wo nach wird dann eigentlich eingestellt? Nach Optik? D.h. Du gleichst die ganzen Toleranzen in den Aufnahmepunkten und der Karosserie aus, um dann zu akzeptieren, dass die Federbeine alle schief stehen? Auch das wäre kein Weg, den ich weiterverfolgen würde.
Um wieviele mm wird denn ein Federbein dabei so durchschnittlich verstellt?Ich greife damit bei weichen Federn auf jeden Fall recht deutlich in das Thema Kinematik, Wanklenken usw. ein. Das wiederum kann dann ggf. genau die Asymmetrien bei links/rechts Fahrt erzeugen, die ich eigentlich mit der Einstellung des CW vermeiden wollte. Auch hier ist das Thema wieder etwas komplexer, als mancher glaubt.
@Paddel, bei unseren amerikanischen Freunden muss ich schon recht häufig schmunzeln. Da sind einige sehr ambitioniert, mit dafür häufig umso weniger Hintergrundwissen, unterwegs. Ich glaube als deutscher Ingenieur ist man da einfach anders geprägt und stellt als erstes die Frage „was bringt es“ .
Ich will ganz sicher niemanden zu Nahe treten, aber es gibt leider vieles was so aufgeschnappt wird und mit dem man dann eine pseudo Professionalität erreichen möchte. Klingt doch auch super im Forum und am Stammtisch, wenn man das CW akribisch eingestellt hat und exotische Rad-/Reifenkombinationen fährt, wie z.B. 8Jx18.
Leider bringt das technisch häufig nichts und was mich immer noch mehr wundert ist, dass gerade diese Fahrer häufig noch nie irgendwelche Trainings, oder Lehrgänge gemacht haben. Da würde ich als erstes ansetzen und dann bekommt man auch ein Gefühl dafür, wo man am Auto noch nachschärfen muss und was man lassen kann.
Ich habe eine relativ gute Ausbildung genossen und komischerweise bin ich von meinem Auto im aktuellen Zustand absolut überzeugt. Aber vielleicht mache ich hier auch was falsch .