Winterreifen - Diskussion zu Erfahrungen / Empfehlungen

  • Die von Taxidriver angesprochene "Ausgewogenheit in allen Bereichen" erfordert KnowHow und kostet, daher findet man diese zumeist nur bei Premiumanbietern.
    Wer aber ev. einen Spezialisten sucht, kann auch bei den NoNames (zB. Nankang NS-2R unter den UHPs) fündig werden - AlphaTester zu spielen birgt aber auch ein gewisses Risiko.


    Dass nicht nur der Name des Herstellers und des Produktes wichtig ist, zeigt auch dieses recht aktuelle Bsp.
    (Was wohl passiert wäre, wenn es keinen Markenhersteller sondern eine Billigmarke gewesen wäre ;) )


    "Ein Kunststück wurde in der kleinen Dimension beim Pirelli Cinturato P1 Verde registriert. Zwischen zwei Reifensätzen, die aus unterschiedlichen Produktionsstätten stammten, wurden gravierende Unterschiede im Nassgriff festgestellt. Bei eigens nachgekauften Reifensets trat diese Diskrepanz ebenfalls auf – weshalb der Reifen aus der Wertung genommen wurde, weil ein eindeutiges Ergebnis nicht gewährleistet werden konnte. Womöglich sollten interessierte Kunden hier beim Reifenhändler etwas intensiver nachfragen."
    (ÖAMTC Sommerreifentest 2016)


    Daher aufpassen wo man seine Reifen kauft und für welchen "MARKT" dieser bestimmt war - gerade beim Onlinekauf!


    PS:
    Ich fahre den Sottozero3 selbst auf dem Mercedes S205 mit ca. 1,8t (Erstausrüstung) - wirklich sehr guter Winterreifen.
    Verschleißt nur sehr schnell - auf einem leichten Fahrzeug daher aber ev. genau deswegen interessant

  • Es ist ein offenes Geheimnis, dass derselbe Reifen bzw. dasselbe Profil in unterschiedlichen Spezifikationen hergestellt wird. Gerade in der Erstausrüstung kocht jeder sein eigenes Süppchen. Da gibt es dann eine Version für Mercedes, eine für VW, eine für BMW und eine für den Aftermarket, die alle unterschiedlich sind. Manchmal sind diese Reifen durch ein Herstellerkennzeichen unterscheidbar, aber das muss nicht zwingend vorhanden sein.
    Man kann sich dann auch gut vorstellen, dass die Version für den Heckantrieb auf einem Fronttriebler nicht unbedingt optimal funktioniert.


    Schlechter Nassgriff ist häufig ein Zeichen dafür, dass der Reifen auf Rollwiderstand und Haltbarkeit getrimmt wurde. Klingt also prinzipiell nach einer OEM Version. Bei den Aftermarket Specs wird häufig auf gute Eigenschaften in allen Bereichen optimiert, dafür sind dann aber RoWi und Verschleiß schlechter.

  • OE Reifen und Aftermarket hatten wir hier ja beim BridgestoneS001-Thema besprochen.


    Der Pirelli-Patzer ist aber im reinen Zubehör/Händlerware Bereich so geschehen.
    Viele Online-Reifenanbieter fungieren nur noch als Vermittler zwischen in der EU sitzenden Anbietern.
    Der Kunde kann so im Vorhinein absolut nicht abschätzen, von wo der Reifen versendet wird und für welchen Markt dieser bestimmt war.
    Und wie man am ÖAMTC Bsp. sehen kann, auch im lokalen Offline-Handel ist man davor nicht sicher.


    Ein für Südeuropa bestimmter Reifen (meist schlechterer Nassgrip) ist äußerlich nicht von einem für Nordeuropa bestimmten zu unterscheiden.


    Bevor man also auf Günstigmarken los basht, sollte man selbst zuerst mal überlegen, wo denn der eigene, gerade super billig geschossene Markenpneu, her kommt. :whistling:


    Und leider muss man heut zu Tage auch wissen, welcher Investor/Anteilseigner hinter einer Marke steckt - denn diese haben maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmens- und Produktstrategie.


    Pirelli jetzt auch ein ChinaKracher?

  • OE Reifen und Aftermarket hatten wir hier ja beim BridgestoneS001-Thema besprochen.


    Der Pirelli-Patzer ist aber im reinen Zubehör/Händlerware Bereich so geschehen.
    Viele Online-Reifenanbieter fungieren nur noch als Vermittler zwischen in der EU sitzenden Anbietern.
    Der Kunde kann so im Vorhinein absolut nicht abschätzen, von wo der Reifen versendet wird und für welchen Markt dieser bestimmt war.
    Und wie man am ÖAMTC Bsp. sehen kann, auch im lokalen Offline-Handel ist man davor nicht sicher

    Das ist das gleiche Thema. Die OEMs haben meist sehr hohe Qualitätsanforderungen. Die Reifen, die diese nicht erfüllen, landen dann im Aftermarket, so dass dort eine Mischung aus verschiedenen Specs verkauft wird.

  • Heißt: der Automobilhersteller bestellt eine für ihn bestimmte Spec. - ev. sogar mit eigener Kennung für ihn.
    Pirelli merkt in der Produktion dann, dass sie nicht in den Specs liegen und liefert diese dann an den Handel, mit aber eben dieser Kennung, welcher dem Kunden/Hersteller doch die Sicherheit geben soll???


    Würde bedeuten:
    Reifen beim Hersteller > Reifen im Handel.


    Anm.
    die Pirellis im Test waren ohne Herstellerkennung und reine Handelsware. Eben nur aus verschiedenen Fabriken und vermutlich für verschiedene Märkte.
    Gekauft wurde blind im österreichischen Fachhandel.

  • Ja, so ist es. Bei Reifendirekt findest Du ja auch Reifen mit Herstellerkennung als Aftermarketprodukt. Die Limits für Reifenungleichförmigkeiten usw. sind für den Aftermarket in der Regel lascher als für die Erstausrüstung, so dass immer ein Anteil der Erstausrüstungsproduktion im Handel landet. Das kann dann reine Aftermarket Ware sein, egal ob OEM oder nicht, oder eben Restbestände aus OEM Fertigungen, die z.B. die Grenzwerte nicht geschafft haben.


    Und auch Reifen ohne Herstellerkennung können OEM-Ware sein. Es gibt also in dem Sinne keine reine Handelsware. Viele Hersteller wie z.B. VW, Opel, viele Japaner verwenden keine Kennzeichnung, so dass Du bei einem Reifen gar nicht erkennen kannst, ob er aus einer Aftermarket oder OEM Spec kommt. Gerade bei Massenware ist es üblich keine Kennzeichnung zu verwenden, weil dass die Lieferströme für Restware in den Aftermarket vereinfacht.


    Mal ganz böse gedacht, könnte es Dir bei Reifen mit verschiedenen DOTs passieren, dass Du vier verschiedene Specs am Auto spazieren fährst. Daher ist es zumindest wichtig, dass die Reifen aus einer Charge kommen (auch wenn man dann nicht wirklich weiß, was das für ein Reifen ist).


    Für mich persönlich ist das alles in allem ein sehr unschönes Vorgehen, aber wehren kann man sich dagegen als Privatmann nicht. Es kann helfen, wenn man Reifen über die OEM-Kanäle bestellt. Aber auch da ist es dem Händler meist freigestellt, wo er seine Reifen bezieht. Wenn der dann zum Höker um die Ecke geht, hast Du dasselbe Spiel.
    Die einzige Möglichkeit die man hat, ist die Reifen bei sehr schlechtem Fahrverhalten oder Vibrationen zu reklamieren und zu schauen, wie der Händler damit umgeht.

  • ist das in jedem Fall so ? Ich habe nämlich schon gesehen, dass Reifen im Minimum nur Paarweise angeboten werden. Das würde zumindest eine mögliche Chargenmischung etwas mindern. Bei Autoreifen, welche ich bis jetzt immer nur Satzweise gekauft habe (übrigens ausnahmslos nur "Premium" Marken), habe und hatte ich nie den Eindruck, dass da etwas nicht propper war. Die DOT Kennung war bzw. ist auch immer gleich. Ich könnte mir bei den Billigst Noname Produkten auch noch gut vorstellen, dass das dort diesbezüglich etwas weniger genau zu und her geht.

    ND G160 SL+SP, i-Eloop, Onyxschwarz Met, MZ Frontlippe-Schürze+Schweller, Alu Pedale,EZ:19.11.2016
    Tuning: alles LED, verchromte Blinker Birnen vo & hi, MZ MX-5 Edelstahleinstiegblenden, Stubby Antenne, ATH Windschott 12cm, Eton POW 160.2 -> verkauft
    Audi RS3 Sportback 8V FL daytonagrau, Optipaket schwarz (ohne OPF) EZ: 01.11.2017
    Porsche 718 Spyder miamiblau PLCQEWV2 EZ:15.07.2020

    Suzuki Swift Sport AZ silber met. Swissline EZ:16.06.2018

  • ist das in jedem Fall so ?

    Was meinst Du im speziellen?


    Zum Glück kauft man Reifen in der Regel als Satz, oder mindestens paarweise und ein seriöser Händler wird immer darauf achten, dass es auch so passt. Ich kenne da aber schon Fälle, wo am Fahrzeug zwei unterschiedliche DOTs montiert wurden.


    Welche Spec Du bekommen hast, kann man ja ohne direkten Vergleich nicht einschätzen. Sprich Du merkst ja nicht ob der Reifensatz OEM BMW oder Mercedes ist, weil Du nicht weißt welcher Schwerpunkt bei der Entwicklung gesetzt wurden. Vielleicht wäre eine andere Spec dann im Nassgriff besser gewesen, oder hätte weniger Verschleiß gehabt.
    Manchmal merkt man es, weil man denselben Reifen nochmal nimmt und dann trotzdem das Gefühl hat, dass das Auto anders fährt.


    Es ist auch immer stark unterschiedlich, wie groß die Unterschiede zwischen den Specs sind. Mal sind die so, dass man das im Alltag gar nicht heraus fährt und mal so, dass es sehr deutlich ist.
    Am häufigsten bekommt man aber trotzdem die klassische Aftermarket Variante, die in der Regel sehr gute Allround-Eigenschaften hat.

  • Gestern kam er endlich, der Schnee, mit Matsch und Eis dazu. den Icept Evo2 kann ich nun empfehlen. auch im trockenen keine unangenehmen Auffälligkeiten. Preis-Leistung ist für mich top, sofern er auch eine Weile hält. aber ich muss mich an meinen ersten Roadster doch noch etwas gewöhnen. der schiebt den leichten Arsch ganz schön rum. :D

    Gruß - Michl
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    G160 SL -the White King-

  • aber ich muss mich an meinen ersten Roadster doch noch etwas gewöhnen. der schiebt den leichten Arsch ganz schön rum

    das stimmt. war gestern auf unserm firmenparkplatz viel schnee. wenn man da zu viel gas gibt geht das heck gleich rum (auch bei Geradeausfahrt). War bei Fronttriebler nicht so. ist aber sehr gut kontrollierbar. lenken mit gas geht im schnee optimal.werde es heute abend auf nem verlassenen parkplatz noch etwas üben können.