Winterreifen - Diskussion zu Erfahrungen / Empfehlungen

  • Das Thema wird sehr gern "verkompliziert" in Foren, denn im Grunde ist es eine Wald und Wiesen Verschraubung die genug Sicherheit bzw. den DAU (Dümmster Anzunehmender User) Faktor beinhaltet.


    Es reichen folgende Grundregeln:

    • Kontaktfläche zwischen Felge und Nabe muss sauber und fettfrei sein - "metallisch blank"
    • Felgenzentrierung sauber + unbeschädigt und die Felge sitzt ordnungsgemäß
    • Schraubengewinde und Gewindegang der Nabe durchgehen sauber und leichtgängig.
    • KEINE Kupferpaste (galvanisches Verhalten -> ABS Probleme usw.)
    • Passende Radschauben zur Felge - besonders der Kopf
    • Anzugsmoment des Felgenherstellers beachten (steht im Gutachten)
    • Drehmomentschlüssel verwenden
    • Kontrolle nach 50-100km (die Schraubverbindung "setzt" sich und verliert mitunter Vorspannung)
  • Das Thema wird sehr gern "verkompliziert" denn im Grunde ist es eine Wald und Wiesen Verschraubung, die genug Sicherheit bzw. den DAU (Dümmster Anzunehmen User) Faktor beinhalten.

    Da muss ich Dir deutlich widersprechen. Klar ist es das Ziel so eine Verschraubung robust auszulegen. Das ist aber gar nicht so trivial.
    Die Kombination aus umlaufender Belastung mit sehr starken Temperaturwechseln und entsprechender Wärmedehnung ist gar nicht so einfach zu beherrschen. Gleichzeitig muss ein guter Kompromiss zwischen Vorspannung und Löseverhalten gefunden werden.
    Im Motorbereich setzt man für die Art der Belastung Dehnschrauben ein. Genau dafür ist aber in der Radverschraubung kein Platz, so dass ich mit sehr kurzen Dehnlängen leben muss.
    Die Radverschraubung war schon bei einigen angesehenen deutschen Herstellern der Grund für einen Rückruf.

  • Nur kurz OT.


    Bei einer Radverschraubung ist der Spielraum sehr groß, vorallem wenn wir zB. mal richtige "hochkritische" Verschraubungen am Fahrzeug wie Pleuellager oder KW-Lagerschrauben hernehmen.


    Am PKW wird zB. eine M14x1,5 10.9 Radschraube im Schnitt mit 130-180Nm angezogen.
    Die Din Norm sieht dafür aber 210Nm vor. Das sind schon sehr große Abweichungen allein beim Anzugsmoment und da reden wir jetzt nicht von Vorspannkräften usw.
    (Die Vorspannkraft kann allein durch ölen oder nicht, dem Anzugsverfahren usw. um über 50% variieren)


    Diese Verschraubung muss daher "weitestgehend idiotensicher" sein.
    Ich möchte das Ganze nicht weiter verkomplizieren. Wer sich an die Punkte oben hält, bekommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Probleme im späteren Betrieb, die sich auf sein Vorhgehen begründen.
    Die "Auslegung" der Hersteller ist eine andere Sache, die dem Kunden in diesen Fall weniger tangieren sollte.


  • Ich möchte das Ganze nicht weiter verkomplizieren. Wer sich an die Punkte oben hält, bekommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Probleme im späteren Betrieb, die sich auf sein Vorhgehen begründen.
    Die "Auslegung" der Hersteller ist eine andere Sache, die dem Kunden in diesen Fall weniger tangieren sollte.

    Jein, ich mutmaße mal, dass viele dieser Verschraubungen nicht so robust sind, wie man das als Hersteller gerne hätte und das hat dann auch Auswirkungen auf die Robustheit im späteren Kundenbetrieb.
    Diese Verschraubung ist ja auch schwer mit den von Dir Genannten zu vergleichen, weil sie vom Laien ggf. bis zu 30, 40 Mal im Laufe eines Autolebens gelöst und wieder verschraubt wird.
    Ich stimme Dir aber insoweit zu, dass sie robust genug sein sollte, wenn man sich an die Kriterien hält. Wobei ich nicht mit Dir übereinstimme, ist das Thema "ein wenig Öl". Das hat an dieser Stelle nach meiner eigenen Erfahrung gar nichts zu suchen.
    Schwierig in dem Kontext ist auch, dass viele Nutzer ja nicht einmal einen Drehmomentschlüssel haben. Dann kommt also neben den allgemeinen Tücken auch noch undefiniertes Drehmoment dazu und schon rollt das Rad über die Autobahn.


    Also Zustimmung insoweit, dass Deine Kriterien gut sind und man auf der sicheren Seite ist, wenn man sich daran hält. Keine Zustimmung zum Thema "weitestgehend idiotensicher". Oder als Schluss es wäre dann wohl idiotisch, wenn man sich nicht an die Vorgaben hält.

  • Ich bin kein Freund von "Mutmaßen" oder Glauben, wenn es um naturwissenschaftliche Tatsachen geht.
    Die genannten Dinge - Thema anziehen und lösen einer Schraubverbindung- sind hinreichend erforscht und berechenbar.
    Eine Schraube die im elastischen Bereich (unterhalb der hier genannten 210Nm bei der M14x1,5 10.9h vorgespannt wird, kannst du theoretisch so oft lösen wie du willst, ohne dass sie Schaden nimmt.
    Den Einfluss von "leicht geölt" kann man ebenfalls problemlos berechnen.
    Zudem: eine fabrikneue Schraube ist zumeist "leicht geölt" sowie nahezu jede "kritische" Verschraubung.
    (Punk C -http://www.schraubenfibel.de/Reibungswerte.html)


    Fachtermini werden in der Umgangssprache auch mal falsch verstanden zB. eben das "leicht geölt" bzw. "geölt".
    http://www.schraubenfibel.de/Anziehdrehmomente.html
    (In der Tabelle siehst du die Differenzen im Anzugsmoment/Vorspannkraft bei den unterschiedlichen Reibwerten. Die vom Felgen & Automobilhersteller vorgegeben Werte liegt jedoch zumeist weit unterhalb der max. zulässigen Werte für nicht plastische (bleibende) Verforumung oder gar Bruch.


    Nur mal als Bsp.
    Zieh ich eine Radschraube auf 3x an (50/80/110Nm) statt gleich voll anzuziehen und mit sogenanntem Nachknicken mittels Drehmomentschlüssel auf die 110Nm, hat das eine ähnliche Wirkung auf die Vorspannkraft wie das Thema leicht geölt, wobei wir über das eigentliche Schmiermittel noch garnicht gesprochen haben.



    Wir können gern per PM weiter darüber reden, da ich nicht glaube, dass das hier weiter zur Sache tut und wir das Thema mal wieder nur unnötig verkomplizieren.

  • Wie doll muss man die Muttern eigentlich festknallen, damit sowas passiert?


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    Meine Werkstatt meint es auch immer gut mit dem Drehmoment, wenn sie die Räder runter hatten . . . . ;(



    Grüße
    Matthias

    "Das Internet macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger."
    Albert Einstein

  • @GarchingS54: Vielen Dank für das "mutmaßen". Das ist ja schon fast Motor-Talk Niveau.


    Ich habe nur aus eigener Erfahrung und praktisch erworbenem Wissen geschrieben. Und ich habe mich vier Jahre lang hauptberuflich genau mit dem Thema beschäftigt.
    Könnte es sein, dass Du hier die theoretische Seite vertrittst, während ich echte praktische Erfahrung zu dem Thema habe?


    Also nochmals vielen Dank für den letzten konstruktiven Beitrag und dann ist das für mich auch erledigt.


    P.S.: Bei echtem konstruktiven Interesse gerne weiteres per PN.


    Warum kommt eigentlich in jedem Forum irgendwann und immer wieder der Moment, wo man seine Freizeit opfert, um anderen Tipps zu geben und sein Wissen zu teilen, und es dann jemand doch viel besser weiss und einen auch noch beleidigt? Kann man da nicht ein bisschen höflicher miteinander umgehen, insbesondere wenn es sein könnte das auch andere Leute Erfahrung und Fachwissen haben?

  • Keine Ahnung, warum du nun hier rum jammerst. Das Wort "mutmaßen" hast du aufgebracht und ich habe es aufgegriffen. Auch deine anderen Aussagen untermauerst du nicht mit Gründen, sondern stellst sie in den Raum.


    Ich habe hier keine Lust jeden einzelnen Punkt von dir anzuführen, der "Fragen" bei mir aufwirft, aber wenn du schon öfter diese Erfahrung gemacht hast, dass "jemand es besser Weiß", dann sollte man zumindest mal drüber nachdenken.
    Ich bin gern bereit mit dir sachlich diesen Dinge per PN zu klären, da ich nicht glaube, dass das hier von großem Interesse ist, da doch etwas mehr Hintergrundwissen im Bereich Maschinenau und Verbindungselemente nötig ist und das Ganze hier sonst wie ein Fachidiotischer-Schwanzvergleich aussehen könnte.


    Wenn du dein Wissen hier teilen willst: sehr gut, dann tu das bitte. Allerdings immer darauf gefasst sein, dass jemand mal nachfragt. Warum,Wieso?
    Einfach nur etwas in den Raum stellen und glauben, dass es jeder es unhinterfragt so hinnimmt, ist auch etwas blauäugig.


    Über naturwissenschaftliche Tatsachen diskutiert man nicht. Das wissen wir nicht erst seit dem Dunning-Kruger Effekt.
    Ein Forum dient als Erfahrungs und Meinungsaustausch.
    Beides ist stets mehr subjektiv denn objektiv.


    Daher BTT.


    20Hertz: waren die überhaupt angezogen?

  • Meine praktische, professionelle Erfahrung spricht gegen Deine Theorie. Aber da die unfehlbar ist, können wir das dann doch auch lassen.
    Ich bleibe bei meinem Tipp an die Gemeinschaft, das Thema nicht zu leicht zu nehmen.


    Ein weiterer Austausch scheint mir auf dem Niveau eher nicht nötig, da du selber ja dermaßen über alle Zweifel erhaben bist und auch nicht offen für andere Argumente oder Hinweise.


    Die Kröte, dass ich hier zurück ziehe, schlucke ich gerne, da ich weder über meine berufliche Tätigkeit im Detail noch über Internas meiner beruflichen Erfahrungen in öffentlichen Foren schreiben möchte. Wenn das als gutgemeinter Hinweis und konstruktiver Dialog nicht ankommt, dann ist das halt so.


    P.S.: Wenn Du eine Bemerkung in der ich mutmaßen benutzt habe, generalisierst und jetzt auch noch von rumjammern schreibst, dann komnt das zumindest bei mir ziemlich unter der Gürtellinie an. Ich dachte wir hätten das hier nicht nötig. Schade also.
    Ich habe überhaupt nichts gegen konstruktive Kritik und Nachfragen. Aber dazu gehört natürlich eine gewisse Diskussionsbereitschaft auf beiden Seiten.