Der KFKA-Thread • kurze Frage, kurze Antwort

  • Gewichts-, Komplexitäts-, Kosten- und Package-Vorteile sind nmE die wichtigsten Punkte. Ich denke das Design hat zusätzlich eine Rolle gespielt.

    Gleichzeitig haben sie ihre funktions- und fahrdynamischen Ziele nachweislich problemlos erreicht.

    Und ich kenne viele der Entwickler persönlich - die Messlatte liegt da hoch und die machen keine halben Sachen.


    Ein paar aus meiner Sicht treffende Artikel:

    https://www.oldtimer-markt.de/…gem%20Raum%20unterbringen.

    DeWiki > MacPherson-Federbein


    Hier findet sich auch mein Verweis auf die Verwandschaft von McPherson und DQ:

    „Die MacPherson-Achse entspricht kinematisch einer Doppelquerlenkerachse, bei der der obere Dreieckslenker durch ein aus Kolben und Kolbenstange des Stoßdämpfers gebildetes Drehschubgelenk ersetzt wurde.“


    Geschickt gemacht hat die Achse einige Vorteile und ist sehr dicht dran am DQ, gerade bei sehr beengten Platzverhältnissen (Kofferraum vorne, niedrige Front).


    Auch hier ist es wie immer in der technischen Entwicklung und speziell im Automobilbau. Schwarz/weiß gibt es nicht und der Entwickler muss immer viele Ziele zusammenführen und dabei Zielkompromisse eingehen.

    Die McPherson-Achse hat in dem Zusammenhang durchaus einige Vorteile, bei eher geringen fahrdynamischen Nachteilen.

    Rein fahrdynamisch bietet die Doppelquerlenker-Achse natürlich noch zusätzliche Freiheitsgrade und Vorteile, aber das ist eben nicht alles, was man bei einem Achskonzept berücksichtigen muss.

  • Das IKA ist immer eine gute Referenz. Mit dem arbeiten wir auch gerne zusammen und bekommen immer wieder gute Mitarbeiter, die da studiert haben.


    Inhaltlich kann man die genannten Punkte auch in dieser Unterlage nachlesen. Danke für den Link, Wolfgang ;) .

  • Porsche hat die vordere doppelte Querlenkeraufhängung ja auch erst vor kurzer Zeit für den 911er entdeckt, obwohl der MX-5 die schon immer hatte...

    vs.

    Porsche kennt natürlich sehr wohl die Vor und Nachteile seiner Achsen, deshalb haben sie ja nun auf doppelte Querlenker vorne bei ihrem Topmodell umgestellt, doch, doch. :)

    ...Was denn nun?

  • Den Hauptgrund sehe ich bei dem Platzbedarf. Vielleicht hat Porsche aus diesem Grund lange an McPherson festgehalten (funktioniert haben die VA ja trotzdem sehr gut). Ich bin mir nicht sicher, aber wurde der DQ bei den 11ern nicht nur bei den GT Modellen eingeführt? Da ist ja Platz im Kofferraum Nebensache :)


    Aber generell schon cool, dass Mazda das im MX-5 verbaut :)

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  • Und natürlich haben sie den DQ nicht jetzt erst für sich entdeckt.

    Bereits der Cayenne 1 hatte 2002 eine DQ-Vorderachse (da war ich selber noch im Kooperationsprojekt Colorado von PAG/VW unterwegs) und das war damit nmK die erste Groß-Serienapplikation des DQ bei dieser Marke. Bei den Renn-Prototypen war er natürlich auch davor schon im Einsatz.


    @Duke , ja aktuell nur in den absoluten Sportkrachern umgesetzt RS/RSR/GTx. Die normale Variante setzt weiter auf McPherson. Ich teile Deine Einschätzung, dass die Achse für die Straßenversionen (mehr als) gut genug ist und das Package, also die Vorderwagenkonstruktion und der Kofferraum, da ausschlaggebend ist.

  • Also mir als Karosseriebauer und sehr interessiertem Menschen ist der Vorteil der doppelten Querlenkeraufhängung gegenüber der MacPherson Version in Bezug auf präziserer/stabilerer Radführung und genauer Einflussnahme auf die Achsgeometrie beim Einfedern schon sehr bewusst und auch in unserem Spielzeug sehr gut erfahrbar.

    Dein Hinweis auf die Verwendung im schweren Cayenne ist technisch ja auch nachvollziehbar, da dort aufgrund der hohen Masse (im doppelten Sinne) die Aufhängung deutlich stärker strapaziert wird, als im 911. Im übrigen hatte ich auch geschrieben, dass Porsche die DQ für den 911 neu entdeckt haben - nicht generell. Auch ich habe mich mit der Geschichte von Porsche beschäftigt, auch wenn ich die Entwickler nicht persönlich gesprochen habe, aber das ist ja auch nicht nötig.

    In unserem Kundenkreis befinden sich viele Modelle aus Zuffenhausen und sogar ein paar Rennfahrzeuge 911/Cayman der Speed Monkeys, die ich inzwischen bereits drei mal zwecks Karosserieinstandsetzung in meinen Händen hatte. :)


    Womit ich mich manchmal so beschäftige :


    Cayman GT4 Rennsport


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    911Rennsport


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    Autos und ihre Technik ist mir durch meinen Job und mein Interesse halt auch nicht so ganz unbekannt. ;)



    Rolf