Öhlins Road & Track, Einstellung und Diskussionen

  • Ich finde schon, dass ein Fahrwerk bei allen Temperaturen und auch auf etwas schlechteren Strecken funktionieren sollte/muss. Hätte das jetzt nach den ganzen Lobeshymnen vom Öhlins locker erwartet. Die Aussagen hier irritieren mich ein wenig.

    Um nur ein breites Grinsen auf ausgesuchten Strecken zu haben und ansonsten eher hart mit durchschlagender Kraft unterwegs zu sein, wäre nicht so mein Ding (Kompromiss).

    Aber das ist jetzt nur einfach eine Aussage von mir ohne je ein Öhlins untern Hinterteil gehabt zu haben.

    Nur wenn ich theoretisch vor einem Gewindefahrwerkskauf stehen würde, kämen mir durch das hier geschriebene und dem Preis des Öhlins leichte Zweifel. :/

  • Die Temperatur ist eher der Faktor dass man es nicht in seinem "natürlichen Habitat" ausführt und die echten Vorteile ausspielt. Denke nicht dass es mit Temperatur schlechter wird so zumindest mein Eindruck bei Winterausflügen.

  • Detlef sieh es als jammern auf höchstem Niveau. Es geht hier lediglich um den Komfort bei langsamer Fahrt auf schlechten Straßen, die Radführung in diesen Situationen ist über jeden Zweifel erhaben, der Wagen fährt da wie auf Schienen. Sobald man schneller unterwegs ist, klappt es auch mit dem Komfort.

  • Und - es hat eine Verstellung ;) .


    Man darf eben nur nicht erwarten, dass man in weich die volle Fahrdynamik bekommt, oder in hart den vollen Komfort.


    Das ein Fahrwerk mit 70/40er Federn eher auf der fahrdynamischen Seite ist, dürfte dann auch nicht überraschen.


    Weicher ist natürlich komfortabler, aber eben auch fahrdynamisch schlechter.


    Das alles ist doch nicht wirklich überraschend, oder?

  • Das heißt ja, dass wenn ich es komfortabel haben möchte und auf weich stelle, dass die Fahrdynamik, die das Öhlins ja ausmachen soll, nicht mehr voll da ist. Wenn ich ein Fahrwerk haben möchte, welches auf jeden Fall in erster Linie komfortabel sein soll, wäre das Öhlins mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Verstehe ich das richtig?

  • Ja, ein Fahrwerk mit 70/40er Federn ist ganz sicher nicht erste Wahl, wenn es komfortabel sein soll.

    Das Öhlins zeichnet aus, dass es für die gebotene Fahrdynamik noch relativ viel Restkomfort bietet. Aber natürlich ist es unkomfortabler, als andere weichere Fahrwerke. Da schlägt wie immer die Physik zu.


    Wenn ein Kompromiss aus Fahrdynamik und Komfort gesucht wird, der eher auf der komfortablen Seite liegt, würde ich zum Bilstein B14 greifen.

  • Ich habe mir nochmal die Anleitung genau durchgelesen.


    Auszug aus der Anleitung:


    Bei niedrigem Tempo ist das DFV geschlossen, und die Dämpfung von Ventil und Kolben auf ein gutes Lenkverhalten ausgelegt.


    Ich könnte mir vorstellen, das ist die Erklärung, warum die Dämpfer bei langsamer Fahrt und dem Überfahren einer derben Bodenwelle einen härteren Anfangsimpuls "durchreichen".


    Weiter heisst es:


    Bei einer Bodenwelle öffnet sich das DFV sofort und absorbiert die Bewegungen effektiv.


    Das funktioniert auch, das Fahrzeug "springt" ja nicht, aber der erste Impuls ist gefühlt sehr hart. Da muss ich mich wohl dran gewöhnen.


    Fahrtechnisch ist das natürlich das Optimum. Das Fahrwerk bleibt in jeder Situation verbindlich und reagiert präzise auf Lenkbefehle und Straßenverhältnisse bei sehr geringer Wankneigung.


    Aus meiner Sicht ist das ein Fahrwerk für ambitionierte Fahrer, die bei der Fahrwerkperformance keinen Kompromiss eingehen wollen. Komfort sollte hier aber nicht im Vordergrund stehen. Beides lässt sich wohl auch nicht vereinen.


    Wolfram

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  • Mit Tempo ist die Kolbengeschwindigkeit gemeint. Nicht die Fahrgeschwindigkeit. Der Dämpfer selber weiß nicht wie schnell das Auto fährt. Das ist rein mechanisch abhängig davon, wie sich die Kolbenstange bewegt.

    Den Ansprechkomfort regulierst Du über die Dämpferverstellung (bypass). Du verlierst damit aber auch gleichzeitig Anbindung und Wankabstützung. Mit dem Bypass machst Du einfach einen Kanal weiter auf, der die Dämpferventile komplett umgeht, also frei strömendes Öl.


    Das DFV öffnet bei hohen Drücken bzw. Strömungsgeschwindigkeiten, also bei eher derben Stößen und großen Einfederungen.


    Eine steife Lowspeed-Dämpfung stützt das Wanken ab und bindet das Auto gut an, reagiert aber gleichzeitig stößiger.