Öhlins Road & Track, Einstellung und Diskussionen

  • Kann ich verstehen. Genau dafür braucht man Ruhe, eine längere, geeignete Strecke und ein bisschen Erfahrung hilft auch.


    Ich bin mit 12/14 nur 20 km durch den Landkreis gefahren und hatte auch kaum Gelegenheiten, wo das Auto mal gleichmäßig mit höherer Amplitude angeregt wurde. Da ist auch nochmal eine längere Tour fällig.


    Weit weg vom Ideal scheint mir 12/14 auch nicht zu sein, aber vielleicht kann man ja mit einem Einzelclick in die richtige Richtung noch was rausholen.

  • Heute konnte ich mal etwas herumprobieren: in einer Linkskurve befindet sich eine Bodenwelle, die ich bei den Koni Dämpfern zur Kontrolle der Einstellungen verwendet habe, bei einer Probefahrt mit einem tiefergelegten RF ist mir die Stelle aufgefallen, da der Wagen dort bei etwa 80km/h etwa 10cm versetzt hat. Mit Serienfahrwerk war es weniger, und bei gut eingestellten Dämpfern fast nicht mehr zu spüren.
    Öhlins mit 12/14 hatte keinen Versatz, aber ein deutliches nicken, das mit 12/13 fast eliminiert ist. Waschbrettautobahn fehlt noch, aber da erwarte ich auch eine Verbesserung. Auch schlechte Landstrassen fühlen sich mit 12/13 besser an.


    Noch ein Tip: kontrolliert mal die Federvorspannung, bei mir scheinen sich 3 Federn etwas gesetzt zu haben, hab das FW aber auch gut „eingefahren“ auf den Holperpisten auf denen ich unterwegs war.

  • Öhlins mit 12/14 hatte keinen Versatz, aber ein deutliches nicken, das mit 12/13 fast eliminiert ist. Waschbrettautobahn fehlt noch, aber da erwarte ich auch eine Verbesserung. Auch schlechte Landstrassen fühlen sich mit 12/13 besser an.



    Noch ein Tip: kontrolliert mal die Federvorspannung, bei mir scheinen sich 3 Federn etwas gesetzt zu haben, hab das FW aber auch gut „eingefahren“ auf den Holperpisten auf denen ich unterwegs war.

    Passt zu meinem Gefühl, dass ich dann am Wochenende mal bestätigen möchte. 12/12 wird zu viel zu sein, also ist 12/13 wahrscheinlich der beste Kompromiss. Das ist dann eh jammern auf höchstem Niveau, weil das so Sachen sind, über die sich der geneigte Hobbyschrauber sonst keinen Kopf macht.
    Es fühlt sich aber einfach deutlich besser an und fährt sich auch besser, wenn man auch auf so etwas achtet.
    Bei der Serienabstimmung sind das mit die Hauptthemen, dass das Auto am Ende nicht nur gut fährt, sondern auch harmonisch schwingt.


    Setzen hatte ich fast gar nicht, aber ich bin in zwei Wochen nochmal zur Kontrolle bei NET. Dann schauen wir nochmal alles durch und das Fahrwerk bekommt seine finale Einstellung.


    Geplant ist:
    Sturz VA L/R -1°45'
    Nachlauf L/R 6°30'
    Spur VA gesamt 0°10' (Einzelspur L/R 0°5'/0°5')


    Sturz HA L/R -2°00'
    Spur HA gesamt 0°24' (Einzelspur L/R 0°12'/0°12')


    Aktuell fahre ich noch 20‘ Spur hinten. Der Rest ist im Rahmen der Einstellgenauigkeit schon sehr ähnlich.
    Das ist sehr fahraktiv, Grenzbereich eher schmal, Heck stabil, aber durchaus leicht zu provozieren, mit ausgeprägtem Lastwechselverhalten. Reifenverschleiß leicht erhöht.
    Muss man mögen, oder man wählt eine etwas moderatere Einstellung.

  • Genau die Einstellungen hat man mir reingedreht, äußerst unterhaltsam und mit den MPS4 auch eher auf der schnellen Seite. Zum Grenzbereich habe ich mich noch nicht getraut, in einigen Kurven haben die Reifen schon angegangen zu „rauschen“, so kurz vor quietschen, das reichte erstmal.
    Drei der Federn hatten im ausgefederten Zustand etwa ein bis zwei Zehntel Spiel, die korrekte Vorspannung ist schnell eingestellt, ist kein großes Ding.

  • Also beim NC hatte ich kein setzen der Federn. Dort ist das Fahrwerk seit fast 2Jahren und 30.000km verbaut und ... ich glaube 3mm Vorspannung wurden von Öhlins vorgegeben ... reichen bis heute noch aus.

  • Moin liebe Öhlinsianer,


    da war es wieder das breite Grinsen ;) .


    12/13 finde ich richtig gut. Das Fahrwerk spricht relativ geschmeidig an, bietet einen sehr ordentlichen Komfort und die Fahrdynamik leidet nur sehr wenig.
    Das Schwingverhalten war für mich in Ordnung. Recht parallel und an beiden Achsen gut gedämpft.
    Der Wagen ist immer noch recht gut angebunden, schwingt auf Unebenheiten aber schon ganz leicht und das Ansprechen der Dämpfer ist deutlich weniger stößig.
    Nicken tritt fast nur bei sehr großen Querhindernissen auf, wo der Wagen vorne und dann hinten ausgehoben wird und durch die straffe Dämpfung einfach dem Hindernis folgt. Auf stochastischen Hindernissen schwingt er dagegen schön parallel.


    Das Ansprechen der Lenkung leidet schon ein wenig ggü. 10/12, ABER die Lenkungsansprache wird in sich linearer und harmonischer. Weniger direkt (weniger giftig?), aber dafür sehr sauber, so dass die Führbarkeit des Autos besser wird.


    Die Dämpfung ist auf jeden Fall auch mit dieser Einstellung noch ausreichend hoch, so dass sich nichts aufschwingt und auch ein Durchschlagen bei gröberen Hindernissen vermieden wird.


    Das ist ein sehr schöner Kompromiss hinsichtlich Komfort und Fahrdynamik und aktuell mein klarer Favorit für den forcierten Landstraßenbetrieb.


    Noch weiter aufdrehen möchte ich aktuell nicht, da ich den Komfort mit 12/13 absolut in Ordnung und ausreichend finde, und das Auto gleichzeitig auch noch sehr gut angebunden ist und schön an der Lenkung hängt.
    Das leidet definitiv mit jedem Klick, den ich weiter aufdrehe.


    Wenn ich mal wieder Langeweile habe, versuche ich aber noch einmal eine richtige Komforteinstellung heraus zu fahren.


    Edit: Da ich per PN darauf angesprochen wurde, generell sehe ich 12/13 noch klar fahrdynamik- und nicht komfortoptimiert. Da geht in Sachen Komfort natürlich deutlich mehr und wenn das der Fokus ist, sollte man ggf. eine andere Einstellung fahren.

  • Vielen Dank Sven für deine tollen Erklärungen.


    Dadurch hat man direkt einen Plan mit welchen Einstellungen man mit dem zukünftigen Fahrwerk loslegen kann.



    Eine Sache fällt mir noch zum Thema "auf Block fahren" ein.
    Beim Öhlins R&T und der Kombination beim MX-5 dass Federbein und Dämpfer ein Element sind, hat Öhlins das ganze ja so konstruiert dass die Höhe nicht wie bei anderen Fahrwerken über die Federvorspannung eingestellt wird, sondern über die Länge des gesamten Federbeins.
    Ein Eintauchen bis auf die Anschlagpuffer dürfte doch dann nur bei extremer Last oder absichtlich oder fahrlässigerweiße falsch eingestellter Federvorspannung möglich werden.


    War auch einer der Gründe weshalb ich damals das Ö gewählt habe, weil die Härte des Fahrwerks unabhängig von der Fahrzeughöhe ist.

  • ... neben der feinen Abstimmung auch einer der Gründe, dass ich als Fahrwerksfrischling der Fährte von Sven gefolgt bin (auch wenn ich ihn zwischenzeitlich mal überholt hatte :D ).

    Grüße


    Andreas


    MX-5 G184 Signature in schwarz, Öhlins Road & Track (70/40), I.L. Motorsport Domstrebe (Front + Heck), Zymexx Blinker

  • War auch einer der Gründe weshalb ich damals das Ö gewählt habe, weil die Härte des Fahrwerks unabhängig von der Fahrzeughöhe ist.

    Die Sache hat tatsächlich einen kleinen Haken. Die Begrenzung ist ja am Ende immer der Radraum, d.h. das Rad darf beim durchfedern nicht in die Radhausschale einschlagen.
    Ich muss den Federweg also immer so begrenzen, dass das nicht passieren kann. D.h. dann leider auch, dass ich Fahrwerke mit Fusspunktverstellung, wie das Öhlins, für die tiefstmögliche Einstellung auslegen muss, was geringere Federwege ergibt. Wenn ich das Auto höherdrehe gewinne ich im Gegensatz zu Fahrwerken ohne Fußpunktverstellung, mit Hilfsfeder, dann auch keinen Federweg hinzu.


    Öhlins hat das aber vernünftig gelöst und lässt auch nur einen schmalen Verstellbereich zu, obwohl der Federweg tatsächlich geringer ist, als bei der Serie, oder z.B. bei einem KW V3 in höchster Einstellung.
    Bei Fahrwerken mit Fußpunktverstellung und großem Verstellbereich sollte man da sehr misstrauisch werden. Die haben dann in der Regel zu wenig Federweg.