@Svanniversary, leg doch nicht immer gleich alles auf die Grammwaage.
Dieser Artikel passt wohl besser zu meinem Post: Wir brauchen schnell eine neue Abwrackprämie
Zulassungen Zulassungszahlen Deutschland
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Naja, in Verbindung mit einer durchaus provozierenden Frage, ergibt sich auch eine provozierende Aussage. Wenn dann noch etwas zitiert wird, was inhaltlich nicht passt, dann macht man sich eben so seine Gedanken, was da verkauft werden soll.
Bei mir ist das ein ganz normaler Reflex und Schutzmechanismus, um Aussagen und Meldungen zu beurteilen und so z.B. FakeNews auszusortieren.
Aber Deine Aussage war, soweit ich sie interpretiere, dass Du es nicht für notwendig hältst, jetzt in Deutschland zu überlegen, ob man die eigene Schlüsselindustrie stützen sollte.
Das sehe ich anders und darum meine Antwort. -
Ich persönlich finde es auch nicht verwerflich zu überlegen, wie man seine Schlüsselindustrien stützen kann. Andere Länder machen das genauso und z.T. noch in viel größerem Umfang.Am Ende ist wohl niemand in Deutschland damit gedient, wenn Millionen von Arbeitsplätzen in Frage stehen.
Ich persönlich finde das durchaus verwerflich. Deutschen Autokonzernen mittels Subventionen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, wo die doch in den letzten Jahren zig Milliarden an Gewinnen gemacht haben, auch dank der Subventionen, die jeder Steuerzahler letztendlich zahlen muss.
Nehmen wir jetzt mal wieder den Klassenprimus Volkswagen als Beispiel (Nein, Sven nicht um dich zu ärgern, sondern weil er nun mal der größte ist). In 2019 haben die 2,3 Mrd. € für die Folgen des Dieselskandals aufgewendet und trotzdem noch fast 17 Mrd. € operatives Ergebnis eingefahren. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 7,3%. Davon träumt jeder Mittelständler in Deutschland!
Warum dann noch Subventionen?
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Noch mehr Leichtbau (hochfester Stahl) hilft da auch nicht . Das war eine der Technologien, mit denen wir den Golf um mehr als 100 kg abgespeckt haben. Hochfest heißt, gleiche Festigkeit bei weniger Materialeinsatz und weniger Gewicht, wie konventioneller Stahl.
mal als Ergänzung ... Leichtbau heißt immer Mischbau inkl. cleverer Fügetechnik ... Stahlleichtbau wird immer dann problematisch, wenn das Thema Steifigkeit relevant wird ... Gerade bei Karosserien braucht man dann Fleisch und kann gleich wieder billigeren Stahl nehmen und den teuren nur da, wo in den Crashzonen sonst der Platz ausgeht. ... die schöne Eigenschaft Elastizitätsmodul ist leider für alle Stähle gleich ...
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@igzorn , exakt, die richtige Mischung macht es
Ich persönlich finde das durchaus verwerflich. Deutschen Autokonzernen mittels Subventionen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, wo die doch in den letzten Jahren zig Milliarden an Gewinnen gemacht haben, auch dank der Subventionen, die jeder Steuerzahler letztendlich zahlen muss.
Nehmen wir jetzt mal wieder den Klassenprimus Volkswagen als Beispiel (Nein, Sven nicht um dich zu ärgern, sondern weil er nun mal der größte ist). In 2019 haben die 2,3 Mrd. € für die Folgen des Dieselskandals aufgewendet und trotzdem noch fast 17 Mrd. € operatives Ergebnis eingefahren. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 7,3%. Davon träumt jeder Mittelständler in Deutschland!Was genau sollen uns die 2019er Zahlen sagen? Gehst Du jetzt zu Deinem Bäcker, Friseur, Reisebüro und sagst denen sie sollen sich wegen Corona mal nicht so haben, weil letztes Jahr lief doch alles super?
Davon abgesehen sind diese „üblen“ Gewinne, gegen die Du Dich so echauffierst an vielen Stellen positiv wirksam geworden. Profitiert davon haben u.a. die Arbeitnehmer von VW, mit Gehalt und Bonus, die Gemeinden mit der Gewerbesteuer, die Zuliefererfirmen mit neuen und zuverlässigen Aufträgen, die Aktionäre, z.B. auch der Rentner mit seiner Geldanlage usw.Es geht um 2020 und die Auswirkungen von Corona. Speziell geht es darum, dass auf der einen Seite höhere Gewalt die Unternehmen in eine schwierige Lage bringt und auf der anderen Seite der Staat die Produktivität durch Auflagen stark eingeschränkt hat. Das ist sozusagen eine behördlich angeordnete Minderproduktivität.
Das genannte Unternehmen Volkswagen verliert aktuell 2 Milliarden € pro Woche und anderen Unternehmen geht es genauso und noch viel schlimmer.
Wenn es richtig gut ausgeht, steht da vielleicht noch eine schwarze Null am Ende des Jahres, vielleicht wird es auch ein Verlust.
Wenn der Markt aber nicht wieder anspringt und die Kunden neue Autos kaufen, z.B. wegen einer schicken Förderung, dann hängt VW demnächst am Tropf und die Staatskasse wird für längere Zeit mit Kurzarbeitergeld und verlorenen Steuereinnahmen belastet.
Du solltest mal sehen, was hier in WOB, BS, GF, usw. los ist. Da werden schon Schulbaustellen auf Eis gelegt und viele andere Projekte gestoppt, weil die Gemeinden merken, dass ihnen die Gewerbesteuer wegbricht.Ich halte es daher persönlich für mindestens genauso wichtig und legitim zu überlegen, wie man der Industrie helfen kann, wie jedem Mittelständler, jedem Freiberufler und jeder anderen Firma.
Die anderen Staaten werden das für ihre Industrie tun. Da wäre Deutschland mal wieder ganz vorne dabei, wenn wir zur Vermeidung von „Wettbewerbsvorteilen“ der eigenen Industrie dabei nur zuschauen.
Es ist immer einfach auf „die da“ zu schauen, und dann auf Manager, die da oben, oder Großindustrie zu zeigen. Die sind ja unverwundbar und per se böse.
Aber am ende hängen da wie geschrieben Millionen deutsche Arbeitsplätze dran und volkswirtschaftlich ist das nicht sinnvoll, dass die verloren gehen. Denn die Arbeitslosengelder müssen wir auch alle wieder von unseren Steuern zahlen. Und zwar für die arbeitslosen Automobilwerker in diesem Land und nicht die in Japan, Frankreich, oder Amerika.
Insofern finde ich den Spruch mit den „Wettberbsvorteilen“ schon cool. Ja doch, lass uns versuchen hier in Deutschland Vorteile zu erzeugen. Von Vorteilen in Japan haben wir leider nichts, auch wenn wir das mit unseren japanischen Autos durchaus befördern.Damit ich nicht falsch verstanden werde. Mir geht es hier ausdrücklich „auch“ um die Autoindustrie. Auch viele andere Branchen und Unternehmer werden Hilfe brauchen und ich bin ein starker Befürworter dafür, dass sie die auch bekommen.
Sicher nicht im Sinne von „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“, aber definitiv im Sinne von jeder unnötige Arbeitslose und jeder unnötige Konkurs ist einer zu viel. Denn die Kosten tun volkswirtschaftlich noch viel mehr weh. -
Ich finde die Subventionierung von Schlüsseltechnologien (bzw. Sanktionierung von "überholten Technologien") auch grundsätzlich richtig. Aber die Anreize müssen mMn. auch in die richtige Richtung lenken. Das ist gerade bei PKWs leider nicht überall der Fall. Man subventioniert hier Fahrzeugklassen, die sich ohnehin (zu) gut verkaufen (schwere SUVs) überproportional stark.
edit: Bzgl. der Unterstützung: Man hat als Außenstehender hier oft das Gefühl, dass Gesetze und auch Hilfen in der aktuellen Situation vor allem auf eben nur diese "Großkonzerne" zugeschnitten werden. Klein- und Mittelständische Unternehmen bleiben gefühlt oft deutlich mehr außen vor.
Schön gesehen hat man das imo an der Energiepolitik. Man wollte unbedingt Arbeitsplätze im Bereich Kohle schützen - dabei haben sehr viel Leute in den letzten Jahren in der Solar- und Windbranche ihre Arbeitsplätze verloren als in der Kohleindustrie überhaupt arbeiten... -
Aber die Anreize müssen mMn. auch in die richtige Richtung lenken.
(...)
Klein- und Mittelständische Unternehmen bleiben gefühlt oft deutlich mehr außen vor.Ich stimme Deinem ganzen Beitrag zu und die beiden zitierten Sätze treffen es auch für mich besonders.
Eigentlich bin ich insgesamt kein großer Freund von Subventionen, aber ganz schlimm finde ich es, wenn damit tote Pferde am Laufen gehalten werden.
Subventionen als Lenkungsinstrument und Marktimpuls, lassen sich wohl nicht vermeiden. Zumindest die E-Mobilität bekommt man definitiv nur damit an den Start und bei der Subventionierung von alternativen Energien sehe ich das ähnlich.
Und am Ende bin ich dann auch immer noch der Meinung, dass man es sich nicht gefallen lassen sollte, wenn andere Länder zu unseren Lasten Marktverzerrung betreiben. Da sollte man ruhig darauf reagieren. -
Deine Aussage war, soweit ich sie interpretiere, dass Du es nicht für notwendig hältst, jetzt in Deutschland zu überlegen, ob man die eigene Schlüsselindustrie stützen sollte.
Wo zum Teufel hast du das denn gelesen
Ich bin selbst in der Automobilindustrie tätig und würde mir somit den Ast absägen auf dem ich sitze. Wir machen nämlich per vollautomatisiertem Hochregallager für KLT/GLT die komplette Bauteil-Lagerhaltung in deinem Konzern-Motorenwerk. -
Nur, soll das jetzt immer so laufen wenn die Automobilindustrie hustet
Ich hab da mal was von Nachhaltigkeit gehört.Wo zum Teufel hast du das denn gelesen
Da oben ...
Das hörte sich für mich so an, als wenn Du das nicht gut heißt. Aber gut das wir darüber reden können. Dann war das offensichtlich ein Missverständnis. Deswegen hatte ich ja sicherheitshalber geschrieben, dass ich das so interpretiert hatte (nicht das es so ist).
Wie war denn das gemeint? Das habe ich dann komplett falsch verstanden.
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Na so wie es "Da oben" steht.
Ihr habt das mittlerweile aber schon selbst diskutiert. Stichwort Subventionierung.
Ich hatte das Ganze lediglich noch auf das Thema Nachhaltigkeit bezogen.Um die Bezüge nicht auseinander zu reißen hier nochmal mein korrigierter Post:
... sondern auch die Abwrackprämie 2.0 von bis zu 6.000 €.
Nur, soll das jetzt immer so laufen wenn die Automobilindustrie hustet
Ich hab da mal was von Nachhaltigkeit gehört.