20191229: Geschmäcker im Wandel - Diese Autos verschwinden vom deutschen Markt.

  • Grundsätzlich freue ich mich auf die E Mobilität und hätte mit ziemlicher Sicherheit einen Tesla Model 3 in der Garage, wenn ich eine Steckdose in der Garage und Bedarf für einen Zweit- bzw Erstwagen hätte.
    Ich finde die lautlose, flotte und vor allem Verzögerungsfreie (kein Turbolag) Fortbewegung sehr ansprechend. Dazu gibts hohe Motorleistungen mit wenig Verbrauch. Während ein 300 PS Benziner einfach viel zu viel trinken würde, hat man mit dem Tesla 3 und 300 E-PS ein super effizientes Auto (ich glaube sogar einer der sparsamsten E-Autos). Dazu hat man in jedem Auto serienmäßige Standheizung/Kühlung. Die Reichweiten sind mit neuen Superchargern und großen Akkus auch kein Thema mehr.


    Und jetzt kommts: selbst der Brot und Butter VW ID3 wird ein Hecktriebler mit einer Einstiegsmotorisierung von 150 PS und nahezu 50/50 Gewichtsverteilung. Aus einem langweiligen Golf wird auf einmal so ein Auto. Das gab(!) es zuvor nur bei BMW mit Verbrenner und jetzt in einem normalerweise superlangweiligen Kompakten. Das ist doch ein Traum für jeden der fahrdynamische Autos mag. Wenn nicht das falsche Logo vorne drauf kleben würde, könnte ich mich glatt emotional dafür begeistern ;) Aber zumindest schafft es VW damit ein paar Punkte in der Sympathieskala nach oben zu klettern.

  • Meiner Meinung nach liegt der Kardinalfehler bei den geltenden Bestimmungen darin, dass der zulässige CO2-Ausstoß relativ zum Fahrzeuggewicht bemessen wird.


    In meinen Augen sollte man für alle PKW schlicht und ergreifend einen einheitlichen Grenzwert festlegen (der dann ggf. durchaus auch nochmal realistisch nach oben korrigiert werden könnnte). Ganz einfach und eindeutiges Signal: der reine Spritverbrauch (und damit absolute CO2-Ausstoß) zählt. Punkt. Ist letztendlich doch auch so, oder? Wer ein kleines, leichtes Fahrzeug bewegt und entsprechend weniger Spirt verbraucht, nützt der Umwelt doch mehr, als wenn man mit viel Energieaufwand einen Haufen Gewicht bewegen muss. Selbst wenn der Verbrauch in Relation zu einem schwereren Fahrzeug nicht im gleichem Maß sinkt, wie das Fahrzeuggewicht. Am Ende zählt doch der absolute Effekt auf die Umwelt.


    Ich bin sicher, die Autoindustrie würde dann ganz schnell das Lied von der Effizienz des Leichtbaus und der Vernunft von auf das notwendige Einsatzmaß zugeschnittene Fahrzeuge anstimmen und wieder entsprechende Fahrzeuge anbieten, anstatt übergewichtige SUV und Hybrids anzupreisen, die elektrisch gerade mal 50km (wenn überhaupt) schaffen um sich danach mit ihrem gesamten Übergewicht doch wieder auf Verbrenner (mit entsprechendem, gewichtsbedingtem Mehrverbrauch) durch die Gegend zu schleppen. Ganz ehrlich: dass die meisten Hersteller kleine, leichte "Vernunftsautos" (die einem vor wenigen Jahren übrigens noch als umweltbewusst angepriesen wurden) aus ihrem Programm streichen (bzw. aufgrund des Drucks durch die geltenden Bestimmungen streichen müssen, weil nicht mehr wirtschaftlich) ist doch einfach nur krank!


    Man sollte tatsächlich dazu übergehen, was einem der gesunde Menschenverstand doch eigentlich sagt: dass es eben keine eierlegende Wollmilchsau und kein generelles Allheilmittel gibt, sondern wir wieder mehr Fahrzeuge brauchen, die auf individuelle Einsatzzwecke zugeschnitten sind. Da macht der elektrische Antrieb ja in bestimmten Bereichen durchaus Sinn (z.B. innerstädtischer Verkehr), aber eben nicht überall. Etwas, was übrigens die aktuelle Smart-Werbung tatsächlich vermitteln will (was ich sehr gut und bemerkenswert finde). Menschen, die im "Outback" wohnen, Fernpendler oder solche, die ihr Fahrzeug in der Freizeit gerne und oft für weitere Strecken und Ausflüge ins umliegende Ausland nutzen, wären mit anderen Antriebstechnologien besser bedient. Von der Problematik der Verfügbarkeit der notwendigen Infrastruktur, den Effekten der Stromgewinnung und der Produktion der Akkus, sowie deren Entsorgung mal abgesehen.


    Dann müsste die Autoindustrie aber wieder stärker diversifizieren (und das sogar auf mehreren Ebenen), was teuer ist und damit den erreichbaren ROI mindert. Was man also gar nicht möchte. Ebensowenig wie die Politik, weil's dann irgendwie doch wieder zu kompliziert wird. Dort schafft man ohne die Hilfe der McKinsey's dieser Welt ja schon die bestehenden Aufgaben nicht mehr in Eigenregie. Wobei - die Beraterschaft würde sich über mehr Komplexität durchaus freuen, weil so etwas das Geldsäckel munter klingeln lässt.


    Ich halte die aktuellen Regelungen und angeblich umweltorientieren Programme und Regelungen (sowohl von Politik wie auch der Autoindustrie) schlichtweg für verlogen. Umso mehr, als dass ich nicht davon ausgehe, dass die Entscheidungen auf Kurzäugigkeit und mangelnde Intelligenz zurückzuführen sind, sondern man sehr genau weiß, was man im Moment für einen Schindluder treibt und eigentlich andere / zusätzliche (aber eben weniger einträchtige bzw. komplizierter umsetzbare) Lösungen angeraten wären.

    Eine Garage ohne MX-5 ist nur ein ödes, leeres Loch.

    2 Mal editiert, zuletzt von SchlesiM ()

  • Ich bin Schockiert wenn Ich hier sehe wieviel Menschen immer noch nich verstanden haben wie Umweltschädlich Elektroautos sind. Einige haben auch noch nicht Verstanden das die auch genügend Feinstaub produzieren durch Bremsenstaub und Reifenabrieb.

  • Es ist eines der primären Aufgaben der Fahrzeugindustrie, E-Autos umweltfreundlicher zu produzieren, sowie ein Verfahren zu entwickeln, die Fahrzeuge / Akkus am Ende auch ohne Umweltschäden zu entsorgen. Da sind wir noch ein Stück weit von weg, aber das wird/muss kommen, wenn E-Autos eine Zukunft haben wollen.

  • Ich bin Schockiert wenn Ich hier sehe wieviel Menschen immer noch nich verstanden haben wie Umweltschädlich Elektroautos sind.

    Was wäre denn Deine Alternative ?
    So wie es die FDP möchte ? Ales auf später verschieben und auf eine Zukunftstechnologie hoffen, die dann auf wundersame Weise alle Probleme löst ? Das ist ungefähr so naiv wie die Zukunftsscenarien der 70er, als man glaubte heute würde die Autos mit Atomkraft durch den Himmel fliegen.


    E-Autos haben Potential, Verbrenner Autos nicht.


    Ich habe jetzt schon mehr als 50 Winter in Norddeutschland erlebt, aber ich kann mich nicht daran erinnern, das Mitte Januar morgens jemals 10°C auf dem Thermometer standen.

  • Was wäre denn Deine Alternative ?So wie es die FDP möchte ? Ales auf später verschieben und auf eine Zukunftstechnologie hoffen, die dann auf wundersame Weise alle Probleme löst ? Das ist ungefähr so naiv wie die Zukunftsscenarien der 70er, als man glaubte heute würde die Autos mit Atomkraft durch den Himmel fliegen.


    E-Autos haben Potential, Verbrenner Autos nicht.


    Ich habe jetzt schon mehr als 50 Winter in Norddeutschland erlebt, aber ich kann mich nicht daran erinnern, das Mitte Januar morgens jemals 10°C auf dem Thermometer standen.

    Sehe ich ganz genau so wie du. Dieses unreflektierte schlechtreden der E-Mobilität hilft uns auch nicht weiter. Die Verbrenner sind über die Jahrzehnte schließlich auch besser geworden.


    BTW: hier im Raum Dortmund hatten wir am 20.12.2019 genau 16°C, 4 Tage vor heilig Abend. So viel zum Wunschtraum der weißen Weihnacht ...