Reisebericht: 3 Wochen mit dem MX5 in Südfrankreich und Italien

  • Nachdem wir im September und Oktober drei Wochen mit dem MX5 in Südfrankreich und Italien unterwegs waren, wollten wir euch an unseren Erlebnissen teilhaben lassen. Ich werde nicht alles in einen Beitrag packen, sondern im Abstand von einigen Tagen jeweils einen Beitrag in diesem Thread erstellen.


    Planung


    Wie plant man eine dreiwöchige Tour? Ich habe dazu ein paar Abende am Rechner verbracht und Infos gesammelt. Meine Quellen dabei waren diverse Reiseberichte von Motorradfahrern, dieses Forum (u.A. die Alpentour von Wolfram und auch dieser Thread - an der Stelle noch mal vielen Dank!). Weitere Quellen waren neben dem Denzel noch die Webseite 1000 roads to drive sowie diverse Alpenpässe-Webseiten, die man über Google findet. Als letzte Quelle dient meine Erfahrung aus der Rallye München-Barcelona, die ich letztes Jahr mit einem Kumpel gefahren bin. Sie hatte letztes Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert und ging über die Alpen bis Marrakesh. Die einzige Regel war: Das Auto zur Teilnahme darf maximal 1000€ kosten ;) Vielleicht erstelle ich dazu mal einen Thread in der Plauderecke, falls euch das interessiert, ansonsten gibt es hier ein paar Bilder der Rallye: https://www.instagram.com/teamdeltaflyer/. Mein ehemaliger Rallyekollege ist dieses Jahr wieder mitgefahren, wir haben uns im Rahmen meiner Alpentour in Monaco getroffen, dazu aber später noch mehr!


    Zunächst habe ich aus allen Quellen die Punkte rausgesucht, von denen ich ausging, dass wir sie interessant finden würden oder sie landschaftlich reizvoll sind. Nach einigen Abenden hatte sich eine beachtliche Punktesammlung ergeben, die glücklicherweise größtenteils auf einer sinnvollen Linie lagen. Damit war die grobe Route gesetzt. Nun ging es an die Feinplanung, nämlich die POIs möglichst kurvenreich zu verbinden. Die Webseite kurviger.de war hier eine tolle Hilfe und nach nur kurzer Zeit stand die finale Route fest. In Tagesetappen habe ich sie nicht unterteilt, da wir flexibel bleiben wollten. Wir haben immer unterwegs die nächste Übernachtung gebucht, das hat wunderbar funktioniert.


    Gepäck


    Man liest ja oft: 3 Wochen Urlaub im MX5? Wie geht das? Wir haben das Roadsterbag Set genutzt. In den großen der drei Koffer haben wir dank Kompressionsbeuteln jede Menge Kleidung untergebracht, pro Nase etwa für 12 Tage. Der flache für die Ausbuchtung im Kofferraum diente den persönlichen Gegenständen wie Büchern, Zahnbürsten usw. Im verbleibenden kleine Koffer verstauten wir unsere Schuhe. Natürlich nur sauber und trocken und in Tüten verpackt. Wenn man das Kofferset verstaut, hat man links und rechts noch ein wenig Platz im Kofferraum. Dort verstauten wir Wasserflaschen, ein 1l Öldose (man weiß ja nie...), Wischwasserkonzentrat, einen Regenschirm und unseren Essensvorrat. Da geht echt jede Menge rein in den Kofferraum. Auf halber Strecke haben wir unsere Wäsche gewaschen. Wir hatten zunächst an einen Waschsalon gedacht, aber das für Notfälle mitgenommene "Rei in der Tube" hat einen so guten Job gemacht, dass wir gar nicht in einen Waschsalon fahren mussten. Weiterhin haben wir in die Fächer hinter den Sitzen jeweils ein "Notfallset" verstaut: Frisches Shirt + weitere Wechselkleidung, ein wenig Bargeld, eine 0.5l Wasserflasche, Ersatzsonnenbrille, ein paar Snacks (Bifi Rolls passen sehr gut da rein ;-)), ein Ersatzladekabel für die Handys usw.. Unsere Jacken haben wir hinter den Sitzen verstaut. In das Handschuhfach zwischen den Sitzen hatten wir während der Fahrt unsere Handys, Portmonees, Sonnenbrillen, Cappies, Wasserflaschen etc. verstaut.


    Fazit: Mit ein wenig Planung kann man also problemlos mehrwöchige Trips im MX5 machen!



    Reiseübersicht


    Als Einstieg eine Übersichtskarte und ein beschriftetes Höhenprofil. Wer möchte, kann sich die Strecke im Detail bei Gpssies anschauen.


    01_route.jpg02_höhenprofil.png



    Facts:

    • Strecke: 3.870 km, davon Autobahn: 0km :)
    • Max. Höhe: 2.809 m
    • Höhenmeter total: 93.763m
    • Spritverbrauch: 7.3l/100km lt. Anzeige
    • Gesehene NDs: unter 10 :(

    SCHWEIZ



    03_höhenprofil_schweiz.png



    Praktischerweise liegt die Schweiz zwischen Ingolstadt und dem Genfer See, dem Startpunkt der Route des Grandes Alpes. Praktisch deshalb, weil sie landschaftlich toll ist und wunderschöne Pässe bereithält. Wir waren nur zwei Tage in der Schweiz und haben uns im Hotel Gotthard einquartiert. Das Hotel liegt unmittelbar an den bekanntesten Pässen: Furka-, Grimsel-, Susten- und Gotthardpass sind direkt um die Ecke. Eine ideale Ausgangsposition, um die Pässe früh und somit hoffentlich leer zu befahren. Auf dem Hinweg - in DE haben wir am Bodensee übernachtet - besuchen wir noch den Rheinfall. Leider hat es stark geregnet, aber es war trotzdem sehr sehenswert. Wir sind dort gegen 11 Uhr abgefahren und erreichen am späten Nachmittag unser Hotel und nutzen das verbleibende Tageslicht, um den über eine kleine Serpentinenstraße erreichbaren Göscheneralpsee zu erkunden. Auf dem Rückweg nehmen wir noch die Teufelsbrücke in Andermatt mit. Das verbleibende Tageslicht reicht genau für beides aus.


    04 goescheneralp.jpg05 teufelsbrücke.jpg



    Nach einem üppigen Frühstück geht es dann am nächsten Tag noch einigermaßen früh bei bestem Wetter auf die Piste. Der Sustenpass ruft! Wie ich es mir erhoffte, sind wir so ziemlich alleine auf dem Pass. Das Thermometer zeigte 13°C, bestes Oben-Ohne-Wetter. Auf dem Weg zur Passhöhe überholten uns einige Motorradfahrer und einige Sportwagen, meist Porsche, kamen uns entgegen. Ansonsten war der Pass leer. Auf der Passhöhe angekommen wurden wir dann noch Zeuge einer Militärübung: Mehrere Soldaten wurden von einem Helikopter auf der Passhöhe und einem nahegelegenen Gipfel abgeseilt. Man, so ein Heli erzeugt ganz schön viel Wind, dagegen ist offen fahren nix. Nach einer halben Stunde auf der Passhöhe entscheiden wir uns, weiterzufahren. Ich wollte gerade rechts auf die Straße abbiegen, als sich ein flaches, schnelles, gelbes Etwas von links nähert. Meine Adleraugen erspähen ein "EUROPA" auf dem Heck. Es handelte sich um die erste Generation des Lotus Europa, gebaut von 1966 - 1975. Der Mittelmotorsportwagen wiegt zwischen 600 und 700kg, die Motorenpalette reicht von 78 - 126 PS. Lustiges Teil, kannte ich bis dahin noch gar nicht. Der Europafahrer und ich waren uns ziemlich einig, wie man einen leeren Pass zu befahren hat. Nahezu die gesamte Passfahrt fahren wir im Zweiergespann bergab, wobei der Lotusfahrer - ein Schweizer - anscheinend keine Angst vor Blitzern hat. Mein auf 80 km/h eingestellter Geschwindigkeitslimiter sorgt daher dafür, dass der Abstand zum Europa größer wird. Im Tal angekommen kann ich den Europa nur noch als gelben Punkt in der Ferne erspähen. Es soll aber nicht das letzte mal gewesen sein, dass wir uns heute sehen...



    Abfahrt vom Hotel - links abbiegen: geile Straßen. Rechts abbiegen: geile Straßen. Umdrehen: geile Straßen!
    06 schilder.jpg


    Militärübung am Sustenpass:
    07 Sustenpass mit Militaer.jpg


    Im Zweiergespann ging es mit einem Lotus Europa den Sustenpass runter:
    08 europa.jpg



    Direkt auf den Sustenpass folgt der Grimselpass. Man merkt deutlich, wie die Straßen voller werden (es ist mittlerweile gegen halb elf). Mist, da hätten wir wohl noch früher losfahren müssen. Auf dem Weg zur Passhöhe sehe ich im Rückspiegel einen roten Fiat 124. Der Bruder vom MX5 macht auch eine gute Figur, gefällt mir gut. Die Freude währt nicht lange, der Spider überholt uns und den vor uns fahrenden LKW recht schnell. Wir überholen den LKW eine längere Zeit nicht, da mir die einsehbare Strecke als zu gering erscheint, zumal es noch bergauf geht. Egal, nachdem wir vorhin den Sustenpass quasi für uns alleine hatten, kann ich damit leben, nicht mein Wunschtempo zu fahren und genieße die Landschaft. Auf halber Strecke zur Passhöhe kommt mir dann wieder etwas gelbes entgegen. Moment mal, den kennen wir doch! Genau - der Lotus Europa kommt den Grimselpass runter (er war also in der Zeit, wo ich es zur halben Passhöhe geschafft habe, schon oben und wieder halb unten). Der Fahrer gibt mir schon von weitem Lichthupe und zeigt den Daumen hoch, als er in meiner Nähe kommt. Ich grüße zurück - er hat mich also wieder erkannt. Da hab ich mich echt drüber gefreut, Petrolheads halten halt zusammen ;-).


    Auf der Grimselpasshöhe führt dann eine kleine Mautstraße zum Oberaarsee herab. Ein heißer Tipp, diese Straße! Die Straße ist echt eng, aber als Einbahnstraße freigegeben. Die Aussicht am Oberaarsee ist fantastisch. Es bietet sich an, hier eine Wanderung zu machen, das nächste mal werde ich dies zeitlich mit einplanen. Es lohnt sich aber auch ohne Wanderung, hier einen Abstecher hin zu machen. Nachdem es durch die zeitliche Einbahnstraßenregelung der Mautstraße und die vorherigen Pässe doch recht spät geworden ist, beschließen wir, den Furkapass nur noch zur Passhöhe und den gleichen Weg wieder herunter zu fahren, anstatt ihn komplett zu befahren und über den Gotthard- und Nufenenpass zurückzufahren. Das heben wir uns für ein anderes mal auf.


    Mautstraße und Oberaarsee:
    09 oberalpstr.jpg10 oberalpsee.jpg



    Hier endet dann der erste Teil vom Bericht, weiter geht es dann demnächst mit dem ersten Teil der Route des Grandes Alpes...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Boltzmann () aus folgendem Grund: Oberaarsee und Oberalpsee verwechselt

  • Ich habe gerade gedanklich versucht Grimselpass und Oberalpsee zusammen zu bringen.
    Kann es sein das Du Oberaarsee meinst?
    Zu dem geht eine Mautstraße vom Grimselpass aus.


    Oberalpsee ist doch vom Grimselpass aus über den Furkapass bis ins Tal nach Andermatt. Dort ein paar Kehren den Berg hoch. Ich glaube das ist auch keine Mautstraße.

  • @Merten124: Du hast natürlich recht, danke für den Hinweis und gut aufgepasst. Das kommt davon, wenn man den Bericht zwei Monate nach der Tour schreibt. Ich hab es in meinem Ursprungsbeitrag einmal editiert, danke!



    Fortsetzung Tag 3: Weiterreise zum Genfer See
    Nachdem wir zuvor die bekanntesten Schweizer Pässe abgefahren sind, ging es weiter zum Ausgangspunkt der Route des Grandes Alpes: Thonon-les-Bains am Genfer See. Während unseres Frühstücks im Hotel Gotthard hatten wir eine Unterkunft in Évian-les-Bains (ein Ort vor Thonon-les-Bains), man kennt den Ort vielleicht von der Mineralwassermarke Evian. Unser Hotel war das "Hotel de France", welches direkt in der Innenstadt liegt und, was mir sehr wichtig war, eine Tiefgarage bereithält.



    Die Anreise war aus fahrerischer Sicht eher weniger spannend, nachdem man die ganze Zeit davor Pässe gefahren ist. Es gab aber viel zu sehen, es ist einfach eine wahnsinnig schöne Landschaft, durch die man fährt. Wenn man mehr Zeit mitbringt, kann man den Weg durch die Schweiz zum Genfer See mit weiteren Alpenpässen auch fahrerisch anspruchsvoll auslegen. Wir hatten allerdings beschlossen, den Großteil unserer Zeit in den französischen Seealpen zu verbringen, da die Schweiz von unserer Heimat aus nicht so weit weg ist und daher öfters hier sein werden als in den Seealpen.



    Am Hotel angekommen haben wir den MX5 erst mal in der Tiefgarage geparkt. Die hoteleigene war belegt und wir konnten in der am Casino parken. Wie immer suche ich einen Parkplatz heraus, der möglichst geschützt vor potentiellen Tür-Remplern ist (ja, ist 'ne Macke von mir, für sowas durchs halbe Parkhaus zu fahren ;-)) Von diesem freundlich dreinblickendem Maskottchen wurden wir dann begrüßt - im Hintergrund unser Hotel mit den grünen Fensterläden


    02_evian.jpg



    Wir nutzen den verbleibenden Tag und erkunden ein wenig die Stadt. Überall in der Stadt verteilt sind kleine Quellen, aus denen man Evian-Wasser trinken kann. An manchen dieser Quellen stehen die Leute und füllen es literweise in ihre Flaschen ab. Weitere Fotos der Stadt spare ich mir, da man pro Beitrag nur 10 Bilder hat und dies ja ein Fahrbericht und kein City-Guide werden soll ;-). Evian-les-Bains ist jedenfalls eine schöne Stadt als Ausgangsort für die Route des Grandes Alpes. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten wie ein schickes Casino und natürlich den Genfer See. Unser gewähltes Hotel erfüllt unsere Ansprüche an eine einfache Übernachtung mit Frühstück, das Frühstück im Hotel Gotthard war aber deutlich vielfältiger. Unser Zimmer hatte sogar Blick auf den Genfer See:
    03 hotel.jpg



    Tag 4: Die ersten Pässe der Route des Grandes Alpes


    Facts Tag 4:


    Route: Évian-les-Bains - Seez
    Übernachtung: Bed and Breakfast "Les Balcons Du Molliebon"
    GPS Track: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=pufmbybwjbjfomye
    Wetter: Perfekt! zwischen 20-24°C und sonnig (Anfang Oktober)


    Pässe:
    Col des Gets (1.172m)
    Col de la Colombiere (1.613m)
    Col des Aravis (1.487m)
    Col des Saisies (1.657m)
    Cormet de Roselend (1.967m)
    Col du Petit St. Bernard (2.188m, nicht Teil der RDGA)


    Gesamte Höhenmeter: 6.925m hoch und 6.428m runter


    Höhenprofil von Tag 4, 5 und 6:
    01 höhenprofil.png



    Am Morgen von Tag 4 ging es dann endlich los in Richtung Route des Grandes Alpes. Während des Frühstücks im Hotel de France plane ich eine Tagesetappe von 250km, was bedeutet, dass der Roselend der letzte Pass unserer Etappe sein wird. Dort buchen wir über booking.com das Bed and Breakfast "Les Balcons Du Molliebon" in Seez. Auch hier habe ich wieder darauf geachtet, dass die Unterkunft einen Privatparkplatz hat. Wir füllen unsere Wasserflaschen ein letztes mal mit köstlichem Evianwasser und brechen in Richtung Tiefgarage auf.



    Doch bevor es endlich auf die Gipfel geht, werden noch die Kampfspuren der letzten Tage entfernt. Dadurch, dass es am ersten Tag in Deutschland stark geregnet hat, ist viel Dreck auf den Lack gespritzt. Den gröbsten Schmutz kärchere ich an einer Waschbox weg. Für 2€ ist das Ergebnis ganz okay, eine richtige Reinigung ersetzt es natürlich nicht.



    Auf dem Weg zum ersten Pass geraten wir dann noch in eine Rallye. Dank Google weiß ich nun, dass es die "Rallye Supercar" war, die jährlich in dieser Gegend unterwegs ist. Hier habe ich Videos der Rallye gefunden: Video 1 und Video 2. Die Autos aus diesen Videos sind uns an diesem Tag alle entgegengekommen - Ferarris, Wiesmann Roadster, Porsche usw.. Ich war so frech und hab die gegrüßt, die "Zurück-Grüß-Quote" war sehr hoch. Die hatten jedenfalls einen riesen Spaß auf ihrer Tour und wir dank deren Klangkulisse auch ;)



    Nachdem der Tag mit Autowäsche und der Rallyebegegnung schon außerordentlich gut begann, erklimmt mein MX5 nun den Col des Gets. Fahrerisch kein allzu anspruchsvoller Pass, dennoch ein schöner Start in die Route des Grandes Alpes. Ich würde ihn aber als einen der unauffälligsten Pässe des ganzen Urlaubs bezeichnen - kein Must-See, aber kann man durchaus mitnehmen. Auf den Col des Gets folgt dann der Col de la Colombiere. Wir waren fast alleine auf dem Pass und konnten die Landschaft auf uns wirken lassen. Dieser Pass gefiel uns aus fahrerischer Sicht besser als der Col des Gets, auch landschaftlich gibt es hier mehr zu sehen:


    Col de la Colombiere:
    04 col de la columbiere.jpg



    Die zwei folgenden Pässe, Col des Aravis und Col des Saisies sind auch schön zu fahren und bieten eine tolle Aussicht, aber einer meiner Favoriten des ganzen Urlaubs war dann der Cormet de Roselend, für den ich mir die letzten Bilder dieses Beitrages aufgespart habe. Die Landschaft sieht sehr spektakulär aus. Im Vergleich zu den vorherigen Pässen ist die Vegetation hier eher rötlich.


    Cormet de Roselend:
    05 roselend.jpg



    Am Roselend gibt einen großen See, an dem wir eine Pause eingelegt haben:


    Pause am Roselend:
    07 roselend.jpg06_roselend.jpg



    Nach einem kurzen Snack ging es dann bergab in Richtung Bed and Breakfast. Die Etappenlänge von ~250km war gut gewählt, wir sind um 9 Uhr in Evian losgefahren und waren mit Mittagspause um 17:30 Uhr an unserer Unterkunft. Da an unserer Unterkunft der kleine St. Bernhard ("Col du Petit St. Bernard") abzweigt, haben wir diesen nach dem Check-In auch noch mitgenommen. Er führt bis nach Italien und ist nicht Teil der RDGA, aber ein schöner Pass mit perfektem Asphalt. Oben in La Rosiere angekommen gibt es die Möglichkeit, mit einer Sommerrodelbahn zu fahren - 45km/h vmax in so einem Teil machen auch Spaß :D


    Cormet de Roselend:
    08 roselend.jpg09 roselend.jpg


    Kleiner St. Bernhard:
    10_bernard.jpg



    Wie man auf den Fotos sieht, ist man Anfang Oktober recht allein auf den Pässen unterwegs. Außer ein paar Freaks wie uns und der Supercar Rallye ist hier im Oktober nicht viel los. Na gut, Radfahrer gibt es noch einige.


    Unser Bed und Breakfast gefällt uns gut, wir konnten Abends noch für einen kleinen Aufpreis mit der Familie Abendessen (das konnte nach der Buchung per Mail dazugebucht werden). Unser Zimmer war klein, aber für eine Übernachtung absolut ausreichend. Das Frühstück war vielfältig, die Gastgeber hatten sogar frischen Birnenkuchen gebacken. Beim Frühstück treffen wir auf eine Familie, die mit einem Touran unterwegs nach Nizza ist. Sie sprechen uns sofort an: "Ihr wart doch gestern mit dem roten Cabrio auf dem Roselend hinter uns!". Tja, ertappt, das waren wir wirklich. Wir bekommen noch einige Tipps für unsere nächste Tagesetappe, die in ein paar Tagen ihren eigenen Beitrag bekommt...

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  • Tag 05: Hoch hinaus - die höchsten Pässe der Route des Grandes Alpes


    Facts:


    Route: Seez - Jausiers (289km)
    Pässe:
    * Col de l'Iseran (2.764m)
    * Col du Telegraphe (1.566m)
    * Col du Galibier (2.642m)
    * Col d'Izoard (2.360m)
    * Col de Vars (2.108m)


    Gesamte Höhenmeter: 7.834m hoch und 7.433m runter


    Übernachtung: Bed and Breakfast "La ferme des Buissons" in Les Buissons (bei Jausiers)) direkt am Col de la Bonette :)


    GPS Track: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=txrxsnscdyyrltrr


    Höhenprofil ist im Vorbeitrag ersichtlich oder im GPS Track



    Während des Frühstücks im Bed and Breakfast (oh, hab ich erwähnt, dass es leckeren Birnenkuchen von den Gastgebern gab? ;) ) plane ich die Tagesetappe. Ich möchte es unbedingt in die Nähe der Cime de la Bonette schaffen, um morgen als einer der ersten am Tag die höchste Straße in Europa zu befahren. Daher suche ich bei booking.com nach einem Bed and Breakfast mit Privatparkplatz am Col de la Bonette und werde in Les Buissons fündig. Die resultierende Strecke ist mit 290km für eine Alpentagesetappe durchaus lang, aber wir sind ja auch zum roadstern hier. Der Wetterbericht verspricht zudem wieder einmal bestes Wetter: Sonne pur und über 20°C. Gegen neun sind wir dann bereit zur Abfahrt, die drei höchsten Pässe der Route des Grandes Alpes warten auf uns. Rücblickend muss ich sagen, dass dieser Tag mit der schönste im ganzen Urlaub war - es hat einfach alles gepasst. Wetter, Verkehr, Straße, Landschaft - einfach perfekt.



    Schon bald stehen wir am Fuße des Col de l'Iseran, dem höchsten Alpenpass Europas (die o.g. Cime de la Bonette ist kein Pass). Vor uns liegen 60 Kilometer asphaltiertes Roadstervergnügen. Da es noch recht früh ist, teilen wir uns den Pass lediglich mit ein paar Radfahrern und einer Hand voll Motorradfahrern. Hier kann jeder sein Wohlfühltempo fahren. Mein MX5 schraubt sich die Serpentinen hoch, der G184 kann hier zeigen, was er kann. Und das muss nicht immer druckvolles herausbeschleunigen aus Kurven sein, auch cruisen im vierten Gang beherrscht er im kurvigen Geläuf wunderbar. Man muss den vierten Gang auch bergauf in Kurven nicht verlassen, der Wagen hat immer genügend Kraft. Dennoch, aus Gründen bleibt öfters der zweite Gang eingelegt ;) Der laute Piezosummer der auf 80 km/h eingestellten Tempowarnung hat dann das ein oder andere mal den Dopaminfluss jäh unterbrochen, aber hey, man muss es ja auch nicht übertreiben.



    Das obligatorische Zielfoto darf natürlich nicht fehlen und wie so oft sind wir fast alleine hier....
    01 col de iseran.jpg02 col de iseran.jpg


    Nach knapp einer Stunde Aussicht genießen und Kapelle auf dem Parkplatz erkunden fahren wir weiter, ich wollte nur noch schnell die Gelegenheit für ein seltenes Foto nutzen, denn etwas höheres wird das Navi bei mir wohl nie anzeigen:
    03_hoehe.jpg



    Die Landschaft, die sich einem talwärts bietet, ist mal wieder vom allerfeinsten:
    04_isearn.jpg05 allein_galibier.jpg


    Unten im Tal landet man direkt im Ort Bonneval-sur-Arc. Dieser Ort trägt die Auszeichnung "Plus beaux villages de France", zu deutsch "Die schönsten Dörfer Frankreichs". Wir bestätigen die Auszeichnung, das Dorf ist einen Besuch wert, man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt. Weiter geht es dann zum dritthöchsten Pass der Route des Grandes Alpes, dem Col du Galibier. Um ihn zu befahren, muss zunächst der Col du Telegraphe bewätigt werden. Mit 1.566m geht dieser Pass allerdings neben den großen Pässen fast unter ;-). Der Col du Galibier fasziniert uns mit seiner Mondlandschaft. Hier ist der Verkehr leider deutlich höher als auf den anderen Pässen, wir waren von einer regelrechten Traube von Motorradfahrern umgeben. Auf der Passhöhe ist unser Mixxer das einzige Cabrio und erregt das Aufsehen vieler. Ein italienisches Pärchen schleicht um den Wagen und der Mann erklärt seiner Frau wild gestikulierend, dass das ein "Mazda Cinque" sei. Der Reaktion der Frau zufolge bin ich absolut sicher, dass bei den beiden demnächst ein Autokauf ansteht ;)


    Zielfoto! Den Wagen habe ich danach ordentlich geparkt...
    06_galibier.jpg



    Wir haben das Glück und erwischen einen Tag mit guter Fernsicht. Der weiße Berg ganz im Hintergrund ist der Mt. Blanc.
    07_galibier.jpg08 galibier.jpg


    Wir bleiben eine gute Stunde auf der Passhöhe und lassen das Panorama auf uns wirken. Es wäre viel zu schade, hier einfach nur vorbeizufahren. Nach der Rast geht es weiter zum dritthöchsten Pass der Route des Grandes Alpes, dem Col d'Izoard. Hier kann man auf der Passhöhe nicht so viel machen wie auf den anderen beiden, aber mindestens ein Zielfoto bin ich euch schuldig. Das Motiv aus einer leicht anderen Perspektive geschossen wird übrigens im MX-5 Forenkalender 2020 abgebildet - danke an alle, die ihre Stimme für das Bild abgegeben haben, ich habe mich sehr gefreut :)
    09 izoard.jpg



    Auf dem Weg zu unserem BnB nehmen wir noch den Col de Vars mit, natürlich kein Vergleich zu den Pässen zuvor, aber an und für sich ein toller Pass und mit Recht in der Route des Grandes Alpes enthalten. Nach einem langen Fahrtag erreichen wir pünktlich zum Sonnenuntergang unser Bed and Breakfast, wo wir den MX5 wieder auf einem Privatparkplatz abstellen dürfen. Wir packen unsere Sachen aus und schauen uns von unserer Terrasse aus den Sonnenuntergang vor einem besonders schönen Motiv an. Während die Sonne unter geht und das Magmarot in ein fahles Grau verwandelt, lassen wir den Tag noch mal Revue passieren. Wir sind bei perfektem Wetter einige der höchsten Alpenpässe größtenteils ohne Verkehr gefahren, haben lecker gegessen und auf dem Col du Galibier das Panorama auf uns wirken lassen - ein zu 100% perfekter Roadstertag und wie eingangs erwähnt im Rückblick einer der besten Tage des ganzen Urlaubes.
    10 bnb.jpg

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  • Tag 6: Die höchste Straße in den Seealpen


    Facts:
    Route: Jausiers - Verdonschlucht (280km)
    Pässe / Straßen / Gegenden:
    * Col de la Bonette (2.715m)
    * Cime de la Bonette (2.802m)
    * Col de la Cayolle (2.326m)
    * Daluisschlucht
    * Verdonschlucht


    Aufstieg: 7.084m, Abstieg: 7.819m


    Übernachtung: B&B Auberge Verdon


    Track: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=cmwsdivowfbmmvge



    Pünktlich um acht Uhr öffnet die Gastgeberin ihre Seite der Zwischentüre von ihrem Haus und dem Anbau, in dem wir übernachten. Wir werden in ihr Wohnzimmer geführt, wo duftende Croissants, selbstgemachter Honig, Marmeladen und leckerer Kaffee auf uns warten. Das Wohnzimmer hat einen fantastischen Ausblick auf die Berglandschaft, durch welche wir heute fahren werden. Davon kann ich euch leider kein Foto zeigen, da ich keine fremden Wohnzimmer hochladen möchte. Allerdings sieht man das gleiche Motiv auch vor dem Haus:
    01 GutenMorgen.jpg



    Nach dem Frühstück schnell die Route überlegt - wir entscheiden uns für die Verdonschlucht. Das ist abseits der Route des Grandes Alpes, die wir abfahren wollen, aber der Abstecher lohnt sich. Der Plan war, von der Verdonschlucht aus die Cote Azur entlangzufahren und die restlichen Pässe der Route des Grandes Alpes von Süden nach Norden zurückzufahren. Unser Bed and Breakfast liegt direkt am Col de la Bonette, so können wir um neun Uhr direkt von der Unterkunft auf den Pass abbiegen - perfekt! Die ersten Kilometer lasse ich es besonders ruhig angehen, denn der Wagen ist ja noch kalt. Genau so könnte man auch die Landschaft hier bezeichnen - eine kühle, karge Berglandschaft. Auf halber Höhe schauen wir uns noch einen kleinen See auf dem Weg an, der kurz nachdem wir dort geparkt haben, von einem Sportwagenclub in Anspruch genommen wurde. Da waren wieder mal einige Traumautos dabei, Porsche, Wiesmann, Lotus Seven-Eleven uvm. :love: Nachdem die ganze Zeit coole Autos vorbeifuhren, hab ich mich mal auf die Lauer gelegt und einen Roadster erwischt - mit dem macht so eine Tour sicher auch jede Menge Spaß :saint:


    02 bonette.jpg


    07 bonette_wiesmann.jpg06 bonette_porsche.jpg



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    Der Col de la Bonette ist, auch wenn er nicht auf der Route des Grandes Alpes liegt, eine absolute Empfehlung. Die Straße ist super ausgebaut und bietet eine vielfältige Straßenführung (Serpentinen, gerade Stücke mit leichten S-Kurven) und eine gigantische Aussicht. Auf halber Höhe kommt man an ein paar verlassenen Gebäuden vorbei. Ich rate jedem, der hier in der Gegend unterwegs ist und z.B. die Route des Grandes Alpes abfährt, den Pass mitzunehmen, es lohnt sich absolut.


    Kurz bevor wir vom Col de la Bonette auf die Cime de la Bonette abbiegen, passiert dann etwas, was ich nicht erwartet hätte - uns kommt ein roter MX5 ND entgegen :D Der Fahrer, dem Kennzeichen nach ein Franzose, freut sich genau so sehr wie wir und grüßt euphorisch. Keine Stunde unterwegs und schon einen Sportwagenclub und einen ND Piloten gesehen - das geht ja wieder mal gut los. Endlich normale Leute! Auf der Cime de la Bonette merke ich dann, dass wir doch nicht so alleine auf der Straße sind. Am Hinweisschild mit der Höhe hat sich eine Traube von Motorradfahrern und Radfahrern versammelt - unmöglich für mich, ein Foto zu schießen, ohne die Straße zu blockieren. Daher gibt es nur ein Foto wenige Meter entfernt. Von dort aus kann man noch einen Rundweg einen kleinen Berg entlang hoch laufen. Dort bietet sich einem dann folgendes Panorama - einfach nur wow! Bitte unbedingt die Fotos vergrößern! Auf dem dritten Bild sieht man im linken Drittel meinen MX5 vor zwei weißen Autos, links daneben die Motorradfahrer und der Hinweisstein.


    03 cime.jpg04 cime_panorama.jpg05 cime_aussicht.jpg



    Da der Col de la Bonette einen Umweg in die falsche Richtung darstellt, fahren wir auf der gleichen Passseite wieder runter und fahren über den Col de la Cayolle bis nach Guillaumes. Den Ort kannte ich noch von der Rallye München - Marrakesch, die ich letztes Jahr mitgefahren bin. Der Cayolle-Pass hat mir allerdings nicht zugesagt. Er ist sehr eng, selbst mit einem MX-5 muss man ständig in die Nothaltebuchten, die es alle paar hundert Meter gibt. Hauptsächlich die Enge macht die Fahrt anstrengend und anspruchsvoll, man kann die Kurven auch kaum einsehen. Den Pass würde ich mir sparen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Der Pass hat es sogar auf die Seite "Dangerousroads.com" geschafft: https://www.dangerousroads.org…de-la-cayolle-france.html. Dort wird u.A. geschrieben:


    The part of the road inside the Gorges du Bachelard, is one of the most famous balcony roads in the country. A balcony road is a hair-raising lane cut into the sides of sheer cliffs. It’s a kind of road not for those who fear heights. There is little room for error on these roads. It’s normal for your palms to sweat looking at those photos, imagine what it must have been like before the barriers. It runs as a single track road along the mountainside for some distance with nowhere to pass another vehicle. Here one says a prayer that nobody is coming towards you until the road widens some kilometres further

    Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen ;) Wir hatten "Glück" und uns kam niemand entgegen, sodass wir am späten Mittag in Guillaumes Rast machen und einen leckeren Burger essen. Hier verlassen wir die Route des Grandes Alpes dann wie geplant in Richtung Daluis- und Verdonschlucht. Zwei sehr empfehlenswerte Abstecher in den Seealpen. Die Daluisschlucht beginnt direkt hinter Guillaumes und besticht durch eine geniale Straßenführung. Allerdings rate ich, die Straße nicht von Guillaumes aus, sondern in Richtung Guillaumes zu fahren, da man dann direkt an der Schlucht entlangfährt. Die von mir gewählte Richtung führt oft durch Einbahnstraßentunnels, während die andere Richtung besten Blick auf die Schlucht hat. Wir haben selbst kein Foto davon gemacht, aber hier sieht man, was ich meinte:https://www.zoonar.de/photo/daluisschlucht_3981271.html. Sowas hat man dort häufig. Dennoch, auch in unsere Richtung ist die Schlucht ein kleines Highlight und sollte unbedingt mitgenommen werden.


    Ein Licht am Ende des Tunnels!
    08_dalouis.jpg



    Wenngleich eher flach verlaufen, sind die Straßen ab der Daluisschlucht bis hin zur Verdonschlucht ein Roadsterparadies schlechthin. Die Straßen sind gut ausgebaut und breit genug (für einen MX5 ;-)). Die Kurven haben einen angenehmen Radius, nach 3 Tagen Serpentinen mal eine nette Abwechslung. Bei unserem nächsten Besuch in den Seealpen werde ich mal ein paar Tage in der Gegend bleiben, hier gibt es viele tolle Straßen, die es zu erkunden gibt. Bevor wir in unserem Bed and Breakfast einchecken, gönnen wir uns ein frischen Crepe in Rougon. Die Creperie kannte ich schon von letztem Jahr und auch dieses mal wurden wir nicht enttäuscht. Für absolut faire Preise gibt es hier leckeres Essen mit Blick auf die Alpen. In Rougon gibt es auch einen Adleraussichtspunkt, die Gegend ist bekannt für ihre Adler. Wir konnten einige bei unserem Abendessen beobachten.
    09 Rougon.jpg



    Nach dem Essen sind wir dann noch diePanoramastraße um den Gorges du Verdon abgefahren, die lohnt sich auch. Auf dem Foto kommt leider nicht ansatzweise rüber, was man fühlt, wenn man dort steht. Man kann mehrere hundert Meter in den Abgrund auf eine Art Canyon schauen - ein solches Gefühl von Weite hatte ich das letzte Mal in Norwegen auf dem Preikestolen erlebt. Mein Tipp: Unbedingt mitnehmen, wenn man in der Gegend ist. Muss man live gesehen haben, auf den Fotos wirkt das nicht.


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    Das war's dann mit Tag 6 unserer Tour!

    🏎 G184 Roadster (2019), magmarot, Sportline, Sportpaket, iActiveSense
      🔧 SPS Street (18/14), I.L.-Streben, Bridgestone Potenza Sport, ATH rechts

      🏁  Erzgebirge 2023, Altmühltal 2023 (coming soon!), Treffen im Süden 2023

    5 Mal editiert, zuletzt von Boltzmann () aus folgendem Grund: 1.Creperielink hinzugefügt ;) 2. Panoramastraßenlink hinzugefügt

  • SChöner bericht bis jetzt, binn auf den Rest gespannt.
    Den Col de la Bonette bin ich bis jetzt 2 mal gefahren (1x vor 2 Jahren damals mit meinem 207CC und dieses Jahr mit nem vollgeladenn Renault Scenic) ist immer wieder schön. Wobei ich die Süd-Nord Strecke über den Pass schöner finde.
    Gourges du Verdon ist ein Pflichtziel für mich wenn ich in der gegend bin. Es gibt dort einen kleinen Wanderparkplatz zu anfang von dem Mann bis ganz nach unten Wandern kann.

  • Hi,


    schön, dass euch der Bericht gefällt! Heute geht es mit einem kurzen Beitrag weiter :saint:


    Tag 7: Verdonschlucht, Provence und Mont Ventoux


    Facts
    Route: Verdonschlucht - Malaucene (220km)
    Pässe / Straßen / Gegenden:
    * Balcon de la Mescla
    * Provence
    * Mont Ventoux (1.909m)


    Aufstieg: 4.305m, Abstieg: 4.629m


    Track und Höhenprofil: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=pnxtrawrdaxtgzzy


    Übernachtung: Bed and Breakfast "Le Nid au Pied du Mont Ventoux" (Name von booking.com) in Malaucene (direkt am Mont Ventoux),



    Nach einigen fahrintensiven Tagen mit über 280km pro Tag wollen wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Als heutiges Tagesziel wählen wir den Mont Ventoux, ein Berg mitten in der Provence. In Relation zum flachen Umland sticht der Berg mit seinen 1.909m schon von weitem hervor. Auf dem Gipfel soll man bei gutem Wetter gleichzeitig das Mittelmeer und die Alpen sehen können. Der Wetterbericht - ihr ahnt es sicher schon - kennt wieder nur Sonne und Temperaturen über 20 Grad. Ich suche nach einem Bed and Breakfast in der Nähe vom Mont Ventoux und werde im Örtchen Malaucene fündig. Wie bei allen Unterkünften zuvor habe ich auch hier auf einen Privatparkplatz für den MX-5 geachtet.


    Doch bevor es zum Mont Ventoux geht, umrunden wir die Verdonschlucht vom Süden. Ich hatte in irgendeinem Reisebericht vom Balcon de la Mescla gehört. Klang interessant und stand daher schon bei der Reiseplanung auf der Bucketlist. Der Weg dorthin ist mal wieder vom allerfeinsten, eine kurvige, leere Fahrbahn kurz nach Sonnenaufgang mit Ausblick auf die Schlucht hat man ja auch nicht alle Tage. Der Balcon de la Mescla ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn man die Verdonschlucht von der Panoramastraße aus gesehen hat (siehe vorheriger Beitrag). Man hat noch mal eine völlig andere Perspektive auf die Schlucht. Auf dem Foto (ich kann nur noch mal betonen dass das auf den Fotos nicht rüber kommt...) sieht man unten eine der vielen Aussichtsplattformen und direkt davor den Fluss. Hier ist deutlich weniger los als auf der Panoramastraße, die vor allem von Campern und Vans besiedelt war.


    01 balcon_mescla.jpg


    Um zum Mont Ventoux zu gelangen, muss man erst mal die Schlucht runter - das bedeutet natürlich Serpentinen mit Aussicht! An einem See in der Nähe der Schlucht machen wir dann auch noch kurz Pause - man könnte von den Temperaturen her sogar noch schwimmen.
    02 verdon.jpg 03 verdon.jpg04 verdon.jpg



    Nach dem See können wir noch eine halbe Stunde kurvige Straßen genießen, bis wir in der Provence landen. Natürlich ist die Lavendelblüte schon lange vorbei, dennoch erkennt man die markanten Felder sofort. Ab hier ist cruisen angesagt, Kurven findet man keine mehr. Die winzigen Dörfer am Straßenrand wirken auf uns, als ob sie noch 1:1 aus dem Mittelalter stammen. Unsere Mittagspause verbringen wir in Puimoisson im Restaurant "Le Dineur" - ein unscheinbares Restaurant, wo es selbst gemachte "Hausmannskost" gab - richtig lecker. Ein schöner Zufallsfund.
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    Den mächtigen Mont Ventoux erspähen wir schon aus vielen Kilometern Entfernung. Die wenig kurvige Landschaft der Provence ist eine schöne Abwechslung zu den vorherigen Tagen und wir cruisen gemütlich mit dem Tempomat und halten an dem ein oder anderen Lavendelverkauf, wo wir uns meine Frau sich mit Souvenirs eindeckt :thumbup: . Wenn ihr wüsstet, was man noch alles in einen voll beladenen MX-5 unterkriegen kann! Ausgerüstet mit diversen aus Lavendel produzierten Gegenständen erklimmen wir dann den Mont Ventoux. Der Aufstieg macht fahrerisch Spaß und die karge Landschaft erinnert wieder ein wenig an einen Ausflug auf den Mond. Während des Aufstiegs kommt uns ein Toyota Prius entgegen, ansonsten waren wir wieder alleine hier mit ein paar Rennradfahrern. Wir haben keinen einziges Motorrad auf dem Mont Ventoux gesehen.



    07 ventoux.jpg 08 ventoux.jpg


    Oben angekommen formiert sich dann leider eine Wolkendecke über uns und die Aussicht wird von Minute von Minute schlechter. Dennoch können wir noch eine schöne Aussicht genießen.



    09 ventoux.jpg10 ventoux.jpg



    Gegen 16 Uhr brechen wir dann Richtung Unterkunft auf, die wir erst mal nicht finden. Anders als in sämtlichen Navis angezeigt muss man die Straße komplett durchfahren, um zur Unterkunft zu gelangen. Die Gastgeber erkennen uns schon von weiten und das riesige Tor zum Grundstück schwenkt auf und macht Platz für den Mazda. Da die Unterkunft über eine Küche verfügt, können wir hier noch selbst Abendessen kochen (wir haben ja einige Vorräte mitgenommen). Nach ein paar intensiven Fahrtagen war die heutige Tour von ~220km und nur einer Bergüberquerung genau richtig. Die 60km machen tatsächlich viel aus, die vorherigen drei Tage mit jeweils 280km über Alpenpässe hat man dann schon gespürt ;-).


    Zwischenfazit nach der ersten von drei Wochen: Bisher verläuft unser Urlaub super und wir genießen jeden Meter und jede Kurve im MX5 - so kann es weitergehen! 8)

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  • Tag 8: Über Avignon nach Saintes-Maries-de-la-mar


    Facts
    Route: Malaucene – Saintes-Maries-de-la-mar (135 km)
    Pässe / Straßen / Gegenden:
    * Avignon
    * Carmargue


    Track und Höhenprofil: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=aeqgfrvcnijrcwdk


    Übernachtung: Aparthotel "Residence des Launes" in Saintes-Maries-de-la-mar


    Die Etappe von Tag 8 hat keinen fahrerischen Anspruch und dient lediglich dem Ziel, entspannt ans Meer zu kommen. Daher planen wir eine sehr kurze Route von ~130km.


    Roadstern in netter Umgebung...
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    Auf halber Strecke nehmen wir noch die Stadt Avignon mit. Wir verbringen vier Stunden in der Stadt – unser Fazit: Wenn sie auf dem Weg liegt, kann man sie mal mitnehmen, aber extra dorthin muss man nicht. Wir haben in einem Parkhaus geparkt, das direkt in der Innenstadt lag. In der Stadt gibt es erst mal jede Menge der typischen Touriläden, wo man Krims-Krams wie Schneidebretter mit Avignon-Schriftzug erstehen kann – wir verzichten. Wir laufen dann die Must-See-Sehenswürdigkeiten ab (Papstpalast, Stadtmauer, Saint-Bénézet Brückenruine). Der Papstpalast hat mich von allen Dingen am meisten beeindruckt. Auf dem Marktplatz war gerade Italienwoche, neben ein paar ausgestellten Autos gab es jede Menge Food-Shops mit Käse, Schinken und vielen anderen leckeren Sachen….
    02_avignon.jpg 03_avignon_italienwoche.jpg


    Ein wenig habe ich mich geärgert, noch fahren zu müssen, als ich diesen netten Stand sah...


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    Außerhalb des Stadtkerns essen wir noch zu Mittag und brechen dann gegen drei Uhr auf in Richtung Carmargue. Bei der Anfahrt in die Carmargue geraten wir das erste mal in eine Section Control – diese wird aber mit Schildern angekündigt. Dank Tempomat kann man die Sache im Mixxer sehr entspannt angehen. Wie schlängen uns über kleine Straßen bis zu unserer Unterkunft und können sogar einige der hier lebenden Wildpferde sehen.


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    In der Unterkunft bemerke ich, dass ich den ersten Fehler unserer Tour gemacht habe: Ich habe ein Aparthotel gebucht! Dort gibt es keine Basisausstattung wie Handtücher und so weiter. Glücklicherweise gibt es wenige Meter neben der Unterkunft ein Geschäft, wo wir fehlende Dinge und Zutaten für ein leckeres Abendessen einkaufen. Ansonsten ist das Apartment für die 40€, die wir für eine Nacht zahlen, top. Zwei Etagen, Terrasse, Küche - hier kann man auch mal länger bleiben. Wir haben unsere längeren Aufenthalte aber erst für die nächsten Tage an der Cote d Azur geplant.


    Nun geht's aber endlich ans Meer – es hat sogar noch schwimmtaugliche Temperaturen, wir haben es ausprobiert (es ist Anfang Oktober). Den hoteleigenen Pool nutzen wir nicht – das Meer ist besser ;)
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