Keines der Systeme ist "passiv", beide arbeiten in jeder Beziehung "aktiv". Sowohl in der Lesart aktiv = ohne Zutun des Fahrers als auch aktiv = mit aktiven Bauelementen. Die fachlich korrekten Bezeichnungen sind daher "direkt messend" oder "indirekt messend".
Korrekt ist: Bei der direkten Messung sind Drucksensoren im Reifen (bei PKW normalerweise an der Rückseite des Ventils befestigt, bei Nutzfahrzeugen auch oft direkt im Felgenbett montiert) vorhanden, die ihre Werte per Funk an die Bordelektronik senden. Beim indirekten System werden in der Tat die Werte der ABS-Sensoren ausgewertet um unterschiedliche Umdrehungszahlen und irreguläre Schwingunsmuster zu erkennen.
Der Fehler liegt, wie @Svanniversary schon schrieb, in der Annahme, dass beim direkten System die Drücke im Cockpit angezeigt würden. Das ist möglich und wird fast immer gemacht, aber beim ND eben nicht.
Seit November 2014 sind Reifendruckkontrollsysteme für Neuwagen vorgeschrieben (egal, ob direkt oder indirekt). Mazda hat im MX-5 NC erstmalig ein RDKS angeboten, zuerst optional, später sereinmäßig (zumindest in der Sports-Line). Dabei wurde ein direkt messendes System (meines Wissens ohne Druckanzeige) eingesetzt.
Im ND war (weil gesetzlich vorgeschrieben) von Anfang an ein RDKS verbaut, zunächst ein indirektes. Seit dem Modelljahr 2018 sind alle produzierten ND ausnahmslos mit einem direkten RDKS ausgestattet. Und somit sind Sensoren natürlich auch bei jedem anderen Rad, das man montiert, vorgeschrieben.
Am Ende des Tages ist es ganz einfach: Wenn es keine Reset-Taste gibt, ist es ein direkt messendes System mit Sensoren. Egal, was der Händler sagt.