Wirksamkeit Seiten-/Sitzairbag?

Zitat von Martin_C32

Und kann ein Seitenairbag schwere Verletzungen verhindern oder "nur" das Anhauen des Kopfes (z.B. bei Bewußtlosigkeit)?

Genau das ist das Problem. Die Fahrgastzelle bietet keinerlei Knautschzone für den Kopf. Der Airbag soll nicht nur die Kollision des Kopfes mit der tragenden Struktur des Fahrzeuges verhindern (grundsätzlich) bzw. das Überstrecken des Kopfes bei fehlender B-Säule (Cabrio), sondern hilft auch dabei die Beschleunigungswerte auf den Kopf zu reduzieren.
Aus Sicht der Biomechanik ist es erstrebenswert, den "Bremsweg" im Crashfall so lang wie nur irgend möglich zu machen. Dazu trägt nicht nur die Knautschzone bei. Der Airbag hilft, in dem er den Bremsvorgang deutlich eher initiiert und damit ein hartes Aufschlagen mit dem damit verbundenen Minimalbremsweg verhindert. Für jedes Organ im Körper gibt es in der Biomechanik Grenzwerte (in g gemessen, also das wieviel fache der Erdbeschleunigung hält das Gehirn, die Lunge, die Augen, die Nieren, etc. aus ohne einen lebensgefährlichen Schaden zu nehmen).

Kurz gesagt, ich persönlich würde im öffentlichen Straßenverkehr nicht auf einen Seitenairbag verzichten wollen. Rennstrecke mit Überrollkäfig und 4- bis 6-Punkt-Gurten ist sicherlich ein anderes Thema. Denn da gewinne ich den fehlenden Bremsweg um Fahrzeug durch Reifenstapel und Airfans. Die passive Sicherheit des Rennwagens ist nur darauf ausgelegt, den Überlebensraum sicher zu stellen.

Zitat von Martin_C32

Ich vermute, dass es aufgrund von Seitenhalt und Schutz durch die Schüsseln je nach Crashsituation sogar besser für die Passagiere ausgehen könnte als mit Airbags und Seriensitzen.

Ich vermute du suchst eher nach einer Rechtfertigung oder nach Absolution um dir aus irgendwelchen Gründen die Recaros einbauen zu können.
Insgeheim ist dir aber klar, dass der Seriensitz mit dem Seitenairbag die viel klügere Wahl ist, nicht nur dass es ein Sicherheitskonzept ist das auf den Wagen so gut wie möglich abgestimmt ist, es hat auch die von Turmalin beschriebene Funktion deinen Kopf/Oberkörper so sanft es geht aufzufangen um Verletzungen durch zu schnelles Abbremsen zu verhindern, etwas dass der Recaro PP in dieser Form sicher nicht beherrscht.

Auch wenn Airbags in Deutschland keine Pflicht sind, ich würde Sie an deiner Stelle drin lassen, es sei denn du willst dir einen Motorsportwagen für die Renne basteln oder so, da könnte es vielleicht Gründe geben die mir nicht bekannt sind.

Aber für Coolness oder andere oberflächlichen Dinge würde ich nicht mit meinem Leben spielen indem ich so eine sinnvolle Sicherheitsausrüstung aus meinem Auto ausbaue.

Zumal das Ein und Aussteigen in einen MX5 mit Vollschalen bestimmt extrem komfortabel ist, wenn mal mal den Threat zum richtigen Ein und Aussteigen hier im Forum liest, haben viele ja schon mit den Seriensitzen Ihre liebe Mühe.

Was hast du denn für einen ? Wären die Serienrecaros keine Alternative, die sollen ja auch schon einen deutlich besseren Seitenhalt bieten zu dem "normalen" Seriengestühl.

Wie wäre es denn mit den Sportstern? Die werden ja mit Seitenairbag geliefert.

Eh? Ja? Hier gehts darum ob es sich empfiehlt Sitze ohne Seitenairbag zu verbauen. Oder was verstehe ich jetzt an deinem Post nicht richtig?

Zitat von Martin_C32

Hi!
Ich fahre den PP seit ca. 10 Jahren (mit ABE) in meinem Kombi und konnte ihn auch schon im SLS, wo sie serienmäßig zu haben waren auf der Rennstrecke testeen. Ich bin nach wie vor begeistert. Wurde ich dafür das Risiko für mich oder Beifahrer im Falle eines Unfalles erhöhen? Eher nicht. Im Moment geht es mir erstmal darum, zu verstehen, was die Sitzairbags können.
Ich fahre die Original RECARO s und bin vom Seitenhalt nicht begeistert. Im Corsa OPC waren sie in Kombination mit 4-Punkt Gurten perfekt. Man war wie angetackert und das Beste war die Original-Gurte konnte man im Alltag weiter nutzen.
Eine Sitz- und Aussteige-Probe musste natürlich sein, falls es konkret wird.

Grüße
Martin

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Du solltest dir definitiv nochmal Turmalins Post durchlesen, der sehr gut darauf hinweist, warum so ein System auf der rennstrecke vielleicht gut ist, aber im Alltag beim besten Willen nicht zu empfehlen ist.