Zwangsläufiges Einfahren auf Autobahn (Strecke 500 Km); wie würdet Ihr vorgehen?

  • ... oder einfach Dschörmän Endschinierung. :D

    Nö.


    Generell ist Porsche schon sau gut. Die wissen das und leben davon... NOCH.
    Von einem gnerellen German Engineering Problem zu reden, greift daher m.E. zu kurz.


    Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass Porsche fast pleite war und einzig und allein der Erfolg des Boxsters in USA das Unternehmen rettete.

    Einmal editiert, zuletzt von Heinz ()

  • Vorsichtiges Einfahren ist vollkommen falsch!
    Ja, richtig, nicht nur egal, sondern auch falsch.


    Geht jetzt sehr in die MaWi rein, aber wenn zwei neu gefertigte metallene Flächen, die von einem Schmierfilm getrennt sind (Kolben und Zylinder im Motor), mit genügend Energie aneinander gerieben werden, verändert sich die Kristallstruktur der Oberflächen, was sich günstig auf Reibung und Verschleiß auswirkt. Fährt man schonend ein, erhöhen sich Reibung und Verschleiß später hingegen.


    Alles festgestellt von Prof. Matthias Scherge vom Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik (falls du das hier liest Matze, schöne Grüße).
    Da ich den Kram aber studiert habe (Geo/MaWi TU Darmstadt), kann ich euch mit Sicherheit sagen, dass das stimmt. Kritallographisch macht schonendes Einfahren also keinen Sinn.


    ACHTUNG. NICHT VERWECHSELN MIT WARM FAHREN.
    Warm muss er immer sein, damit das Öl seine Viskosität erreicht und ausreichend pump- und schmierfähig ist.



    Also mein Vorschlag, gut warm fahren, ab auf die Bahn und Vollgas! Alle Drehzahlen! Kein Scherz. Mache ich bei allen meinen Autos so.







    PS: alle die ihr Auto die ersten 1000 km mit Samthandschuhen anfassen, kein Problem. Macht nur wissenschaftlich keinen Sinn. Bevor jetzt die „hab ich schon immer so gemacht“ Fraktion aufschreit.

  • War bei mir ähnlich. Überführung der Wagens über ca. 500km. Bin die ersten ca. 40km über Landstraßen, dann auf die AB und max. 3000U/min. Die letzten ca. 30km dann auch wieder Landstraße. Dann hast Du immer noch ca. 1500km um den Wagen mit wechselnder Drehzahl einzufahren.

  • Vorsichtiges Einfahren ist vollkommen falsch!
    Ja, richtig, nicht nur egal, sondern auch falsch.

    Das ist mir als Inscheniör jetzt auch etwas zu pauschal.


    Beim Auto und Einfahren geht es nicht nur um metallische Reibpaarungen, bzw. Stahl/Stahlpaarungen. Da gibt es auch noch ein paar andere Reibpaarungen und insbesondere Bremse und Reifen mögen es, im Sinne der eigenen Sicherheit, auch ganz gerne, wenn man sie etwas sinniger einfährt.
    Davon abgesehen schlafen die Hersteller auch nicht auf den Bäumen und empfehlen das Einfahren nach wie vor.


    Nach meiner persönlichen Einschätzung liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Kein übertriebenes Schonen und auch nicht gleich komplett krachen lassen und alles wird gut. Drehzahlen im Bereich bis 4.000 1/min. sehe ich dabei als eher unkritisch an und die hat meiner auch beim Einfahren schon hin und wieder zu sehen bekommen.

  • Physik > Ing :P


    Spaß :D Mit allen Ings die ich kenne, hatte ich bis jetzt immer nur sehr gute Gespräche.


    Bei Bremsen und Reifen und bestimmt noch Dutzend anderen Reibpaaren hast du sicherlich Recht, ich vertraue was das Einfahren angeht aber lieber einem Professor, der schon seit Jahren auf dem Gebiet forscht und auch diverse Auszeichnungen dafür erhalten hat, als den Autoherstellern, die Angst vor Garantieansprüchen haben und denen es in der Garantiezeit am liebsten wäre, du würdest mit maximal 30 km/h durch die Gegend eiern und am besten auch nicht bremsen.


    Schiffsmotoren werden z.B. nie eingefahren, da es ja kein abgestuftes Getriebe gibt. Auch etliche andere technische Motoren werden niemals eingefahren. Die werden an Anlagen verbaut und sofort wird die ihnen zugeteilte Aufgabe 100% abgerufen.


    Das ist halt so ne Sache. Autos (insbesondere das eigene) beherbergen starke Emotionen und natürlich sorgen diese dafür, dass sich viele subjektive Handhabungen entwickeln, die eigentlich keinen Sinn ergeben - wovon ich sicherlich auch einige betreibe :thumbsup:


    Finde dich sehr sympathisch Svanni!

  • Also zumindest mein Arbeitgeber hat da durchaus auch schon die eine oder andere Forschung zu betrieben und empfiehlt das Einfahren nach wie vor. Und das hat nicht nur kommerzielle Gründe ;) .
    Kann man sicher trefflich darüber streiten, ob hier die Wissenschaft mehr weiß, als derjenige der auf Entwicklungs- und Felddaten von Millionen Motoren zurück greifen kann.


    Schiffsmotoren?
    Klassifizierung:
    Langsamläufer - bis 250 1/min.
    Mittelschnelläufer - 250 bis 1.000-1.200 1/min.
    Schnelläufer - wenig darüber
    Beim Ottomotor erhöhte Leerlaufdrehzahl. Stimmt, kann man bedenkenlos ab null km genauso hoch drehen wie einen Schiffmotor. Der Vergleich hinkt sehr.
    Bei Anlagen- bzw. Stationärmaschinen ist das nach meiner Erinnerung ähnlich.
    Ich hoffe doch die genannten Forschungen beziehen sich auf Fahrzeugantriebe, insbesondere Hochdrehzahlkonzepte? Denn das ist wirklich etwas anderes.
    Bevor bei uns ein Motor auf dem Prüfstand getestet wird, muss er auch eine definierte Einfahrprozedur über sich ergehen lassen. Das kostet Zeit und Geld und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Motorenkollegen das machen würden, wenn es überflüssig, oder nachteilig wäre.


    Praxis > Theorie > Physik ;) .

  • Edit sagt:


    Das Phänomen heißt in der Tat „dritter Körper“ und ähnelt damit dem fünften Element


    Es soll einfach jeder so einfahren, wie er will. Ich geb direkt Vollgas :thumbsup:


    Das mit den langsamen Schiffsmotoren... ich rede nicht von AIDA Dieseln mit 250 Umdrehungen, sondern von nem 4.3 Merc in nem Sportboot. Sowas fährt keine Sau ein.

  • Und diese Strukturen bilden sich nicht mehr aus, wenn der Motor geschont wird? Das geht für mich aus dem Text nicht hervor. Wann ist es denn zu spät? Nach 10, nach 100, oder nach 1.000 km? Wann "muss" der Motor das erste Mal mit Vollast betrieben werden? Welche Beschichtungstechnologie setzt Mazda ein? Was passiert mit den Bronze-Gleitlagern im Motor, wenn diese gleich hochbelastet werden? Wenn das mal alles so einfach wäre ...


    Hinsichtlich der Zylinderlaufbahnen kann ich das ja durchaus nachvollziehen, aber so ein Motor besteht ja schon aus weit mehr, als aus den Zylindern. Die Gleitlager der Kurbelwelle sind auch sehr hoch belastet und wichtig und die haben eine komplett andere Tribologie.