Prüfstand G 184 zu G 160

  • Ich konnte innerhalb kurzer Zeit folgende Wagen fahren und teilweise ausgiebig testen.


    RF G160 mit 17.000 KM gelaufen
    RF G160 mit 18.000 KM gelaufen
    RF G184 mit 2300 KM gelaufen
    RF G184 mit 12.000 KM gelaufen (mein aktueller Wagen)


    Sehr auffällig war der Unterschied vom G184 mit 2300km zu dem G184 mit 12.000 KM. Der neue mit 2300 KM fühlte sich deutlich schwächer an als der G160 mit 17.000km. Da konnte man treten was das Zeug hielt, in jeder Lebenslage hätte ich den G160 gewählt.
    Beim G184 mit 12.000 gelaufen würde ich mich aber FÜR diesen entscheiden. Scheinbar brauchen die Motoren deutliche Einlaufzeit um die volle Leistung zu entwickeln. Mein Händler, ein wahrlicher Autofreak, bestätigte dies auch (und er fährt selbst einen G184 ST).


    Ansonsten deckt sich mein Gefühl mit den Erfahrungen hier. Der G160 mit 18.000 gelaufen hat bis 4000 U/M etwas mehr Bumms, dafür geht mein aktueller G184 ab 4000 deutlich besser vorwärts.

  • Das ist jetzt das 2. mal, dass ein G160 gegen einen G184 unter etwas gleichen Bedingungen gemessen wurde. Das erste mal bei der Spider124-Aktion und jetzt hier. Beide male (muß Zufall sein ;) ) liegt die Differenz des G184 bei +17PS (nicht +24) und -10Nm.
    Das scheinen objektive Anhaltspunkte zu sein. Wenn man die Kurven aller Leistungsprüfstandsläufe sich anschaut (und nicht Popometer oder Wunschdenken) kommt man zu dem Ergebnis, dass der G184 bis ca. 6000 U/min. keinerlei Vorteile hat (eher gegenteilig).
    Agumente, wie "schlechtese Exemplar, gutes Exemplar" gibt es nicht wirklich, da dann jedes einzelne Fahrzeug individuell beurteilt werden müßte.


    Das der G184 der modernere und Endleistungsstärkere Motor ist, steht außer Frage. Ob man auf hohe Drehzahlen steht, ist individuell und jedem selbst überlassen. Und ob ein G160 mit nur Chip die bessere Alternative als ein Neukauf (nur des Motors wegen) mit Verlußt ist, lasse ich mal außen vor.


    Ich persönlich wüßte jetzt nicht mehr, warum jetzt irgend etwas gegen diese Prüfstandsprotokolle als Anhaltspunkt spricht. :)

  • @Detlef


    1. stimme ich Dir im Groben und Ganzen zu und
    2. haben 2 Stichproben bei einer Grundgesamtheit von mehreren 10.000 keinerlei statistiche Relevanz, aber das weißt Du sicher auch ;) .


    Bisher sind das reine Indizien bzw. wie Du selber schreibst Anhaltspunkte, aber auch die stimmen ja manchmal.


    Ein Fragezeichen mache ich mal an die absolute Höhe der Messungen. Bisher haben die G160 häufig etwas nach oben gestreut. Wenn der hier gerade auf knapp über 160 PS kommt, dann könnte das ein Indiz dafür sein, dass der Prüfstand eher konservativ misst. Dann wären es beim G184 real eventuell auch etwas mehr, so dass er ggf. seine Nennleistung erreicht. So oder so, ist eine Leistungsdifferenz von "nur" 16 PS ggü. den versprochenen 24 PS, aber erst mal deutlich weniger. Aber hey, ich kenne viele Leute, die viel Geld ausgeben, um mittels Tuning solche Mehrleistung zu realisieren. Ist doch dann nicht schlimm, wenn man sie ab Werk für fast das gleiche Geld bekommt ;) .

  • Vielleicht dazu noch einen kleinen Einblick aus den Sicht eines Applikateurs. Keiner weiß, mit welchem Motor Mazda die Volllast letzendlich final abgestimmt hat.


    Wir hatten bspw. mal einen 110kW Dieselmotor abgestimmt, der bereits eine Laufleistung von mehreren 100h hatte. Das Resultat waren mit biegen und brechen 109kW und wir waren überall am Limit. Laderdrehzahl, Spitzendruck, Abgeastemperatur. Dann kam der "neue" Motor, dessen Lader noch den gewünschten Wirkungsgrad hatte, dess Injektoren noch ihre Menge geschafft haben. Und zack waren da nach dem Einlauf plötzlich 114kW.


    Gut, der Mazda Motor hat keinen Lader. Aber so ein Einspritzsystem unterliegt auch großen Veränderungen über dessen Laufzeit. Es gibt Injektoren, die werden über Laufzeit mager, sprich schaffen bei gleicher Ansteuerdauer mit der Zeit weniger Menge. Und es gibt auch Injektoren, die mit der Zeit mehr Menge schaffen. Durchaus möglich, dass der G.184 zu zweiterem gehört.


    Vom Papier her ist der G-184 der deutlich leistungsfähigere Motor. Wäre aber nicht die erste Serie an Motoren, die das versprochene nicht bei jedem Käufer erfüllen. Von der errechneten Elastizität ist der G-184 sowohl bei der Drehzahlelastizität als auch bei der Drehmomentelastizität besser. Die Zahlen geben aber natürlich keinen Aufschluss darüber, wie sich der Drehmomentaufbau vom Leerlauf bis zum maximalen Drehmoment verhält.



    G-160 G-184
    N_Nmax (1/min) 4600 4000
    N_Pmax (1/min) 6000 7000
    N_Elastizität 1,30 1,75
    M_Mmax (Nm) 200 205
    M_Pmax (Nm) 188 184
    M_Elastizität 1,06 1,11
    Gesamt_Elastizität 1,39 1,95

    I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered.(George Best)

  • Der Prüfstand liegt auf ca 550 m Meereshöhe.
    Lg


    Damit ist der ganze Vergleich mMn hinfällig, denn die Nennleistung wird bei Normalumgebung ermittelt. Keiner weiß, ob Mazda aufgrund der Euro 6d Temp bereits ab 500m höhenkorrigieren muss. Das kann zum Bsp. schon aufgrund von Partikelemissionen erforderlich sein. Ich kenne Funktionen aus dem Diesel die Bereits ab 950hPa (was ab ~500m über Meereshöhe bedeutet) anfangen.

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  • Warum hinfällig? Auf Alpentouren bewegt man die FZ gewöhnlich und überwiegend in Höhen > 550 Meter und da liegen die G160 im unteren Drehzahlbereich eindeutig vorne !
    Bei den Flachlandtirolern mag das ja anders sein :S

    Grüße vom Bodensee


    Life is too short to drive boring cars ?
    G184 SL & SP all inclusive, dezente Spurverbreiterung hinten, vernünftige Hupe

  • Es wäre ja schon im ersten Schritt interessant, die beiden Motoren unter „normalen“ Bedingungen zu vergleichen.
    Das ist hier ja leider nicht der Fall.


    Wer ständig über 500 m unterwegs ist, findet hier allerdings eine Stichprobe ohne statistische Relevanz und kann seine Schlüsse ziehen ;) .

  • Ich wohne auf 420 m. Um auf > 50 zu kommen bedarf es eines kleinen Ausflugs von Max 20 km

    Grüße vom Bodensee


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