Domstrebe wirklich sinnvoll (RF)?

Zitat von Oggy

Moin gegen Wanken helfen andere Stabis + Federn Dämpfer. Du verwechselst nicht Stabi und Strebe? Grüsse (sehen ja vergleichbar aus.)

4 Seiten hat's gedauert, bis der Vorschlag kam. Ich dachte auch die ganze Zeit, was Penta beschreibt wird eher von den Stabis beeinflusst als von der Strebe. Spiele auch mit dem Gedanken.

Zitat von Watashi wa Sven desu

Ich wiederhole mich nur ungern, aber das Thema wanken kommt primär aus der Feder-/Dämpferabstimmung.
(...)
Aber um noch einmal explizit die Frage von @Penta zu beantworten - ja, Du wirst um eine Fahrwerksmodifikation nicht herum kommen, wenn Du die realen Wankwinkel reduzieren möchtest.

Seite 1. Wurde aber weitestgehend ignoriert .

Ich würde beim MX-5 nach wie vor eher über die Federn abstützen, als über Stabis. Das ist technisch sinnvoller.

Da stimm ich dir auch voll zu, aber das Wort "Sabilisator" (oder "Stabis") seh ich da nicht explizit sondern wird höchstens impliziert. Und ich bezog mich eher auf die Verwechslung der Wirkung von Stabi und Strebe, wie Oggy vermutet.

Zitat von Torben

Da stimm ich dir auch voll zu, aber das Wort "Sabilisator" (oder "Stabis") seh ich da nicht explizit sondern wird höchstens impliziert. Und ich bezog mich eher auf die Verwechslung der Wirkung von Stabi und Strebe, wie Oggy vermutet.

Die Vermutung der Verwechslung kam zwar von @Oggy, sie wurde aber von @Pentaausdrücklich zurückgewiesen. Insofern können wir diese Vermutung gleich wieder streichen.

Das ändert natürlich nichts daran, dass auch ich mir nicht vorstellen kann, wie eine Domstrebe einen derart großen Einfluss auf das Wanken haben könnte. Was mich auf die Fragestellung bringt, im Bezug auf welche Referenzebene der Wankwinkel bei einer massiv torsionsweichen Karosserie überhaupt definiert würde.

Mir ist klar, dass Penta zurückgewiesen hat, Stabis zu meinen. Ich beobachte nur, dass hier von der Domstrebe die Wirkung härterer Stabis (bzw. Dämpfer, Federn) erwartet wird und somit möglicherweise Ursache/Lösung/Wirkung verwechselt oder nicht richtig eingeschätzt wurden. Was Penta ja selber nicht mal ausschließt:

Zitat von Penta

Ich meinte schon eine Domstrebe. Mit Stabis bin ich nie gedanklich in Berührung gekommen.
Mir fehlt vermutlich einfach die technische Erfahrung und auch eine gewisse "Popometer-Fähigkeit". Ich fahre einfach nur und mache mir selten Gedanken warum jetzt irgendwas so oder so ist.

Was ich so lese: "Ich sprach schon von der Domstrebe. Aber vielleicht meine ich die Wirkung der Stabilisatoren." Und deshalb würde ich die Vermutung nicht sofort gleich wieder ausschließen ...

Was das Rollen (Wanken) angeht, das macht der 124 ja auch (mit Bilstein):
9638.gif

Ich hab daraufhin das KW v3 verbaut, was mMn. ausreichend Restkomfort besitzt aber schon deutlich straffer ist. Und das Rollen ist immer noch da. (https://picturepoolcache.racet…78c7bd93af2a4db8be4d0.jpg) Weniger, natürlich, und es tritt bei höheren Kurvengeschwindigkeiten als vorher auf, aber er rollt immer noch ganz schön.

Was behebt dieses Rollen/Wanken?
[_] härtere Stabilisatoren
[_] Domstrebe

PS: Härtere Stabis bringen natürlich wieder evtl. unerwünschte Eigenschaften mit sich.
PS: Und ja, der Titel lautet anders, aber die Beschreibung ("Wanken") passt schon kaum zum Titel bzw. zur Fragestellung.

Das alles bezweifelt doch (fast) niemand.

Trotzdem die Gegenfrage: Kann eine Domstrebe, indem sie die Steifigkeit erhöht und somit die Nebenfederrate durch Torsion der Karosserie eliminiert (oder zumindest positiv beeinflusst) grundsätzlich das Wahlverhalten verändern? Ja oder nein?

Und ja, wir sind uns darüber einig, was effiziente Wege zur Verringerung des Rollwinkels sind.

@Torben, mehr Rollsteifigkeit bekommst Du entweder durch härtere Aufbaufedern und/oder härtere Stabilisatoren. Ab einem gewissen Grad der Fahrwerkshärte sollte ich auch über Versteifungen, wie Domstreben etc. nachdenken, da die Torsionssteifigkeit der Karosserie umso wichtiger wird, je höher die Rollsteifigkeit ist.

Aber - wo ist denn jetzt genau das Problem? Jedes Auto hat eine endliche Rollsteifigkeit und das ist auch gut so. Die sorgt nämlich dafür, dass das Auto sauber und linear Seitenführung aufbaut, weich reagiert und einen vernünftigen Grenzbereich hat.

Ich wundere mich ja generell schon darüber, dass viele Fahrer so große Aversionen gegen das Wankverhalten des Serienfahrwerks haben, aber wenn selbst ein V3 noch als zu wankweich für ein normales Straßenfahrzeug empfunden wird, dann verstehe ich das nicht mehr.
Auf dem Track fährt der MX-5 Cupracer Federraten, die noch einmal um den Faktor 2,5 höher sind, als beim V3. Auch der wankt noch, aber schon deutlich weniger. Das ist aber eine Abstimmung, die fast keinen Restkomfort mehr bietet und mit der man auf einer normalen (schlechten) Landstraße auch nicht mehr glücklich wird.
Irgendwann mache ich das Auto so hart und steif, dass es zwar nicht mehr wankt, aber auch nicht mehr vernünftig auf der normalen Straße fahrbar ist.

Beim V3 kann man, wie @J_a_n vorgemacht hat, tatsächlich darüber nachdenken vorne noch einen härteren Stabi zu ergänzen. Das reduziert das Wanken und verbessert die Balance.
Aber auch damit bleibt die Rollsteifigkeit endlich und das Auto wird immer noch ein wenig wanken (was auch gut so ist, s.o.).

Ich würde aber dennoch mal darüber nachdenken, was denn jetzt genau stört.
Aus eigener Erfahrung mit dem V3 kann ich sagen, dass das Fahrwerk bis auf die schlechte Balance fahrdynamisch sehr gut funktioniert und die Steifigkeiten und die damit einhergehenden Eigenfrequenzen und Rollsteifigkeiten sich im normalen Rahmen dessen bewegen, wie man ein sportliches Straßenfahrzeug abstimmt.
Wir reden also ggf. eher über ein subjektives Problem, oder nicht angepasste Fahrtechnik, denn das Fahrwerk an sich funktioniert sehr gut.

Zitat von Harkpabst

Kann eine Domstrebe, indem sie die Steifigkeit erhöht und somit die Nebenfederrate durch Torsion der Karosserie eliminiert (oder zumindest positiv beeinflusst) grundsätzlich das Wankverhalten verändern? Ja oder nein?

Ja, sicher. Das tut sie theoretisch, praktisch und messbar. Aber in einem Bereich der geschätzt einen einstelligen Prozentanteil an der gesamten Rollrate hat.
Man merkt diesen Effekt subjektiv schon recht deutlich, dadurch dass die Lenkung direkter anspricht und das Fahrwerk sauberer arbeitet, aber die tatsächliche Reduzierung des Wankwinkels ist minimal.

Ich hatte mich nur über diese Aussage gewundert, zumal wir alle die selbe Vermutung zu haben scheinen:

Zitat von Harkpabst

Insofern können wir diese Vermutung gleich wieder streichen.

Außer sie sollte zum Ausdruck bringen "Wenn der Threadersteller unsere Vorschläge nicht annimmt, dann ... ¯\_(ツ)_/¯ ..."

Zum Glück gibt's ja noch Zwischenstufen bei den einstellbaren Stabis, so dass man nicht zwischen absolut weich und absolut hart wählen muss. Was ich mir davon verspreche, geht jetzt allerdings am Thema vorbei. Penta erwartet eine Lösung mit Komfort für die Straße, ich eine für die Strecke. Übrigens, als zu weich empfinde ich das v3 absolut nicht. Ich halte es grade für einen guten Kompromiss für die Straße. Wenn mir im Karussel aber trotz höchstmöglicher Gewindeeinstellung vorne rechts dieser Plastikteil vor dem Vorderrad an den Betonplatten schrubbt, muss ich über den nächsten Kompromiss, in diesem Fall Stabis, nachdenken, solange ich kein Clubsport-Fahrwerk möchte (was auf der Straße nicht mehr fahrbar ist).

Ich wollte gar nicht vom Thema ablenken, nur einen Lösungsansatz für die erwartete Wirkung – Verringerung des Wanken – bieten. Jetzt gerne zurück zu den Domstreben.

Als kurze Anmerkung dazu - was fährst Du für eine Dämpfereinstellung? Die Bodenfreiheit des V3 in der höchsten Stellung ist für das Karussel absolut ausreichend. Wenn Du aufsetzt ist die Dämpfung wahrscheinlich zu weich.