Ultra High Performance Reifen - keine Semi-Slicks

  • Um den Grenzbereich kennen zu lernen, muss er auch überschritten werden, da man sonst ja nicht weiß, wo er ist :P
    Das solltet ihr aber auf abgesperrten Strecken machen und keine Angst vorm schrotten haben.
    Erst dann können die Grenzen ausgelotet werden. Alles andere ist ein "vielleicht",aber nicht "wissen". Wofür soll das eigentlich gut sein, im normalen Straßenverkehr? Wer geht dort ans Limit? Und wenn, warum?
    Würde mich mal interessieren ;)

  • Wie "lernt" man das schnell UND sicher fahren? Nur durch ADAC Fahrsucherheitstrainings wohl eher nicht und auf der Straße rantasten wohl auch nicht.
    Also wie lernt man WIRKLICH Auto fahren? ;)


    Die meisten Fahrsicherheitstraining für Autos, beziehen sich mehr auf Sicherheit, als auf schnell fahren. Wenn schon, dann Rennstrecken/Sportfahrer-Trainings. Für den Einstieg sind sicherlich Instruktorengeführte Trainings sinnvoll, d.h. kein freies fahren, sondern hinterherfahren. Der Instruktor fährt vorneweg und zeigt die Linie und erklärt meist per Funk die Brems und Einlenkpunkte etc. Außerdem passt er seine Fahrweise immer den hinterherfahrenden an. Damit die was davon haben, muss man die Leute zwar etwas aus der Komfortzone bringen, aber darf sie nicht überfordern. Idealerweise bringt man ausreichend Theorie wissen mit über Fahrphysik (Kammscher Kreis, dynamische Radlasten etc.) und Linienwahl mit.


    Als Theorie empfehle ich Michael Krumm Driving on the Edge. Oder dieses in vielerlei (aber nicht jeder :D ) Hinsicht zeitlose Video: Skip Barber - Going Faster.


    Hatte ein echtes A-ha Erlebnis als ich nach einem Tag Rennstreckentraining wo man jede Kurve schon mit wimmernden Reifen fuhr und dachte man ist schnell, einmal vorne beim Instruktor mitfuhr, und man erst mitbekam wieviel mehr an Geschwindigkeit geht - wenn jeder Hand/Fußgriff sitzt. Nicht weil der Reifen noch soviel mehr konnte - sondern weil man umgekehrt soviel mehr an Geschwindigkeit herauskitzeln konnte, bevor der Reifen an den Grenzbereich kommt, weil es soviel mehr Variablen gibt und soviel "feinere" Auflösung als man glaubt. Ist wie bei Grafik der Unterschied von 320x240 Auflösung zu 4K.


    Aber alte Weisheit: Nothing beats seat time. Also: Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung (wie wenn man ein Instrument lernt) - und zwar nicht "irgendwelche", sondern eben genau jener Art die man fahren möchte. Als ich vor 5 Jahren mit dem Motorradfahren anfing hatte ich es als Stadtmensch doppelt schwer. Da war nämlich nicht nur das lernen des Motorrad fahren ein Thema, sondern auch das Streckenverlauf auf der Landstrasse lesen. Da haben mir 30tkm p.a. in Stadt und Autobahnverkehr über >15 Jahre kein bisschen geholfen. Ich behaupte mal wenn man keine Landstrassenerfahrung hat, dann brauchts allein 10-20tkm Landstrasse bis man einigermaßen intuitiv Streckenverlauf lesen kann. Noch ganz unabhängig davon wie man fahren kann.

    If you can't handle me at my fastest,
    you don't deserve me at my furiousest.

  • Im Regen ist der Yoko auch sehr sicher, ich schreibe die Tage noch mehr dazu.

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  • Zum Thema mitfahren. Wenn jemand mitfahren möchte (mit seinem ND oder als Beifahrer in meinem), schreibt er mir einfach eine PN. Wenn ich das nächste Mal in die Eifel fahre, teile ich das dann frühzeitig mit.


    Zum Thema andere Meinung akzeptieren. Ja natürlich, meine Meinung ist nur meine Meinung. Eigentlich möchte ich nur meine Erfahrungen kund tun, um anderen ggf. zu helfen. Wenn das anders rüberkommt, muss ich vielleicht mal über meinen Schreibstil nachdenken.


    Zum Thema UHP/EHP/Semis. Ich bin weiterhin der Meinung, dass sich solche Reifen für einen Normalfahrer, der zwar zügig, aber nicht am Limit unterwegs ist, zumindest aus finanzieller Sicht nicht lohnen. Die Performance von guten Sommerreifen ist so gut, dass man damit bis zu einer weit gesteckten Grenze bestens klar kommt. Ich bin ja die S001 auch eine ganze Weile gefahren. Im Trockenen sind damit schon sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten möglich. U.u. (und da habe ich dem Taxidriver ja im Prinzip schon zugestimmt) holt man sich mehr Nachteile, als Vorteile rein. Insbesondere, wenn Sportreifen etwas abgefahren sind, ist das Verhalten bei Aquaplaning bei manchen UHPs/EHPs schlechter.


    Damit möchte ich meine Diskussion über den Nutzen von UHPs/EHPs beenden.


    Zum Yoko. Ich hatte gestern die Gelegenheit, die Reifen im Regen fahren zu können. Streckenmäßig war so gut wie alles dabei, auch die Regenintensität hat sich während der Fahrt (knapp 100 km) mehrfach geändert. Die Reifen bauen auch bei Nässe innerhalb recht kurzer Zeit (etwa 5 km) recht guten Grip auf. Das Verhalten in schnell gefahrenen Kurven ist gutmütig, wenn sie an die Haftgrenze kommen. ESP hat keine Probleme, den Wagen zu stabilisieren. Auf einem leeren Parkplatz habe ich ein paar schnelle, enge Kurven gezogen. Während die Haftung beim S001 recht abrupt abgerissen ist, geht das beim Yoko etwas fließender. Der Nässegrip ist wirklich exzellent, ich habe direkt Vertrauen in die Reifen bekommen. Jetzt, im Neuzustand mit vollem Profil, war auch Aquaplaning erst bei sehr hohem Tempo spürbar, es gab dann ein leichtes Stuckern in der Lenkung. Da war ich aber schon ganz deutlich über 100 km/h. Leider gab es keine tiefen Spurrillen, nur ein paar Pfützen, so das der Test unter diesen Bedingungen noch aussteht. Hart auf der Bremse gab es keine bösen Überraschungen, der Grip ist auch hier sehr gut. Mindestens auf dem Level guter Sommerreifen. Man muss jetzt beobachten, inwieweit sich die guten Eigenschaften der Reifen im Regen verändern, wenn sie weiter abgefahren sind.


    Wolfram

  • Bin mit den Yokohamas genau deiner Meinung passt perfekt zum Mixxer.
    Egal auf trockener Fahrbahn oder auf nasser Fläche ..... :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    L.G.Ricardo

  • Noch ein Hinweis. Die Reifen haben laut www.renn-reifen.de neu eine Profiltiefe von 7,5 mm. Üblicherweise haben die meisten "normalen" Sommerreifen 8-9 mm Profiltiefe. Neben dem zu erwartenden erhöhten Verschleiß der Yokos aufgrund der weichen Gummimischung wird das zu erheblich kürzerer Nutzungszeit der Pneus führen. Dazu kommt, dass dann bei zunehmendem Verschleiß die Aquaplaning-Gefahr höher steigen wird, als bei "normalen" Sommerreifen. Dann ist Vorsicht bei Spurrillen und Pfützen angesagt. Das sollte man alles mit einberechnen, wenn man sich solche Reifen zulegt und das Auto täglich bei Wind und Wetter einsetzt.


    Wolfram

    Einmal editiert, zuletzt von Wolli_Cologne ()

  • Noch ein Hinweis. Die Reifen haben laut www.renn-reifen.de neu eine Profiltiefe von 7,5 mm. Üblicherweise haben die meisten "normalen" Sommerreifen 8-9 mm Profiltiefe. Neben dem zu erwartenden erhöhten Verschleiß der Yokos aufgrund der weichen Gummimischung wird das zu erheblich kürzerer Nutzungszeit der Pneus führen. Dazu kommt, dass dann bei zunehmendem Verschleiß die Aquaplaning-Gefahr höher steigen wird, als bei "normalen" Sommerreifen. Dann ist Vorsicht bei Spurrillen und Pfützen angesagt. Das sollte man alles mit einberechnen, wenn man sich solche Reifen zulegt und das Auto täglich bei Wind und Wetter einsetzt.


    Wolfram

    Geht in dieselbe Richtung:
    Die Toyo R1R haben in 205/50R16 sogar nur 6,8 mm Neuprofil. Unter drei mm wollte und werde ich sie bei Nässe nicht fahren (ich weiß von vorherigen Sätzen, wie sie dann "gleiten"...). Ergo in meinem Fall: 3,8 mm praktisch nutzbar, wenn man Nässegripp möchte. Bei rund 1 mm Verschleiß je Tausend km und höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu "normalen" Sommerreifen ist das schon ein teurer Spaß. Immerhin ein Spaß. :)

  • Ja, das stimmt. Ich gehe bei den Yokos bei meiner Fahrweise auch von etwa 5.000 km auf der Hinterachse aus. Vorne vielleicht 2-3 tausend mehr. Das wären dann 2 Sätze pro Jahr oder etwa 1.300 Euro für Reifen pro Jahr. Egal, mir ist es das auch wert.