Allerdings ändert das leider nichts daran, dass ich in Summe trotzdem höchstens knapp durchschnittlich fahre. Ich bin Kopfmensch und mein natürliches Gespür für das Auto ist nicht stark ausgeprägt. Daher muss ich alles erst verstandesmäßig analysiert und durchdrungen haben, um es umsetzen zu können. Für die Intuition fehlt mir daher das Talent, für die verstandesmäßige Durchdringung die Übung.
Aber ich tröste mich damit, dass es ohne die die richtige Sitzposition, ohne die richtige Lenkradhaltung, ohne präzise Schaltvorgänge, ohne das Schalten im sinnvollen Moment und ohne den Versuch, ruhig und unaufgeregt zu fahren und im Voraus auf Streckenbedingungen zu reagieren noch schlechter wäre. Daher danke für die Zusammenfassung.
Einen Punkt möchte ich zufällig noch erwähnen, weil er explizit in diesem Thread noch nicht genannt wurde: Vor dem Bremsen kommt das Auskuppeln! Um der Hinterachse die maximal mögliche Seitenführung zu ermöglichen, will man nicht direkt vom Zug- in den Schubbetrieb wechseln.
Schön, dass du ehrlich zu dir bist. Ich hatte halt das Glück, dass ich als junger Erwachsener sehr viel Kart gefahren bin, weil mich das irgendwie gereizt hat. Das hat viel gebracht. Später diese Erfahrungen nachzuholen, ist nicht einfach, ich merke das bei anderen Themen im Leben. Trotzdem lautet mein Tipp: regelmäßig Kart fahren, Tipps der Schnelleren aufnehmen, bisschen was dazu lesen. Alleine beim Stress des Kartfahrens sich dazu zu zwingen, klar zu denken, bringt in späteren Stresssituationen viel mehr Ruhe und Routine.
Das mit dem Auskuppeln vor dem Bremsvorgang ist nicht zwingend notwendig. Ich mache das z.B. nie. Im Gegenteil, ich nehme bei langen Bremsmanövern sogar die Motorbremse über alle Gangwechsel mit, die bis zum niedrigsten Gang möglich sind. Bei einer auch beim Bremsen gesperrten Hinterachse wäre es sogar notwendig, dass diese die Motorkraft weiterhin zugeteilt bekommt und das Heck zu stabilisieren. Allerdings hat uns Sven im Thread zum kurzen Diff darüber belehrt, dass unser Sperrdifferential nur beim Beschleunigen sperrt. Ich hoffe, er schreibt zu diesem Aspekt noch etwas. Aber wie gesagt, ich kuppel zum Schalten aus, ansonsten nie. Übrigens auch ein Phänomen, dass in Fahrschulen falsch beigebracht oder zumindest beim Fahrschüler nicht korrigiert wird und das Autofahrer selbst bis ins Rentenalter beibehalten: vor einem Bremsvorgang immer erst auskuppeln. Ich halte das für kritisch, da beim Fahrer mit unterdurchschnittlich schneller Reaktion der Tritt auf die Kupplung den Anhalteweg um vielleicht eine halbe Sekunde verlängert. Richtig wäre: beides gleichzeitig. Man kann aber auch erst auf die Bremse hämmern und dann gemütlich die Kupplung nachziehen.