Ich habe mir gestern schon Deine Runden sehr genau angeschaut, um das ein oder andere zu vergleichen. Hatten ja auch kurz über den 2. Gang geredet
Du hast einen guten Sinn für die Linienwahl und pflegst einen „runden“ Fahrstil. Dazu passt Deine Schaltstrategie schon ganz gut, finde ich. Um in den 2-3 engen Turns vom Downshift in den 2. zu profitieren, müsstest Du beim Turn-In auch eine etwas direkte Linie wählen. Das wiederum bedarf dann oft auch eines grundsätzlich aggressiveren Fahrstils.
Die Gänge länger auszudrehen lohnt sich IMHO nicht wirklich auf solchen Kursen. Und die Profis holen sich ihre besseren Zeiten immer auf der Bremse. Ich würde Dir daher empfehlen, bei Deiner etwas weiteren, runderen Linie zu bleiben und erstmal am Bremsen zu arbeiten. Dann schmelzen die Sekunden auch wie Nichts...
Ich meine hiermit nicht späteres und härteres Bremsen... im Gegenteil. Bei mir ist der Knoten beim Sim-Racing geplatzt als ich mich explizit mit dem Trailbraking beschäftigt habe. Da ich immer LoadCell-Pedale benutzt habe konnte ich mir mit perfekt dosiertem Brems-Druck/-Weg Vorteile erfahren, was ich so auch gut im MX-5 umsetzen konnte.
In den engen Kurven hast Du die niedrigste Geschwindigkeit fast immer weit vor dem Scheitelpunkt gehabt... da wäre Dein Fuß beim Downshift in den 2. schon von der Bremse aber noch lange nicht wieder voll auf dem Gas gewesen. Beim Trailbraking bleibt der Fuß bis nach dem Scheitelpunkt auf der Bremse, auch mit Downshift, und danach direkt auf dem Gas. Schwer zu erklären, ohne Oberlehrerhaft zu wirken...
Ich habe auf der Strecke ein bisschen damit rumprobieren können, was ziemlich daneben ging. Turn-In auf der Bremse gelang mir gut, die verschobene Gewichtsbalance in Verbindung mit dem harten Downshift hat (bei meinem serienmässigen Fahrwerk) dann aber Unruhe in die VA gebracht. Ergebnis war Übersteuerneigung im Scheitelpunkt mit dementsprechenden Verschleiß des Reifens.
Und nach 8 Runden hab ich dann ja auch abgebrochen um die Reifen zu schonen...