Einfahren, Hohlraumversiegelung und Korrosionsschutz, Grüßen sich MX5-Fahrer

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich habe mir jetzt auch den Traum erfüllt und mir einen Magmaroten 184 PS starken RF bestellt.... *freu* angeblich ist er Anfang Mai 2019, also zum Frühling, rechtzeitig da.
    Da ich ja nicht der einzige Fan bin, habe ich mich kurzentschlossen hier angemeldet um Erfarungen auszutauschen, Hilfe geben und bekommen.
    Deswegen begrüße ich hier alle ganz herzlich.


    Und obwohl er noch nicht da ist, tun sich schon die ersten Fragen auf.... die Erste ist leicht gestellt
    Ich habe gehört, dass sich genau wie Moppedfahrer, MX5 Fahrer bei Begegnung grüßen ..... stimmt das?


    Die Zweite Frage ist etwas komplizierter....
    Ich möchte natürlich möglichst lange was von meinem Roten Flitzer und habe mich natürlich gefragt wie man Ihn am besten Einfährt....


    Dan gab es unter anderem Zwei Berichte ende letzten Jahr in der Autobild, wo es um einen Dauertest/ bzw nach 100.000 km ging.
    Ein Streitpunkt war die Hohlraumversiegelung bzw. Korrosionsschutz. Angeblich ist der Werkseitig nur durftig versiegelt und man täte Gut daran diesen bei der Ausliferung noch zusätzlich zu versiegeln.
    Wie seht Ihr das? Wie teuer ist das? kann man sowas auch im Herbst machen?
    Und welche Tips habt Ihr für mich, damit ich soviel wie möglich Freude an meinem MX5 habe.


    Viele Liebe Grüße aus Braunschweig

    G184 rf Sportline, Magmarot, iactivsense Paket, Apple Car Play, bestellt in Braunschweig am 17.1.19

  • Herzlich willkommen und Grüße aus dem Ruhrgebiet :)


    Zu Frage 1, nicht ganz, auch MX-5 Fahrerinnen grüßen :D , meistens jedenfalls.


    Zu Frage 2, Antwort im HAndbuch, oder hier Suchfunktion. Warmfahren und die ersten 1000 KM nicht in den Begrenzer ziehen ist bestimmt nicht verkehrt.


    Zu 3/4) Gibt es unterschiedliche Meinungen zu, nachdem ich meinen mal von unten gesehen habe, hab ich auf zusätzliche Versiegelung verzichtet, Kurz vor Ende der Garantie schau ich noch mal nach :) Andere sind da wesentlich vorsichtiger. Siehe auch hier Suchfunktion.


    Zu 5: Einfach fahren .. jede Fahrt im MX-5 macht Freude. Bei schönem Wetter umso mehr :thumbup: Ach ja, in Verbindung mit ner Tour und anderen MX-5-Besessenen kann man die Freude noch steigern. Siehe hierzu , Touren, Treffen, Stanmmtische im Forum :thumbsup:

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  • Moin, ja man grüßt sich meistens, am schönsten mit dem NA , einmal die Klappies aufblinzeln lassen. 1000 km Motor schonen hab ich auch gemacht, ging schnell rum .


    Als Winterfahrer solltest du den Unterbodenschutz ergänzen und etwas Hohlraumschutz einbringen. Geht in Eigenleistung ausreichend gut für so 120€.Ist dann nicht vollumfassend. Dann ggf alle 2 Jahre nachbessern. Besser bei Ein-Mann Anbietern (z.B. Kleinanzeigen, Forum Taxidriver) für so 300-600€ Und perfekt auch bei Spezialfirmen für so 800€+x. Preise sind geschätzt. Kannst das auch im Spätsommer erst machen.
    Wenn man alle Plastikteile demontiert steigt halt sehr der Aufwand. Andererseits als Sommerfahrer bleib entspannt, warte auf erste Rostberichte und schau dir das dann bei dir an.


    Grüsse

    2 Mal editiert, zuletzt von Oggy ()

  • Herzlich Willkommen, Herr Nachbar ;) . Es gibt einen netten Stammtisch in Hannover (Stammtisch Hannover).

  • Zu 2. hat mein fMH bei Auslieferung zu mir gesagt, dass es nicht nötig sei den Wagen einzufahren, aber man soll nicht direkt Vollleistung vom Auto fordern, es also nicht übertreiben. In der Anleitung stand aber auch was von 1000km meine ich mich zu erinnern.


    Ich bin da aber deutlich konservativer:
    - Die ersten 1500km fahre ich max 100km/h und drehe nicht über 2500 (bzw. sehr selten mal bis zu 2800). Ich habe Eine Warnung ab 100km/h eingerichtet, wo ein Warnsignal kommt. Und ich fahre mit aktivem Limiter auf 99km/h. Ich vermeide Autobahnen in der Zeit.
    - Danach folgen nochmal 500km wo ich nicht über 4500 drehen werde.
    Danach betrachte ich es als voll eingefahren.


    Man kann mir vorwerfen, das sei übertrieben, aber schlecht kann es nicht sein (auch wenn manche meinen das sei es doch).
    Ich bin aktuell bei 700km.
    Bis ich die 2000km erreiche, fägt der Frühling an, was gut passt.


  • Man kann mir vorwerfen, das sei übertrieben, aber schlecht kann es nicht sein (auch wenn manche meinen das sei es doch).

    Bist Du Motorentechniker, dass Du so eine selbstbewusste Aussage in den Raum stellst? Ich habe in der Tat schon sehr fundierte Gründe gehört, warum man es nicht übertreiben soll mit dem einfahren.

  • warum man es nicht übertreiben soll mit dem einfahren.

    auf Grund der deutlich geringeren Fertigungstoleranzen heutigerer Motoren, ist das Einfahren zwar trotz allem nötig, aber nicht mehr so wichtig wie früher (Ölwechsel nach 1000km und so ein Käse).


    Trotz allem müssen sich Sitze, Kolben und etc. noch richtig einschleifen... daher:
    - Mittlerer bis 2/3 Drehzahlbereich
    - Kein Vollgas, aber auch nicht schleichen
    - Lastwechsel sind dringend nötig (alle Gänge nutzen, beschleunigen, bremsen, etc.)
    zu "wenig" ist im Endeffekt genau so schlimm wie zu "viel"


    ....das beste ist wohl ein leicht hügelig und kurvige Strecke und die ganz gechillt fahren. 8)




    Motorentechniker

    ..bin ich auch nicht ;)

  • Vielen lieben Dank euch allen.


    ich denke ich habe mir jetzt eine Vorstellung davon, wie ich den Korrosionschutz angehe und wie ich meinen Mixxer einfahre.


    Grüßen werde ich in jedem Fall jeden anderen Mixxer-Fahrer :thumbup:


    Da mir hier das Forum gefällt und sich bestimmt noch weitere Hilfestellungen ergeben, bin ich gespannt welches Theme uns als nächstes zusammenbringt.


    Bis dahin frohes cruisen

    G184 rf Sportline, Magmarot, iactivsense Paket, Apple Car Play, bestellt in Braunschweig am 17.1.19

  • auf Grund der deutlich geringeren Fertigungstoleranzen heutigerer Motoren, ist das Einfahren zwar trotz allem nötig, aber nicht mehr so wichtig wie früher (Ölwechsel nach 1000km und so ein Käse).

    Jetzt muss ich hier doch was los werden. Das Thema Einfahren wird ja durchaus kontrovers diskutiert. Dabei reicht im Prinzip gesunder Menschenverstand.


    Du hast natürlich damit recht, dass die Fertigungstoleranzen heute geringer sind. Man könnte auch sagen sie sind geringer definiert und werden Dank Qualitätssicherung überprüft.
    Das ändert aber nichts daran, dass die Oberflächenbeschaffenheit - man sagt auch Oberflächenrauheit - sich während des "Einfahrens" verändert. Auf mikroskopischer werden weiterhin Berge abgetragen und damit findet Materialeintrag ins Öl statt.
    Nur geschieht das nicht mehr in dem Maße wie vor 20 bis 30 Jahren. Aber es bewegen sich immer noch mechanische Teile aufeinander, auch wenn die Öle heute deutlich besser sind und mehr Partikel binden können.


    Man kann das Einfahren übrigens sehr gut am Motorenprüfstand messen, anhand des Schleppmomentes, welches sich die ersten 50 - 100h verringert. Dabei wird ersichtlich, dass vor allem die ersten Stunden den größte Anteil der Reibungsreduktion haben. Und wenn sich die Reibung des Motors verringert, dann geht das ja nur, weil sich etwas verändert hat. Und das passiert, wie oben schon angesprochen, auf mikroskopischer Ebene.


    Wir fahren am Motorprüfstand für neue Motoren übrigens ein definiertes Einlaufprogramm von 20h mit Last Drehzahlkombinationen bis zur oberen Teilllast und nahe der Nennleistungsdrehzahl.
    Danach wird das Öl gewechselt, nicht nur um etwaige Partikel aus dem Motor zu bekommen. Damit werden gleichzeitig vom Öl gebundene Fertigungsrückstände ausgespült.


    Und der Punkt, dass Hersteller sagen, Einfahren und 1000km Ölwechsel sei nicht mehr nötig, ist nur die halbe Wahrheit. Richtig ist sicherlich, dass die Bedeutung von Einfahren und 1000km Ölwechsel merklich geringer geworden ist. Richtig ist aber auch, dass wenn ein Hersteller diese Aussage trifft, auch alle anderen nachziehen müssen. Marketing und Psychologie steckt dahinter. Wenn sich ein unbedarfter Kunde zwei Autos anschaut und Verkäufer A sagt, unsere Motoren sind so gut, die brauchen nicht mehr eingefahren zu werden, dann wird es den Kunden verunsichern, wenn Verkäufer B sagt, unsere Motoren sollten 1000km eingefahren werden und dann erfolgt ein Ölwechsel.


    Für mich leitet sich daraus folgendes Einfahrvorgehen ab:


    0. Das A und O ist immer Warmfahren, was heißt, extreme Belastungen mit kalten Flüssigkeiten vermeiden. Erst bei Betriebstemperatur erreichen die Bauteile ihre gewünschte Form. Der Kolben ist z.B. aufgrund seiner rotationsunsymmetrischen Form im Kalten zustand oval. Auf der einen Seite das Kolbenbolzenlager und auf der anderen Seite das Kolbenhemd. Ein nicht eingefahrener warmer Motor kann mehr als ein kalt gestarteter eingefahrener Motor.


    1. Wichtig ist eine kontinuierliche(!) Steigerung der abgeforderten Last und Drehzahl an den Motor. Es ist kontraproduktiv, 1000km piano zu fahren und dann den Schalter umzulegen.


    2. Soviel wie möglich Last/Drehzahlkombinationen fahren --> Landstraße, Stadt, später Autobahn und vieeel Schalten. Der Spritverbrauch der ersten zwei Tankfüllungen ist irrelevant!


    3. Schub ist ein wichtiger Einfahrpunkt, denn im Schub ändern sich die Druckverhältnisse am Kolben. Das heißt, auch mal ins Dorf reinrollen lassen und dabei ein bis zwei Gänge zurück schalten und die Schubphasen bewusst mitnehmen.


    4. Volllastorgien sind zu vermeiden (d.h. z.B. Autobahn und vmax testen vermeiden), aber mit zunehmenden Kilometern kann man auch mal im mittleren Drehzahlband mit 3/4 bis Volllast fahren. Ich habe nach ca. 250km bereits ab und zu mit 3/4 Gas bis 4500rpm gedreht, nach 350km meinen ersten 3.Gang Überhohlvorgang mit Volllast bis 6000rpm vollzogen (dabei war das Fahrzeug schon 40km warm gefahren).


    5. Der Ölwechsel nach 1000km ist nicht mehr vorgeschrieben, der Motor wird auch so keinen Schaden nehmen. Frisches Öl schadet aber nicht und ich bekomme, wie oben beschrieben, den feinen Abrieb und Produktionsrückstände ausgespült. Wer will, kann sich ja mal von Oelcheck ein Set bestellen (startet bei ~40€) und einen Probe ziehen. Selbst bei unseren Motoren mit fast 2000h werden auf den Protokollen noch Metallabriebe fest gestellt.


    Zusammenfassend kann man sagen, fährt man gut wenn man das Auto die ersten 1000km normal bewegt und an den entscheidenden Stellen seinen Verstand benutzt.

    I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered.(George Best)

    Einmal editiert, zuletzt von Turmalin_MX5 ()