Was habe ich nur gekauft

  • Einige Ecken und Kanten erlebt man sehr wohl auch mit komplett gemütlicher Fahrweise!

    Kannst du Beispiele nennen? Und damit meine ich jetzt nicht die nochmal gesteigert vorsichtige Fahrweise bei Schnee oder Platzregen.
    Disclaimer: Ich frage wirklich aus Interesse und nicht um mich künstlich zu streiten, weil ich auch diesen Thread und dieses sehr aktive Forum gerne verfolge und hier auch als "Normalfahrer" viel mitnehmen kann. Es kann ja nicht schaden, wenn man bald selbst einen MX-5 fährt. :)

  • Mir fallen dazu die Klassiker ein, die mit jedem Auto passieren können - nasse und glatte Straße, Nässe- und Eisflecken, Blätter, etc. Der Unterschied ist, dass der Hothatch dann vorne einmal kurz rutscht und ruckt und das war es, während beim MX im ungünstigen Fall das Heck fast schlagartig kommt und einem dann der Platz ausgeht.
    Auch das kann einem bei jedem Auto, speziell bei Hecktrieblern passieren, aber, ich wiederhole mich, die Reaktionen im MX-5 sind im Vergleich dazu schneller und heftiger. Es lohnt sich also schon mehr, als bei anderen Autos, sich das mal in einem Training anzuschauen und sich darauf vorzubereiten.

  • Auch wenn's schwer fällt: Lasst doch einfach das unnötige gegenseitige Gekeile, das verdirbt nur die Stimmung und gleitet schnell ab. Stattdessen einfach auf die sachlichen Argumente konzentrieren.

    Amen. Lasst uns aber bitte auch realistisch akzeptieren, dass "Enthusiasmus" nicht mit "religiösem Geeifere" gleichzusetzen ist. Ich liebe meinen MX5 und bin absolut enthusiastisch, finde es aber nur legitim auch die Schwachstellen anzusprechen. In vielen Threads beschleicht einen aber das Gefühl, das kritische Töne dem Auto gegenüber gleich als nestbeschmutzerisches Gehabe gesehen werden und am liebsten nicht gestattet würden. Also: Trotz ab Werk nur mit dem Holzhammer eingestelltem Fahrwerk, fragwürdiger Erstbereifung, nervigem Fensterheberverhalten, klappernden Türen, Rostschutz auf schlechtem 80er-Jahre-Niveau, sicherheitstechnischen Nachteilen (passiv und aktiv) gegenüber der aktuellen SUV-Mode und desolater Stauraum-Situation weiß ich genau, was "ich da nur gekauft" habe: Ein absolut geiles Spielzeug, dass mir noch immer bei jeder Gelegenheit ein Lächeln auf's Gesicht zaubert und das genau das ist, was ich will. Dafür muss ich mir seine Schwächen aber nicht wegreden. So funktionieren doch Entscheidungen, die man als erwachsener Mensch trifft, oder?


    Und ganz ehrlich? Wenn jemand so sehr von den Meinungen anderer abhängig ist, dass er seine eigene Kaufentscheidung von einer solchen Diskussion abhängig machen möchte (oder gar sein Auto wieder verkauft, weil ihm jemand - völlig überraschend - eröffnet, dass ein zweisitziges Leichtbau-Cabrio mit Heckantrieb tatsächlich in Sachen Sicherheit nicht mit einem Passat mithalten kann), dann ist das eben so. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ja selbst zu empfindlich, aber diese Neigung, Unangenehmes lieber nicht zu sagen (man könnte ja jemanden erschrecken!) finde ich wirklich furchtbar...

    Besten Gruß,
    Christoph


    '17er 2.0 ST Sportline + SP in schwarz

  • Sven:


    Okay, das klingt dann natürlich schon anders und überzeugt mich.
    Es macht ja auch Sinn: Es geht nun mal um einen Sportwagen, der sehr leicht und verhältnismäßig gut motorisiert ist. Dazu der Heckantrieb. Ich werde aufgrund der Lektüre dieses Threads auf jeden Fall noch mehr aufpassen. Und das nicht nur, weil es sich um einen Neuwagen handelt oder weil man in der Stadt von Fahrern umzingelt wird, die tun, was sie wollen. Da muss man nicht selbst auch zum Risiko für andere werden.


    Ich möchte meinen Beitrag von vorhin auch nicht so verstanden wissen, dass ich den MX-5 mit jedem stinknormalen Fronttriebler gleichsetzen möchte. Dass der sich anders fährt, sieht man doch schon, bevor man ihn überhaupt das erste Mal bewegt hat.


    Und nochmal zu der Sache "Neuling schaut hier ins Forum und nimmt Abstand vom Wagen": Ich hab den Threadtitel auch immer ironisch verstanden, vielleicht ist das hier mitunter etwas verloren gegangen. Wenn man den Eingangspost liest, stellt sich das schon anders dar.


    Ein ähnliches Phänomen gibt es doch auch, wenn in einem Forum zu einem bestimmten Auto Mängel genannt werden, die das Auto aufweist.
    Nur weil man einmal geballt in mehreren Threads nachlesen kann, was das Auto in Einzelfällen alles für Mängel aufweist, heißt das noch lange nicht, dass das Auto mangelhaft produziert wurde. Das kommt aber bei vielen Neulingen so an, die nur mal die Seiten überfliegen.

  • Kannst du Beispiele nennen? Und damit meine ich jetzt nicht die nochmal gesteigert vorsichtige Fahrweise bei Schnee oder Platzregen.Disclaimer: Ich frage wirklich aus Interesse und nicht um mich künstlich zu streiten, weil ich auch diesen Thread und dieses sehr aktive Forum gerne verfolge und hier auch als "Normalfahrer" viel mitnehmen kann. Es kann ja nicht schaden, wenn man bald selbst einen MX-5 fährt. :)

    Ich kann Dir ein Beispiel aus Berlin nennen, selbst erfahren:
    Aus der Erna-Samuel-Strasse rechts in die Beusselstrasse abbiegen, wenn du wegen eines Taxis, das in die Busspur reintroedelt, etwas die Linie nach aussen (links) verlaesst, keilt der 1,5er wegen seines enormen Drehmoments gut 45 Grad aus. Trockene Strasse und nicht uebermaessig auf den Pinsel getreten. Grund ist eine kleine Bodenwelle, die man dann trifft, dadurch verliert ein Rad etwas Traktion und die Fuhre wird etwas instabil. Kleine Ursache, grosse Wirkung, und ein Grund mehr, aufmerksam in der Gegend herum zu fahren.

  • Amen. Lasst uns aber bitte auch realistisch akzeptieren, dass "Enthusiasmus" nicht mit "religiösem Geeifere" gleichzusetzen ist. Ich liebe meinen MX5 und bin absolut enthusiastisch, finde es aber nur legitim auch die Schwachstellen anzusprechen. In vielen Threads beschleicht einen aber das Gefühl, das kritische Töne dem Auto gegenüber gleich als nestbeschmutzerisches Gehabe gesehen werden und am liebsten nicht gestattet würden. Also: Trotz ab Werk nur mit dem Holzhammer eingestelltem Fahrwerk, fragwürdiger Erstbereifung, nervigem Fensterheberverhalten, klappernden Türen, Rostschutz auf schlechtem 80er-Jahre-Niveau, sicherheitstechnischen Nachteilen (passiv und aktiv) gegenüber der aktuellen SUV-Mode und desolater Stauraum-Situation weiß ich genau, was "ich da nur gekauft" habe: Ein absolut geiles Spielzeug, dass mir noch immer bei jeder Gelegenheit ein Lächeln auf's Gesicht zaubert und das genau das ist, was ich will. Dafür muss ich mir seine Schwächen aber nicht wegreden. So funktionieren doch Entscheidungen, die man als erwachsener Mensch trifft, oder?
    Und ganz ehrlich? Wenn jemand so sehr von den Meinungen anderer abhängig ist, dass er seine eigene Kaufentscheidung von einer solchen Diskussion abhängig machen möchte (oder gar sein Auto wieder verkauft, weil ihm jemand - völlig überraschend - eröffnet, dass ein zweisitziges Leichtbau-Cabrio mit Heckantrieb tatsächlich in Sachen Sicherheit nicht mit einem Passat mithalten kann), dann ist das eben so. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ja selbst zu empfindlich, aber diese Neigung, Unangenehmes lieber nicht zu sagen (man könnte ja jemanden erschrecken!) finde ich wirklich furchtbar...


    … sehr gut zusammengefasst!


    … und was für den einen ein Nachteil ist,
    mag für den anderen das Kaufkriterium sein :thumbsup: !


    Ich z.B. fahr äußerst gerne mit 10 Jahre alten Winterreifen und 3,5
    bar umher. Bekommt man auch meist recht günstig ;)

    Einmal editiert, zuletzt von websterm ()

  • Ich frage mich langsam wie man früher mit Ascona/Manta, Capri, Sierra etc. überlebt hat...
    Ohne elektronische Helferlein und mit Reifenmischungen, die bei weitem nicht so viel Grip hatten!

    Mit den Schlitten bist Du wesentlich langsamer unterwegs gewesen, Energie waechst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.


    Ein bekennender B Kadett Quertreiber.

  • Recht problemlos ist man mit den alten Autos unterwegs (ich habe noch ein Auto aus der Zeit). Die waren alle brutal untersteuernd, hatten wenig Leistung, lange Radstände und viel Masseträgheit.
    Die Reifen hatten wenig Grip und waren entsprechend gutmütig.


    Mit dem MX-5 erreiche ich deutlich höhere Querbeschleunigungen und Kurvengeschwindigkeiten und er hat dadurch auch einen schmaleren Grenzbereich.


    Ohne ESC ist der Wagen definitiv anspruchsvoller, als die Autos von damals.


    Vieles lässt sich erklären und verstehen, wenn man die Pauschalierungen heraus nimmt und das Ganze differenziert betrachtet.

  • Ich kann Dir ein Beispiel aus Berlin nennen, selbst erfahren:Aus der Erna-Samuel-Strasse rechts in die Beusselstrasse abbiegen, wenn du wegen eines Taxis, das in die Busspur reintroedelt, etwas die Linie nach aussen (links) verlaesst, keilt der 1,5er wegen seines enormen Drehmoments gut 45 Grad aus. Trockene Strasse und nicht uebermaessig auf den Pinsel getreten. Grund ist eine kleine Bodenwelle, die man dann trifft, dadurch verliert ein Rad etwas Traktion und die Fuhre wird etwas instabil. Kleine Ursache, grosse Wirkung, und ein Grund mehr, aufmerksam in der Gegend herum zu fahren.

    Ach, so tief in den Westen trau ich mich gar nicht. :whistling:
    Aber bei mir wirds auch der 1,5er, also nehm ich das gerne mit.


    Was man vielleicht dazu sagen muss und als Entscheidungshilfe bei mir zumindest eine Rolle gespielt hat: Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte Mal, dass ich einen Verbrenner als Neuwagen kaufe, bevor ich aufs E-Auto umsteige. Dann kann man sich auch gleich was "Anständiges" gönnen und noch ein wenig genießen.