Warum höherer Luftdruck auf der Hinterachse bei 17-Zoll Winterreifen?

  • dito,


    für momentan verbreitete kalte bis nasse Fahrbahn reichen 2 Bar völlig aus, mehr wäre vermutlich kontraproduktiv.
    Auf Schnee bedeckter Fahrbahn machen 5-10% mehr Luftdruck für besseren Grip wieder Sinn...


    Alles eine Frage der Wetterumstände ^^

  • Ist die ursprüngliche Frage für @Sportive_FFM denn ausreichend beantwortet?


    Bislang hat sich hier niemand als Mitarbeiter der Fahrwerksentwicklung von Mazda geoutet, also kann man nur vermuten, was der Sinn hinter der etwas merkwürdigen Angabe im Handbuch ist. Vielleicht liest Mazda auch doch in allen Foren mit und hat festgestellt, dass immer noch viele im Winter auf einen Sack Sand, einen Sack Zement und einen Eimer Wasser im Kofferraum schwören. :D


    Man könnte sonst höchstens noch eine Umfrage machen, wer denn 2,0/2,2 bar wirklich schon ausprobiert hat (nein, ich auch nicht :) ), unter welchen Bedingungen und mit welchem Ergebnis.

    Roadster G 132, Quatrac Ganzjahresreifen

  • Hallo,


    ich hatte darauf gehofft, dass hier ggf. jemand aus der Autoindustrie vertreten ist, der das Thema kennt und sich dazu äußert. Erhöhen der Vorspannung der Profilblöcke klingt logisch, auch erscheint mir logisch, dass damit ggf. eine bessere Traktion beim Beschleunigen und Bremsen auf Schnee und Eis erreicht wird, da die Blöcke sich stärker mit dem Untergrund verzahnen. Dass damit dann wohl auch etwas weniger Seitenführung verbunden ist, erscheint mir auch logisch, da die Auflagefläche ja geringer ist.


    Ob das physikalisch allerdings wirklich alles so stimmt weiss ich nicht - daher meine Hoffnung auf Insiderwissen....


    Ansonsten wäre mein takeaway aus den bisherigen Antworten, dass in Gegenden mit mehr Schnee/Eis die Erhöhung auf der Hinterachse wohl Sinn macht, und dort, wo es eher nass und trocken ist ggf. auch auf der Hinterachse der gleiche Luftdruck wie auf der Vorderachse Sinn macht....

  • Was fehlt denn jetzt noch?


    Winterreifen leben zum einen von der Flächenpressung (Vorteil schmale Reifen) und seit es die Lamellentechnologie gibt auch davon, dass sie sich insbesondere auf Schnee mit dem Untergrund verzahnen können (Vorteil breite Reifen).
    Bei gegebener Reifenbreite begünstigt ein etwas höherer Fülldruck beide Effekte.
    Das gilt allerdings in erster Linie für Traktion und Bremsen, also Längsführung.


    Bei der Querführung wirken sich diese Effekte nur sehr gering aus, dafür ist es aber wichtig, wie gut der Reifen arbeiten und Schräglauf aufbauen kann. Höherer, bzw. zu hoher Fülldruck, hat dabei nachteilige Effekte.
    Bei der Querführung gibt es so etwas wie ein optimales Fülldruckfenster und darüber und darunter leidet auf der einen Seite die Quersteifigkeit (zu wenig Fülldruck), oder der Querkraftaufbau (zu hoher Fülldruck, Reifen wird zu steif und arbeitet schlechter).
    Wenn ich solche Effekte dann auch nur an einer Achse habe, bringe ich auch noch die Balance (über-/untersteuern) des Autos aus dem Gleichgewicht.


    Warum Mazda jetzt ausgerechnet empfiehlt den Fülldruck nur hinten um 0,2 bar zu erhöhen, kann ich dabei beim besten Willen nicht beantworten, auch wenn ich beruflich schon reichlich mit solchen Themen zu tun hatte.
    Aus meiner Sicht macht es entweder Sinn, den fahrdynamisch optimalen Fülldruck an beiden Achsen zu fahren, der in der Regel, je nach Reifen, irgendwo zwischen 1,9 und 2,2 bar liegt, oder alternativ für bessere Traktion und kürzere Bremswege den Fülldruck an beiden Achsen moderat zu erhöhen.