Bilstein-Dämpfer gegen gelbe Konis wechseln?

  • Hallo liebe Forumsgemeinde und Fahrwerker!



    Ich spiele mit dem Gedanken, etwas am Fahrwerk zu verändern. Eine Idee hätte ich schon – siehe Titel des Threads, aber ich würde gerne die Meinung derer hören, die mehr Erfahrung mit Fahrwerkstuning allgemein, oder sogar mit meinem geplanten Setup im Besonderen haben.


    Zur besseren Übersicht werde ich versuchen, die Sachlage etwas strukturierter darzustellen:


    • Fahrzeug
      MX-5 G160 SL + SP (Bilstein) Softtop Bj. 2018 mit optimierter Fahrwerkseinstellung, knapp 6000 km.
    • Anwenderprofil

      • a) 100% Sommer- und 80% Freizeitfahrzeug
      • b) Vor Ort viele kleine, kurvige Straßen und Serpentinen. Teils sehr uneben aufgrund der Topographie und verbreiteter Flickschusterei. Geschwindigkeit meist weit unter 100 km/h, fast kein Autobahneinsatz.
      • c) Ich habe grundsätzlich viel Spaß am / im Grenzbereich z.B. durch leichtes Leistungsübersteuern bei moderaten Geschwindigkeiten, klappt derzeit leider nicht so recht in meinem MX-5.
      • d) Highspeed auf öffentlichen Straßen ist nicht so mein Ding.
    • Was mich stört

      • a) Mit der derzeitigen Fahrwerkseinstellung und Originalbereifung hat das Auto ein sehr hohes Gripniveau (auch auf Nässe!), gibt aber nahe des Grenzbereichs Haftungsverlusts m.E. zu wenig Feedback, was meinem Vertrauen ins Auto nicht zuträglich ist (einen Grenzbereich konnte ich bisher eigentlich nicht finden).
      • b) Die Hinterachse wirkt auf mich etwas unterdämpft, was ich an relativ hochfrequenten vertikalen Bewegungen auszumachen glaube.
      • c) Das Ansprechen auf kurzen Unebenheiten wirkt hingegen recht hart.
    • Was ich mir wünsche

      • a) Mehr Feedback
      • b) Breiterer Grenzbereich
      • c) Weitestgehend Erhalt von Federweg und Bodenfreiheit
    • Geplante Umbauten

      • a) 16-Zoll OZ Alleggerita (liegen bereits im Keller)
      • b) normale bis sportliche Sommerreifen in 205/50, evtl. Dunlop Sport Maxx RT; Idee: Verzicht auf das letzte Quäntchen Grip für einen breiteren Grenzbereich
      • c) Tausch der Bilstein Dämpfer gegen die gelben Koni bei Erhalt der SL-Federn; Idee: Besseres Ansprechen, weniger Vertikalbewegung (höherer Komfort, bessere Straßenlage) und weitestgehend Erhalt der Bodenfreiheit.
    • Wieso habe ich kein Gewindefahrwerk auf meiner Wunschliste?

      • a) Die Fahrwerkshöhe soll weitestgehend erhalten bleiben (siehe Punkt 2b und 4c).
      • b) Ich glaube außerdem, dass ein gewisses Maß an Fahrwerksbewegungen dem Feedback zuträglich ist – Erklärung siehe hier. Das „Brett auf der Straße“ will ich deswegen vermeiden (siehe auch 2d und 5b).

    Was denkt ihr darüber? Bin ich auf dem richtigen Weg? Oder auf dem Holzweg? Gibt es bessere Lösungsansätze?


    Bin sehr neugierig auf eure Inputs und dankbar für alle Tipps!

    LG
    Nelle


    G160 Roadster 2018 SL + SP, rot.
    KW V3 optimiert, Dunlop Sport Maxx RT 205/50R16 + OZ Alleggerita ET37, I.L. Motorsport Dom- und Unterbodenstreben V+H, Fox ESD
    Fahrwerkseinstellung (ständig aktualisiert): *klick* (Post #85) - Und so schaut er aus: *klick*

    Einmal editiert, zuletzt von Nelle ()

  • Die Kombi (Koni plus SP Federn) habe ich unter‘m G131 mit einer etwas sportlichen FW Einstellung (siehe Fahrwerkswerte thread), die Idee waren Erhaltung des Federwegs, Verringerung des wankens (original EL), besseres Ansprechen der Federung wegen geringerem Losbrechmoment. Das hat geklappt. Wenn Leipzig oder Berlin nicht zu weit vom Schuss sind, kannst Du die Kombi gerne Probe fahren. Oder Fachfragen stellen.


    P. S. hab gesehen daß Du doch etwas weit weg wohnst.

  • @Nelle
    Vielleicht eine kostengünstige und zu dem was du suchst, passende Alternative ??


    ich könnte dir, da Baugleich, das origanl FW aus dem Abarth 124 Spider anbieten
    sind Bilstein-Stoßdämpfern FSD-System inkl Federn,
    Nachweislich 4000 km gelaufen



    Fahrwerk Abarth nutzt ein FSD-System. Das heißt: „Frequency Selective Damping“.


    Abarth nutzt außerdem ein FSD-System. Das heißt: „Frequency Selective Damping“. Damit sollen sich die Stoßdämpfer und deren Zugstufe an die Anforderungen anpassen. Sprich: Fährt man schnell und sportlich, sollen die Stoßdämpfer automatisch verhärten. Realisiert wird das mit einem zusätzlichen Ventil innerhalb der Hydraulik des Dämpfers, das einen parallelen Ölfluss erzeugt und so die Härte reguliert. Das funktioniert ganz gut


    Fragen werden gerne per mail oder Tel /Whaatsapp beantwortet


    Gruß
    aus Leverkusen
    derKalle

  • Ok, Einsatzzweck ist meinem sehr ähnlich, wenn sich das bei mir auch in den Alpen abspielt.
    Wegen deinem Widerwillen gegen Gewinde will ich auf die eigentliche Frage nicht eingehen.


    Nur ein paar Worte zum Rest.
    Felgen und Reifen sind sehr guter Plan. Die Sportmaxx RT geben gut Feedback, Grenzbereich gut spürbar und wunderbar leicht mit dem Gasfuß durch die Kurve zu bringen, inklusive total kontrollieren Heckschwenk wenn einem danach ist. Glaub aber nicht die hätten wenig Grip.

  • Hört sich so an, als würde ein ganz normaler "unsportlicher" Sommerreifen den Wünschen viel näher kommen als ein spezieller Sportreifen.


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • Der Dunlop SporMaxx RT ist ein ganz normaler Sommerreifen. :) Allerdings ein ganz exzellenter, was ich gerade in Bezug auf 205/50 R16 aus eigener Erfahrung bestätigen kann.


    Genau diese habe ich in Bezug auf die gelben Konis leider nicht und kann somit zum eigentlichen Kern des Themas nichts beitragen. Als sie angekündigt würden, gab es viele freudig erregte Diskussionen, aber besinders viele habe diese Option dann wohl doch nicht gewählt.


    Ich füge nur der Ordnung halber an, dass ich mit meinem ST-X auch nach über 40.000 km sehr zufrieden bin. Kein Verlust an Federweg, aber die Bodenfreiheit nimmt natürlich tatsächlich ab.

  • Moin Nelle,


    die Dunlop in 16" wären auch meine Wunschbereifung ab Frühjahr, wenn sie für den G-184 denn noch zulässig wären.


    Erwarte aber nicht zu viel von den Konis, die sind, auf ganz weich eingestellt, immer noch härter als die Bilstein. Sprechen allerdings bei leichten Unebenheiten besser an als die Bilstein, wenn die noch kalt sind. Wenn Du aber erst mal 30 bis 40km mit den, nach 6000km gut eingefahrenen, Bilstein gefahren bist, sprechen die ja auch besser an und nehmen sich mit den Konis nicht mehr ganz so viel. Das wäre der letzte Punkt, den ich ändern würde.


    Hast Du schon eine vernünftige Fahrwerkseinstellung nach Deinen Wunschwerten machen lassen, oder noch die vom Werk eingestellten Werte? Mit den Fahrwerkseinstellungen lässt sich eine Menge am Fahrverhalten gezielt ändern.



    Gruß Ulli

    Ab August 1998 bis heute, NA limited edition von 1992 in british racing green. :)

    Ab Mai 2016-2018, ND G160 EL von 2016. in Rubinrot. Ab Mai 2019 -2022, ND G-184 EL von 2019 in Purweiß.

  • So ganz kann ich @Ulli s Behauptung zum Ansprechverhalten nicht stehen lassen. Ich habe nur den Vergleich zu den Seriendämpfern der EL und die haben im Vergleich zum Koni ein wesentlich höheres Losbrechmoment und dämpfen danach auch wesentlich schwächer. Bei kleinen Stößen war der Wagen zu hart, danach schwankte er wie eine Barkasse, das wurde auch nach tausenden Kklometern nicht besser. Da hier im Forum recht lautstark das Losbrechmoment der Bilsteine kritisiert wurde, denke ich nicht, daß die soviel besser sind. Auch in der weichsten Stellung der Konis sind Lenkpräzision, nicken und wanken deutlich besser als EL Serie, mit den SP Federn dann nochmal etwas in Richtung steiferes Fahrwerk.
    Wie gesagt alles im Vergleich zur Serie, die Bilsteine kenne ich im MX 5 nicht, nur in Amis und E Klassen, wo sie sehr gut sind. Was ich hier im Forum herausgelesen habe, klingt eher so, als würden sich Serie und Bilstein nicht allzuviel nehmen.

  • Das kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Das Komfortproblem durch hohes Losbrechmoment kenne ich nur von den (neuen) Bilsteins. Ich bin sie allerdings nicht lang genug gefahren, um die Entwicklung zu kontrollieren. Das hat @Ulli für mich erledigt. :)


    Die Standarddämpfer in der EL bin ich fast 20.000 km gefahren und konnte mich nicht beklagen. Weder über das Verarbeiten kurzer Stöße, noch über Unterdämpfung. Schlimm wurde es erst nach dem Einbau der Eibach-Federn. Und auch das nicht sofort, aber relativ schnell.


    Später bin ich jeweils einige Tage Ersatzfahrzeuge sowohl mit Standard- als auch mit Bilstein-Fahrwerk gefahren. Standard empfand ich dabei immer als sehr komfortabel. Nur eben insgesamt sehr weich. Für mich auf Dauer zu weich.

  • Interessanter Fall. Die unterschiedlichen Eindrücke liegen bestimmt an unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Ich erwarte einfach von einem leichten Sportwagen ein leichtes, spielerisches Handling sowie eine saubere Radführung, die mir eine präzise Linie ermöglicht ohne ständig korrigieren zu müssen. Idealerweise ohne Korrektur. Komfort bedeutet wiederum, daß der Wagen sich gerne bewegen darf, dafür sollte er Dinge wie Straßenbahnschienen wegbügeln. Eine Feder / Dämpfer Kombination, die die Nachteile beider Extreme kombiniert taugt für mich nichts, und genau so habe ich die EL Serienabstimmung empfunden. Ich muß allerdings auch gestehen, daß ich ein wenig von einer verstellbaren Luftfederung „versaut“ bin, da konnte man von Sänfte bis 911er alles nach Belieben selektieren.