Auf Grund der Berichte hier habe ich gleich einen Satz anderer Reifen für meinen bestellt.
Habe es gestern mal mit meinem Firmenwagen provoziert. Läuft auf Conti Sport Contact und man muss schon wirklich richtig über draufhauhen um über den Elektronikbereich ein Heckzucken auszulösen (und da reden wir vom dreifachen Drehmoment...) Gut, jetzt können da mehrer Parameter (Reifen, längerer Radstand und eventuell auch früher reagierende Regelung da Kombi und nicht Spaßauto) die Ursache für sein.
Unfallursache eines Users?
- korfi62
- Geschlossen
-
-
Gut, jetzt können da mehrer Parameter (Reifen, längerer Radstand und eventuell auch früher reagierende Regelung da Kombi und nicht Spaßauto) die Ursache für sein.
Sehr gut erkannt. Daher ist zu hoffen, dass du nicht einfach irgendeinen anderen Reifen bestellt hast, nur damit nicht Bridgestone draufsteht, oder weil der ADAC ihn auf einem 5er BMW gut getestet hat.
-
Michelin Sport 4
-
Dass das in diesem Fall nicht funktioniert hat, liegt aus meiner Sicht/Erfahrung in erster Linie an den Haftungsbedingungen, da das ESC immer nur so viel Kraft ins Auto einleiten kann, wie es über die Reifen an die Straße absetzen kann. Wenn der Reifen die Kraft nicht überträgt, ist auch das ESC in seiner Wirkung schwach und sehr eingeschränkt (das merkt man dann entsprechen auch auf Schnee, Eis und Nässe, Trocken wirkt das ESC deutlich besser).
Möchte mich auch noch mal zu Wort melden. Hatte gestern beim Einfahren auf den Parkplatz meines Arbeitgebers das Phänomen, dass der gewollte Drift bei etwa 30-40 km/h Ausgangsgeschwindigkeit trotz eingeschaltetem ESP derart eskaliert ist, dass mein ND mit knapp 90° Winkel zur gewünschten Fahrposition zum Stehen gekommen ist. Straße war glitschig feucht. Das ESP konnte hinten einfach nicht genug Bremskraft übertragen. Und an der Stelle bin ich mir sicher, dass ich das ohne ESP etwas besser hinbekommen hätte, denn der Bremseingriff des ESP nimmt in dem Moment jegliche noch minimal vorhandene Seitenführung weg. Daher kann ich mir vorstellen, dass in einer ungünstigen Konstellation bei höheren Geschwindigkeiten man trotz ESP auch mal in der Leitplanke landet. Reifen war übrigens ein Hankook V12 (halbes Jahr alt, 3 mm Restprofil) und ich habe bereits 20 kg Gewicht im Kofferraum, denn der Straßenbelag in Hannover ist eine Zumutung.
-
Das ist definitiv so - das ESC ändert nichts an den Grenzen der Physik und irgendwann folgt der Abflug, auch mit ESC.
Man sollte sich also hüten die Grenzen weiter auszureizen, bloß weil ESC an Board ist.Die ESC Eingriffe beim Übersteuern erfolgen primär an der Vorderachse. Das passt nicht zu Deiner Beschreibung.
Nach meiner eigenen Erfahrung kann das ESC einem durchaus die Linie versauen und weitere Korrekturen erforderlich machen.
Ich hatte aber mit dem MX bisher keine Situation bei der ich das Gefühl hatte, dass sie ohne ESC besser zu beherrschen gewesen wäre.
Im Gegenteil habe ich, z.B. auf dem Eissee, die Erfahrung gemacht, dass der Wagen ohne ESC eine sehr runde Fahrweise und viel Erfahrung braucht, damit man ihn nicht wegwirft. Situationen in denen man den Wagen mit ESC noch stabilisiert bekommt, enden ansonsten zwangsläufig im Dreher. -
Das diese Spurhilfe kontraproduktiv sein kann ist richtig. Zumindest habe ich das so am eigenen Leib mit einem Avensis erlebt. Fahre in Schneematsch, der auf der rechten Seite wesentlich höher ist als links. Auto wird instabil, ich lenke gegen und das Fahrzeug versucht verspätet die gleich Korrektur durch Bremseingriff zu schaffen. Ergebnis, der Wagen wäre beinahe zu anderen Seite abgeschossen.
Wobei das jetzt kein Contra ESP sein soll. Bloss von Hersteller zu Hersteller wird das sehr unterschiedlich umgesetzt. Der eine Hersteller schnürt einen total ab. Der Andere regelt früh aber sanft ein und andere lassen einen halb abfliegen und holen dann die grobe Kelle raus. Man muss sich halt drauf einstellen, wie das System tickt.
-
Die ESC Eingriffe beim Übersteuern erfolgen primär an der Vorderachse.
Wenn der Wagen hinten weggeht, wird vorne eingebremst? Ich würde wenn überhaupt Bremseingriffe hinten außen erwarten und ggfs. vorne, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Aber nur vorne verstärkt doch die Drehung um die Hochachse noch mehr, wenn die Übersteuerbewegung schon sehr hoch/schnell ist.
-
Nach meinem Verständnis kann das ESC nur an den Rädern regeln, welche noch Grip haben, also in dem Fall primär vorne.
-
Wenn der Wagen hinten weggeht, wird vorne eingebremst? Ich würde wenn überhaupt Bremseingriffe hinten außen erwarten und ggfs. vorne, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Aber nur vorne verstärkt doch die Drehung um die Hochachse noch mehr, wenn die Übersteuerbewegung schon sehr hoch/schnell ist.
Es geht ja darum, ein Giermoment in das Auto einzuleiten. Wenn das Auto nach rechts eindreht, muss ich also die linken Räder anbremsen, so dass ein Giermoment in die Gegenrichtung entsteht.
Beim Übersteuern ist die Hinterachse instabil, beim Untersteuern die Vorderachse. Entsprechend erfolgen die ESC-Eingriffe primär an der stabilen Achse, weil diese nicht rutscht und überhaupt noch in der Lage ist Kräfte zu übertragen. Wenn die Achse schon rutscht und die Räder am Limit sind, bringt auch das Anbremsen an dieser Achse nicht mehr viel.
D.h. also beim Übersteuern mit Eindrehen nach rechts, wird in erster Linie das linke Vorderrad angebremst. -
Aber man spürt doch auch, wo geregelt wird und beim Übersteuern spüre ich eigentlich nur Eingriffe hinten. Wenn der Winkel zu groß ist, würde ich sogar behaupten, dass ein Bremseingriff vorne den bestehenden Winkel noch vergrößert, also der Wagen noch stärker zum Einknicken bewegt wird. Und wir sprechen in diesem Thread ja über das Szenario eines zu schnell eingetretenen Übersteuerns.