Denn diese sind FREIWILLIG. Anstatt rumzumosern, dass man also "nur" 60% Kulanz gewährt bekommt sollte man lieber anfangen zu denken "Klasse, der Hersteller beteiligt sich an meinem Problem freiwillig noch zu 60%, wesentlich weniger kosten für mich"
Obwohl ich als OEM-Entwickler betroffen bin, sehe ich das noch etwas differenzierter.
Es gibt einfach immer mal wieder Fälle, da läuft bei der Entwicklung etwas schief. Bezogen auf den MX-5 ist das offensichtlich der Fall beim Verdeck, bei frühen Getrieben und auch bei den rostenden Fensterleisten.
Da gehört es für mich tatsächlich zum guten Stil, dass der Hersteller auch die Verantwortung dafür übernimmt und auch nach der Garantiezeit für die Mängel gerade steht.
Auch wenn das bei meiner Firma vielleicht nach außen manchmal anders aussieht, haben wir da explizit Prozesse für, die bewerten ob der Fehler bei uns liegt und dann werden bewusst Kulanzprogramme aufgelegt, die den Händlern bekannt gemacht werden, damit die Fehler auch im Feld abgestellt werden können, ohne dass der Kunde die vollen Kosten trägt.
Die gleiche Erwartungshaltung habe ich persönlich auch bei anderen OEMs. Wenn in der Entwicklung, oder Erprobung etwas schief gelaufen ist, sollte man dem Kunden helfen.
Wobei ich Dir aber voll zustimme, ist der Anteil der Kulanzleistung. Jedes Auto und jedes Teil unterliegt der Alterung und wenn dann etwas nach 3, 4, oder fünf Jahren getauscht wird, kann ich als Kunde nicht unbedingt erwarten, dass ich das zu 100 % ersetzt bekomme. Da muss ich mich dann schon anteilig an der bisherigen Nutzung beteiligen.
Wenn man mal das Dach als Beispiel nimmt, das sagen wir mal 10 Jahre hält (nur exemplarisch), dann ist es schon ein sehr fairer Deal, wenn ich mich bei einem Tausch nach 5 Jahren mit 30-40 % an den Kosten beteilige, denn die halbe Nutzungsdauer habe ich ja von dem Teil auch gehabt.
Da gibt es in der Tat immer komische Erwartungshaltungen, dass auch nach mehr als 5 Jahren noch die vollen Kosten übernommen werden und das halte ich auch nicht für gerechtfertigt.