Zwischengas, Doppelkuppeln und andere Spielereien

  • Aus Schaltung hakelig:


    Zitat @Joshude
    Genug Zeit verbrennen? Also bisher habe ich es nur beim Runterschalten gemacht (da aber immer) und behaupte, dass ich damit nicht langsamer bin als jemand der normal schaltet smile.png ist einfach einmalKupplungspedal drücken mehr, ansonsten im gleichen "workflow".
    Heel-toe kommt dann dazu, sobald ich das Auto habe.
    Aber, dazu können wir sehr gerne ein extra Thema eröffnen, ich finde das Thema super spannend!
    [/quote]Zitat @MX505
    Mach mal. Können wir gerne weiter diskutieren. Mal vorweg: Das doppelte Kuppeln halte ich für komplett überflüssig ;) und reine Zeitverschwendung ggü. der reinen Drehzahlanpassung. Aber Du kannst mir dann ja im neuen Thread erklären, welchen Sinn Du bei einem vollsynchronisierten Getriebe darin siehst.


    Zitat @Joshude
    Aus technischer Sicht gibt's definitiv einen Unterschied (auch bei einem voll synchronisiertem Getriebe), wenn du das persönlich für dich nicht als notwendig empfindest, alles gut smile.png

  • Also dann, besser hier und separat ;-).


    Ich fange mal mit ein paar Grundbegriffen an:
    - Rev.-Matching, Zwischengas: Drehzahlangleichung (in der Regel beim herunter Schalten) mittels Gasstoß
    - Heel and Toe bzw. Hacke-Spitze-Technik: Gleichzeitiges Bremsen und Gasstoß um beim Bremsen Zwischengas zu geben, u.a. in dem mit der Fußspitze gebremst und mit dem Hacken Zwischengas gegeben wird (siehe auch entsprechende Erklärungen im Internet)


    @Joshude, beschreibe doch bitte einmal was genau Du mit "doppelkuppeln" meinst und dann erkläre doch bitte einmal den technischen Unterschied bei einem vollsynchronisierten Getriebe.


    Wenn ich hochschalte ziehe ich den Schalthebel zügig, aber nicht reißend, durch und kuppele wieder ein. Beim herunter schalten gebe ich in der Regel einen leichten Gasstoß, entweder ohne Bremse direkt, oder mittels Hacke-Spitze, um die Drehzahlen anzugleichen, die Kupplung zu schonen und Lastwechsel zu vermeiden. Bei betriebswarmen Getriebe lassen sich alle Gänge bei mir dabei sehr zügig und leicht einlegen, ohne dass die Synchronisation sperrt, oder es klemmt oder hakelt.
    Daher sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, einen perfekt ablaufenden Schaltvorgang irgendwie komplizierter oder langsamer zu machen, in dem man auf der Kupplung rumtanzt ;) (die dadurch natürlich auch zusätzlich belastet wird).

  • @Joshude, beschreibe doch bitte einmal was genau Du mit "doppelkuppeln" meinst und dann erkläre doch bitte einmal den technischen Unterschied bei einem vollsynchronisierten Getriebe.

    *sigh*


    Doppelkuppeln, ausgehend von Situation: Ich fahre in Gang x, möchte in Gang x-1 schalten:
    - Kupplung treten
    - Gang in neutral
    - Kupplung loslassen
    - Zwischengas
    - Kupplung treten
    - Gang einlegen
    - Kupplung loslassen


    Und ja, das geht WESENTLICH schneller als es klingt. Ist eine flüssige Abfolge die binnen bruchteilen von Sekunden abgefrühstückt ist.


    Da ich das bis zum Lesen des anderen Threads schon geschrieben hatte lasse ich es stehen. Ansonsten hier der versprochene Link:


    http://www.seven-ig.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17892

    2018 G160 SL + SP in Mondsteinweiß | Bilstein B14 | Federal 595RS-R 205/50R16 auf original Mazda 16" | CAE UltraShifter | Mishimoto Oil Catch Can | DIY Öltemperaturanzeige
    Fahrzeugthread: Joshudes Mondgestein


    2005 Volvo V50 T5 AWD M66 in Passion Red

    Fahrzeugthread: Joshudes Kümmerling Bill

  • Ich finde nichts Neues in dem verlinkten Artikel.


    Einziges Argument für Doppelkuppeln ist eine geringere Belastung der Synchronringe.
    Könnte bei Renngetrieben und im Rennbetrieb eventuell eine Rolle spielen.
    Im normalen Alltag und mit einem Großseriengetriebe nach meinem Verständnis komplett sinnfrei.
    Du wirst so oder so sowieso kein perfektes Rev.-Matching hinbekommen, insbesondere beim leichten Schwungrad des MX. Damit arbeiten die Synchronringe immer, nur eben etwas mehr oder weniger.


    Ich fahre gerne mal bei Dir mit und ich zeige Dir auch gerne, dass einmal zusätzlich kuppeln definitiv Zeit kostet ;-).
    Das Getriebe zeigt Dir auch selbst, ob so etwas Sinn macht oder nicht. Du merkst, ob die Synchronisation sperrt, oder der Gang ohne Widerstand eingelegt werden kann. Letzteres funktioniert reibungslos und zügig beim MX-Getriebe. Warum also Doppelkuppeln, wenn es sowieso schon passt? Dazu kommt, dass Du Dir die Schonung der Synchronringe ggf. Mit mehr Kupplungsverschleiß erkaufst (wenn es eben nicht perfekt passt, was in der Regel der Fall sein wird).


    Damit ist das Thema beim hochschalten für mich erledigt.


    Drehzahlanpassung beim herunterschalten mittels Gasstoß macht technisch Sinn und Spass ;-). Wirklich notwendig ist es aber bei einem modernen Getriebe auch nicht.
    Doppelkuppeln beim herunter schalten - s.o.


    Edit, P.S.: Das Schalten ohne Kupplung ist schön beschrieben und funktioniert auch bei jeden modernen Auto (selbst ausprobiert mit einem Verschrottungskandidaten). Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen ;-).
    Wenn ich die Synchronringe schonen muss, weil sie sonst nicht Lifetime halten, stimmt nmE entweder mit der Konstruktion oder der Fahrweise etwas nicht (wir reden ja schon noch über ein Serienauto und normalen Straßenverkehr).
    Das Thema wird ja sogar unter den Seven Hardlinern sehr kontrovers diskutiert. Da können wir ubs die Diskussion hier ja fast sparen, weil da schon vieles hin und her diskutiert wurde ;-).

  • Ich möchte keinem seinem bevorzugten Fahrstiel absprechen oder irgend jemanden anderweitig überzeugen, aber ich möchte es verstehen. Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, oder habe die letzen 40 Autojahre was verpasst.
    Heute haben die Fahrzeuge vollsynchronisierte Getriebe. Heißt, Zwischengas überflüssig.
    Ich gehe jetzt mal von dem Schalthergang eines solchen Getriebes aus.
    Gang ist drin, Kupplung treten, gewünschten anderen Gang einlegen, Kupplung los, fertig.
    Was ist jetzt schneller, wenn ich ab diesem Zeitpunkt noch weitere 4 Schritte mache?
    Das einzige Zwischengas, welches ich kenne, ist aus der Vergangenheit bei Turbomotoren, um den Turbodruck zu halten. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn es wirklich nützlich ist.

  • Damit ist das Thema beim hochschalten für mich erledigt.


    Vom Doppelkuppeln beim Hochschalten war doch nie die Rede ... oder habe ich was übersehen?


    Beim Runterschalten hat man i.d.R. mehr Zeit, bzw. darf der Schaltvorgang ruhig länger dauern (ohne dass man dadurch langsamer ist), weil man meistens den Kraftschluss nicht sofort zum Weiterbeschleunigen braucht, sondern noch in der Anbremsphase ist.


    Ich glaube, @Joshude 's "zügigere Fahrweise" bezog sich ausschließlich auf das höhere Seitenführungspotential einer vom Motorschleppmoment verschonten Hinterachse. Das ist beim Anbremsen und Runterschalten in der Kurve ein Kriterium.


    Klingt für mich insgesamt gar nicht so abwegig.

    LG
    Nelle


    G160 Roadster 2018 SL + SP, rot.
    KW V3 optimiert, Dunlop Sport Maxx RT 205/50R16 + OZ Alleggerita ET37, I.L. Motorsport Dom- und Unterbodenstreben V+H, Fox ESD
    Fahrwerkseinstellung (ständig aktualisiert): *klick* (Post #85) - Und so schaut er aus: *klick*

  • Da sind wir doch einer Meinung. Zwischengas zum Lastwechselausgleich macht Sinn, wenn man ansonsten auf so hohem Niveau unterwegs ist, dass das Auto instabil werden könnte (und um die Kupplung weniger zu belasten).


    Ich halte nur persönlich das Doppelkuppeln für nicht notwendig.
    Im anderen Thread klang es für mich auch so, dass es auch beim Hochschalten um das Doppelkuppeln ging.


    Zitat
    „Alternativ auch einfach beim hochschalten doppelkuppeln.„


    Ist ja auch nicht so abwegig und ich hatte auch schon völlig runter gerittene Gebrauchte, bei denen das mit kaltem Öl das Schalten etwas weniger kratzig gemacht hat.
    Aber beim MX-5 funktioniert das Getriebe so gut, dass ich es nicht für sinnvoll oder notwendig halte.

  • kleine Erfahrung aus früheren vergleichbaren Diskussion:


    Zwischengas und "Rev-matching" nicht pauschal in einen Topf fallen lassen!

    Kannst Du das bitte etwas ausführlicher erklären? Ich brauche doch Zwischengas, um ein Rev.-Matching (beim herunter schalten) herzustellen. Was wird dabei gerne in einen Topf geworfen, bzw. welche Erfahrungen hast Du dazu gemacht?