1. Mal Trackday - Erfahrungen, Tips, Helm?

  • Hallöchen zusammen,


    ich bin ja auch relativ neu auf dem Forum und das hier ist nun mein erstes eigenes Thema :D .
    Ich fahre seit einem knappen Jahr meinen rubinroten RF und dieses Jahr habe ich vor ihm ein wenig mehr "Ausfahrt" zu "gönnen" als letztes Jahr, soll heißen ich habe vor Trackdays zu besuchen. Beispielsweise bin ich schon auf einem am 5. Mai im Schlüsselfeld angemeldet und musste feststellen, dass eine Helmpflicht besteht. Wo kriege ich nun also einen Helm her? Einfach so aus dem Internet kaufen wird evtl schwierig weil ich mit meinen 1,83 nicht weiß ob ich mit allem in meine kleine Kabine reinpasse (ca. 1,5cm Kopffreiheit im Moment). Ich wohne in der Nähe von München, also wenn einer hier einen Laden kennt, gerne raus damit.
    Gibt es einen Unterschied zwischen Motorrad- und Autohelmen im Amateurbereich? Habt ihr Helme und/oder Erfahrungen damit?
    Und zu guter Letzt: irgendwelche Tips oder Sachen auf die man achten muss wenn man das erste Mal auf einen Trackday geht?


    Viele, viele Fragen, aber ich hoffe ich finde vielleicht die eine oder andere Antwort :)

    Viele Grüße,
    Alex


    2017er RF G160 Rubinrot

  • Hallo und herzlich Willkommen!


    Wir benutzen im professionellen Bereich im Auto immer gerne offene Jet-Helme, z.B. so etwas http://www.araihelmet-europe.com/car/gp-j3.html. Sicher nicht unbedingt die Preisklasse, um mal eben ein, zwei Trackdays zu fahren, aber man sieht das Prinzip.
    Wie immer beim Helm, muss man sich entscheiden, ob man nur die Pflicht erfüllen will (wenig Schutz, günstig), oder ob man es ernst mein und mehr Geld in die Hand nimmt.
    Hinsichtlich der Kopffreiheit habe ich im MX-5 dasselbe Problem wie Du. Wenn das Fahren im offenen Dach nicht gestattet ist, was häufig vorkommt, ist das fast ein Ausschlusskriterium, weil man keine sinnvolle Sitzposition mehr im Auto finden wird.


    Zum Fahren an sich habe ich nur ein paar pragmatische und sehr selbstverständliche Tipps.


    Die ersten 2-3 Runden sollten rein dazu dienen, sich mit der Strecke vertraut zu machen. Danach kann man sich vorsichtig an den Grenzbereich heran tasten. Man sollte sich dabei bewusst zurück nehmen und nicht überschätzen. Die Geschwindigkeiten sind z.T. hoch und der Grad auf dem man sich bewegt sehr schmal.
    Bei Nässe ist die Ideallinie aufgrund des Reifenabriebs immer extrem rutschig, z.T. fast wie Schneeglätte. Man fährt dann versetzt, oder sogar bewusst neben der Ideallinie.
    Die Hauptaufmerksamkeit als Anfänger, oder mit einem langsamerem/leistungsärmeren Auto (MX-5!) ist in der Regel nach hinten zu richten. Schnellere Fahrzeuge werden vorbei gelassen, in dem man in eine Richtung blinkt, Platz macht und auf der durch den Blinker angezeigten Seite bleibt, bis der andere vorbei ist. Diese Situationen sind immer sehr kritisch, da man die Ideallinie verlässt. Man muss dann z.T. die Geschwindigkeit sehr deutlich reduzieren. Wenn man nicht auf den rückwärtigen Verkehr achtet, provoziert man geübte Fahrer mit leistungsstärkeren Autos zu riskanteren Überholmanövern und bringt sich und andere schnell in Gefahr. Immer daran denken, man ist nur sehr selten der beste Fahrer mit dem schnellsten Auto auf der Strecke. Alle wollen nur Spass haben und man fährt kein Rennen.
    Man sollte erst selber überholen, wenn der Vordermann durch Blinken signalisiert, dass er das Folgefahrzeug wahrgenommen hat und dass er Platz macht. Aus schlechter Erfahrung kann man sich leider nicht immer darauf verlassen, dass die Autos dann Platz machen und wirklich auf der angezeigten Seite bleiben.
    Es wird dabei ohne bzw. mit wenig Sicherheitsabständen gefahren, d.h. andere Autos laufen sehr eng auf und wenn man überrunden möchte fährt man auch relativ dicht auf den Vormann auf. Selbstredend birgt das Risiken, aber anders als im Straßenverkehr fahren alle mit ähnlichem Tempo in eine Richtung und sollten wissen was sie tun.


    Es gibt Flaggenregelungen, z.B. heißt gelb Gefahr auf der Strecke - Geschwindigkeit reduzieren. Das wird aber in der Regel bei einer kurzen Einweisung erläutert.


    Das Fahren unter solchen Randbedingungen ist anstrengender, als man es im ersten Adrenalin-Rausch wahrnimmt. Daher sollte man nach ein paar Runden immer mal wieder eine Pause machen, kurz durchatmen und dann frisch weiterfahren.


    Also grundsätzlich, lass Dich nicht stressen, gehe es ruhig an und achte auf den rückwärtigen Verkehr ;-).


    Ein paar Sachen habe ich bestimmt noch vergessen, aber soweit schon einmal zum nachdenken und dann - viel Spass ;-)!

  • Zum Helm: Ein offener Motorradhelm ("Jethelm") dürfte das günstigste sein, was Du bekommen kannst. Die üblichen Motorradzubehörläden (Louis, Polo, ...) haben da reichlich Auswahl. Wichtig ist, dass der Helm gut sitzt, also ganz klassisch im Laden anprobieren und kaufen - nicht im Internet bestellen.
    Die genannten Läden lassen Dich auch mit dem noch nicht gekauften Helm vor die Tür gehen und probieren, ob Du mit Helm noch ins geschlossene Auto passt. Sollte das nicht passen, dann vergiss es und meld Dich vom Trackday wieder ab. Selbst wenn der Veranstalter offene Dächer erlaubt: Ob es am 5. Mai regnet, weißt Du nämlich frühestens wenige Tage vorher.

    2016 Mazda MX-5 G-160 Exclusive Line | 2008 Honda CBF1000 | ... und zwei Fahrräder

  • @Scalix
    Helm:
    Ich habe seinerzeit einen Helm beim Motorrad-Zubehörgeschäft Louis gekauft. Gesagt, wofür, und gut beraten worden. Anprobieren ist beim Helm sehr wichtig, damit er gut sitzt und man sich wohl fühlt. Gekauft habe ich einen Markenhelm, reduziert von knapp 200 Euro auf die Hälfte wegen unmodischen Vorjahresfarbe (silber). So würde ich es wieder machen. Sucht man einen besonders leichten Helm oder sonstiges spezielles, so sollte man auch die Rennsportausstatter in Betracht ziehen.


    Zur Überholregelung:
    Je nach Anbieter gibt es verschiedene Regeln bzgl. des Überholens, die morgens beim Briefing erklärt werden. Sofern es bei einem Anbieter keine Regeln gibt, muss halt geschaut werden, wie man zurecht kommt. Sollten die schnelleren von hinten aggressiv abdrängen oder gefährden -> Meldung an die Rennleitung. In guten Gruppen mit erwachsenen und charakterfesten Menschen verstehen sich auch schnelle und langsame Autos recht gut.


    Ansonsten hat Sven oben gute Punkte aufgeführt. Neben dem Warm- und Kühlfahren des Autos (auf dem Track wird der gesamte Antriebsstrang deutlich wärmer als auf der fahrt zum Bäcker) sollte man auf die eigene Kondition achten. Konzentration, körperliche Fitness sind zu berücksichtigen, da kurze Konzentrationslücken durch Ermüdung zu großen Konsequenzen führen können. Lieber mal rausfahren und sich Ausruhen. Falls plötzlich ein Messer zwischen den Zähnen stecken sollte - Durchatmen und genau Abwägen.

  • Achte beim Helm unbedingt darauf, was der Veranstalter vorgibt. Kumpel hat mir den Trackday die Tage geschickt:
    http://www.pistenclub.de/de/te…3-06-2018-trackday-meppen


    Ich zitiere die Regeln:
    "In offenen Fahrzeugen ist ein geschlossener Integralhelm vorgeschrieben, während in geschlossenen Fahrzeugen auch ein offener Jet-Helm erlaubt ist."


    Also unbedingt vorher schlau machen, was erlaubt ist und was nicht

    2018 G160 SL + SP in Mondsteinweiß | Bilstein B14 | Federal 595RS-R 205/50R16 auf original Mazda 16" | CAE UltraShifter | Mishimoto Oil Catch Can | DIY Öltemperaturanzeige
    Fahrzeugthread: Joshudes Mondgestein


    2005 Volvo V50 T5 AWD M66 in Passion Red

    Fahrzeugthread: Joshudes Kümmerling Bill

  • Hallo Scalix!


    Zum Helm: wie bereits gesagt wurde, unbedingt anprobieren - und zwar über längere Zeit. Kann nämlich sein, dass er die ersten 5 Minuten bequem ist, aber nach einer halbe Stunde anfängt zu drücken. Dass kann schnell zu Kopfschmerzen führen und das geht auf Kosten der Konzentration und der Entspanntheit.
    Einen Helm im Netz kaufen ohne ihn zu probieren, und sei das Angebot noch so verlockend - niemals!

    LG
    Nelle


    G160 Roadster 2018 SL + SP, rot.
    KW V3 optimiert, Dunlop Sport Maxx RT 205/50R16 + OZ Alleggerita ET37, I.L. Motorsport Dom- und Unterbodenstreben V+H, Fox ESD
    Fahrwerkseinstellung (ständig aktualisiert): *klick* (Post #85) - Und so schaut er aus: *klick*

  • Hi,
    danke für die vielen Antworten :D
    gut, dann werde ich mal nach Motorradhelmen schauen gehen. Ich hätte auch gesagt mir ist ein Jethelm lieber, auch wenn teilweise Integralhelme gefordert werden - aber wie oft kommt das vor dass es so eine besondere Regelung gibt? Bei meinem ist das jedenfalls glückicherweise nicht so, dann bleibt eine größere Auswahl. Geht dann aber natürlich auch um weitere Trackdays, die ich dann evtl noch besuchen werde :whistling:
    Ich gehe tatsächlich hauptsächlich mit anderen MX-5-Fahrern aus dem MX-5-Freunde-München Club hin, das heißt die anderen Autos sind alle sehr vergleichbar motorisiert und es wird hoffentlich alles weniger stressig. Aber der Punkt mit der Konzentration ist ein guter, da werde ich drauf achten.


    By the way- ich bin der Alex :D

  • Moin Alex,


    zum Trackday solltest Du


    A) Ölstand kontrollieren und auf Maximum befüllen
    B) Luftdruck messen und ggfs. korrigieren
    C) beim Moppedladen für den Helm am besten einen kleinen Luftdruckmesser mit Ablassfunktion mitnehmen.


    A ist wichtig, weil das Öl durch die Fliehkraft nicht immer gleichmäßig in der Ölwanne verteilt ist und bei zu wenig Öl die Ansaugung eventuell Luft ziehen könnte.


    B, weil die Reifen wesentlich stärker als im Normalbetrieb belastet werden und bei zu wenig Luftdruck im Extremfall von der Felge springen können. Bei zu viel Luftdruck hast du verminderten Grip.


    C, Weil du nach einigen Runden den Reifen aufgeheizt hast und der Luftdruck somit gestiegen ist. Dadurch hast du weniger Grip. Dem kannst du mit Luft ablassen entgegen wirken. Die meisten Luftdruckprüfer sind auch relativ günstig, Größenordnung: 20 €.


    Und das Wichtigste: hab viel Spaß :thumbsup:

  • C, Weil du nach einigen Runden den Reifen aufgeheizt hast und der Luftdruck somit gestiegen ist. Dadurch hast du weniger Grip. Dem kannst du mit Luft ablassen entgegen wirken. Die meisten Luftdruckprüfer sind auch relativ günstig, Größenordnung: 20 €.

    @Scalix
    Nicht vergessen, den Luftdruck vor der Heimfahrt wieder zu erhöhen, sofern auf Achse und nicht auf Anhänger gefahren wird.