Fahrwerkseinstellung (NUR Werte)

  • Auch auf die Gefahr hin, dass ich langsam lästig werde. Ich habe jetzt mal wirklich den ganzen Thread durchgelesen, insbesondere zwischen den Zeilen und mir im I-Net Grundlagenbeiträge zum Thema Fahrwerkeinstellung und im Kontext dazu den Einfluss von Lamellensperren reingezogen. Als Resümee sehe ich folgende Einstellung als gute Grundeinstellung, wo ich mal starten kann.


    Vorderachse


    Vorspur l/r: 5'

    Gesamtspur: 10'

    Sturz: -2°00'

    Nachlauf: 7°30'


    Über die Vorspur muss man sicher nicht mehr diskutieren. Alles zwischen 5' und 6' Einzelspur sollte bei jedem Setup passen. Da ich gerne viel Grip an der VA mag und Reifen verwende, die mehr negativen Sturz vertragen können, gehe ich auf -2°00' (derzeit -1°45'). Grundsätzlich tendiert mein Fahrzeug durch die 1,5 Wege Lamellensperre mit mittlerem Sperrgrad (höher, als Serie) eher zum Untersteuern. Daher muss ich die VA etwas stabiler machen. Wenn sich der Nachlauf einstellen lässt, werde ich hier 7°30' (oder sogar noch einen Tick mehr) einstellen lassen. Beim Einlenken habe ich gerne etwas Widerstand.


    Hinterachse


    Vorspur l/r: 14'

    Gesamtspur: 28'

    Sturz: -2°25'


    Mein derzeitiges Setup ist im Grenzbereich zu spitz auf der HA. Hier hoffe ich durch etwas mehr Vorspur mehr Stabilität reinzubringen. Derzeit 10' Einzelspur gehen auf 14' Einzelspur. Hoffentlich ein Kompromis zwischen Stabilität und Agilität. Die Sturzdifferenz zwischen VA und HA habe ich auf 25' geplant (derzeit 15'). Auf der einen Seite will ich ein stabiles Heck, auf der anderen Seite aber am Limit eher ein minimales Untersteuern und etwas breiteren Grenzbereich (Gas lupfen führt dann nicht mehr zu so starken Lastwechselreaktionen an der HA). Bin daher leicht unter 30' Sturzdifferenz geblieben. Mit -2°25' (derzeit -2°00') an der HA bin ich gerade noch im vertretbaren Bereich für Fahrbarkeit auf öffentlichen Straßen und habe Reserven auf dem Track.


    Klingt das einigermaßen plausibel?


    Wolfram

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  • Habt Ihr eine wirklich empfehlenswerte Werke im Raum MG ?


    Bei meinem haben die mit 3D und blabla vermessen, aber wenn ich eine absolut gerade Leiste an die HA halte, sehe ich eine deutliche Abweichung in der Spur zwischen rechts und links :cursing:

    LG


    B.


    Fiat 124 Spider / Alfa Romeo 159ti SW / +3 italienische Mopeten :thumbsup:

    You can't be a true Petrolhead until you've owned an AlfaRomeo.... J.C.


  • Bartimaus


    Ich habe meinen beim zweiten Mal bei Vergölst auf der Breite Straße in MG einstellen lassen. Der Vermesser hat sich wirklich Mühe gegeben, bis die von mir vorgegebenen Werte erreicht wurden.


    Vorher anrufen und einen Termin machen. ;)


  • Hallo Sven,


    bevor ich jetzt eine andere Werke mit diesem Setup an meinem 124er beauftrage.....


    ..... mit dem Nachlauf von 6°30 hat man doch kaum Rückstellkräfte in der Lenkung, oder ?


    Was ist an dem Setup reifenschonender gegenüber Deinem vorherigen Setup ? Beziehst Du Dich damit auf weniger Sturz an der VA ? (1°10 zu 1°20)

    Nach meinem Verständnis sorgt doch auch eine erhöhte Vorspur zu etwas mehr Verschleiss..... (sh. HA vorher nachher)

    LG


    B.


    Fiat 124 Spider / Alfa Romeo 159ti SW / +3 italienische Mopeten :thumbsup:

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  • @Duke , hört sich für mich gut an. Die Zusammenhänge passen und das sollte auf jeden Fall in die gewünschte Richtung gehen. Ausprobieren ;)


    Bartimaus , die Vorderachse ist hinsichtlich Verschleiß bei einem Auto mit Hinterradantrieb deutlich empfindlicher, als die Vorderachse. Daher dort etwas weniger Sturz und damit weniger Verschleiß.

    An der Hinterachse sind sowohl der hohe Sturz und die hohe Spur notwendig, um die notwendige Stabilität in die Achse zu bekommen. Das erhöht natürlich auch den Verschleiß, aber durch den Antrieb an dieser Achse und dadurch, dass sie nicht gelenkt ist, kann man da höhere Werte fahren, ohne dass es sich so negativ auswirkt, wie an der Vorderachse.

    Darüber hinaus ist es immer ganz gut, wenn Sturz und Spur zusammenpassen, also dass man bei höherem Sturz auch mehr Spur fährt, ideal im Verhältnis 1:5. Das resultiert dann in einem gleichmäßigeren Verschleiß, da der Sturz auf die Außenschulter geht und die Spur auf die Innenschulter. Nach dem genannten Verhältnis ist da sogar noch Luft nach oben und der Reifen läuft dennoch in der Regel innen immer noch etwas stärker ab, als außen. Die Spur hat also keinen darüber hinaus gehenden negativen Einfluss auf den Verschleiß, weil der Sturz immer noch dominiert.


    Wenn man das nicht möchte, muss man sich an den eher moderaten Werten mit max. 1°30‘ Sturz an der Hinterachse orientieren. Da ist man hinsichtlich Verschleiß im „normalen“ Bereich.

  • Ja, klar, gerne. Ich bin Werte von ca. 5° bis 8° im Nachlauf gefahren. Der ND reagiert nicht so stark auf den Nachlauf. Werte um die 6-7° haben eine für mich gefühlt „normale“ Rückstellung und sind super fahrbar. Unter 6° nehme ich das etwas schwächer war und über 8° etwas kräftiger. Dazwischen mit Nuancen aber gut fahrbar.

  • Perfekt, many thx.


    Ich werde bei Bedarf gerne berichten.

    Thema kam bei mir wieder auf, nachdem ich einen A124 ein paar Hundert KM gefahren hab, der lag insgesamt stabiler/satter, meiner deutlich agiler mit nervöserem Heck.

    Ok, er hatte auch ein HR Monotube@Semis Yoko drin, ich das ST-X mit den OEM Brückenstein

    LG


    B.


    Fiat 124 Spider / Alfa Romeo 159ti SW / +3 italienische Mopeten :thumbsup:

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  • der lag insgesamt stabiler/satter, meiner deutlich agiler mit nervöserem Heck.

    Ok, er hatte auch ein HR Monotube@Semis Yoko drin, ich das ST-X mit den OEM Brückenstein

    Deine Beobachtung hat ihre Ursache wesentlich in der ungünstige Balance der Federraten der Fahrwerke KW V3 und ST-X, die ein spitzes Heck mitbringt. Mit Geometrie ist dies nur symptomatisch zu behandeln, die negativen Auswirkungen bleiben dennoch präsent.