Achs-/Spur-Vermessung bei Neuwagen?

  • @limejuice: Es ist nicht nötig gezielt auf einen geringen Nachlauf zu gehen. Bei der Einstellung wird ohnehin mit der Hinterachse begonnen. Vorne sollen sie dann einfach versuchen, ob der gewünschte Sturz möglich ist, ohne den Nachlauf zu reduzieren.


    Wenn die Werkstatt die nötige Kompetenz besitzt, sollte sie mit der Aussage "bitte diese Sturzwerte, wenn nötig lieber den Nachlauf reduzieren, damit der Sturz möglich wird" etwas anfangen können.


    @Taxidriver hat mir aber auch vor kurzem erzählt, dass die Exzenter bei neueren NDs verändert wurden und dass man jetzt meist keine Probleme mehr hat, auf -1°15' zu kommen. Weniger Nachlauf bedeutet etwas weniger Rückstellkraft in der Lenkung (die ist aber auch bei 7°30' nicht hoch), etwas unruhigerer Geradeauslauf und etwas mehr Agilität. Aber ehrlich gesagt tut sich da meiner Erfahrung nach zumindest zwischen 7°15' und 7°30' nicht sehr viel. Weniger hatte ich noch nicht probiert.


    Der wichtigste Punkt wäre allerdings, dass die Werkstatt sorgfältig und gründlich arbeitet und sich mit dem Auto auskennt. Viele sind es gar nicht gewohnt, dass sich alle Parameter einstellen lassen. Das Auto ist so klein und leicht, dass es extrem empfindlich reagiert. Da muss der Monteur auch wissen, dass man im Zweifel lieber einmal mehr "durchwippen" und es noch einmal versuchen muss. Idealerweise suchst du hier, ob es schon empfohlene Betriebe in deiner Nähe gibt oder du fragst noch einmal.


    Ach ja, weil es vielleicht noch nicht selbstverständlich ist: Vor der Einstellung volltanken. Der Reifenluftdruck darf auch gerne ringsum stimmen.

  • Ok, danke für den Tip mit dem Nachlauf.


    Ich weiss nicht ob es hier im Raum Tübingen eine Werkstatt gibt die sich wirklich gut mit Achsvermessungen auskennt, aber werd mal im Raum Stuttgart noch mal nachschauen.

    Magmaroter G-160 RF 2.0 (2018) Sportsline mit Sportpaket - Zymexx Frontmeshgrill 's', smartTOP Dachmodul, dunkle Seitenblinker, Sound-Enhancer Delete, Mishimoto Oil Catch Can, Silver's Neomax-N Fahrwerk, Hardrace Domstrebe Vorderachse

  • Ach ja, weil es vielleicht noch nicht selbstverständlich ist: Vor der Einstellung volltanken. Der Reifenluftdruck darf auch gerne ringsum stimmen.

    @Harkpabst Ich hab jetzt einen Termin zur Einstellung und wollte nochmal kurz was fragen. Da ich einen RF habe und der Dach schon etwas wiegt soll ich es aufmachen wenn ichs einstellen lasse damit es naechstmoeglich den Zustand simuliert wenn ich auf einer Landstrasse oder Bergpass fahre?


    Und wenn ja hat es damm schlimme auswirkungen wenn ich mit geschlossenem Dach auf der Autobahn oder Bundestrasse fahr? Wenns regnet fahre ich eh vorsichtiger und da wirds nicht so viel ausmachen denke ich.

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  • Und wenn ja hat es damm schlimme auswirkungen wenn ich mit geschlossenem Dach auf der Autobahn oder Bundestrasse fahr? Wenns regnet fahre ich eh vorsichtiger und da wirds nicht so viel ausmachen denke ich.

    Ich fürchte da ist ein völlig falscher Eindruck entstanden. So eine Achsvermessung funktioniert auch, wenn der Kofferraum voll oder leer ist, wenn 1, oder 2 Personen im Auto sind und auch wenn das Dach auf, oder zu ist.


    Der Hintergrund für die Vorgabe ist, dass man die Einstellung natürlich in einem definierten Zustand machen möchte und daher wird der volle Tank explizit erwähnt.


    Ich halte das Gewicht des eigentlichen Daches für vernachlässigbar. Das Zusatzgewicht wird im Wesentlichen von der Aktuatorik verursacht und die ist offen und geschlossen an derselben Stelle.


    Wir haben die Vermessung bei unserem Softtop immer mit offenen Dach gemacht, da man dann einfacher im Auto arbeiten kann (Bremsenspanner setzen, Lenkrad ausrichten, ...). So würde ich es beim RF auch machen.


    Man könnte sich Gedanken machen die Vermessung genau mit dem häufigsten Zustand zu machen, also offen, mit Fahrer im Auto, usw. Dann braucht man dafür aber spezielle Einstellwerte, denn die Vorgabewerte sind genau für den genannten Fall vorgesehen, leer, ohne Fahrer, mit vollem Tank. Da ist also schon ein gewisser Vorhalt für andere Zustände in den Werten enthalten.

  • Welche Werte sind denn eigentlich so grob verstellt wenn er vom Band fällt.
    Also gibt es Vermessungsprotokolle Eingangsmessung zur Vermessung?


    Ein Nachjustierung ist bestimm nie verkehrt und besser als keine. Das lass ich mir einreden.


    Dennoch kommt es so rüber, als würde er vom Werk aus weder gerade ausfahren noch könne man ihn sicher im eigentlich breit ausgelegten Grenzbereich bewegen.

    Ich ironiere bis ich zum Sarkasmus komme.

  • Mit den Werkseinstellungen kommen sicher 99% aller Durchschnittsfahrer zurecht ohne überhaupt irgendetwas zu merken. Viele MX5 Fahrer sind aber halt nicht damit zufrieden, dass das Auto fährt und man das Dach aufmachen kann, sondern haben höhere Ansprüche an das Fahrverhalten. Dann macht so eine Fahrwerkseinstellung bei einem Neuwagen, der ab Werk nur mal "voreingestellt" wurde Sinn.
    (Bei einem Porsche z.B. wir da im Werk schon mehr Zeit darauf investiert, aber der kostet auch empfindlich mehr)
    Ich habe das nach der ersten größeren Tour machen lassen und bilde mir ein, dass ich den Unterschied merke.


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • Welche Werte sind denn eigentlich so grob verstellt wenn er vom Band fällt.

    Protokolle mit vorher/nachher findest Du hier an verschiedenen Stellen. Verstellt ist auch nicht das richtig Wort, sondern eher nur grob voreingestellt.
    Es geht um - alle Werte, die man bei so einer Vermessung einstellt, Sturz, Spur und Nachlauf.


    Der Sturz an der Vorderachse ist normalerweise nur minimal negativ eingestellt, aber positiven Sturz hatten wir auch schon vereinzelt. Die Spur vorne ist minimal positiv, aber Nachspur gab es auch schon. Hinten steht relativ sicher auf negativem Sturz und Vorspur, aber auch bei eher moderaten Werten mit 1° und weniger Sturz und wenigen Minuten Spur.
    Das ergibt ein eher stumpfes Fahrverhalten mit sehr deutlicher (fahrsicherer) Untersteuertendenz und das ist sicher so gewollt, damit auch die eher ungeschickte Kundschaft das Auto nicht gleich wegwirft. Die wird es dann auch nicht stören.
    Je nach Einstellung der Vorderachse mit positivem Sturz, oder Nachspur kann auch der Geradeauslauf sehr schlecht sein.


    Mit einer richtigen Fahrwerkseinstellung kann ich das Auto definiert hinstellen mit leichtem Untersteuern, guter Symmetrie und einem guten Geradeauslauf. Dafür lohnt sich die Einstellung.



    (Bei einem Porsche z.B. wir da im Werk schon mehr Zeit darauf investiert, aber der kostet auch empfindlich mehr)

    Bei einem VW oder sonstigen Volkswagen Konzern Fahrzeug auch, aber auch die kosten natürlich auch in der Regel mehr. Ich denke Mazda hält das bei seinen PKWs nicht für erforderlich und nur für den MX-5 rentieren sich die teuren Anlagen mit Sicherheit nicht.

  • Mein Ziel war auch eine bessere Einstellung der Lenkung (etwas schwerer, direkter), was dadurch erreicht wurde (Taxidriver-Werte). Bei der Werkseinstellung kam kein Go-Kart-Feeling rüber...Lenkung war schwammig. :!:

  • Ich versuche es mal mit einer laienhaften Erklärung: mein Wagen kam recht gut und nicht allzu unsymmetrisch vom Band und ich habe ihn nach einer Gewöhnungsphase und einem Dämpfertausch auf die Taxifahrerwerte einstellen lassen. Die Einstellung erfolgte etwas „lieblos“ und die Werte wurden auch nicht ganz getroffen, speziell der Sturz war recht „zahm“, aber das Auto fuhr etwas definierter und stabiler, allein schon für den Fahrspaß hat sich der Aufwand gelohnt.
    Daraufhin habe ich Blut geleckt, etwas stärkere Federn reingesetzt und das Fahrwerk, speziell die von mir als zu locker empfundene Hinterachse nach den Werten von MX505 und SPS etwas „nachgeschärft“. Der Wagen fährt damit viel neutraler und untersteuert merklich weniger, man kann signifikant besser in der Kurve beschleunigen (eine Macke von mir) und ein herzhafter Tritt auf das Gaspedal läßt den Wagen übersteuern. Letzteres in einem Geschwindigkeitsbereich der diese Spielereien im öffentlichen Raum ausschließt, zumindest für mich als lebensbejahenden Familienvater.
    Das Fahrwerk ist auf meine eigenen Vorlieben (Verrücktheiten) hin optimiert und mir macht das Fahren meines Alltagswagens riesigen Spaß.
    Unbedingt brauchen tut man es nicht, um im Verkehr mitzuschwimmen und nur bei gerade stehendem Lenkrad zu beschleunigen, reicht die Werkseinstellung locker. Um aber dort auf den Pinsel zu treten, wo alle anderen bremsen, 3er BMWs und GTIs in der Kurve stehen zu lassen, und andere infantilen Spieltriebe auszuleben, ist eine gute und sorgfältige Einstellung die Vorraussetzung.
    Das breite Grinsen bleibt auch dann noch im Gesicht, wenn der Schweiß und das Geld für die Einstellung längst vergessen sind!

  • Spätestens den oft leicht nervösen Geradeauslauf bei höheren Geschwindigkeiten bemerkt wirklich jeder. Da kann man mit dem Totschlagargument kommen, "Für die Autobahn ist der MX-5 nicht gemacht!", oder man lässt es vernünftig einstellen und hat dann auch daran Spaß. :)


    Das grundsätzlich tolle Fahrgefühl durch niedrige Sitzposition, niedrigen Schwerpunkt, lange Haube und eine unüblich aufwändige Achskonstruktion hat man natürlich schon ab Werk. Aber im Vergleich merkt man dann schon, wie viel Potenzial noch da ist. Dabei geht es nicht nur ums schnelle, sondern auch ums entspannte und sichere Fahren.


    Gedankenexperiment: Würde man nach dem Einbau eines teuren Fahrwerks wollen, dass die Einstellung irgendwie "innerhalb der Toleranz" liegt? Falls "nein": Wie viele der Vorteile einer sauberen, symmetrischen Einstellung bemerkt man wohl erst, wenn das Fahrwerk teurer war, als die Ausstattungspakete? Falls "nicht viele": Warum lasse ich das Fahrwerk nicht einstellen? :)