Also Sven, ich glaube du hast die Aussage
Etwas zu wörtlich genommen.
Was soll ich denn sonst tun ? Wenn Ihr keine pauschale Aussage machen wollt, dann macht differenzierte Aussagen und dann gibt es auch keine Missverständnisse.
Der Kern für mich ist und bleibt aber, dass die Aussage "Nässe ist immer schwierig und trocken geht schon immer einigermaßen" für mich nicht stehenbleiben kann.
Die gilt solange, wie ich als eher untrainierter Fahrer mich auf Nässe ständig verschätze und trocken nie an Grenzen komme. Wenn man Reifen professionell testet und sie trocken und nass an die Grenzen bringt, dann sind die Unterschiede im Trockenen genauso groß, wie im Nassen und auch dafür gibt es gute und schlechte Reifen.
Das Eskalationspotential ist trocken aber viel höher. Da kommt man seltener rein, aber wenn man es braucht, dann kann es schnell ganz furchtbar schief gehen und da meine ich keinen Rennstreckenbetrieb. Ich denke da an Vollbremsungen in der Kurve auf der Autobahn, Ausweichmanöver auf Autobahn und Landstraße, Abkommen ins Bankett und viele andere Situationen, die einem im Alltag passieren können. Und dann könnt Ihr ja überlegen, ob das für Euch noch passt, wenn Ihr für diese Situationen einen Reifen habt, der im Trockenen schon irgendwie so einigermaßen ausreichend funktioniert.
Das mit den 9 Reifensätzen polarisiert doch nur. 1 guter Reifensatz für jede Saison und eine angepasste Fahrweise reichen aus. Und das ist doch sowieso whataboutism, wenn Du damit sagen willst "9 gehen nicht, also brauche ich auch keinen guten Reifen". Ich sehe das genau umgekehrt. Weil der Reifen unter verschiedenen Randbedingungen funktionieren muss, nehme ich einen guten Reifen, der das als Kompromiss gut hinbekommt und nicht auch noch einen schlechten, der dann unter umso mehr Randbedingungen Probleme bekommt.
Ihr wart ja auch auf dem Tripp das Nass total wichtig ist. Und schon sind wir beieinander, denn ein Reifen der Trocken und Nass gut kann, der macht schon viel richtig. Nur Nass gut und das Verhalten auf Trocken geht schon irgendwie, da gehe ich nicht mit.
Ich habe jahrelang Reifen getestet und ich kenne genug Exemplare bei denen man schweißnasse Hände hat, wenn man sie Trocken und Nass im Grenzbereich fahren muss. Auf der Teststrecke ist das in Ordnung, aber für mich, meine Frau, andere auf der normalen Landstraße, da darf der Reifen bitte so gut wie möglich funktionieren.
Und auch das können wir weiter differenzieren. D.h. selbstverständlich nicht, dass ich den topnotch Reifen ganz Reifen ganz oben aus dem Regal fahren muss. Aber einer aus den Top 5 mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis darf es schon sein und eben nicht das Billigexemplar mit Schwächen in allen Eigenschaften.