Austausch Bose Türlautsprecher - Erfahrungen und Tipps


  • Ich habe unabhängig vom System das Gefühl, das über 50 km/h sowieso alles in Nebengeräuschen untergeht, wenn man nicht gerade Konzertlautstärke hört.


    Wenn da jemand einen Trick kennt, wäre ich auch interessiert ;-).

    Längere Zeit oberhalb von ~80 Km/h nutze ich so etwas - funzt super :D
    https://www.scheinhardt.de/geh…/dlo-silikon-gehoerschutz



    Da machen sich ja einige richtig viel Arbeit, da werden ganz viele Bilder gemacht, erklären jeden einzelnen Arbeitsschritt - Hut ab.


    Viel Interessanter wären aber auch mal Messungen:
    1) Fahrzeug im Stand, Motor aus, Dach offen/geschlossen, möglichst ruhige Umgebung (Garage)
    2) Alle Klangregler auf neutral.
    3) Mess-Mic in Kopfhöhe auf dem Fahrersitz.


    Dass diese Messungen natürlich vor/nach dem Umbau sinnvoll sind, erklärt sich von selbst.


    Daraus lassen sich dann Werte ablesen wie z. B: Pegel, Amplitudengang, Impulsverhalten, Zerfallsspektrum.


    Das würde ich übrigens auch von einem Fachhändler verlangen, wenn er mir ein "besseres" System aufquatschen will. Genau so, wie es legitim ist, von einer Motortuningfirma Messdiagramme vorher/nachher zu verlangen.

  • Hast du da zufällig eine Software parat?


    Wäre ja "relativ" leicht, sich einen Testsound generieren zu lassen und diesen dann via USB Stick abzuspielen. Währenddessen ein Messmikro für die die automatische Stereoanlageneinstellung an einen Laptop anstöpseln und das Mikro mit Tape an der Kopfstütze anbringen.

    2018er MX-5 RF mit i-Eloop in Matrixgrau

  • Nur ein paar Beispiele, Auflistung nicht vollständig, zum Teil für umme, zum Teil aus dem Profilager


    https://www.audio-software.de/


    https://www.hifi-selbstbau.de/…und-limp-fortgeschrittene



    http://www.audionet.de/apps/carma/


    http://mlssa.com/




    In der Regel haben die Messprogramme entsprechende Messsiganle implementiert. Das heißt, dass eine Duplex-Soundkarte eingesetzt werden muss. Grund: Das Signal wird losgeschickt und sofort gemessen. Aus- und Eingang der Soundkarte werden also gleichzeitig genutzt.


    "Irgendein" Mic ist nicht so prickelnd, weil in der Regel Mic einen mehr oder weniger verbogenen Frequenzgang haben. Das heißt, dass dieser fehlerhafte Frequenzgang in die Messung einfließt. Besser sind Mess-Mic, die für den Heimbereich nicht sooo teuer sind. Am häufigsten wird das Behringer ECM8000 im Hobbybereich eingesetzt:
    https://www.thomann.de/de/behringer_ecm_8000.htm


    Das hat zwar ebenfalls einen "schiefen" Frequenzgang, viele Mess-Softis haben aber für dieses MIc eine Korrekturkurve eingebaut.


    Größtes Problem: Die mir bekannten Mess-Mic sind Kondensator-Mic, d. h., sie benötigen eine Versorgungsspannung. In der Regel wird diese Versorgungsspannung über das Mic-Kabel eingespeist. Dazu werden aber Soundkarten benötigt, die eine sog. Versorgungsspannung für Mic anbieten. Oder man setzt externe USB-Interfaces ein, hier einige Beispiele:
    https://www.thomann.de/de/usb_audio_interfaces.html


    PS
    Versorgungsspannung = Phantomspannung

  • Ich bin mit dem Bose sehr zufrieden, High End habe ich zu Hause.


    Mein RF macht unter Last so einen Lärm, das die Musik sowieso fast untergeht :thumbup:


    VG


    Volker

    RF G160 Automatik Mondsteinweiss, gelbe Konis, Fox mittig, kurze HA, HKS GT2 Kompressor, BBR GTI Nocken und noch ein paar Kleinigkeiten :)

  • @FrankSperling hast du auch vor die Lautsprecher aus den Kopfstützen zu tauschen?
    Das sind die einzigen, die mich wirklich extrem stören. Finde die Qualität der Lautsprechern in den Kopfstützen einfach unterirdisch. Da ist jeder Handylautsprecher besser :rolleyes:

    Die lassen sich ja runterregeln. Das ist die übliche Maßnahme hier im Forum dagegen.



    Gruß Ulli

    Ab August 1998 bis heute, NA limited edition von 1992 in british racing green. :)

    Ab Mai 2016-2018, ND G160 EL von 2016. in Rubinrot. Ab Mai 2019 -2022, ND G-184 EL von 2019 in Purweiß.

  • Runterregeln heißt ja nicht, dass man sie ganz abschalten soll. Es sind eben keine Vollbereichslautsprecher.


    Zum Thema "bezahlbare Messtechnik" könnte man noch ATB PC von Kirchner Elektronik nennen und natürlich ARTA und Room Equalization Wizard. Alle drei setzen Hardware in Form einer brauchbaren Soundkarte voraus.


    ATB PC kostet ab 100€, kommt mit einem billigen aber zur Not ausreichenden Elektret-Mikrofon (Mikrofone dieser Güte werden durchaus in der medizinischen Forschung eingesetzt), und kann auch mit Messsignalen arbeiten, die von einem Datenträger abgespielt werden. Anleitung und Benutzeroberfläche empfinde ich als katastrophal. Ich habe schon mit eigenen Augen gesehen, dass das System mindestens bei einem Hersteller teurer Elektrostaten in der Endkontrolle eingesetzt wird.


    ARTA misst (wenn ich mich nicht irre) wie MLSSA mit einem auf pseudostochastischen Rauschen auf "Maximum Length Sequence"-Basis und hat einen sehr guten Ruf. Die Software kostet etwa 70€, eine kostenlose Testversion, die messen aber nicht speichern kann, ist erhältlich.


    REQ heißt zwar so, ist aber eine komplette Messsoftware, die mit "Swept Sine" misst. Sehr mächtig, angenehm in der Bedienung und auch noch kostenlos. Um ein Messmikrofon muss man sich - wie bei ARTA - selbst kümmern. Ich glaube (habe ich mich aber noch nicht darum gekümmert), das beide Systeme nicht auf extern eingespielte Messsignale vorbereitet sind. Hat unser Auto einen AUX-Eingang? Ich weiß es gar nicht. :D


    Sehr empfehlenswert ist das UMIK-1 von miniDSP für ca. 75$. Es kann direkt an den USB-Eingang eines Rechners angeschlossen werden, liefert absolute Schallpegelwerte und wird mit einer individuellen Kalibrierungsdatei geliefert.


    Aber macht das alles wirklich Sinn?


    Für reproduzierbare Messergebnisse muss man sich doch einigermaßen mit der Materie beschäftigen. Es gibt viel falsch zu machen. Selbst wenn man diese Hürde überwindet: Meine Befürchtung ist, dass die Messergebnisse in jedem Fall relativ "schlecht" aussehen werden. Schon gute Messergebnisse sind kein Garant für guten Klang. Wenn es jetzt darum geht, welches von zwei schlechten Messergebnissen wohl subjektiv positiver empfunden wird, dann wird es noch komplizierter.


    Helfen können solche Messungen sicher dabei, scharfe Resonanzen zu ermitteln und (wenn man die Ursache findet) zu zügeln. Aber einfach mal ein Mikrofon ins Auto halten und dann wissen, ob es jetzt gut oder schlecht klingt, das funktioniert nicht.


    Ich möchte meinen Beitrag nicht als Versuch missverstanden wissen, das Thema zu zerreden. Wer sich in Zukunft an ein ähnliches Projekt wagt, soll nur ein paar grundsätzliche Infos zu möglichen Hilfsmitteln finden.

    Roadster G 132, Quatrac Ganzjahresreifen

    2 Mal editiert, zuletzt von harkpabst ()

  • Aber macht das alles wirklich Sinn?

    Das ist ja schon fast eine philosophische Frage. Aber ich sehe es sehr ähnlich und somit ebenfalls kritisch.


    Ein seriöser Lautsprecherentwickler (egal ob für Car-Hifi, Heim oder Studio) wird immer Messungen durchführen, um erst einmal eine Ausgangssituation messtechnich zu erfassen. Dann wird er ein System optimieren und das ebenfalls wieder durch Messungen überprüfen. Am Ende fließt aber auch ein Teil "persönlicher Geschmack" (und auch Erfahrung) in die Abstimmung mit ein. Hier kann dann z. B. eine breitbandige Erhöhung von vielleicht 1,5 dB im Amplitudengang um 800 Hz erfolgen, um einen bestimten Sound zu erzielen.


    Aber da ja in der Themenüberschrift auch Begriffe wie "Erfahrung" und "Tipps" gefallen sind, sehe ich persönlich solche Maßnahmen nicht ganz so euphorisch. Das fängt beim "tunen" von Frequenzweichen in HiFI-Lautsprechern an und endet bei solchen Umbauten, wie hier im Thema.


    Sowohl im Hifi-Sektor als auch bei den Auto-Hifi-Fans habe ich sehr oft folgende Argumentationskette erlebt:
    "Ich habe Geld ausgegeben, ich habe Arbeit investiert, es kling anders - also klingt es besser."


    Ich persönlich habe schon Probleme nach einer kurzen Umbaupause und Pegelabgleich Verstärkerunterschiede zu verifizieren. Andere bauen ihr Auto auseinander und wieder zusammen und hören danach ohne Pegelabgleich Unterschiede.


    Daher meine Frage nach Messungen. Dass dann auch noch die Weisheit zum Tragen kommt "wer viel misst, misst Mist", steht auf einem anderen Blatt.


    Aber letztlich sollte man (die kritischen Stimmen) auch zugestehen, dass es ja manchmal auch der Spaß am Basteln ist und somit erlaubt ist, was gefällt.