Fahrverhalten auf nasser Straße - Nahtoderlebnis mit dem MX5

  • Für die Größe und Bauweise ist der brutal stabil gebaut, ich war vom NCAP Crashtest angenehm überrascht, mal so nebenbei ;)

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    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Achja, was sind hier doch alles Cracks unterwegs.... natürlich kann hier jeder Auto fahren und jeder beherrscht seinen Mixxer
    :thumbsup:
    Mir ist neulich auch unerwartet das Heck weg geschleudert (beim geradeaus fahren, wohlgemerkt, da war wohl Eis unter dem Schnee) und ich war nicht zu schnell.
    Kann passieren (auch überraschend), ich konnte den Froschkönig allerdings recht einfach wieder gerade biegen - nur der LKW Fahrer neben mir hat sich bös erschreckt.


    Ursache: 5 Jahre alte Winterreifen und (wahrscheinlich auch) 5 Jahre alte Fahrwerkseinstellung


    Ich bleib beim meinem ersten Ratschlag:
    Fahrwerkseinstellung
    Und
    Fahrsicherheitstraining
    Und
    Reifen

  • An einer Stelle, bei der bei 25 km/h die Haftung abreißt, bist Du mit 30 km/h eben ZU schnell.

    genau so ist es :) Ist mir relativ am Anfang als ich meinen Mixer hatte auch mal passiert.
    Ortseinfahrt -> Kreisel -> Kreiselausfahrt -> 8| was macht denn da mein Heck ?!?
    An dem Tag regnete es, ich war gerade mal ca. 1500km mit meinem ersten (leichten) Hecktriebler gefahren und hab, obwohl ich ihn eher intuitiv fangen konnte, ganz schön blöde aus der Wäsche geschaut...


    Da ich mir "sicher" war, "situationsangepasst" gefahren zu sein, sprich mit ca. 20kmh um den Kreisel und beim Ausfahren LEICHT aufs Gas, konnte ich mir das nicht erklären.


    Nächster Tag:
    mal zu Fuß an besagte Stelle geschlendert, geschaut und gelernt :)


    Der Kreisel vor der Ausfahrt geht leicht bergauf, dann in der Ausfahrt ist eine MINI-Kuppe und die Ausfahrt an sich ist zum kurvenäußeren Rand leicht abschössig...


    Und in dem Moment wurde mir halt bewusst, dass ich nicht situationsangepasst gefahren bin. Zum Glück alles Gut gegangen und sogar noch was draus gelernt :thumbup:


    im Kurvenverlauf allerhand Dummheiten (Bremsen, schlagartiges vom Gas gehen, hektische Lenkbewegungen usw.) fabrizierend

    Genau das haben wir vor ein paar Wochen bei der School Of Racing in Hockenheim gemacht.
    Die Gesichter der FWD Fiat 595 Abarth Fahrer, welche sich nach einem "Lift-Off" Oversteer auf nasser Fahrbahn (KEIN Gleitbelag, normaler Straßenbelag) mit NUR 35kmh (ausgeschaltetes ESP; mit ESP gab es trotzdem nen schönen Schwung vom Heck!) schwindling gedreht haben, waren unbezahlbar! :D

  • Eigentlich alles richtig was hier geschrieben wurde.
    Bin aber der Meinung das man nicht immer alles auf die Spitze treiben muss da man sich immer noch auf einer Öffentlichen Strasse bewegt und nicht um tausendstel gegen andere leute fährt.
    Daher brauch man nicht unbedingt den besten aller besten Reifen. Es gibt auf jeden fall bessere Reifen als Serie aber auch schlechtere.


    Reifendruck gehe ich einfach davon aus des der im grünen Bereich war. Ansonsten hast du deine Antwort zum Großteil darin gefunden :)


    Fahrwerkseinstellung, wenn sie nicht absolut verkorgst ist sollte man auch damit gut unterwegs sein.


    Meine Vermutung liegt beim Thema Bodenbelag der dir wohl zu schaffen gemacht hat.
    Ich fahre seit gut 18 Jahren leichte Hecktriebler, provoziere gerne mal an geeigneten Ecken um das Heck mal kommen zu lassen und das ausgeschwenkte Heck auch mal quer zu halten.
    Von daher weiß ich wie EXTREM unterschiedlich Asphalt sein kann, besonders bei Nässe!!
    Da bei dir das Heck gekommen ist, und es sogar fast zum Brummkreisel kam, wirst du wohl nicht gerade ganz wenig auf dem Gas gestanden haben und auch etwas spät gemerkt haben das dein Heck kommt bevor du dann vom Gas gegangen bist?!? ;)
    Das ESP regelt für mein Gefühl erfreulich Spät.

  • Wie macht man es denn richtig oder ist das auch situationsbezogen?


    Angenommen ich merke wie das Heck rumschwenkt bei einer Kurve, was dann? Gegenlenken ist ein Automatismus, allerdings sollte man wohl nicht zu viel kurbeln, sonst hat man in der anderen Richtung ein neues Problem. Aber was sonst noch? Bremsen? Auf die Kupplung steigen?


    Ich war beim ADAC Sicherheitstraining kurz nachdem ich meinen Mixxer hatte. War sehr hilfreich, ich weiß jetzt was Vollbremsung wirklich bedeutet, Hindernis umfahren klappte gut und ich habe mich auch mal aus der Kurve driften lassen, aber ob ich in Gefahrensituationen wirklich sicherer geworden bin? Wohl eher nicht, ich habe höchstens gelernt, dass ich bei krassen Überraschungen der Sache nicht gewachsen bin. Besonders fies ist mir die Rüttelplatte in Erinnerung, die einem einen seitlichen Schubs in Höhe der Hinterachse versetzt. Ich habe es auch beim dritten Mal nicht geschafft, den Wagen auf der nassen Straße per Gegenlenken einzufangen. Und dann war schon die nächste Übung dran. Lerneffekt eher null.


    Heute, nach einem Jahr, kann ich mich nicht mehr mal dran erinnern, was der Instruktor in Punkto Bremse, Gas, Kupplung dazu gesagt hat. An dem Tag war für mich sovieles neu und aufgregend, es ist leider nicht alles hängengeblieben. Wahrscheinlich müsste ich noch ein paarmal ran, bis das alles hängenbleibt. :/

  • Das klingt doch schon mal nach einer ehrlichen und objektiven Einstellung welche über dich selbst hast und ist wohl auch wichtig um sich nicht selbst zu überschätzen.


    Einfach ist das alles nicht ein Gefühl für ein Auto im Grenzbereich zu bekommen, das einschätzen von Situationen und spüren was gerade wirklich passiert.
    Denn wenn der Wagen ausbricht ist es wichtig es 1. sehr früh zu bemerken und nicht erst träumen und sich überlegen "was passiert hier gerade" :D
    2. richtig reagieren und schnell reagieren. Und 3. merken wann zb das gegenlenken ausreicht und langsam wieder zurück stellen damit es nicht zum gegenpendler kommt.


    Ist nicht so einfach zu erklären, man muss einfach ein Gefühl dafür bekommen und Übung haben


    Kupplung treten und bremsen würde ich dann erst machen wenn ich merke das ich die Situation nicht mehr glipflich retten kann

  • Wie macht man es denn richtig oder ist das auch situationsbezogen?


    Angenommen ich merke wie das Heck rumschwenkt bei einer Kurve, was dann? Gegenlenken ist ein Automatismus, allerdings sollte man wohl nicht zu viel kurbeln, sonst hat man in der anderen Richtung ein neues Problem. Aber was sonst noch? Bremsen? Auf die Kupplung steigen?

    Im richtigen Maß gegenlenken ist erstmal die wichtigste Maßnahme. Genau da kommt das erste Problem, das richtige Maß zu finden, erfordert viel Erfahrung und Übung. Lenke ich zu wenig dreht sich das Auto, lenke ich zu viel überlebe ich den Gegenschlag in der Regel nicht. Grundsätzlich würde ich persönlich hier postulieren, dass es auf schnell lenken, aber nicht zu viel lenken ankommt (die meisten Unfälle im öffentlichen Straßenverkehr passieren aufgrund des Gegenschlags).
    Die Kunst ist dabei, schon vor dem eigentlichen Übersteuern damit zu rechnen, dass das Auto kommen könnte und dann sehr schnell das Übersteuern zu bemerken und zu reagieren. Wenn das Heck erstmal in Bewegung ist, ist es in der Regel zu spät.
    Als kleine Anekdote dazu, beim doppelten Spurwechsel als VDA Test, oder beim Spurwechseltest bei höheren Geschwindigkeiten fange ich das Auto nur, wenn ich die Bewegung voraus ahne und auch schon vorausschauend den Lenkwinkel einstelle. Ich lenke also schon gegen, obwohl das Auto noch schwingt und gar nicht echt übersteuert.


    Generell kann es eine gute Idee sein, die Kupplung zu betätigen. Meistens hat man aber dafür gar nicht die Zeit, oder denkt im entscheidenden Moment nicht daran.


    Als letzte Regel noch etwas einfaches. Wenn ich merke, dass ich die Kontrolle über das Auto verliere, also vor dem totalen Abflug stehe, ist es immer eine gute Idee, voll auf die Bremse zu steigen.


    Wenn das Auto nur leicht rutscht, egal ob über- oder untersteuern hilft es auch immer etwas Geschwindigkeit raus zu nehmen, d.h. das Gas ganz sanft und kontinuierlich zu lupfen oder sogar leicht anzubremsen. Das ist dann aber auch etwas für Erfahrene, da der Lastwechsel insbesondere das Übersteuern noch verstärken kann (beim Untersteuern ist Tempo raus nehmen immer eine sehr gute Idee).

  • Hallo,
    ich habe mit der Originalbereifung ebenfalls unangenehme Situationen bei Nässe gehabt. Es waren die Bridgestone und ich habe mich dann entschlossen, sie zu auszutauschen. Tat mir etwas leid, da einen funktionsfähigen Reifen zu entsorgen eigentlich nicht mein Ding ist. Aber diese Drifteinlagen im Stadtverkehr fand ich dann doch störend. Der Geradeauslauf bei höheren Geschwindigkeiten auf der BAB war auch nicht berauschend. Ich habe mich für FULDA Sportcontrol 2 in 205/45/17 entschieden, Luftdruck 2,0 vorne und hinten. Für so einen Alltagsbenutzer wie mich ein wunderbarer Reifen: bei Nässe wesentlich mehr Kurvenhaftung und bei Autobahnhatz stabiler Geradeauslauf. Aber am meisten freue ich mich über die Qualitäten bei Nässe. Und mit rund 80€ / Stück auch nicht mal teuer.
    Gruß Thilo


  • Die Kunst ist dabei, schon vor dem eigentlichen Übersteuern damit zu rechnen, dass das Auto kommen könnte und dann sehr schnell das Übersteuern zu bemerken und zu reagieren. Wenn das Heck erstmal in Bewegung ist, ist es in der Regel zu spät.

    Um es leichter bzw besser zu bemerken hilft schon eine Fahrwerkseinstellung.

  • Was wir "früher" immer gemacht haben, mit Käfern, B Kadetten, und anderen Consorten war entweder auf einen zugeschneiten Parkplatz oder auf einem größeren Sandplatz das driften bei viel Platz und niedrigen Geschwindigkeiten zu üben. So kannte man die Signale des Wagens und konnte auch das gegenlenken und Gas wenehmen gefahrlos üben.
    Den Schützenplatz oder den Parkplatz von Hempel wird Sven vielleicht kennen, da ging das immer gut.