Tieferlegung

  • Wenn du die nötigen Papiere für den TÜV zu dem höhenverstellbaren Federbein (BC) dazu bekommst, steht einer Eintragung nichts im Wege ;)

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  • Ich denke, was die meisten von uns wollen ist die Eierlegendewollmilchsau.
    Optisch etwas tiefer, komfortabel, weniger seitliche Wankneigung und dennoch sicher auf der Rennstrecke und im Alltag.
    Das ist wohl schwer umsetzbar.
    Aber wir alle wollen ganz dicht ran an das Optimum.
    Und kosten darf es natürlich auch nicht zu viel.... ;)

    Die nach meiner Wahrnehmung meisten hier im Forum haben folgende Motivationen:
    - Tieferlegung, weil es besser aussieht
    - weniger Rollen das Autos,
    - mehr "Verbindung" zum Auto
    - dabei breiter Grenzbereich und gutmütiges Fahrverhalten


    Stand heute gibt es diese Optionen:
    - Das G160-SL-Fahrwerk mit "Bilstein"-beschrifteten Dämpfern. Ein technisch gutes Landstraßen- und Alltagsfahrwerk. Optik und Rollneigung werden kritisiert.
    - Tieferlegungsfedern. Weniger Rollen ist zunächst die Folge. dem gegenüber stehen Versetzneigungen in schnellen Kurven mit schlechtem Belag, zudem fehlt Einfederweg.
    - Gewindefahrwerke, seien sie von H&R, Bilstein B14/B16, KW V1/V3, ST-X usw. Bessere Optik und weniger Rollen sowie mehr Verbindung zum Auto werden berichtet, dem gegenüber weniger Komfort, was nicht gerade allen gefällt


    Hm, geht nicht alles zugleich? Jein. Nach meiner ErFahrung ist so etwas teils machbar, teils nicht:
    Vorweg: Ein Fahrwerk, optimiert für Slalom oder topfebene Strecken wie Hockenheim, Nürburgring GP oder andere haben naturgemäß deutlich höhere Federraten als Serien-FW, dazu entsprechende Dämpferabstimmung. Solche Auslegungen zusammen mit Alltags-Komfort und Komfort auf schlechten Landstraßen? Nein, das wird nichts.


    Aber: ein Fahrwerk, optimiert auf Alltags, Landstraßen und zugleich weniger Rollen, mehr gefühlter "Verbindung" zum Auto und Tieferlegung scheint zu sein, wonach viele suchen. Auch für mich wäre das die Ideallösung. Wie müsste so etwas technisch aufgebaut sein?
    - Tieferlegung: nur per Komplettfahrwerk, also einer neuen Feder-Dämpfer-Kombination mit im Vergleich zur Serie verlängertem absoluten Einfederweg, so dass auch tiefergelegt genug Einfederweg zur Verfügung steht
    - Lineare Federn, damit das Federverhalten beim ersten Federn und zweiten Federn in gleicher Richtung gleichmäßig und gut handhabbar sind
    - Etwas straffere Federn als Serie, vielleicht +30-40% bezogen auf die G160-SL-Federn, mehr nicht, sowie:
    - größerer und generell hochwertig aufgebauter Dämpfer: 40er oder 46er Dämpfer für geringere Kraft/Fläche auf dem Ventilpaket und somit sanfte feinfühlige Reaktion des Dämpfers. Leichtbau-Dämpfer und als Upside-Down ausgelegt zwecks Reduktion der ungefederten Massen. Abgestimmt auf die Federraten. Dämpfer- und Federlängen auf die exakt gewünschte Tieferlegung ausgelegt, damit die Federn mit minimaler Vorspannung gefahren werden (wichtig, damit ein Rad weich landet, wenn es mal abhebt) und die Dämpfer im optimalen MIttelbereich fahren und sinnvoller Ein- und Ausfederweg bereitstehen.
    All das ergibt zusammen mit den Federn weniger Rollen, mehr Komfort und eine bessere "Verbindung" zum und Rückmeldung vom Auto. Gleichzeitig mehr Ruhe im Auto, weniger Vibrationen und Reaktionen auf kurze schnelle Anregungen.


    Geht das? Natürlich, nur scheint es so kein Anbieter anzubieten. Zumeist sind die Gewindefahrwerke etwas straffer ausgelegt, um dem Fahrverhalten einen Anstrich von Track-Abstimmung zu geben, was nach meiner ErFahrung oft ein guter Kompromiss zwischen Track und Landstraße ist - jedoch eben ein Kompromiss. Für einen Trackwagen ist es einfach zu weich, für einen Landstraßenwagen nutzlos straff und fährt unruhig und mit zu wenig Gripp und Traktion. Man müsste also mit einem der Anbieter eine neue Abstimmung entwickeln und diese durch den TÜV eintragungsfähig machen lassen. Ich denke, dass ich mich des Themas in ein, zwei Jahren für den ND annehmen werde, da ich ähnliches gerade für die Elise gemacht habe und nach viel Arbeit ein für mich gaaaaanz tolles Landstraßen-Fahrwerk bekommen habe. Irrelevant, aber vielleicht von Interesse: Hersteller ist Nitron aus UK, das ganze wird bei einem deutschen Lotus-Tuner und Nitron-Händler per hauseigenem Gutachten und Einzelabnahme eingetragen.


    Soweit meine Gedanken zum Thema und der "eierlegenden.....".

  • Ich bin erfahrungstechnisch mit den Dingern ziemlich unbelastet, nach 5 Jahren und 115.000 km SL werde ich jetzt endgültig einem STX die Chance geben... der neue soll ein wenig runter (2 cm reichen völlg) und Federn kommen nach der Probefahrt am Samstag endgültig nicht mehr in Frage.
    Daß da etwas Komfort flöten geht, ist klar und stört mich ebenso wenig, wie Windgeräusche am Holm (aber das ist ein anderes Thema)... ich hab jetzt 5 Jahre lang immer wieder drüber nachgedacht, jetzt mach ichs einfach mal :saint:


    Vielleicht sollte der ein oder andere aufhören, darüber nachzudenken und einfach mal MACHEN

  • Also ich finde, mein SL Bilstein Fahrwerk mit Stabi vorne, mit Spurverbreiterung H&R 36 mm vorne und hinten, mit UHP Reifen 215/45 17 und von SPS perfekt darauf eingestellt und getüvt, funktioniert auf Landstraßen 2. und 3. Ordnung hervorragend. Es schluckt die schlechten Straßen gut, hat wenig Seitenneigung und bietet auch in holperigen Kurven immer verläßlichen Grip, wenn auch der Bodenkontakt der Reifen da besser sein könnte.


    Ich bin eigentlich recht zufrieden.

  • Also das V3 ist ja angeblich nicht für die Rennstrecke konzipiert wie hier behauptet. Aber ich lese das auch nur von der KW Seite ab. Will mich deswegen bestimmt nicht streiten. Soll jeder sehen wie er will.


    Ich werde das Fahrwerk einbauen lassen und versuchen ein Setup für mich zu finden bzw. erstmal die Standart Werte nehmen. So schwer wie das hier teilweise beschrieben wird ist das ganze nun auch wieder nicht. Außer man geht komplett ins Detail um seinen Doktor zum Thema verfassen zu können.
    Es geht hier nur um eine Verbesserung aus meiner ganz eigenen Sicht bzw. Warhnehmung.
    Das heißt ja nicht, dass ich das 100% MÖGLICHE an Performance aus dem Wagen / Fahrwerk rausquetschen muss um zehntel auf einer Rennstrecke zu gewinnen.
    Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen.


    Aber mich hätte es doch mal interessiert wie sich das ganze verhält mit dem Bilstein zusammen mit Tieferlegungsfedern...Viel darüber gelesen und doch nicht selbst getestet.

  • Ich habe ja das kW Fahrwerk drin aber Fahrkomfort ist halt damit dahin

    Welche Tieferlegung und welche Dämpfer-Einstellung fährst denn damit?


    Mit gewissen Einbußen im Komfort würde ich ja rechnen, aber es würde mich andererseits wundern, wenn man
    - bei moderater Tieferlegung (z.B. 30mm)
    - mit Serien-Stabis und
    - Reifen mit Flankenhöhe nicht kleiner bzw. Vertikalsteifigkeit nicht höher als Serie
    nicht auch eine Dämpfereinstellung findet, die noch guten Restkomfort ergibt.


    Gruß,
    Olli

    - G 160 Exclusive-Line, purweiss, Fox-ESD, KW V3, OZ Ultraleggera 16x7, Dunlop SP Sport Maxx RT -

  • Also das V3 ist ja angeblich nicht für die Rennstrecke konzipiert wie hier behauptet. Aber ich lese das auch nur von der KW Seite ab. Will mich deswegen bestimmt nicht streiten. Soll jeder sehen wie er will.


    Ich werde das Fahrwerk einbauen lassen und versuchen ein Setup für mich zu finden bzw. erstmal die Standart Werte nehmen. So schwer wie das hier teilweise beschrieben wird ist das ganze nun auch wieder nicht. Außer man geht komplett ins Detail um seinen Doktor zum Thema verfassen zu können.
    Es geht hier nur um eine Verbesserung aus meiner ganz eigenen Sicht bzw. Warhnehmung.
    Das heißt ja nicht, dass ich das 100% MÖGLICHE an Performance aus dem Wagen / Fahrwerk rausquetschen muss um zehntel auf einer Rennstrecke zu gewinnen.
    Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen.

    Hat keiner behauptet, dass das V3 für die Rennstrecke konzipiert ist und KW wird das wohl kaum so ausloben. Die wissen auch, dass die Fahrwerke in erster Linie als Tieferlegung für die normale Straße gekauft werden.
    Die Vorteile einer härteren und tieferen Abstimmung liegen aber physikalisch bei ebenen und schnellen Strecken, wie sie zufällig auch auf Rennstrecken anzutreffen sind. Das Optimum für die normal schlechte Landstraße ist so ein Fahrwerk nicht.


    "So schwer wie das hier teilweise beschrieben wird ist das ganze nun auch wieder nicht."
    O.k., da scheint ja dann genug Fachwissen über Eigenfrequenzen, Dämpfungsmaße und Federwegsauslegung vorhanden zu sein.
    Oder man macht das halt mal so, frei nach Schnauze. Wie gut mag das Ergebnis sein? Immerhin klang ja vorher durch, dass die Arbeit der Fachleute von Bilstein und Mazda nicht gefällt. Dürfte also kein Problem sein, mit weniger Expertise etwas besseres hinzubekommen?
    Ich kann da nicht aus meiner Haut und glaube nicht an die mal eben hingezimmerte Wundereinstellung, die alles besser kann.


    Und als letztes noch die Frage nach Fahrerfahrung und Trainingsstand. Ist man dann spontan in der Lage so ein Fahrwerk komplett zu beurteilen, im öffentlichen Straßenverkehr? Die Autoindustrie bildet dafür Leute aus und hat abgesperrte Prüfgeländé auf denen Millionen km absolviert werden.
    Naja, wird sich schon besser anfühlen. War ja teuer und das Gefühl ist ja das wichtigste, oder?
    Hm, wäre aber schon doof, wen man dann real langsamer und unsicherer unterwgs ist,weil es doch nicht so mit dem herum gestelle geklappt hat.


    So, was wollte ich sagen? Das ganze ist schon etwas komplizierter und wenn man objektive Verbesserungen anstrebt, muss man sich entweder tiefer einarbeiten, oder gute Fachleute an der Hand haben. Oder man macht das mal wben so und lebt mit einem dazu passenden Ergebnis.


    Gibt es die Vorstellung, dass da keinerlei KnowHow drin steckt und Lieschen Müller sich mal eben das Traum-Setup bastelt? Habe gehört mein Bäcker baut jetzt auch eigene Fernseher. Soll ganz einfach sein ...

  • Fahr das KW erstmal wenn es kommt. Die V3 Varianten sind nicht direkt mit dem V1 und V2 zu vergleichen. Die V3 kommen ab Werk bereits mit einem sehr stimmigen Setup für's Fahrzeug.
    Als Kunde eines V3 bekommst du von KW auch einen etwas "umfangreicheren" Service.


    Einbauen, ordentlich einstellen und fahren.
    Dann spielst du erstmal mit Reifen und Fahrwerkseinstellung. Sollten dir irgendwelche "Zicken" auffallen, kontaktiere KW. Die helfen weiter.


    Ansonsten fährst du mal in's Bayrische und lässt den WolfgangWeber ran. Dann solltest du aber bereits genau wissen, was du suchst.
    Dafür gibt es me Druckbetankung in Sachen Fahrwerkskunde und der wolfgang wird dir bei den Probefahren zeigen was man mit einem MX5 so alles anstellen kann...
    du wärst hier nicht der Erste. ;)


    PS: ein KW V3 kauft man sich nicht, weil man primär Komfort sucht.
    bzw. ist es zu hart, bist du noch zu langsam :D



    Edit:

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