Tieferlegung

  • @Skipper
    So einfach ist das nicht. Erstens holt man sich mit einem Federntausch andere Probleme ins Haus und 2. KEIN TÜV. Im Gutachten sind IMMER die Federraten bzw. die Kennung der Federn vermerkt.
    KW müsste also ein komplett neues Fahrwerk tüven.


    Btw. Fahrt doch mal das Öhlins bei Gelegenheit mit seiner Serienabstimmung - bin gespant, wer damit im Alltag glücklich wird. :rolleyes:
    SPS musste beim BC ja ebenfalls mit weicheren HA Federn gegensteuern und die Polterproblematik der BC Fahrwerke scheint ja leider auch beim MX5 weiter zu bestehen.


  • Du brauchst doch nur die beiden Federn der Hinterachse gegen weichere tauschen oder mit den Stabis oder dem Reifenluftdruck die Federrate der Hinterachse abmindern.

    Für mich liegt das Fahrwerk im Moment hauchzart auf der falschen Seite und ich möchte aus neutral/übersteuernd gerne neutral/untersteuernd machen.


    Das was Du vorschlägst sind doch alles größere Umbauten, die dazu auch noch den Kauf neuer Teile voraussetzen (Ausnahme Reifendruck, aber das ist Feintuning und das kann man machen, wenn alles andere passt). Die Fahrwerkseinstellung bekomme ich für 120 € und ich bin mir recht sicher, dass das als alleinige Maßnahme zielführend ist.
    Man könnte ja auch einfach den hinteren Stabi aushängen, aber ich bin mir recht sicher, dass der Wagen dann recht heftig ins Untersteuern geht.
    Und wenn ich Deinem Ratschlag folge und etwas an Federn oder Stabis ändere, dann geht das Spiel mit der Suche der richtigen Einstellung ja wieder von vorne los. Man merkt ja schon, dass mein Anspruch nicht der ist, dass das Auto irgendwie fährt, sondern dass ich da eine Zielvorstellung habe. Dann hätte ich also neue Teile, den Umbau und eine Fahrwerkseinstellung. Das hört sich für mich weder effektiv noch günstig an.



    Die Feinheiten die Du hier herausarbeitest liegen weit jenseits des Bereiches in dem der normale Anwender sein Fahrzeug bewegt.

    Das mag ja sein, aber das macht es ja für andere die auch das Fahrwerk mit ähnlichen Einstellungen fahren nicht besser. Aus rein professioneller Sicht würde ich ein Fahrwerk so nicht abstimmen und es dann Lieschen Müller an die Hand geben.
    Gerade für nicht Profis halte ich ein neutrales oder übersteuerndes Setup für nicht sinnvoll. Nach Aussage von KW sind sie bei der Abstimmung des V3 auch von den Vorgaben für die Serien-Fahrwerkseinstellung (mit hoher Sturzdifferenz vorne/hinten) ausgegangen. D.h. die hier eher bevorzugten Einstellungen mit wenig Sturzdifferenz waren nicht das Ziel der Entwicklung. Warum sollte man dem also nicht Rechnung tragen in dem man mit der Einstellung mehr in die Richtung geht, mit der das Fahrwerk auch abgestimmt wurde?
    Und wenn man dann sieht mit welchen Einstellungen das Fahrwerk gut funktioniert und ein robustes und sicheres Fahrverhalten bietet, dann ist das doch sicher auch ein Gewinn für alle anderen, auch wenn sie das nicht jeden Tag heraus fahren. In einer Notsituation kann so etwas genau die Reserven bieten, die man braucht.

  • Also bei meinem funktionieren die normalen Taxidriver Werte in Verbindung mit dem ST-X Fahrwerk und maximaler Tieferlegung sehr gut!
    Ich bin sehr zügig unterwegs, aber kein Rennfahrer.


    Pauschal zu sagen, dass mit dem ST-X/V3 ein "loseres Heck" zusammen hängt, kann ich nicht bestätigen.
    Und ST-X und V3 pauschal gleichzusetzen, nur weil die Federraten identisch sind, finde ich auch nicht korrekt. Dazu müsste das V3 ja so eingestellt sein, dass es dem ST-X gleicht. Woher wisst ihr ob die Grundeinstellung = ST-X ist?
    Dazu kommt, dass auch alle hier eine verschiedene Tiefe fahren.

  • Die Tiefe könnte ein Thema sein. Das ist aber in erster Linie bei asymmetrischer Einstellung (z.B. Keilform) relevant.


    Die quasistatische Steuertendenz wird von den Dämpfern nur wenig und auf sehr ebenen Strecken so gut wie gar nicht beeinflusst. Hier werden sich beide Fahrwerke sehr ähnlich verhalten.


    Dynamisch kann es durch unterschiedliche Dämpferabstimnungen zu Unterschieden, z.B. beim Anlenken, kommen.


    Es spricht auch dafür, dass sich beide Fahrwerke ähnlich verhalten, da Fahrer von ST-X und V3 hier ähnliche Erfahrungen schildern.
    Das ist auch recht plausibel, da KW auch eine bestimmte Abstimmphilosophie hat und diese in verschiedenen Fahrwerken ähnlich umsetzt.


    Aber wenn Du @Philey mit Deinem Fahrwerk und den Einstellungen vollkommen zufrieden bist, dann besteht ja bei Dir wahrscheinlich auch kein Handlungsbedarf.


    Auch wenn ich mich wiederhole, es sagt ja auch keiner, dass die alten Werte nicht gut sind.
    Man kommt aber mit den KW Fahrwerken weniger untersteuernd raus, als bei der Serie.
    Daher werde ich mir jetzt anschauen, wie es sich fährt wenn man hinten mehr Vorspur fährt und ggf. vorne noch etwas Sturz heraus nimmt.
    Mit den steifen Hinterachsfedern braucht man für die Hinterachse auch mehr Steifigkeit in der Querführung (wenn man eine ähnliche Stabilität der Hinterachse und ein ähnliches Steuerverhalten wie in der Serie anstrebt).

  • Moin,

    Nach Aussage von KW sind sie bei der Abstimmung des V3 auch von den Vorgaben für die Serien-Fahrwerkseinstellung (mit hoher Sturzdifferenz vorne/hinten) ausgegangen

    Laut dieser Liste mit den Mazda-Vorgaben:
    https://www.mx5-nd-forum.de/in…ment/5183-udo-001507-jpg/


    wären das ja ziemlich große Sturzdifferenzen vorne/hinten. Je nach eingestellter Tiefe >0°40" bis fast 1°00".



    Grüße
    Matthias

    "Das Internet macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger."
    Albert Einstein

  • Ja, genau. Das wäre auch eine Erklärung dafür, dass der Wagen mit symmetrischen Einstellungen sehr agil wird.

  • @MX505 ist ja auch alles richtig was du sagst, aber ich wollte anmerken, dass fast jeder ein individuelles Setup fährt, trotz Taxidriver Einstellungen (Reifen, Luftdruck, Höhe des Fahrwerks, Einstellung V3).
    Deshalb bin ich nicht Freund der Pauschalisierung.


    Des Weiteren wollte ich nochmal bestätigen, dass es es Fahrer gibt, die mit der Grundeinstellung von Taxidriver + ST-X sehr zufrieden sind.

  • Das ist ja auch sinnvoll mit dem individuellen Setup und am Besten dazu passenden Einstellungen.


    Aber es ist doch dennoch eine gute Erkenntnis und Info, dass die KW Fahrwerke wenn man alles gleich macht, tendenziell ein anderes Fahrverhalten zeigen, dass in Richtung weniger untersteuern, bzw. sogar übersteuern gehen kann.


    Vielleicht reicht ja die Basiseinstellung auch schon, damit kein statisches übersteuern auftritt. Mein Fahrwerk ist im Moment etwas symmetrischer mit weniger Sturzdifferenz eingestellt.
    Das war ja die Frage, wo muss man hin?
    Und die nächste Frage ist dann für mich, wo muss man hin, wenn man dieselben Sicherheitsreserven wie bei der Basiseinstellung im Serienauto haben möchte.

  • Moin,


    wenn denn meine aktuelle Kombi fertig ist, werde ich dank sehr guter Erfahrungen im NC ebenfalls wieder auf ein H&R Gewindefahrwerk zurückkommen.
    Auch wenn es damals noch keine so viel diskutierten Einstellungswerte von Markus und Co. gab im MX5-Forum, gab es einen Kollegen und seine Erfahrungswerte (Werner), welche ich habe einstellen lassen in einer sehr guten Werkstatt in Wolfenbüttel.


    Der NC war sehr tief und bekam vorne -1.6 und hinten -2.3° Sturz, welches wohl auch zu einem sehr guten und agilem Fahrverhalten geführt hat.
    Jedenfalls fuhr der NC mit den 215/45 R17 Hankook Evo S1 wie auf Schienen in den Kurven und brachte mich selten bis überhaupt nicht ins schwitzen.
    Etwaiger und zusätzlicher Verschleiß an den inneren Reifenflanken hinten war ebenfalls optisch nicht wahrnehmbar.
    Werde beim ND später dann also einen ähnlichen bis gleichen negativen Sturz wählen ;)

    Fahrzeug: MX-5 Selection, EZ:09/21, G184, Poly Grau Metallic, i-active Sense Paket, Sportpaket mit Recaros, HR-Monotube Fahrwerk, Glas-Windschott und HR-Spurplatten von ATH, GEN4 Tenshi inkl. Diffusor und Stubby von Zymexx

  • Der NC war sehr tief und bekam vorne -1.6 und hinten -2.3° Sturz, welches wohl auch zu einem sehr guten und agilem Fahrverhalten geführt hat

    Moin Jens,


    würde ich auf dem Track genauso fahren, halte ich aber für die Straße für etwas übertrieben. Das ergibt natürlich ein bocksteifes Setup, nimmt dem Auto aber auch definitiv Leichtigkeit und Beweglichkeit und gibt ihm dafür einen schwierigen und schmalen Grenzbereich.
    Kann man so machen, wenn man versucht nie in die Nähe des Grenzbereichs zu kommen und das Auto auch nicht spielerisch stellen möchte.


    Ich bin da gedanklich definitiv anders unterwegs und möchte das Auto lieber noch etwas beweglich haben mit Grenzen die erfahrbar und gut beherrschbar sind.


    Wie immer ist das alles natürlich auch fahrwerks- und reifen-abhängig und nicht so schwarz/weiß wie ich es beschreibe. Da gibt es sicher auch mit so einem Setup Reifen mit denen es eher gutmütig fährt und solche mit denen es sehr giftig wird, aber die Grundtendenzen bleiben dieselben.


    Und selbst wenn Du den Verschleiß reduzierst, weil man z.B. auch entsprechend höhere Vorspurwerte fährt, wird so eine Einstellung die Reifenlebensdauer signifikant senken. Man bekommt es damit durchaus hin, dass der Verschleiß relativ gleichmäßig ist, aber es bleibt dabei, dass er höher ist, als mit moderateren Werten.