Tieferlegung

  • Hallo Sven
    Ich weiß was du fährst und habe das letzte Protokoll gesehen und mir meine Gedanke dazu gemacht. Schau es dir noch mal genauer an ;) , genauso in welchen Verhältnissen Vorder-und Hinterachse zur Serie "gestärkt" werden.


    Ich weiß allerdings nicht wo du die Vorgabe von -1°23 her hast. Außer dein Wagen ist natürlich jetzt ca.45mm tiefer geworden.


    Ich klinke mich an dieser Stelle hier auch aus.

    Uah, Asche auf mein Haupt und dickes Entschuldigung ;-). Wo war ich denn mit meinen Gedanken. Du schreibst "aktuelle Werte" und da hast du natürlich vollkommen recht. Das ist ein Risiko, aber es wäre schon komisch, wenn es bei zwei Eintellterminen identisch daneben gegangen wäre ;-).


    Erklärst Du mir bitte, was Du mit den Verhältnissen meinst? 40/37=1,08 ggü. 27/18=1,5. Das ist für mich schon signifikant, sorgt im Falle KW für verhältnismäßig höhere Radlastdifferenzen an der HA und geringere an der Vorderachse (Betonung verhältnissmäßig) und schwächt damit die HA bzw. verbessert die VA. Dem muss ich entgegen wirken, wenn ich vermeiden möchte, dass das Setup in Richtung übersteuern geht.
    In der Serie ist die Vorderachse klassisch hart abgestimmt (ähnlich im BC Racing), was diese schwächt und untersteuern fördert.


    Stellst du die Fahrwerke wirklich abhängig von der Standhöhe ein? Das habe ich bisher aus keinem der Posts heraus gelesen. Was ich allerdings aus der Werksvorschrift heraus lese ist, dass Mazda bis zu 1°23' zulässt. Aus meiner technischen Sicht spricht nichts dagegen, diese Werte auch bei einer anderen Standhöhe zu fahren und so ähnlich haben wir das ja auch schon immer diskutiert. Einzige Einschränkung ist, dass man diese Werte auch erreichen muss, was bei der Serienstandhöhe schwierig wird.


    Ich fände es schade, wenn Du Dich hier zurück ziehst. Wenn ich irgendwo einen Denkfehler habe, oder falsch liege, diskutiere ich das gerne und bin auch sicher bereit das an zu erkennen ;-).


    P.S.: Wir müssen uns echt mal irgendwo treffen und persönlich kennen lernen. Das würde die Diskussion vereinfachen. Und sei doch bitte nicht immer so spitzfindig. Ich schätze Dich und Dein Expertise sehr und würde das gerne sachlich und auf Augenhöhe diskutieren ;-).

  • "@SPSNico: Bist Du wirklich gedanklich beim KW V3, oder STX? Euer BC Racing fährt vorne recht hohe Federsteifigkeiten und wird sich komplett anders verhalten und auch eine andere Einstellung brauchen."


    Bin ich. Und deshalb warf ich auch schon andere Federraten in den Raum. Weil ich einfach glaube, dass dein grundlegendes Problem in eben diesen Federraten seinen Ursprung hat. Mit einer anderen Basis würdest du die jetzigen Probleme nicht haben und wenn du die Kosten von einem Satz Federn gegenüber die von 2-3 Achsvermessungen stellst, wirst du keinen Unterschied sehen.


    Meine subjektive Meinung:
    Bevor ich die Sache mit den Achswerten ins Unendliche triebe, würde ich die Basis verändern.

  • Ins unendliche wird das nicht gehen. Ich denke das ist mit ein, max. zwei Terminen erledigt.
    Mit anderen Federraten würde das Spiel inklusive Einstellung ja auch von vorne losgehen.


    Und die Kollegen von KW sind ja auch nicht doof, sondern haben das Fahrwerk genauso abgestimmt, weil sie sich was dabei gedacht haben. Aber die Fahrwerkseinstellung, die ich dazu gewählt habe, war eben nicht so glücklich.


    Ich bin auch nach wie vor begeistert und überzeugt vom V3. Ein bisschen Feintuning und dann passt es schon.
    Und das Gute ist doch, dass ich die Werte dann hier posten kann. Ich investiere noch ein wenig Geld und viele profitieren. Ist doch gut ;-). Zumal die Ergebnisse dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf ST-X und andere Fahrwerke übertragbar sind.


    Mal etwas anderes @Taxidriver und @SPSNico, habt Ihr komplett andere Erfahrungen mit dem V3 oder ST-X? Sprich seid Ihr der Meinung mit den von mir geposteten Werten müsste es eigentlich eher gutmütig und untersteuernd fahren?

  • Ja sicher! Eine Art der Tieferlegung ist ein Gewindefahrwerk und es wäre schon sehr gut, wenn man das hinterher auch richtig eingestellt bekommt.


    Man kann natürlich auch sagen Hauptsache tief und Fahrverhalten egal, aber das werden wohl die wenigsten wollen.

  • Danke, BC und Öhlins fahren sehr hohe Federraten an der VA und sind tendenziell damit deutlich untersteuernder als die KW Fahrwerke. KW scheint da eine etwas andere Philosophie zu haben.

  • Öhlins geht bei seinen Road&Track Federraten stets mehr in Richtung Track, bzw. sind die Federraten stets (Modellunabängig) recht hoch angesiedelt, für einen guten Straßenkomfort.
    BC schielt ja in die selbe Richtung und bei beiden kann man die "out of the box" Abstimmung selbst auf unseren recht guten Straßen kaum jemanden zumuten, der damit alltäglich unterwegs sein will.


    Beide Fahrwerke werden ja auch genau aus diesen Grund zumeist mit geänderten Federraten von den Spezialisten verbaut - statt der Werksabstimmung.


    SPS macht es mit BC, genauso wie GWR in den USA mit dem Öhlins.
    Was noch interessant wäre: Vorne einen steiferen Stabi zu verbauen, bzw. den hinteren mal "raus zu nehmen".


    Bilstein und H&R sind im Verhältnis gleich wie die KW. Nur eben etwas steifer, dafür aber auch mit UpsideDown Dämpfern bestückt.


    Ich habe im letzen Jahr hier zum ST-X genau diese "Unart" des ST-X beim 124Spider an der HA beschrieben, wie es nun Sven tut. Tritt halt nur auf, wenn man etwas zügiger unterwegs ist und vor allem in einem direkt Vergleich wird es deutlich. Es geht weniger um eine untersteuernde Abstimmung sondern eine stabile vorhersehbare HA.
    Sehr viele sind ja mit diesem Fahrwerk unterwegs inkl. sehr ähnlichen Standard-Fahrwerkswerten und da kam bisher wenig Kritik. Man könnte diese Diskussion hier also schon unter Jammern auf hohem Niveau bezeichnen - bzw. nur der "Versierte" erkennt, dass es besser gehen kann.


    Die "Taxidriver" Standard-Fahrwerkseinstellung wurde hier im Forum bereits an jeder Stelle durchgelutscht und hat sich als Grundeinstellung bewert. Jetzt geht es halt ein Stück darüber hinaus - weg von der Basis. Sicherlich nur noch für wenige interessant, aber die letzten 20% sind bekanntlich immer die schwersten. Ob das Thema in diesen Thread gehört? Auf jeden Fall hebt es das Thema Fahrwerkseinstellung auf ein nächstes höheres Level und davon kann (nicht jeder) das Forum nur profitieren. :thumbup:

  • @GarchingS54, schöne Zusammenfassung, gefällt mir.


    Was mich zusätzlich bewegt ist, dass die Grundsteuertendenz der genannten Fahrwerke eben sportlicher bzw. weniger untersteuernd ist. D.h. wenn ich ein Serienfahrwerk mit den bekannten Werten einstelle, bekomme ich ein recht robustes Setup, dass gutmütig untersteuernd ist und mit dem man erstmal nichts falsch macht.
    Wenn ich jetzt die gleichen Werte bei den genannten Fahrwerken einsetze, dann wird das Fahrverhalten schon deutlich anspruchsvoller, mit weniger unter- bzw. sogar übersteuern. So etwas möchte ich persönlich nicht mehr als solide Basiseinstellung bezeichnen. Der eine oder andere wird damit nicht mehr klar kommen und auch als Absprungbasis für weitere Optimierungen ist das ein schwierigerer Start.
    Deswegen fände ich es klasse, wenn wir unsere Erfahrungen zusammen tragen, so dass man am Ende Empfehlungen bekommt, die das abdecken. Auf der einen Seite ein solides Basissetup für Gewindefahrwerke mit steiferer Hinterachsfederung, mit dem jeder starten kann, auch wenn er noch nicht so viel Erfahrungen hat und eventuell eine zweite Empfehlung, für die erfahrenen Fahrer in Richtung neutral/untersteuernd mit mehr Agilität.
    Und dann bin ich wieder voll bei Markus, @Taxidriver, dass solche Empfehlung immer nur eine Basis, also ein Startwert sein können, bei denen dann jeder Fahrer für sich und sein Auto schauen muss, wie gut es funktioniert und ob man noch etwas optimieren möchte.

    Sehr viele sind ja mit diesem Fahrwerk unterwegs inkl. sehr ähnlichen Standard-Fahrwerkswerten und da kam bisher wenig Kritik. Man könnte diese Diskussion hier also schon unter Jammern auf hohem Niveau bezeichnen - bzw. nur der "Versierte" erkennt, dass es besser gehen kann.

    Da wird sich im Zweifel auch niemand beschweren. Meine Frau ist auch zufrieden. Wer ist denn in der Lage zu erkennen, ob es an seiner eigenen Fahrweise, oder am Auto lag, wenn in einer bestimmten Situation das Heck kommt? Wer kann unter den erschwerten Bedingungen des öffentlichen Straßenverkehrs, mit viel Umsicht und Vorsicht, gezielt bestimmte Situationen anfahren und sich dann heran tasten, was an der Fahrweise und was am Auto liegt? Da kenne ich selbst in meinem Umfeld nicht viele Kollegen, die das können und diejenigen, die es können, machen das jeden Tag. Hier im Forum waren es am Ende drei Benutzer @GarchingS54, @Harkpabst und ich, denen aufgefallen ist, dass es nicht so 100%ig passt. Und ich meine zumindest heraus gelesen zu haben, dass es den anderen beiden dabei wir mir ging: Man tastet sich da heran, es kommt einem etwas komisch vor und nach und nach wächst die Erkenntnis, dass es nicht passt. Da setzt man sich nicht einmal ins Auto und erkennt das. Man tastet sich heran und braucht ein bisschen Zeit. Ich habe am Anfang auch oft gedacht, es hätte an der Kurve, dem Asphalt, meiner Fahrweise, oder anderen Dingen gelegen, dass die Hinterachse so unruhig ist.


    Das ist also schon ein Fahrverhalten, dass nicht jeder jederzeit im Alltag bemerken wird. Wenn es dann aber darauf ankommt, weil einem jemand die Vorfahrt nimmt, oder man einen Wildwechsel erlebt, dann wäre es ja schon schön, wenn das Auto auch ein sicheres und verlässliches Fahrverhalten bietet. Daher finde ich so eine Diskussion und Empfehlung auch prinzipiell für alle interessant, die ein entsprechendes Fahrwerk fahren.


    Ich finde es auch super, wenn jemand viel Erfahrung hat und für sich bewusst entscheidet, dass Auto neutraler, oder sogar übersteuernd zu fahren. Die Leute wissen in der Regel auch was sie tun.
    Blöd wäre es, wenn man aufgrund einer nicht passenden Einstellung jemand mit wenig Erfahrung quasi aus Versehen, ein übersteuerndes Auto an die Hand gibt. Bei mir ist ja genau das passiert (außer das meine Frau und ich zum Glück Erfahrung haben). Ich bin von den alten Werten abgesprungen und habe jetzt ein Auto, das eher in die übersteuernde Richtung geht. Mein Frau hat auch schon ein zweimal gesagt, dass unerwartet das Heck gekommen ist, aber da war es nass, da war es glatt... Den Zusammenhang mit der Fahrwerkseinstellung hat sie natürlich nicht hergestellt.