Tieferlegung

  • Skipper: Habe ich irgendwo geschrieben, dass das Fahrwerk total daneben ist? Überhaupt nicht, das funktioniert super. Was aber nicht so gut funktioniert, ist es einfach die alten Einstellwerte zu übernehmen.
    Was Du vorschlägst ist das Fahrwerk zu wechseln, weil es falsch eingestellt wurde. Das halte ich nicht für sinnvoll.


    Es ist ja nicht so, dass es nicht gut fährt, oder unfahrbar ist. Die Steuertendenz ist leicht außer Balance und ich bin mir sehr sicher, dass man das mit einer geeigneten Einstellung auch wieder da hin geschoben bekommt wo es sein soll.


    Jetzt kann man natürlich auch sagen "alles Leute bei KW, die keine Ahnung haben", aber auch das glaube ich nicht. Die haben sich etwas bei Ihrer Abstimmung gedacht und ich bin auch bereits mit der KW Hotline dazu im Kontakt. Die Jungs sind sehr hilfsbereit und haben mir auch schon viele Hinweise gegeben, die geholfen haben.


    Und als letztes ist das ein Thema was u.a. das ST-X, das KW V3, das H&R Monotube und das Bilstein B14 betrifft, im mehr oder weniger ausgeprägter Form. Entweder diese Fahrwerke müssten jetzt alle andere Federn bekommen, oder man macht sich mal Gedanken, wie man sie am besten einstellen sollte.


    Ich finde es großartig, dass wir hier mit @Harkpabst und @GarchingS54 mehrere Leute haben, die in der Lage sind das zu beurteilen und sich jetzt ebenfalls Gedanken machen. Daher bin ich auch fest davon überzeugt, dass wir am Ende eine Idee bekommen, wie man so ein Fahrwerk einstellen sollte und dass dann viele andere davon profitieren können.

  • Bei mir steht in Kürze (wegen etwas anderem) ein Termin bei SPS an, ich werde (sofern die Zeit ausreichen sollte) die Gelegenheit und deren Erfahrung nutzen und versuchen meine Erfahrung/ Eindrücke des H&R Monotube Gewindefahrwerks mit meinen aktuellen Werten bei mir! mitzuteilen und zu schauen ob man gemeinsam etwas an den eingestellten (Taxidriverbasis-)Werten feintunen kann. Wenn dem so sein sollte, werde ich berichten.


    Damit keine Missverständnisse aufkommen, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich grds. sehr dankbar und happy über die "Taxidriverbasiswerte" ("für tiefergelegte NDs") bin.
    Ich frage mich ledigl. ob da (in Abhängigkeit meines Setups, Fahrweise und Anforderungsprofil) etwas feintunebar ist - hierbei habe ich insbes. (auch) das mir gefühlt "minimal zu früh kommende/ schwammige" Heck im Blick.
    (Wie schon am anderer Stelle geschrieben, habe ich da bei mir aber auch zumindest zT die Winterreifen mit im "Verdacht":).

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  • Damit keine Missverständnisse aufkommen, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich grds. sehr dankbar und happy über die "Taxidriverbasiswerte" ("für tiefergelegte NDs") bin.

    Das tut doch auch keiner, das in Frage zu stellen, oder? Gerade im Sinne der vielzitierten Basisabstimmung muss es doch erlaubt sein, zu überlegen, ob ich in anderen Konstellationen die Werte modifizieren muss und kann, um ein anderes und ggf. sogar besseres Ergebnis zu erzielen.


    Ich glaube persönlich eher nicht, dass es nur an den Winterreifen liegt. Einen ähnlichen Effekt hatte ich bei mir auch, bin aber der Meinung, dass die Winterreifen dieses Phänomen nur auf niedrigerem Niveau erfahrbarer machen.
    Die gleichen Tendenzen waren bei mir mit Sommerreifen auch schon da. Nur mit denen kommt man, insbesondere trocken, seltener in die Bereiche, wo man mit Balance u.ä. Probleme bekommt (und wenn hat man häufig anderes zu tun, nämlich u.a. das Auto wieder unter Kontrolle zu bringen ;) ).

  • @MX505
    Die "Deutlichmachung" war nicht für dich gedacht !-)
    Wenn man den/ die ein oder andere (kürzlich gesetzten) Post/ Frage liest, könnte es beim einen oder anderen wohl leider zu dem/ dem einen oder anderen Missverständnis kommen - bzw. kam es scheinbar/ kommt es immer wieder ;)

  • Jetzt kann man natürlich auch sagen "alles Leute bei KW, die keine Ahnung haben" ...

    Und wenn es so wäre (was ich ebenfalls nicht glaube), wäre die Lösung wohl kaum, die Federbeide dieser Stümper zu behalten und einfach mal andere Federn einzubauen. :P


    Vielleicht funktioniert die Diskussion zu dem Thema hier einfach nicht. Aber ich versuche trotzdem noch einmal kurz zurück auf Start zu gehen: Mehrere Menschen haben festgestellt, dass sich das Auto mit einem Fahrwerk von KW/ST-X und Fahrwerkseinstellungen, die sie vorher in anderen Setups gefahren sind, anders verhält als erwartet. Tendenz immer die gleiche: Leichter ausbrechendes Heck.


    Hypothese: Die im Verhältnis hinten zu vorne relativ höhere Federrate kosten Traktion.


    Ansatz und Fragestellung: Ist in diesem Fall eine andere Grundeinstellung (mehr Sturz und Spur für die Hinterachse) empfehlenswert? Wer hat schon mal konkret etwas in welcher Größenordung probiert?


    Erster Lösungsvorschlag: Nimm vorne und hinten andere Federraten.
    :rolleyes:


    Es geht nicht darum, wer am schönsten mit Fachbegriffen (auf deutsch oder englisch) um sich werfen kann. Es geht nicht darum, dass die (angegebenen) Werte der Federraten das Verhalten der Federung nicht vollständig beschreiben. Es geht auch nicht darum, die noch nie dagewesene, beste Einstellung zu finden (hatte ich schon einmal geschrieben).


    Wenn man nun für den Moment einfach davon ausgeht, dass ein Wechsel der Federn (oder des Fahrwerks) gerade nicht zur Diskussion steht, kann man sich doch trotzdem noch mit Sturz und Spur beschäftigen.


    Wie selbstkritisch das dann geschieht und ob die Erkenntnisse wirklich übertragbar sind (oder ob sich das "Problem" so tatsächlich am Ende gar nicht lösen lässt), steht auf einem anderen Blatt.

    Roadster G 132, Quatrac Ganzjahresreifen

    Einmal editiert, zuletzt von harkpabst ()

  • Hypothese: Die im Verhältnis hinten zu vorne relativ höhere Federrate kosten Traktion.

    Nicht nur das. Sie ändern auch das Verhältnis der übertragbaren Seitenkräfte zwischen vorne und hinten, d.h. die Federrate ist eins, wenn nicht sogar das Instrument (neben den Stabis), um die Balance eines Fahrzeugs einzustellen. Das ist auch keine Spekulation, sondern ein Fakt, den man in den ersten Semestern Fahrzeugtechnik lernt.


    Genauso ist es fahrzeugtechnisches Grundwissen, dass man mit den Spur- und Sturzwerten Einfluss auf das Seitenführungspotential einer Achse nimmt.


    Wer jetzt meint "ach, der Sven wieder", kann das auch problemlos in der entsprechenden Fachliteratur, z.B. im beliebten Buch "Fahrdynamik in Perfektion" von W. Weber nachlesen.


    Insofern finde ich die Diskussion und insbesondere die dabei mitunter vorkommende Schärfe recht erstaunlich.


    Wir haben es bei den KW Fahrwerken mit einem anderen Verhältnis der Federraten von vorne und hinten zu tun und das kann und muss Einfluss auf die Balance haben, da es keine Faktoren gibt, die das in irgendeiner Weise kompensieren können (z.B. sind ja dieselben Stabis verbaut und auch die Elastokinematik ist dieselbe).
    Genauso ist es für mich dann auch folgerichtig zu überlegen, mit welchen Änderungen der Spur- und Sturzeinstellungen man etwaige Effekte kompensieren kann.


    Die große Frage die für mich bleibt ist, wie groß diese Effekte sind und in welchem Maße man bestimmte Werte ändern muss um eine sinnvolle Kompensation zu erreichen (und ggf. sogar die Frage, ob eine Kompensation notwendig ist).
    Das ist die eigentliche Diskussion, die ich auch anstossen wollte.

  • Ich hatte absichtlich stark vereinfacht, um schnell auf den Punkt zu kommen. Zumindest schneller, als ich das sonst tue. ;)

    Damit hast Du meine Bewunderung. Mir gelingt das nachweislich nicht, wofür ich die Kritik meiner Umgebung auch dankend akzeptiere ;-).

  • @MX505
    Ich habe nicht beauptet das Dein Fahrwerk schlecht ist und auch nicht das Du es tauschen sollst. Du brauchst doch nur die beiden Federn der Hinterachse gegen weichere tauschen oder mit den Stabis oder dem Reifenluftdruck die Federrate der Hinterachse abmindern. Wurde hier schon alles vorgeschlagen. Damit kann die von Dir bemängete unausgewogenheit beseitigt werden. Alle hier diskutierten Gewindefahrwerke sind auf hohem Niveau und wurden von den Herstellern so abgestimmt dass sie für den Großteil der Kunden hervorragend arbeiten. Die Feinheiten die Du hier herausarbeitest liegen weit jenseits des Bereiches in dem der normale Anwender sein Fahrzeug bewegt.

  • Das Ganze funktioniert ja auch in die andere Richtung:
    Die Standard-Einstellung mit recht wenig Sturz (1-1.10´) an der VA mal mit einer 70-90N VA Feder (z.B. BC und Öhlins) statt der 40N KW bzw. ca.30N Serie kombinieren und der Eimer fährt in der Kurve plötzlich eher gerade aus. ;)
    Das hat hier auch nichts mit der Qualität der Fahrwerke an sich zu tun, sondern schlichtweg mit der zuvor beschriebenen Verschiebung der Balance durch entsprechenden Federraten der jeweiligen Fahrwerke.


    Bildlich mit den Taxidriver-Grundsetup beschrieben: (stark vereinfacht)

    • Die ND Serienfahrwerke mit & ohne Tieferlegungsfedern = "neutral"
    • Das ST-X/KW, Bilstein B14&16, H&R = "loseres Heck"
    • BC, Öhlins usw. = untersteuernder


    @Seven : Wäre ein anderer Stabi für dich ev. interessant?