ST-X Gewindefahrwerk

  • Hallo @GarchingS54 ,


    du schreibst im Fiata-Forum, dass dir das ST-X teilweise unterdämpft vorkommt. Kannst du das etwas näher beschreiben? Sind die Dämpfer in Zug- und Druckstufe zu lasch ausgelegt und haben die Räder nicht richtig im Griff (Auto fühlt sich 'leicht' an). Oder ist die Abstimmung generell etwas zu weich für eine härtere Gangart. Wie viel tiefer hast du das ST-X im Vergleich zur Serienhöhe eingestellt?


    Ich finde das ST-X ist ein gutes Angebot, sofern es sich auch gut fährt. Ein Zweifedersystem an beiden Achsen ist in der Preisklasse nicht unbedingt üblich. Und derzeit läuft auch noch eine 'Cash Back' Aktion, preislich also sehr attraktiv (günstiger als Koni-Dämpfer).



    Grüße
    Matthias

    "Das Internet macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger."
    Albert Einstein

  • du schreibst im Fiata-Forum, dass dir das ST-X teilweise unterdämpft vorkommt.

    Vielleicht solltest du ehr hier nachfragen ;) .


    Beim Fiat sind einige Parameter anders die Einfluß auf Federung und Dämpfeng haben. Da wäre zb Gewicht und Stabis zu nennen.


    Das STX ist für den Normalgebrauch mit gelegentlichen sportlichen Ausritten vollkommen ausreichend und gut abgestimmt. Wer jedoch oft die Rennstrecke besucht und mit der StVO wenig bis nichts am Hut hat, sollte zu was anderen greifen.

  • Wie hier schon richtig angemerkt wurde, wiegt ein voll ausgestatteter 124Spider rund 1130kg vollgetankt. (gewogen) Das Mehrgewicht von rund 50-100kg gegenüber einen MX ND (1,5l und 2l) liegt zudem überwiegend auf der Vorderachse.
    Das ST-X wurde offensichtlich für den MX5 abgestimmt – den 124Spider hat man dann einfach ergänzt. Ev. auch vor dem Hintergrund das der 124Spider eher als „Cruiser“ verstanden wird und eine etwas softere Abstimmung daher gut dazu passt.
    Ich kann hier natürlich nur über den 124Spider + Radreifenkombi (205/40-18 Hankook S1 EVO k107 + OZ Ultraleggera 7x18 = 17,1kg) berichten.


    Sucht man ein Fahrwerk was den Spider rund 3cm tiefer legt und dabei im Alltag nie wirklich nervt und auch lange Reisen auf mittelmäßigen Südländischen Straßen ermöglicht, so bekommt das ST-X meine volle Empfehlung. (die Radreifenkombi sollte den Komfort eigentlich eher verschlechtern gegenüber OE)
    Sobald es jedoch darum geht, auf guten Straßen (die meisten 2 spurigen Alpenpässe) und engem Kurvenverlauf zügig und flüssig zu fahren, kommt das ST-X an seine Grenze. Hier kann der Reifen (trotz moderater Taxidriver ähnlicher Fahrwerkeinstellung) teils mehr als das Fahrwerk.
    Ich bin allgemein kein Fan der MX5 Wank-Abstimmung, würde meinen Fahrstil aber stets als rund und flüssig bezeichnen, so dass übermäßige Wankbewegungen vermieden werden.


    Dennoch heißt Fahren auf einer öffentlichen Straße für mich auch, dass immer etwas Bewegung ins Fahrzeug kommt. Man kann nicht wie auf einer Rennstrecke mit der Zeit eine super flüssige Linie fahren. Ich fahre daher zwar zügig aber stets so, dass ich mir selbst noch entgegen kommen kann und vertraue nicht blind darauf, dass auch nicht einsehbare Kurven frei von Hindernissen sind. Daher gelten die Beschreibungen hier sicher nicht für den Rennstreckeneinsatz sondern für jenen der sich einen UHP Reifen kauft, weil er ihn nutz und nicht nur weil er einer Empfehlung folgt. Wer sich mit übermäßigen Fahrzeugbewegungen arrangieren kann, gut. Ich verliere da den Spaß, wenn ich auf den Sitzen hin und her geworfen werde und mich fast am Lenkrad festhalten muss.


    Der Hankook ist grundsolide und frei von Überraschungen, ist vom Grip aber sicher nicht auf dem Niveau eines MPSS. Ich würde ihn jedoch wieder kaufen für den Spider, wenn nicht nächsten Monat der Michelin PS4 in der passenden Größe raus käme.
    Im Falle des Spiders wirkt die Vorderachse bei forcierter Gangart einfach unterdämpft/weich, hinzukommt, dass die progressiven Federn an der Hinterachse zwar auf kurzen Schlägen sehr gut ansprechen. In Wechselkurven oder entlang eines zumachenden Kurvenverlaufs zu einem leicht abgehackten Verhalten neigen, welches die HA etwas nervöser macht.


    Ich habe den direkten Vergleich zu einem KW Competition mit NOS Setup und weiß daher, dass das deutlich besser geht, jedoch verbunden mit klaren Einbußen im Alltag.


    ST-XTA und die anderen Fahrwerke verwenden vorne und hinten lineare Federn.
    Ein ST-XTA verwendet an der VA zusätzlich nicht die Seriengummilager am Dom, sondern welche aus Alu. Sicherlich gut für die Kurvenhatz, beim Cruisen fallen solche Lager jedoch oft durch „Poltern“ und hartes Ansprechen auf kurze Schläge auf. Dafür ist die Lenkansprache spürbar besser.


    Wäre der Wagen nicht als Alltags-Cruiser der Frau gedacht, würde ich def. ein voll einstellbares Fahrwerk wählen, welches mir die Möglichkeit gibt, für die schnelle Abendrunde mit ein paar Klicks das Fahrwerk nach zu schärfen und im Alltag dennoch guten Komfort bietet. Und erst recht, wenn ich das Potential eines potenten UHP/EHP regelmäßig ausnutzen möchte.


    Diese Erfahrungen gelten für den genannten 124Spider mit 335/340mm Standhöhe (vollgetankt) (Bodenfreiheit mit Fahrerin >11cm am tiefsten Punkt -> Tüv Süd approved) und rund 3cm tiefer als die Serie.
    124Spider_v335h340mm.jpg
    Im Spider Forum gibt es jedoch Besitzer, die mit Serienrädern das ST-X als sehr gut und keinesfalls weich empfinden. Es kommt halt immer darauf an, wie man selbst etwas empfindet. Ich bin hier in den Alpen auf allen möglichen Straßen unterwegs und das Fahrwerk nervt nie durch übermäßige Härte. Für den Preis (vor allem bei günstiger Bezugsquelle + Cashback) meine volle Empfehlung.


    Müsste ich nochmal ein Fahrwerk für den Spider der Dame wählen, wäre es aktuell aber wohl eher das Bilstein B14 bzw. H&R Monotube. (verwenden an der VA 10 bis 20N/mm härtere Federn + hinten lineare)
    Ich weiß nicht, in wie fern meine Einschätzungen einen MX5 Besitzer aber auch 124Spider Fahrer hilft. Ev. trägt es aber zur Entscheidungsfindung bei. Man muss ein Fahrzeug def. länger fahren, will man alle Eigenheiten erkennen. Direkt nach dem Einbau, hat sich das Fahrwerk so gefahren wie ich es als ideal empfand. 2 maliges justieren des Fahrwerks inkl. Buchsen entspannen, haben es jedoch deutlich: "nennen wir es komfortable", gemacht.


    Ach so: die Frau ist begeistert und will def. nichts anderes im Spider. 8)


    Leider musste ich mich beim Bikeopening in Sölden ja über den Lenker meines MTB verabschieden, so dass es nicht zur geplanten Ausfahrt mit ein paar MX5 aus dem Forum kam, sonst hätte es ev. einen direkteren Vergleich geben können.

  • Danke für den ausführlichen Bericht und gute Besserung! =O


    Mal 'ne blöde Frage an die Fahrwerksschrauber. Ist das Serienfahrwerk im Auslieferungszustand eigentlich völlig entspannt oder kommt das auch noch ein bisschen tiefer, wenn man die entsprechenden Schrauben löst?



    Grüße
    Matthias

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