ST-X Gewindefahrwerk

  • Ein Versetzen bedeutet, dass die Radlastschwankung an der jeweiligen Achse zu hoch ist. D.h. das Rad steht nicht mit dem ganzen Gewicht des Autos auf der Straße, sondern mit weniger. Verursacht wird das durch schlechte Radkontrolle, also ein springen oder andersweitigen Schwingen des Rades. Aufgabe eines guten Fahrwerks ist es genau diese Schwingungen zu unterbinden, so dass das Rad immer mit der optimalen Kraft auf die Straße gedrückt wird.


    Mein o.g. Beitrag bezog sich insbesondere auf das SPS-Fahrwerk, weil es über eine Dämpferverstellung verfügt. Wenn ich die falsch einstelle, schwingt das Rad mehr, bzw. bei optimaler Einstellung sollten solche negativen Effekte minimiert werden.


    Das ST-X hat für die Achslastverteilung eine Feder die vorne zu weich bzw. hinten zu hart ist und eine feste Dämpfung mit einem, sagen wir mal, durchschnittlichen Ventilsystem im Dämpfer. Das ist ordentlich aber das geht auch besser. Insbesondere die Kombi aus zu harter Feder und nicht optimaler Dämpfung bewirkt eine schlechte Radkontrolle hinten.


    Streben nehmen parasitäre Elastizitäten aus der Karosserie und verbessern damit auch die Arbeitsbedingungen des Fahrwerks, allerdings mit deutlich weniger Einfluß, im Gegensatz zur Feder-/Dämpferabstimmung.


    Also - die Streben lohnen sich, machen aber aus einem durchschnittlichen ST-X kein Spitzenfahrwerk. Das SPS kann das normalerweise etwas besser und das Oehlins ist mit Abstand das Beste Fahrwerk, dass ich bisher im MX-5 gefahren bin.


    Unabhängig von diesen Überlegungen, kann ein Versetzen bzw. rutschen an der Hinterachse auch immer durch schlechte Balance verursacht werden. Die Federabstimmung des ST-X/KW V3 verursacht so eine schlechte Balance und muss durch eine entsprechende Fahrwerkeinstellung ausgeglichen werden. Wenn das nicht passt, kann es genauso zu solchen Effekten kommen.

  • Tolle Erklärung Sven. Danke.
    Das Versetzen fühlt sich neutral an. Soll heißen gefühlt vorne gleichviel wie hinten.


    Fahrwerkseinstellung sollte eigentlich passen.
    Vorderachse l/r
    Sturz: -1°30' / -1°34'
    Spur: 0°03' einzeln
    Nachlauf: 6°46' / 6°42'


    Hinterachse l/r
    Sturz: -2°01' / -2°00'
    Spur: 0°11' / 0°10' einzeln


    Nachdem was ich gelesen habe könnte die Spur hinten ruhig noch ein bisschen größer werden. Da der Verschleiß absolut gleichmäßig (innen/außen) ist und hinten nicht übermäßig mehr als vorne habe ich das bisher aber so gelassen.

  • Das könnte durchaus noch leicht hecklastig sein. Bei mir mit dem V3 war es das jedenfalls, leider.


    Wenn er vorne und hinten versetzt liegt es wahrscheinlich tatsächlich daran, dass das Fahrwerk mit Auto und Strecke nicht so gut harmoniert. Das ST-X ist ordentlich und hat ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, ist aber hinsichtlich der Performance eher im unteren Bereich angesiedelt.

  • Nachdem was ich gelesen habe könnte die Spur hinten ruhig noch ein bisschen größer werden. Da der Verschleiß absolut gleichmäßig (innen/außen) ist und hinten nicht übermäßig mehr als vorne habe ich das bisher aber so gelassen.

    Kurzum: Ja.
    An unserem ND mit SPS-FW (Federraten 60/30) habe ich die Spur von hinten je +10' auf je +12' verändern lassen, was dem Auto sehr, sehr gut getan hat. Noch immer neutral und mit dem Gas steuerbar, zugleich endlich definiert und eben nicht mehr "wackelig, lose, leicht zum WIschen neigend" wie zuvor.
    Gerade dem ST-X wird es aufgrund seines ungünstigen Federratenverhältnisses gut tun, aus dem Bauch heraus kann man da auf 14' gehen, was zwar die ungünstige Balance mehr kaschieren würde, jedoch auch den Grenzbereich verengen.

  • Wie ist denn eure Einschätzung? Stehen die Chancen gut das dies Versetzen durch Erhöhung der Spur hinten verbessert/korrigiert werden kann?


    Das mit neuer Einstellung zu versuchen geht erst im Frühjahr. Das Angebot das ST-X zu tauschen muss ich vorher abgeben.


    Ich will euch natürlich auf die Einschätzung nicht festnageln. Geht mir nur um Wahrscheinlichkeiten.

  • Prinzipiell wird die andere Einstellung das Problem eher nicht komplett lösen. Du bekommst damit eine stabilere Hinterachse und kannst die Balance optimieren, aber wenn er hinten den Radkontakt verliert, dann liegt das im Schwerpunkt am Fahrwerk an sich.

  • wie kann man denn das ST-X im Vergleich zum Standardfahrwerk in Bezug auf Komfort vergleichen?

  • Im Vergleich zur Serie spielen in erster Linie die härteren Federn eine Rolle. D.h. es wird schon etwas unkomfortabler. Wie viel und ob man das aushält ist sehr subjektiv, daher - Probe fahren, bzw. mitfahren (ein KW V3 in mittlerer Einstellung tut es auch, da sehr ähnlich). Es ist aber generell nicht so weit von der Serie weg.
    Vollständigerweise, im Vergleich zu Serie, Bilstein, nimmt sich das nicht so viel, weil dort die Dämpfer ja bekanntermaßen sehr stößig sind. Ggf. empfindet der eine oder andere das ST-X sogar als komfortabler.

  • stimmt, es gab ja die Sammlung der Federraten - die sind dann doch ein gutes Stück straffer. Ich finde meinen mit Serie recht ruppig, prüfe erst mal den Luftdruck und ob da noch Transportsicherungen drin sind...


    Auf der anderen Seite machen ja die Dämpfer auch einiges aus, evtl. sprechen die KW feinfühliger an. Beim Street Comfort war das recht angenehm.

  • stimmt, es gab ja die Sammlung der Federraten - die sind dann doch ein gutes Stück straffer. Ich finde meinen mit Serie recht ruppig, prüfe erst mal den Luftdruck und ob da noch Transportsicherungen drin sind...


    Auf der anderen Seite machen ja die Dämpfer auch einiges aus, evtl. sprechen die KW feinfühliger an. Beim Street Comfort war das recht angenehm.

    Die KW ja, aber das ST-X hat keine KW-Dämpfer. Das ist deutlich einfachere Massenware.