Menschen damit zu konfrontieren, dass sie einen Fehler gemacht haben ruft diese Reaktion erstmal hervor. "Haben wir schon immer so gemacht", "Ist überall so" usw...
Die Kür besteht darin, diesen ersten Impuls zu unterbinden, nicht in Abwehrhaltung zu gehen und erstmal kurz inne zu halten.
Dann beschäftigt man sich mit ZDF, ohne dem Gegenüber den Eindruck zu vermitteln ihn anzugreifen zu wollen. Emotionen in einem Reklamationsgespräch führen selten zum Erfolg, egal von welcher Seite sie kommen.
Nicht falsch verstehen, ich kritisiere nicht dich, sondern deinen ersten Gesprächspartner.
Ich darf kurz mal einen ganz jungen Fall erläutern:
Kunde kam zum Urlaubscheck, wurde durchgeführt und bei der Probefahrt fange ich an sehr starke Geräusche von vorne rechts zu hören. Durch Erfahrung fahre ich also ein bisschen Schlangenlinien und komme zu dem Schluss, dass das Radlager vorne rechts defekt ist.
Der Kunde akzeptierte dies, weil auch er diese Geräusche schon gehört hat. Gestern tauschen wir das Radlager, ich fahre erneut zur Abnahme und stelle fest: Geräusch immernoch da.
Also heb ich das Auto an und stelle fest, dass die 2 vorderen Reifen eine Sägezahnbildung sondergleichen haben, allerdings nur auf der Innenseite. Da hier verschleißbedingt sowieso schon bald Schluss gewesen wäre, bin ich zum Kunden, hab für seine vergeudete Zeit um Entschuldigung gebeten, die Arbeits- und Lohnkosten selbstverständlich übernommen und ihm ein Angebot für 2 neue Reifen inkl. Montage unterbreitet, welches er akzeptierte und mir für das ehrliche Entgegenkommen bedankte.
Ich hoffe, dass der Geschäftsführer die von dir vorgebrachte Kritik annimmt und entsprechend handelt.