In zwei Wochen baut mir NET die 70er Federn ein und lässt die per Vergleichsgutachten vom TÜV abnehmen. Schön, wenn man mit Profis arbeitet. Ich berichte nach dem 10. Mai, wie sich der MX-5 damit auf dem Bilster Berg anfühlt.
KW Variante 3
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So, heute war der Trackday auf dem Bilster Berg, organisiert von der Seven-IG. Wurde erst am 26.4. abgesagt wegen der Coronasituation. Aber dann kam am 30.4. die Info, dass Individualsport doch stattfinden kann, wenn jeder Teilnehmer innerhalb der 24 Stunden davor einen offiziellen Schnelltest mit negativem Ergebnis absolviert.
Ich hatte mit den neuen 70er Federn schon eine Ausfahrt gemacht, die ein vielversprechendes Gefühl vermittelte, allerdings sich aufgrund alter, abgenutzter Reifen nicht final deuten ließ. Das sollte dann heute geschehen. NET hat neben Einbau und Vorlage beim TÜV auch die Fahrwerksgeometrie überprüft und die Gewindetiefe korrigiert. Zug- und Druckstufe hatte ich schon vor dem NET-Termin wieder auf KW-Vorlage eingestellt. Beim ersten Stint heute merkte ich sofort, dass zwar einerseits fürs harte Anbremsen die Druckstufe vorne rechts noch angepasst werden musste, aber andererseits sich das Auto nun viel präziser dirigieren ließ. Vielleicht schreibt Marc ( futurebreeze) noch kurz, wie dicht ich an den Pilonen verbeigehuscht bin bzw. generell was zum heutigen Trackday. In jedem Fall auf der Vorderachse beim Einlenken um Welten besseres Gefühl für die Reifen, also viel mehr Spielmöglichkeiten, um die Reifen vorne innerhalb oder außerhalb ihres Gripplevels zu bewegen. Hat am Anfang viel Spaß gemacht, aber mit wärmer werdenden Reifen und Dämpfer rückte dann doch wieder die leichte Hinterachse in den Fokus. Bei Bodenwellen nachwievor ESP-Eingriffe, um das Heck nicht "ausbrechen" zu lassen. Ich hatte gedacht, okay, machst du die Dämpfer vorne noch härter durch Zumachen der Zug- und Druckstufe. War auch nicht verkehrt, hat aber nicht geholfen. Marc und ich waren dann am Philosophieren, wobei jeder eher die Probleme am eigenen Auto im Monolog diskutierte. Also war meine Idee: mach auch den Dämpfer hinten hart, dann "regelt" der Dämpfer schneller, gibt dem Heck weniger Bewegungsfreiheit und das ESP ist dann hoffentlich zu langsam, um irgendwas zu bemerken. Beim darauffolgenden Stint stellte sich dann raus, dass das Blödsinn ist. Aber gut. Die Theorie sagt ja auch, dass man die angetriebene Achse nicht steifer macht, Praxis hat's bestätigt. Also die Dämpfer hinten in Zug- und Druckstufe deutlich weicher gemacht (3-4 Klicks weicher als Vorgabe). Die ESP-Eingriffe wurden weniger, aber waren nicht restlos weg. Jetzt kommt das große Aber: Ich hab mich dann aber in den letzten beiden Stints getraut, nachdem alles warm gefahren war, das ESP auszumachen. Vielleicht bin ich da ein wenig Mimimi. Vielleicht bin ich aber auch nicht gerade langsam und die Spielraum zwischen Talent und Strecke ist nicht mehr so wahnsinnig groß. Jetzt lasse ich die Zahlen sprechen (hab nur eine Tendenz im Kopf, muss selbst nachschauen). Vorweg: Marc und ich waren uns einig nach den ersten Stints, dass der Grund, warum die Rundenzeiten im Vergleich zum September 2020 um ca. 2 Sekunden langsamer waren, daran liegt, dass unsere Reifen alt waren (vorher grenzwertig nach Vorgabe der StVZO, hinterher absolut grenzwertig), dass wir 22-24 Grad hatten und dass wir der erste Trackday dieses Jahr waren, der dem blitzeblank-sauberen Asphalt einen Anstrich verpassen durfte. Soweit ich das mitbekommen habe, waren bisher nur Firmen mit ihren Testfahrern unterwegs und man findet ein paar Videoproduktionen im Netz (z.B. Vorstellung GT3 992). Um an unserer Kompetenz zu zweifeln, gab es jedenfalls keinen Anlass. Bestzeit letzter Trackday: 2:06,1. Bestzeit heute Mittag mit ESP: 2:07,5. Bestzeit Nachmittag ohne ESP: 2:08,8. Spannend für mich zu sehen, dass einerseits das ESP mehr Zeit gutmacht durch Bereitstellen des Rettungsankers, als dass es Zeit kostet aufgrund der Bremseingriffe. Andererseit bin ich nur 1,3 Sekunden weg und somit sehr froh, dass die Fahrwerksmodifikation absolut richtig war. Wobei ich ehrlich gesagt auch im Hinterkopf habe, dass man beim nächsten SPS-Besuch vielleicht da mal ins Regal greift. Geplant ist aber nichts.
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So, heute war der Trackday auf dem Bilster Berg, organisiert von der Seven-IG. Wurde erst am 26.4. abgesagt wegen der Coronasituation. Aber dann kam am 30.4. die Info, dass Individualsport doch stattfinden kann, wenn jeder Teilnehmer innerhalb der 24 Stunden davor einen offiziellen Schnelltest mit negativem Ergebnis absolviert.
Ich hatte mit den neuen 70er Federn schon eine Ausfahrt gemacht, die ein vielversprechendes Gefühl vermittelte, allerdings sich aufgrund alter, abgenutzter Reifen nicht final deuten ließ. Das sollte dann heute geschehen. NET hat neben Einbau und Vorlage beim TÜV auch die Fahrwerksgeometrie überprüft und die Gewindetiefe korrigiert. Zug- und Druckstufe hatte ich schon vor dem NET-Termin wieder auf KW-Vorlage eingestellt. Beim ersten Stint heute merkte ich sofort, dass zwar einerseits fürs harte Anbremsen die Druckstufe vorne rechts noch angepasst werden musste, aber andererseits sich das Auto nun viel präziser dirigieren ließ. Vielleicht schreibt Marc ( futurebreeze) noch kurz, wie dicht ich an den Pilonen verbeigehuscht bin bzw. generell was zum heutigen Trackday. In jedem Fall auf der Vorderachse beim Einlenken um Welten besseres Gefühl für die Reifen, also viel mehr Spielmöglichkeiten, um die Reifen vorne innerhalb oder außerhalb ihres Gripplevels zu bewegen. Hat am Anfang viel Spaß gemacht, aber mit wärmer werdenden Reifen und Dämpfer rückte dann doch wieder die leichte Hinterachse in den Fokus. Bei Bodenwellen nachwievor ESP-Eingriffe, um das Heck nicht "ausbrechen" zu lassen. Ich hatte gedacht, okay, machst du die Dämpfer vorne noch härter durch Zumachen der Zug- und Druckstufe. War auch nicht verkehrt, hat aber nicht geholfen. Marc und ich waren dann am Philosophieren, wobei jeder eher die Probleme am eigenen Auto im Monolog diskutierte. Also war meine Idee: mach auch den Dämpfer hinten hart, dann "regelt" der Dämpfer schneller, gibt dem Heck weniger Bewegungsfreiheit und das ESP ist dann hoffentlich zu langsam, um irgendwas zu bemerken. Beim darauffolgenden Stint stellte sich dann raus, dass das Blödsinn ist. Aber gut. Die Theorie sagt ja auch, dass man die angetriebene Achse nicht steifer macht, Praxis hat's bestätigt. Also die Dämpfer hinten in Zug- und Druckstufe deutlich weicher gemacht (3-4 Klicks weicher als Vorgabe). Die ESP-Eingriffe wurden weniger, aber waren nicht restlos weg. Jetzt kommt das große Aber: Ich hab mich dann aber in den letzten beiden Stints getraut, nachdem alles warm gefahren war, das ESP auszumachen. Vielleicht bin ich da ein wenig Mimimi. Vielleicht bin ich aber auch nicht gerade langsam und die Spielraum zwischen Talent und Strecke ist nicht mehr so wahnsinnig groß. Jetzt lasse ich die Zahlen sprechen (hab nur eine Tendenz im Kopf, muss selbst nachschauen). Vorweg: Marc und ich waren uns einig nach den ersten Stints, dass der Grund, warum die Rundenzeiten im Vergleich zum September 2020 um ca. 2 Sekunden langsamer waren, daran liegt, dass unsere Reifen alt waren (vorher grenzwertig nach Vorgabe der StVZO, hinterher absolut grenzwertig), dass wir 22-24 Grad hatten und dass wir der erste Trackday dieses Jahr waren, der dem blitzeblank-sauberen Asphalt einen Anstrich verpassen durfte. Soweit ich das mitbekommen habe, waren bisher nur Firmen mit ihren Testfahrern unterwegs und man findet ein paar Videoproduktionen im Netz (z.B. Vorstellung GT3 992). Um an unserer Kompetenz zu zweifeln, gab es jedenfalls keinen Anlass. Bestzeit letzter Trackday: 2:06,1. Bestzeit heute Mittag mit ESP: 2:07,5. Bestzeit Nachmittag ohne ESP: 2:08,8. Spannend für mich zu sehen, dass einerseits das ESP mehr Zeit gutmacht durch Bereitstellen des Rettungsankers, als dass es Zeit kostet aufgrund der Bremseingriffe. Andererseit bin ich nur 1,3 Sekunden weg und somit sehr froh, dass die Fahrwerksmodifikation absolut richtig war. Wobei ich ehrlich gesagt auch im Hinterkopf habe, dass man beim nächsten SPS-Besuch vielleicht da mal ins Regal greift. Geplant ist aber nichts.
Schöner Bericht.
Du bist also vorn von 40er auf 70 Federn gegangen?
Welche Geometrie war zum Trackday eingestellt?
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Genau. Vorher 40, jetzt 70.
Ich hab die Unterlagen von NET noch nicht, aber Sturz sollte rundrum bei 2°40 liegen. -
Ja, schöner und ehrlicher Bericht freut mich.
Das Ergebnis mit den härteren hinteren Dämpfern war klassisch nach Lehrbuch . Mehr Dämpfung heißt bessere Abstützung und damit steifere Achse. D.h. in allen transienten, also dynamischen Vorgänge, wie Einlenken und Auslenken mache ich die Achse damit agiler UND schwächer.
Im Kurvenverlauf, also bei quasi stationärer Kreisfahrt, kann es ein bisschen helfen, oder ein bisschen schaden , je nachdem wie uneben die Straße ist und wie die Räder vertikal gerade arbeiten.
Das Problem an der Sache ist, dass ich die Dämpfung vorne und hinten nicht wirklich unabhängig voneinander einstellen kann, weil ich sonst das Nicken verändere und das wird dann auch wieder unharmonisch und kostet Zeit.
Was Du schreibst passt auch zu meinen Erfahrungen. Selbst mit 70/40er Federn ist die Vorderachse noch sehr steif und das Heck agil. Wichtig ist dann das Auto durch die Fahrerkeinstellung auszubalancieren, so dass es bei stationärer Kreisfahrt nicht übersteuert, also sozusagen quasistatisch stabil ist.
Das erreicht man bei 10‘ Spur vorne und 24‘ Spur hinten mit einer Sturzdifferenz von ca. 20-30‘. Da kann man spielen je nachdem, ob man es etwas stabiler, oder agiler möchte.
Wenn das erreicht ist, quasistatisch stabil, dann habe ich in der Regel immer noch leichtes dynamisches Übersteuern, beim Einlenken. Und da kommt dann die Fahrtechnik ins Spiel, das Auto beim Einlenken richtig auszubalancieren.
Alternativ macht man die Sturzdifferenz größer und hat größere Reserven und weniger dynamisches Übersteuern (mehr Spur hinten tut es übrigens auch).
Auch Deine Erfahrungen zum ESC passen gut zu meinen eigenen. Mit sehr steifen Fahrwerken kommt das nicht gut klar und selbst bei einem ausbalancierten Auto, kommt es häufiger mal zu leichten Übersteuereingriffen an der Hinterachse. Das kenne ich auch sehr gut und ich schiebe das tatsächlich eher auf Fehleingriffe, als darauf dass das Fahrwerk nicht ausbalanciert ist.
Ich habe mir das auch schon mehrmals ohne ESC angeschaut und das fährt sich dann harmonischer und ist, bei entsprechender Fahrtechnik, auch gut beherrschbar.
Es kommt dann zwar gelegentlich zu leichtem versetzen, oder anrutschen an der Hinterachse, aber wenn man nicht generell zu schnell ist, ist das gut zu kontrollieren.
Ich verstehe aber sehr gut, dass man gerade sehr schnell lieber mit ESC unterwegs ist und es dann auch ggf. „mehr krachen lässt“. Das geht mir genauso und ich fahre z.B. die NOS auch meist mit ESC, weil ich mir diese Sicherheitsebene nicht nehmen lassen möchte. Es kann immer mal etwas unerwartetes passieren und dann hilft das ESC.
Das hatte ich z.B. mal bei 190 km/h in der Fuchsröhre, bei Nässe. Da bin ich mit einem GTI gefahren, der in dieser Situation schlagartig quer kam. Hat gepasst, aber ich bin mir nicht sicher, ob das auch ohne ESC gut gegangen wäre.
Hört sich auf jeden Fall alles vielversprechend an und ist ein guter Ansatzpunkt, um jetzt die Fahrtechnik zu optimieren. Du wirst ja jetzt generell deine Technik wieder anpassen müssen, weil sich das Auto in Summe ganz anders fährt als vorher. Auch das braucht so seine gewisse Zeit.
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Genau. Vorher 40, jetzt 70.
Ich hab die Unterlagen von NET noch nicht, aber Sturz sollte rundrum bei 2°40 liegen.Mit welchen Spurwerten und Reifen?
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Bei Sturzdifferenz 0 wundert es mich übrigens nicht, dass die Hinterachse etwas lose ist .
Die Vorderachse ist sowieso schon brutal stabil, selbst mit 1,5 - 2° Sturz.
Da würde ich die Vorderachse schon einmal ein wenig zurück nehmen und dann passt es auch besser.
Aber natürlich abhängig von den Spurwerten, die uns noch fehlen.
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Mit welchen Spurwerten und Reifen?
Liefere ich nach. Terence meinte aber, er habe sich an den anderen MX-5en orientiert. Sturz wegen Rennstrecke halt aufs "sinnvolle" Maximum. Reifen sind abgefahrene Toyo R888R (205/45/17).
Bei Sturzdifferenz 0 wundert es mich übrigens nicht, dass die Hinterachse etwas lose ist .
Die Vorderachse ist sowieso schon brutal stabil, selbst mit 1,5 - 2° Sturz.
Da würde ich die Vorderachse schon einmal ein wenig zurück nehmen und dann passt es auch besser.
Aber natürlich abhängig von den Spurwerten, die uns noch fehlen.
Sturzdifferenz: da lass mal den Ausdruck abwarten.
Die Vorderachse würde ich schon gerne mal bei 3° fahren. Aber natürlich nur, wenn der Rest dazu passt. Und natürlich ein fettes Danke für deine Ausführung, Sven. Werd ich die Tage noch mal im Detail lesen und gedanklich durchgehen. -
Die Vorderachse würde ich schon gerne mal bei 3° fahren.
Weil....?